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Bodengrund für das Sterben verantwortlich?

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Gabriel
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#1 Bodengrund für das Sterben verantwortlich?

Beitrag von Gabriel » 29. Oktober 2013, 16:44

Hallo

Wie einige ja schon wissen, habe ich mir eine Kolonie Aphaenogaster exasperata gekauft. Da der Shop Zubehör momentan nicht auf Lager hat, musste ich dieses woanders kaufen.
Alles kam heil an. Etwas ist mir aber aufgefallen. Da ich nicht mehr genug Sand-Lehm Mischung auf Lager hatte, habe ich mir noch mehr gekauft. Die Sand-Lehm Mischung die bei mir ankam hatte eine ganz andere Farbe. (Beige) Den, den ich vorher hatte war richtig braun. Aber nicht nur das war anders. Als ich mal ausprobiert habe wie sich die neue Sand-Lehm Mischung anfühlt merkte ich gerade, dass diese sehr fein aber dennoch "klebrig" war. Sie bleib also sofort am Finger haften.
Ich habe dann aber trotzdem alles ganz normal angefertigt. Den Bodengrund zuerst nass gemacht und gewartet bis er wieder trocken ist. Endlich, die Ameisen können rein!
Alles läuft bisher super, nur... es sterben Arbeiterinnen? Brut wird in reichlichen Mengen aufgezogen, Nahrung wird genügend angenommen und die Aktivität ist hoch. Das auffälligste Merkmal der Toten ist, dass an ihnen sehr viel Staub (Vermutung: Der neue Bodengrund!) hängt. Die Tiere habe sehr viele Härchen am Körper, aber nicht so viele wie auf den Toten. Auch Milben sind völlig auszuschliessen.
Am Samstag habe ich dann noch einmal den ganzen Boden mit Wasser eingesprüht. Seit dem hat die Sterberate um die Hälfte abgenommen.
Nun... Kann es sein das der Bodengrund an den Tieren haften bleibt und so z.B. die Atmung verhindert? Ich werde heute noch einmal einsprühen und schauen ob die Sterberate weiter abnimmt.
Ah, und bitte... kommt nicht mit "Du hast die zu wenig informiert und jetzt sterben sie natürlich". Ich bin da ganz anderer Meinung. Ich habe den Verkäufer förmlich ausgefragt und weiss alles was ich wissen muss.

Danke schonmal für die Antworten!

LG Gabriel


Lasius niger - ca. 30 A.
Crematogaster scutellaris - 5 A.

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Diffeomorphismus
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#2 AW: Bodengrund für das Sterben verantwortlich?

Beitrag von Diffeomorphismus » 29. Oktober 2013, 20:16

Hallo Gabriel!

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du uns genauere Informationen geben könntest: Falls du die Sand-Lehm-Mischung aus einem Onlineshop hast, vielleicht einen Link zu Produktbeschreibung angeben. Vielleicht könnten auch nähere Angaben zur Art hilfreich sein.

Was genau meinst du mit "klebrig"? Bekanntermaßen können Ameisen, insbesondere kleinere Arten, in Honig oder zu dick aufgetragenem Paraffinöl verkleben und verenden (an das Paraffinöl habe ich leider auch schon ein paar Temnothorax-Arbeiterinnen verloren - blöder Anfängerfehler :mad:). Aber es wäre schon eine sehr seltsame Bodenmischung, wenn sie die Konsistenz von Honig hätte.

Weiterhin könnten natürlich auch Giftstoffe in der Mischung enthalten sein (daher bitte genauere Angaben zu dieser).

Des weiteren solltest du auf jeden Fall, wenn du den Bodengrund im Verdacht hast, die Ameisen umsiedeln (falls möglich). Hört das Sterben dann auf, kannst du dir mit hoher Wahrscheinlichkeit sicher sein, dass es am Bodengrund lag.

Grüße

Diffeomorphismus


„Die Heuchelei ist die materia prima des Teufels, von der aller Lug und Trug, alle Schwachheit und Abscheulichkeit herrührt, von der nichts Wahres kommen kann. Denn die Heuchelei ist selbst eigentlich eine doppelt destillierte Lüge, eine Lüge in der zweiten Potenz.“ (Thomas Carlyle)

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christian
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#3 AW: Bodengrund für das Sterben verantwortlich?

Beitrag von christian » 30. Oktober 2013, 02:33

Ich weiß nicht wie groß deine Kolonie ist, aber wenn du eine Sterberate hast, die hoch und konstant genug ist, dass sie sich halbieren kann, dann solltest du dir jedenfalls Sorgen machen.. selbst bei einer 20.000ender Kolonie sterben am Tag normalerweise vllt. 10 Tiere, bei kleineren Kolonien entsprechend weniger.
Konntest du beobachten wie Arbeiterinnen verstorben sind? Ersticken geht bei Ameisen gewöhnlich recht schnell, obwohl Staub wirklich eine fiese Angelegenheit ist. Er ist in der Lage als eine Art Massenvernichtungswaffe gegen Ameisen zu fungieren... das ist auch der Grund, warum man (bedingt) Ameisen mit einem Kreidestreifen aufhalten kann, wenn sie gerade nicht in Panik oder allzu hungrig sind. Im Substrat ist das auf jeden Fall super gefährlich, unbedingt anfeuchten..!
Sind nur die toten staubig oder auch die lebenden? Zeigen eingestaubte lebende Anzeichen von Schwäche (z.B. unkoordinierter Gang, "stolpern über die eigenen Füße", auffälliges Nachziehen der Tarsen, herabhängende Fühlerkeulen, kein Tasten der Fühler im Lauf usw.)
Ich will nicht klingen wie ein Lehrer, nutzt dir jetzt natürlich auch nicht mehr viel, aber deshalb sollte man immer vorher den Sand etc. ausspülen... :)

Die Tiere habe sehr viele Härchen am Körper, aber nicht so viele wie auf den Toten.


? werde ich iwie nicht so irre schlau draus.. wie meinst du das? Haare sollten normal nur bei lebenden Ameisen wachsen. Ich bin da echt kein Experte, aber hast du schon mal über Pilzbefall nachgedacht? Vllt. kann man dir mit Fotos weiterhelfen..?

Staub ist für meine Begriffe auf jeden Fall eine gute Vermutung.

LG christian



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Diffeomorphismus
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#4 AW: Bodengrund für das Sterben verantwortlich?

Beitrag von Diffeomorphismus » 30. Oktober 2013, 07:15

Hallo,

ich kenne mich nicht mit den Haltungsbedingungen von Aphaenogaster exasperata aus, aber ließe sich hier heraus

Gabriel hat geschrieben:Am Samstag habe ich dann noch einmal den ganzen Boden mit Wasser eingesprüht. Seit dem hat die Sterberate um die Hälfte abgenommen.


nicht auch schließen, dass die Kolonie grundsätzlich zu trocken gehalten wird. So ist ja zum Beispiel von Manica rubida bekannt, dass diese bei zu trockener Haltung sehr schnell absterben.

christian hat geschrieben:Ich weiß nicht wie groß deine Kolonie ist, aber wenn du eine Sterberate hast, die hoch und konstant genug ist, dass sie sich halbieren kann, dann solltest du dir jedenfalls Sorgen machen.. selbst bei einer 20.000ender Kolonie sterben am Tag normalerweise vllt. 10 Tiere, bei kleineren Kolonien entsprechend weniger.


Widerspräche die Beobachtung, dass ein Abändern der Haltungsbedingungen die Sterberate halbiert, nicht einem gewöhnlichen Absterben?

Wie schon erwähnt, würde ich die Kolonie umsiedeln; somit ließe sich zumindest bezüglich des Faktors Bodengrund Klarheit herstellen.

Grüße

Diffeomorphismus


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#5 AW: Bodengrund für das Sterben verantwortlich?

Beitrag von christian » 30. Oktober 2013, 14:18

nicht auch schließen, dass die Kolonie grundsätzlich zu trocken gehalten wird.


Da hast du sicherlich recht, die Frage ist halt eben nur in welcher Weise das fehlende Wasser den Tod der Arbeiterinnen herbeigeführt hat ;)
Würden die Tiere verdursten, würde die Sterberate erst mit einer gewissen Verzögerung (vllt. einem Tag) zurückgehen, dann aber vollständig aufhören und sich nicht nur halbieren.

Widerspräche die Beobachtung, dass ein Abändern der Haltungsbedingungen die Sterberate halbiert, nicht einem gewöhnlichen Absterben?


Doch, genau das wollte ich mit dem Satz ja auch implizieren ;)
Umsiedeln wäre vllt. eine Empfehlung, ich würde den Tieren jedenfalls eine Alternative zu ihrem jetzigen Auslauf anbieten. Wie schon oft geschrieben, die Tiere wissen selbst am besten was gut für sie ist, man muss ihnen nur eine Auswahl anbieten.
Möglicherweise wären noch mehr Daten über die Kolonie ganz hilfreich, also wie groß die Kolonie genau ist, wie viele so sterben, wie lange das schon so geht und eben das was ich schon im ersten Post hier gefragt habe.. :)

Viele Grüße
christian



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Diffeomorphismus
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#6 AW: Bodengrund für das Sterben verantwortlich?

Beitrag von Diffeomorphismus » 30. Oktober 2013, 17:12

Hallo,

ich dachte auch weniger an ein Verdursten der Tiere; dass eine Tränke angeboten wird, habe ich einfach mal vorausgesetzt. Ich bezog mich eher auf die Feuchte im Nest und/oder die Luftfeuchtigkeit.

Doch, genau das wollte ich mit dem Satz ja auch implizieren


Tut mir leid; dann hatte ich deinen Satz falsch verstanden. War aber auch nicht böse gemeint ;)

Grüße

Diffeomorphismus


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#7 AW: Bodengrund für das Sterben verantwortlich?

Beitrag von Tthmas » 30. Oktober 2013, 18:34

Hallo !

Was hast Du denn ca. an Luftfeuchtigkeit ?
Hast Du ggf. eine kleine Tränke mit drin ?
Bei den exa geht es Bodengrundmässig eigentlich eher Richtung Totholz, Rinde, Laub ( etwa Waldboden ). Hast Du "nur" Sand-Lehm Gemisch ??

Gruß

Thomas



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Gabriel
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#8 AW: Bodengrund für das Sterben verantwortlich?

Beitrag von Gabriel » 30. Oktober 2013, 19:26

Hallo

Die Sand-Lehm Mischung die ich bestellt habe, war eine ganz normale wie man sie halt im Shop kauft. Die, die dann ankam war nicht "klebrig", halt einfach wie "Mehl". Wenn man sie anfasste blieb sie sofort am Finger haften. Die normale Mischung fühlt sich ja eher rau an und nicht fein.
Umsiedeln geht leider nicht.
Als Nest dient ein RG, also kann ich die LF im Nest nicht sehr regulieren und... muss ich auch nicht?! Soweit ich weiss leben sie darin schon einige Zeit und wenn das das Problem wäre, würden wahrscheinlich viel mehr Ameisen sterben, da alle betroffen wären.
Die LF im Formicarium sollte eig. auch nicht Ordnung sein, weil seit gestern und heute ist keine Ameise mehr gestorben. Es sieht also so aus, als würde es bessern.
Im Formicarium habe ich auch noch Äste und Steine. Da Totholz, Laub etc. doch eine heikle Angelegenheit ist, wollte ich das vorerst vermeiden.
Ich werde nur schauen wie sich das ganze entwickelt. Leider hatte ich so einen Fall schon einmal bei Messor barbarus. Es starben täglich Ameisen, warum fand ich nie heraus. Auch hier im Forum habe ich gefragt, leider hat nichts geholfen. Brut usw. hat sich alles prima bei der Kolonie entwickelt. Leider kam es dann soweit, dass mehr Arbeiterinnen starben, als schlüpften.

Ich möchte mich für eure hilfreichen Beiträge bedanken. Da die Sterberate zurückgeht, möchte ich vorerst nichts ändern. Sonst mache ich letztendlich noch was falsches und es fängt wieder an.

LG Gabriel


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