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Pseudomyrmex gracilis

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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#1 Pseudomyrmex gracilis

Beitrag von Gast » 11. November 2013, 09:34

Die Art wird hin und wieder im Handel angeboten.
Da ich gerade auf einen Blog gestoßen bin, in dem ĂŒber die Stiche dieser Art berichtet wird, will ich hier mal darauf aufmerksam machen:
Pseudomyrmex gracilis hat ein sehr wirksames Stachelgift und sticht sehr schnell zu, wenn sie mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommt. Der Blog handelt zwar zunĂ€chst von einer anderen, harmloseren Art (P. ejectus), enthĂ€lt aber ĂŒberwiegend Angaben zu P. gracilis: http://www.myrmecos.net/2010/12/19/elongate-twig-ants-pseudomyrmex-ejectus/comment-page-1/#comment-20044
Hier im AF wurde bereits einmal darauf hingewiesen, dass es sich um eine invasive Art handelt: http://www.ameisenforum.de/exotische-ameisenarten/45184-invasive-ameisenspezies-zum-verkauf.html (Startpost)
Ein aktueller HB ĂŒber eine Kolonie aus Texas findet sich hier: http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=67&t=2317
Bilder von einer Pseudomyrmex cf. gracilis von Jumpstyle: http://www.ameisenforum.de/exotische-am ... 48532.html

MfG,
Merkur



AIS
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#2 AW: Pseudomyrmex gracilis

Beitrag von AIS » 11. November 2013, 17:00

Merkur hat geschrieben:[...] und sticht sehr schnell zu, wenn sie mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommt.


Hallo Merkur,

das kann ich bisher nicht bestĂ€tigen. Selbst beim Umsetzen des Nestes sind mir zwar einige Arbeiterinnen ĂŒber Hand und Arm gelaufen, aber keine machte Anstalten zu stechen.
Lediglich als ich sie zwischen den Fingern festhielt, versuchten sie zu stechen, kamen allerdings nicht durch die Hornhaut. NĂ€hert man sich den Arbeiterinnen im Becken mit der Hand,
weichen sie meist eher zurĂŒck oder begutachten den Finger neugierig.

Bei sehr großen oder freilebenden Kolonien mag das vielleicht anders sein - der Hinweis, dass diese Art krĂ€ftig stechen kann ist daher natĂŒrlich trotzdem gerechtfertigt.

Es sind sehr aufmerksame Tiere; aber als blinde DraufgÀnger, die bei der erstbesten Situation zustechen, habe ich sie nicht erlebt.

LG, AIS :)



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Holgi
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#3 AW: Pseudomyrmex gracilis

Beitrag von Holgi » 11. November 2013, 20:55

Hallo Merkur,

kann die Angaben von AIS bestÀtigen.
Zeigen aktuell keine Aggressionen wenn ich im Becken hantiere.
Als ich die WassertrĂ€nke raus nahm, ĂŒbersah ich eine Arbeiterin und diese lief auf meiner Hand ohne zu stechen.
Auch als ich diese mit dem Finger wieder vorsichtig ins Becken zurĂŒck stupste machte sie keine Anstalten mich zu stechen.
Wenn ich mit dem Finger in die NĂ€he einer Arbeiterin komme, weichen sie zurĂŒck.
Sollte sich das Verhalten Ă€ndern und sie aggressiver werden, werde ich dies natĂŒrlich im Bericht erwĂ€hnen.
Erne hatte in der Vergangenheit oft erwÀhnt, dass sich das Verhalten in der Haltung oft von der in der Natur abweicht.
Ob sich die gracilis auch anpassen?
Durch den regelmĂ€ĂŸigen Kontakt mit der Hand bzw. Finger dies nicht mehr als Bedrohung ansehen?
FĂŒr mich eine interessante Fragestellung.

Danke fĂŒr den Hinweis, dass das Gift recht wirksam ist.

LG
Holger



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NIPIAN
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#4 AW: Pseudomyrmex gracilis

Beitrag von NIPIAN » 12. November 2013, 18:42

Hoi,


da ich irgendwie zu dem Schluss gelange, dass das cf. eine gewisse Ungewissheit in der Gewissheit der Art darstellt:
https://ia600301.us.archive.org/25/items/ants_02958/2958_text.pdf

http://wardlab.wordpress.com/research/pseudomyrmecinae/pseudomyrmex/ferrugineus-group/

Sollte jeder Pseudomyrmex spec. Halter durchgehen.

Könnte ja sein, dass man keine Pseudomyrmex gracilis besitzt. Bis dahin halte ich ich eine Zuordnung bestimmter Verhaltensweisen zu unsicher bestimmten Ameisenarten fĂŒr fahrlĂ€ssig.



PHiL
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#5 AW: Pseudomyrmex gracilis

Beitrag von PHiL » 13. November 2013, 15:18

P. gracilis ist eine sehr interessante Art, da sie eine enorme VariabilitĂ€t sowohl im Aussehen als auch im Ökotyp aufweißt (wonach es nicht verwundert, dass die Art sich in klimatisch Ă€hnlichen Gebieten wie Hawaii angesiedelt hat). Die natĂŒrliche Verbreitung reicht von Argentinien bis nach Texas, ein enormes Gebiet - da ist es kein Wunder, dass die Artklassifizierung etwas Probleme bereitet.
Wie in einem der verlinkten Paper von NIPIAN auch beschrieben steht, ist das Verhalten von den Arttypen vermutlich auch variabel, der schwarze PhÀnotyp wird als aggressiver beschrieben.

Könnte ja sein, dass man keine Pseudomyrmex gracilis besitzt. Bis dahin halte ich ich eine Zuordnung bestimmter Verhaltensweisen zu unsicher bestimmten Ameisenarten fĂŒr fahrlĂ€ssig.

Die meisten der in der Haltung zu findenden P. gracilis stammen aus Texas - da gibt es keine Zweifel an der Bestimmung, weil ĂŒberhaupt keine Verwechslungsarten dort vorkommen.
Außerdem weiß ich von einigen Kolonien die aus Costa Rica stammten. Ich hatte von denen aus Costa Rica und aus Texas je eine Kolonie in der Haltung, beide waren sich sehr Ă€hnlich, ich konnte keine Unterschiede (weder im Aussehen noch Verhalten) feststellen.
Den bereits dargelegten Beobachtungen kann ich mir nur anschließen. Ich bin grundsĂ€tzlich sehr unvorsichtig im Umgang mit Ameisen und wurde schon von diversen Arten gestochen, aber eine P. gracilis hab ich noch nie dazu bekommen mich zu stechen. Ich wĂŒrde sie als absolut harmlos einstufen - vom Stich her eher zu "fĂŒrchten" ist wohl das asiatische GegenstĂŒck Tetraponera rufonigra, von deren Stich habe ich schon einige unangenehme Berichte gehört.

GrĂŒĂŸe, Phil



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