Hallo!

Allgemein finde ich es wichtig, dass Kinder schon früh Tiere halten. Denn (betreut durch einen verantwortungsbewussten Erwachsenen, der notfalls eingreifen kann) lernen sie so schon früh Verantwortung zu übernehmen. Die Frage nach der Moral in der Tierhaltung sei hier einmal ausgeklammert; eine Diskussion darüber würde eh nur ausarten.

Wenn ich mir allerdings dieses "Spielzeug" anschaue, so wird das ganze pervertiert! Das Kind lernt hier eben genau das Gegenteil von Verantwortung - das ist ja nur eine Schabe, mit der kann man machen was man will. Pädagogisch wertvoll wäre es, die Schabe in einem einigermaßen ihrem natürlichen Habitat nachempfundenen Terrarium zu halten, und zusammen mit dem Kind zu beobachten.

Abschließend möchte ich anmerken, dass ich, solange es sich um wissenschaftlich sinnvolle Experimente handelt, keine moralischen Einwände gegen Tierversuche habe; hier ordne ich das Wohl der Menschheit doch über das der Tiere ein. Allerdings sollte dieses mit einem hohen Maße an Verantwortungsbewusstsein einhergehen!

Grüße

Diffeomorphismus

Ich erkenne hier wirklich nicht was Kinder daraus lernen sollen?
Wie man Insekten verstümmelt oder Drähte irgendwo reinsteckt?
Das hat als Spielzeug sicher nichts mit Wissenschaft zu tun. Das ist reiner Kommerz und eine perverse Spielerei.
Das hat nichts mehr mit Respekt vorm Leben zu tun, sollte man dies nicht seinen Kindern vermitteln???
Traurig das es so etwas gibt.

Greetz,

bAtZen

Woher stammt die Aussage, dass es sich um ein Kinderspielzeug handeln soll? In dem Artikel von scinexx ist die Rede von "Schülern und Studenten". Auf YouTube gibt es noch folgendes Video, anhand dessen man die Behandlung der Schaben nachvollziehen kann.

Selbst wenn ein hypothetischer 8-jähriger sich solch ein Kit besorgen kann, würde ich die Widmung (zeitlicher und intellektueller Aufwand) nur begrüßen. Auch der Preis von 99 US$ entspricht nicht unbedingt Taschengeld-Budget.

Trotzdem kann man physiologische Grundbegriffe sicherlich mit billigeren und einfacheren Experimenten veranschaulichen.

Hallo Fruchttiger,


seitens der Entwickler / Produzenten dieses "do-it-yourself-Sets" (O-Ton) kommt folgende Aussage zur angestrebten Zielgruppe:

[..] Ziel: Erschwingliche Experimentiersets für Schüler aller Altersstufen zu produzieren, die ihnen helfen, die Funktion von Nerven und die dahinterstehende Elektrophysiologie zu begreifen. [..]

Das von dir verlinkte Video habe ich ebenfalls schon angesehen, zugegebenerweise ist der Aufwand, die Tiere ordentlich zu präparieren und zu verkabeln, recht hoch! Sollte nach einigen (dutzenden?) Fehlversuchen aber doch zu schaffen sein...



http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16747-2013-10-10.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+scinexx+%28scinexx+|+Das+Wissensmagazin%29

[font=Times New Roman]Das ist ja ein armseliges Experiment! Wirkt irgendwie sterbenslangweilig, und die Schabe sieht krank aus. Nicht zu vergleichen mit dem Tempo, in dem eine gesunde Schabe umherflitzt. Abartig, so etwas als Spielzeug anzupreisen! [/font]

[font=Times New Roman]Als Schüler hätte ich allemal ein ferngesteuertes Auto, ein Motor- bzw. Segelboot oder gar ein Modellflugzeug bevorzugt! [/font]
[font=Times New Roman]Was ich besaß, waren lebende Tiere, deren Beobachtung mir garantiert mehr Wissen und Einsicht vermittelt hat, und von denen manche auch unbeschädigt wieder ins Freie gelangten; gekaufte habe natürlich auch ich zu Tode gepflegt.[/font]

[font=Times New Roman]„die Aktionspotenziale des Beinnervs einer Schabe ableiten - Versuche, wie sie in ähnlicher Form auch in Schule und Universität gemacht werden.“[/font]
[font=Times New Roman]Ich weiß nicht genau, wie es zurzeit in Deutschland gehandhabt wird. Während ich noch an der Uni aktiv war, war es verboten, vor Kindern und Schülern Tiere zu töten oder mit lebenden Tieren (vermutlich) schmerzhafte Experimente anzustellen. Selbst an der Uni mussten „Tierversuche“ solcher Art angezeigt werden.[/font]

[font=Times New Roman]„Gage und Marzullo betonen, dass ihre eigenen Schaben nach Experimentende aufs Altenteil kommen: in ein eigenes Terrarium mit allen Annehmlichkeiten.“[/font]
[font=Times New Roman]Humaner wäre umgehendes Abtöten. Bei einer funktionierenden Schabenzucht (wo es den Schaben „gut geht“) muss man ohnehin regelmäßig den Überschuss beseitigen. Meine Ameisenzuchten haben davon profitiert.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

Hier noch ein Link dazu wie diese... Spielerei möglich wurde - per Crowdfunding:
http://www.kickstarter.com/projects/backyardbrains/the-roboroach-control-a-living-insect-from-your-sm

Ich halte (mich) auch lieber (an) die vollbiologische und vollfunktionsfähige Schabe.

Als ich die beiden Videos gesehen habe, kamen mir die Tränen. Das Kinder mit so etwas ,,spielen´´kann ich nicht verstehen. Sind es die Eltern oder die Freunde, die die Kinder dazu ,,anstiften´´?

Irgendwie scheinen immer mehr Menschen den Unterschied zwischen Lebewesen und Maschiene nicht zu erkennen. So etwas seh ich leider immer öfter.

Jedenfalls bin ich der Meinung, das so etwas auf der ganzen Welt nicht verkauft werden darf und höchstens für Forschungszwecke genutzt werden kann.

stefan87 hat geschrieben:Hallo Fruchttiger,


seitens der Entwickler / Produzenten dieses "do-it-yourself-Sets" (O-Ton) kommt folgende Aussage zur angestrebten Zielgruppe:

[..] Ziel: Erschwingliche Experimentiersets für Schüler aller Altersstufen zu produzieren, die ihnen helfen, die Funktion von Nerven und die dahinterstehende Elektrophysiologie zu begreifen. [..]

Fairerweise muss man dazu anmerken, dass diese Aussage sich allgemein auf ihre Sets bezieht, nicht speziell auf dieses. Über die Altersempfehlung dieses Sets wird nichts gesagt. Ich nehme nicht an dass man ausdrücken wollte, dass alle Sets immer für alle Altersstufen geeignet sind, sondern dass im gesamten Sortiment später etwas für jeden dabei sein soll.


Das Experiment an sich kenn ich, Idee ist dort ja, die Schaben als Erkundungstierchen nutzen zu können, beispielweise in eingekrachten Häusern, um nach Überlebenden zu suchen.
http://news.nationalgeographic.com/news/2012/09/120907-cyborg-cockroaches-video-science-remote-control-robots-bugs/
Das find ich an und für sich gar nicht so dumm.

Das es die Tierchen jetzt "für Zuhause" gehen soll, finde ich aber schon etwas krass.
Mir ist auch nur bedingt klar, was ich gelernt habe, wenn ich einen berührungssensitiven Sensor abschneide und den Punkt dann elektrisch stimuliere. Eigentlich doch nur das Grundwissen, dass elektrische Signale zu einer gleichen Reaktion (hier einer Ausweichreaktion) führen können, nicht? Das muss eigentlich wirklich nicht sein.