Kann man Regenwürmer und Ameisen zusammenhalten, oder wäre das Quälerei? Ich meine weil bei dem Thema Informationen für Anfänger zu Schimmel und Milben es um eine "belebte Streuschicht" geht. Regenwurmkot ist doch Humus. Und kann es nicht passieren, dass auf den Blättern gefährliche Milben gibt? Danke für die Antworten im voraus.

Hallo ANT01

Mit Regenwürmern in Ameisenfarmen hab ich vor langer Zeit - als es noch kein Ameisenforum gab und man alles selber ausprobieren musste - schlechte Erfahrungen gemacht.

Als Futter sind lebende Regenwürmer eher nicht geeignet, kleine Völker lassen die Regenwürmer in Ruhe, einzelne Ameisen flüchten sogar vor ihnen. Grössere, sehr hungrige Kolonien, greifen Regenwürmer auch mal an. Die sind aber sehr zäh und wehren sich, die Ameisen haben oft grosse Mühe mit ihnen fertig zu werden und es gibt sogar Verluste.

Die Tiere stören sich ausserdem gegenseitig. Regenwürmer die nicht gefressen werden, pflügen dir die Farm um, im Boden können sie die Ameisen kaum erlegen.

Falls du sie in die Arena gibst und dort genügend feuchte Erde vorhanden ist, taugen sie als Futter auch nicht mehr, dafür gibt es die Gefahr, dass die Ameisen in die Arena umziehen.

Für eine lebende Streuschicht sind besonders Springschwänze geeignet. Wenn du nicht willst, das unerwünschte Tiere ins Formi kommen, kannst du die Schicht (z.B. Eichenlaub) im Backofen erhitzen bevor du sie verwendest und später dann die Tiere dazu geben, die du willst.

Hallo ANT01,
da kann ich Reber nur zustimmen; ich habe genau das in meiner grauen Vorzeit zwar nicht ausprobiert, aber in einer Ameisenfarm geht es sicherlich nicht gut. [Auch wenn es Leute gibt die so etwas Regenwurmbeobachtungskasten nennen (das unterste Bild) und darin einfach nur Würmer halten, Frechheit! ]

In einem naturnah eingerichteten Becken werden aber sehr wahrscheinlich sowieso Regenwürmer mit dem Bodengrund eingefüllt. Da dort das zur Verfügung stehende Volumen deutlich größer ist, kann man sich auch besser aus dem Weg gehen. Wenn du die Forensuche mit "naturbecken" oder "naturnah" und ähnlichen Begriffen fütterst, wirst du dazu einige Themen finden.
In der Streuschicht leben jede Menge verschiedene Tiere; am gefährlichsten für die Ameisen wären vermutlich Hunderfüßer (Steinläufer); aber auch da gilt: Wenn das Becken groß genug ist kann man sich aus dem Weg gehen.
Wenn du so etwas vorhast zu beobachten wäre ein Bericht super, denn dank der Vielfalt von Bewohnern passiert viel und es gibt noch nicht sehr viele Berichte darüber.

"... [color=#133a04][font=Times New Roman]Regenwurmbeobachtungskasten nennen[/font][font=Times New Roman] (das unterste Bild)" [/font][/color]

[font=Times New Roman]Das Beste an dem Projekt ist, dass man alles am Ende problemlos ins Gelände schütten kann (natürlich abgesehen von den Schülern [/font][font=Times New Roman])[/font]

[font=Times New Roman]Nicht ganz zufrieden bin ich damit, dass man sich "den" Regenwurm vorgenommen hat: Den gibt es nicht! Wenn man schon groß über Biodiversität schwadroniert, sollte man doch mitbekommen haben, dass es allein in Deutschland nicht weniger als 39 Arten von Regenwürmern gibt, in sechs Gattungen. [/font][font=Times New Roman][color=#0000ff]http://de.wikipedia.org/wiki/Regenw%C3%BCrmer[/font][/color]

[font=Times New Roman]Ich verstehe, dass man aus didaktischen Erwägungen vereinfachen muss. Die Gefahr ist dabei, dass man zu sehr vereinfacht.[/font]

[font=Times New Roman]MfG und schönen Sonntag noch,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

DermitderMeise hat geschrieben:In einem naturnah eingerichteten Becken werden aber sehr wahrscheinlich sowieso Regenwürmer mit dem Bodengrund eingefüllt. Da dort das zur Verfügung stehende Volumen deutlich größer ist, kann man sich auch besser aus dem Weg gehen.

In meinen Tropenbecken kreucht und fleucht so Einiges herum und verhindert so auch Schimmel. Der Sicherheit halber habe ich auf exotische Mitbewohner wie tropische Springschwänze oder weiße Asseln verzichtet, dafür leben eine ganze Menge verschiedenster einheimischer Tierchen in der Streuschicht. Unter anderem auch einige Regenwürmer. Von denen sehe ich oft nur nachts etwas, wenn ich mit einer Taschenlampe in das Becken leuchte. Außerdem leben Asseln, einheimische Springschwänze (die sich zwar langsamer vermehren, aber sich dafür auch nicht zu einer regelrechten Pest auswachsen), harmlose verschiedene Milben, Tausendfüßler und einiges mehr darin.

Klappt alles problemlos, wenn entsprechend Bodengrund vorhanden ist - aber in das Nest der Ameisen, sprich eine Farm, würde ich auf keinen Fall Regenwürmer einsetzen. Stress ist dann vorprogrammiert.

LG, AIS

[font=Times New Roman]Hallo AIS:[/font]

[font=Times New Roman]Wie lange läuft Dein „Tropenbecken mit einheimischem Inhalt“ bereits?[/font]
[font=Times New Roman]Unter Deinem Profil finde ich nur dieses halbwegs passende Thema von Ende September 2013: [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/exotische-ameisenarten/50933-messor-spec-aus-nordafrika-ein-neues-becken.html[/font]
[font=Times New Roman]Aber das ist wahrscheinlich nicht gemeint.[/font]

[font=Times New Roman]Unter „tropischen“ Bedingungen (feucht, sehr warm) wird sich die Zusammensetzung der bei uns heimischen Lebewelt rasch und gründlich ändern, und leider macht man auch bei gemäßigten Bedingungen oft die Erfahrung, dass nach wenigen Wochen oder Monaten das Ganze aus dem Ruder läuft, bzw. schlicht vergammelt.[/font]
[font=Times New Roman]Deshalb wäre es hilfreich, wenn Du ein paar nähere Angaben zu dem in Post # 5 genannten Tropenbecken machen könntest! [/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]