Krabbeltierfan hat geschrieben:Das wird er nicht, obwohl das viele Leute immer sagen. Im Gegensatz zum unfähigen Luchs kommt der Wolf tatsächlich von allein.

Hi Krabbel,

was hat der dann die letzten Jahre so getrieben? Bei uns in Sachsen ist der Wolf erst seit ein paar Jahren wieder aktiv. Wenn ich mich richtig erinnere wurden vor vielleicht 5 Jahren erste Rudel in der Lausitz ausgesetzt/beobachtet. Mittlerweile wurde der Wolf auch in meinem Heimatdorf (ca. 20km östlich von Dresden) gesichtet und in den weiter östlichen Gebieten wurden wohl auch größere Schäden bei Schafhaltern angerichtet. Liegt das nun an der selektiven Medienberichterstattung oder steht der Wolf seit ein paar Jahren unter besonderen Schutz?

Diffeomorphismus hat geschrieben:Das ist unbestreitbar und erschütternd; doch bin ich persönlich der Meinung, dass der in unserer Gesellschaft propagierte Naturschutz oft nichts als pure Heuchelei ist

Oder genauer gesagt, was der durchschnittlich informierte Bürger so gemeinhin für Naturschutz hält.
Doch zum Glück gibt es durchaus auch sinnvolle Maßnahmen und Projekte. Und dabei denke ich mitnichten an große, beliebte und damit für Prestigezwecke geeignete Arten.
Als Terrarianer denke ich an die so genanten Ekeltiere, welche bei der breiten Bevölkerung kaum Beachtung finden. Ja eher sogar auf Ablehnung stoßen. Dabei sind es oftmals diese kleinen Unscheinbaren, welche ökologisch wichtige Rollen erfüllen.

Hier mal ein jüngeres Beispiel, wie eine Art welcher man in Asien auf Schritt und Tritt begegnet und man sich daher kaum vorstellen konnte, dass Diese je in Bedrängnis geraten könnte, plötzlich doch sorgen bereitet:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/schrumpfende-gecko-population-in-suedasien-kletternder-wunderheiler-1.1653809

Die Zahlen sprechen wohl für sich. Und das ist ja nur eine von sehr vielen Arten denen es so ergeht. Nicht wenige Arten wurden so schon "verbraucht".
Hochmut oder nicht, diese Arten werden nur wegen fehlender Bildung und/oder Aberglauben ausgelöscht. Und das birgt durchaus eine gewisse Tragik.

Hallo!

swagman hat geschrieben:Die Zahlen sprechen wohl für sich. Und das ist ja nur eine von sehr vielen Arten denen es so ergeht. Nicht wenige Arten wurden so schon "verbraucht".
Hochmut oder nicht, diese Arten werden nur wegen fehlender Bildung und/oder Aberglauben ausgelöscht. Und das birgt durchaus eine gewisse Tragik.

Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Es war auch in keinster Weise meine Absicht, diese Fakten in Frage zu stellen bzw. deine Einstellung zu kritisieren. Ganz im Gegenteil, es ist doch mehr als erfreulich, dass wir heute bezüglich des Schutzes unserer Umwelt so weit sensibilisiert sind, dass wir diese Diskussion hier führen.
Wenn ich an die Generation meiner Großeltern oder auch noch der meiner Eltern denke, so hatten und haben diese wenig bis gar kein Bewusstsein für den Umweltschutz; wobei ich ihnen dies nicht zum Vorwurf mache.

Kurz gesagt, wollte ich mit meinem obigen Text nur zum Ausdruck bringen, dass ein Schwarz-Weiß-Denken nicht angebracht ist - es gibt nicht einfach die Bösen und die Guten. Ich bin fest davon überzeugt, das nur die Wenigsten hier in Deutschland, Österreich oder der Schweiz (Benutzer des Forums aus anderen Ländern dürfen sich gerne mit eingeschlossen fühlen ) eine Vorstellung von dem Überlebenskampf haben, den viele Menschen in den ärmsten Regionen dieser Erde täglich zu führen haben - für diese Menschen ist Umweltschutz ein Luxusproblem der westlichen Welt; hierbei beziehe ich mich explizit nicht auf die Sache mit den Schlüsselanhängern in China oder den Aberglauben bezüglich der aphrodisierenden Wirkung diverser Tierarten in weiten Teilen Asiens.

Ich bin darüber hinaus auch insbesondere der Meinung, dass Kritik immer konstruktiv sein sollte - einfach nur empört sein, hilft keinem weiter. Folglich kann Naturschutz nur mit der Bekämpfung der Armut einher gehen.
Wie man allerdings mit diesen Umtrieben in weiten Teilen Asiens umgehen soll, kann ich auch nicht sagen. Wie entfernt man etwas, dass so Tief in einer Kultur verankert ist, aus eben dieser?

Um auch im Off-Topic-Bereich nicht zu weit abzuschweifen, hätte ich noch eine Frage bezüglich dieser Schlüsselanhänger: Wie sähe eigentlich die rechtliche Situation in Deutschland aus, würde man sich strafbar machen, wenn man ein Tier auf diese Art und Weise quälen würde? Ich beziehe diese Frage mal insbesondere auf wirbellose Tiere; es würde mich nämlich schon interessieren, in wie weit unsere Gesellschaft so etwas nicht nur moralisch ächten würde.

Grüße

Diffeomorphismus

EDIT: Da es ja irgendwie zum Thema passt, heute (31.10.2013) um 21.15 Uhr Chinas grüne Revolution auf ServusTV. Eine Reportage über den Umweltschutz in China. Eine Wiederholung läuft um 01.45 Uhr; ansonsten sollte die Doku auch bald in der Mediathek verfügbar sein.

Kein Wunder. Wo schon die Wahrnehmung der Würde des Menschens sagen wir einmal 'entwicklungsfähig' ist, zählen Tiere erst recht nicht viel.

Hallo,

wie ich gerade feststellen musste, könnten solche Produkte auch bald in Deutschland verbreitet sein (vielleicht sind sie es auch schon - ich weiß nicht, seit wann dieses Angebot existiert):

http://de.aliexpress.com/item/Ant-Farm-Novel-creative-kid-toys-cute-cellphone-chain-4-5-1-6cm-10-pcs-multi/453717485.html

Wirklich unfassbar sind folgenden Aussagen aus der Produktbeschreibung:

Eigenschaften: Pädagogisch

Type: Other Educational Toys

Immerhin wird es ohne Ameisen versendet; aber ich habe jetzt schon Mitleid mit den Tieren, die in so etwas ein neues "Zuhause" finden müssen!

Grüße

Diffeomorphismus

Das dann auch noch als pädagogisch zu bezeichnen. Alleine dafür gehört für den "Pädagogen" schon wieder die Prügelstrafe eingeführt .....