Endlich ein ernsthafter Beitrag meinerseits, ich hoffe es wagt überhaupt noch jemand mir gewissenhaft zu antworten.

Im Juli habe ich bei einem Waldspaziergang eine Gyne entdeckt, die über den Weg lief. Bei genauerer Betrachtung war unverkennbar, dass es sich um Camponotus herculeanus handelt.

Das wirklich Erstaunliche war jedoch, dass die Gyne unglaublich klein war. Und zwar nicht bloß 1-2mm kleiner als sie sein sollte, sondern nur knapp über einen Zentimeter groß.
Der Vergleich zu meinen Fingern sollte das auch deutlich auf den Fotos zeigen. Sie war wirklich auffällig klein, so etwas habe ich noch nicht gesehen.

Nun ist Camponotus herculeanus keine Art bei der ich die Existenz von Mikrogynen vermutet hätte, bei Arten mit polymorphen Gynen wie Myrmica rubra etwa wurde das Phänomen von "Mikrogynen"
ja bereits mehrmals beschrieben.

Aber um was handelt es sich nun? Für eine Intermorphe ist doch das Mesosoma viel zu kräftig ausgebildet oder?







Viele Grüße und Dank schon einmal,
Jerome

Hallo Jerome!
Willkommen im Forum! Sehr schöne Bilder!
Ja, eindeutig C. herculeanus. Lt. STITZ sind Weibchen 14 - 17 mm lang. Grob geschätzt ist die Gyne etwa so lang wie dein Daumennagel breit ist. Ich habe mir erlaubt, das bei mir nachzumessen und komme ca. auf 14 mm, ich denke, dass das bei dir ähnlich sein wird.
Damit hast du eine tatsächlich kleine Gyne gefunden, deren Körperlänge aber noch in den Rahmen der Normalität passt. Aus diesem Grund würde ich nicht von Micro-Gyne sprechen.
L.G.Boro