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Camponotus lateralis im Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax - Diskussion

Diskussions- und Frageforum für bestehende Haltungserfahrungen.
HotJesus
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#1 Camponotus lateralis im Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax - Diskussion

Beitrag von HotJesus » 5. Dezember 2013, 18:14

So, hier der Diskussionsthread zum Haltungsbericht

http://www.ameisenforum.de/camponotus/51186-camponotus-lateralis-im-gemeinschaftsbecken-mit-temnothorax.html

Ich freue mich über Fragen, Anregungen, konstruktive Kritik / Lob.

Grüße

Holger



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Bücherwurm
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#2 AW: Camponotus lateralis im Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax - Diskussion

Beitrag von Bücherwurm » 5. Dezember 2013, 18:56

Hallo,
sehr schönes Formikarium hast du da:spin2:...freue mich nach der Winterruhe wenn es mit deinem Bericht richtig los geht.
Mfg dominik



Gast
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#3 AW: Camponotus lateralis im Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax - Diskussion

Beitrag von Gast » 5. Dezember 2013, 20:32

[font=Times New Roman]Hallo HotJesus[/font]



  • [font=Times New Roman]Das liest sich natürlich etwas wie Gesundbeterei, wenn Du hoffst, dass die Kolonie von möglichst weit südlich kommt. Selbst in den südlichsten Zipfeln von Europa gibt es Frost und Schnee, weniger als bei uns in Frankfurt/M, aber es gibt dort dennoch nicht permanent frühlingshafte 15°C.[/font]
  • [font=Times New Roman]Camponotus lateralis ist eine sehr stark an Holz gebundene Art, die z. T. hoch in Bäumen lebt. Ein Ytong-Nest ist für sie so ziemlich das Unnatürlichste, wo man sie vielleicht, wenn gar nichts Anderes übrig bleibt, hinein zwingen kann.[/font]
[font=Times New Roman]A[/font][font=Times New Roman]rtgerecht ist so eine Haltung jedenfalls nicht, und es besteht die Gefahr, dass Du auch kein normales Verhalten und keine normale Entwicklung wirst beobachten können.[/font]
[font=Times New Roman]Aber das steht ja schon beim Händler, wenngleich die Angabe zur „endogenen Winterruhe“ aus den Fingern gesogen ist: Eine wissensch. Untersuchung dazu gibt es m. W. nicht. Immerhin steht da „Winterruhe: Ja, Ende Oktober bis Ende März, bei 5-8°C“.[/font]

[font=Times New Roman]Ich möchte Dich und Deine Ameisen nur vor Schaden bewahren, so weit möglich. Es ist natürlich absolut Deine Sache, die Tiere so zu halten, wie Du das wünschst. Ob die Ameisen dafür Verständnis aufbringen werden, entzieht sich meiner Kenntnis.[/font]

[font=Times New Roman]Viel Erfolg,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

[font=Times New Roman]PS: Wenn Du die Moospolster mal leicht anhebst, und die Ameisen sind darunter gezogen, dann ist ihnen das Holz zu trocken![/font]



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Gripsnest
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#4 AW: Camponotus lateralis im Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax - Diskussion

Beitrag von Gripsnest » 5. Dezember 2013, 21:29

[font=Times New Roman]Selbst in den südlichsten Zipfeln von Europa gibt es Frost und Schnee[/font]

Zum Glück trifft das bei uns (Provinz Murcia, an der Küste) nicht zu. Allerdings sind wir erst seit einem Jahr vor Ort. Die kälteste von uns gemessene Temperatur war 5 Grad +.

Momentan ist seit einigen Wochen relativ frisch und in der Nacht werden ca. 8 Grad erreicht. Tagsüber sind es 15 Grad, in der Sonne ist es aber sehr angenehm und bei den von mir beobachteten Kolonien ist noch Aktivität vorhanden. Gestern kam es sogar bei einer Messorart zu einem Schwarmflug.

Zu bedenken ist aber, dass es in den höheren Lagen wesentlich kühler ist. Freunde von uns wohnen nur ca. 25 km Luftlinie von uns entfernt und haben regelmäßig eine dünne Eisschicht auf ihrem Pool.


Melusine... -Krawehl, krawehl! Taubtrüber Ginst am Musenhain, trübtauber Hain am Musenginst.
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Diffeomorphismus
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#5 AW: Camponotus lateralis im Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax - Diskussion

Beitrag von Diffeomorphismus » 5. Dezember 2013, 22:02

Hallo,

zu der Wahl kann man dich ja nur beglückwünschen ;).

Ich persönlich habe mich bei meiner Kolonie Camponotus lateralis ja dazu entschieden, sie zu Beginn in einer kleinen BraPlast-Box zu halten. Das mag zwar nicht so schön aussehen, - neben deinem sehr schön eingerichteten Formicarium sähe sie aus wie ein Schandfleck ;) - hat aber den Vorteil, dass man jederzeit Zugriff auf die Kolonie hat. Diesbezüglich habe ich mich an den Erfahrungen und Empfehlungen sehr erfahrener Halter orientiert. Weiterhin hat diese, wie schon gesagt nicht sehr ansehnlich daher kommende, sterile Form der Haltung den Vorteil, dass gerade im Anfangsstadium der Kolonie Gefahren wie Schimmelbildung etc. nahezu vermieden werden können.

Ich musste selbst bei einer meiner Temnothorax-Kolonien feststellen, wie schnell etwas verschütteter Honig oder ein feucht gewordenes Stückchen Holz zu Schimmel führen kann; zum Glück ist bei den Winzlingen ein Umzug in eine neue Rocher-Box ja kein Problem.

Wie Merkur ja schon anmerkte, handelt es sich bei C. lateralis um eine arboreale Art; idealerweise würde sich hier natürlich ein Nest aus Holz anbieten. In wie weit das für den Halter, gerade in Bezug auf die Nesteinsicht, praktikabel ist, ist natürlich die Frage. Ich beabsichtige daher meiner Kolonie in Zukunft ein Nest aus Kork anzubieten (wahrscheinlich in einer Farm); Kork soll ja nicht ganz so schnell schimmeln wie Holz. Momentan leben sie in einem Objektträgernest, wobei die Kammer in ein Stückchen Kork gearbeitet ist.

Ob du deine Kolonie im Porenbeton-Nest halten möchtest, ist natürlich deine Entscheidung. Allerdings denke ich, dass das momentane Nest für diese winzige Kolonie etwas überdimensioniert ist. In der Natur leben sie in Kammern in Holz (laut Wikipedia sind diese auffallend groß und muldenförmig), daher haben sie sich wahrscheinlich auch einen Platz im Formicarium gesucht, der so einer Kammer nahe kommt. Wobei bei der aktuellen Koloniegröße wahrscheinlich eher ein sehr beengter Raum präferiert wird.

Zur Winterruhe kann ich nur sagen, dass meine Kolonie (gleicher Händler, gleiche Koloniegröße) nur mit Larven ankam (kann natürlich sein, dass Eier während des Transports gefressen wurden?). Ich halte sie momentan in einer winzigen Kammer abseits des Wohnbereichs. Hier beträgt die Temperatur, bei den momentanen Außentemperaturen, ca. 7-8°C. Da der angrenzende Raum nur beheizt wird, wenn die Gefahr einer Vereisung der Heizungsanlage besteht, wird es wohl bei niedrigeren Außentemperaturen auch noch kälter werden. Die Tiere befinden sich nun auch augenscheinlich in der WR; keine Eiablage. Ob diese nun exogen, endogen (oder von beidem etwas ;)) ausgelöst wurde, ist natürlich nur schwer zu sagen. Und scheinbar gibt es diesbezüglich ja auch noch keine gesicherten Erkenntnisse (Was machen die ganzen Biologen eigentlich den ganzen Tag :baeh: ? Ähm, bevor ich jetzt gesteinigt werde: :ironie:).

Aber auch das Thema Winterruhe ist natürlich Ansichtssache (mehr oder weniger). Allerdings würde ich die fehlende Außenaktivität nicht direkt mit einer möglichen Winterruhe in Verbindung bringen - bei einer Kolonie dieser Größe wird auch in der warmen Jahreszeit so gut wie Nichts zu beobachten sein.

So, bitte sehe das ganze nicht als allzu große Kritik an, sondern eher als einen anderen Standpunkt bezüglich einiger Haltungsparameter. Jeder muss seine Tiere so halten, wie er es für richtig hält; gerade weil ich Anfänger bin, muss meine Art der Haltung sicherlich nicht die endgültige Wahrheit sein ;).

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg mit deiner Kolonie, und hoffe auf einen regen Erfahrungsaustausch!

Grüße

Diffeomorphismus


„Die Heuchelei ist die materia prima des Teufels, von der aller Lug und Trug, alle Schwachheit und Abscheulichkeit herrührt, von der nichts Wahres kommen kann. Denn die Heuchelei ist selbst eigentlich eine doppelt destillierte Lüge, eine Lüge in der zweiten Potenz.“ (Thomas Carlyle)

HotJesus
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#6 AW: Camponotus lateralis im Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax - Diskussion

Beitrag von HotJesus » 5. Dezember 2013, 23:59

Danke für die Hinweise, das Nest ist wirklich zu groß für den Anfang. Ich werde ein kleineres Korknest basteln und damit das Ytongnest ersetzen.
Das Korknest würde dann von der Größe auch in den Kühlschrank passen, falls ich mir das mit der Winterruhe noch anders überlege (und sie da einziehen).

Unter den Moospolstern waren sie nicht, diese klebten auch schon ziemlich feste am Stein. Ich hoffe sie werden irgendwann wieder auftauchen.

Nun kümmere ich mich erstmal um die Änderungen und baue ein neues Nest.

Nachtrag: Es war ziemlich sicher ein Eipaket, da keine schwarzen Punkte zu erkennen waren und es pro Einheit ziemlich klein war, insgesamt etwa halb so groß wie eine Arbeiterin. Bei Störung [hebte] hob [nach kurzer Zeit] eine Arbeiterin es [nach kurzer Zeit] an und schleppte es durch die Gegend.



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Boro
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#7 AW: Camponotus lateralis im Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax - Diskussion

Beitrag von Boro » 6. Dezember 2013, 11:40

Hallo HotJesus!
Nachdem die Lieferung ein Paket Eier enthielt, hat man im shop bisher offensichtlich keinerlei Vorkehrungen für eine beginnende Winterruhe getroffen. In der Natur legen Camponotus spp. (viell. mit Ausnahme der Südzipfel Europas) keine Eier im Herbst. Die Einhaltung der Winterruhe halte ich persönlich für wichtig, ganz einfach, weil sie dem natürlichen Rhythmus der Tiere entspricht.
Bei mir im Garten gibt es seit einigen Jahren ein Freilandexperiment mit dieser Art, die in diesem Fall aus Istrien stammt: (http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/43188-freiland-experiment-mit-camponotus-lateralis-fotobericht.html ) Die Art kommt aber bereits in Südtirol und am südl. Rand der Südalpentäler vor. Die verschiedenen Nennungen aus D oder A sind vermutlich Fehlbestimmungen von C. piceus. Jungtiere der schwarz gefärbten C. piceus könnte man u. U. schon verwechseln, siehe z. B. hier:
1530_30aaf7d0d8f840bb520a79958a21cacc

Meine bisherigen Erfahrungen mit C. lateralis:
1. Sie haben einen fast gleichen Lebensrhythmus wie die heim. C. piceus, die nahe Verwandtschaft ist klar erkennbar, auch in der Morphologie.
2. Sie haben bei mir ebenfalls 5,5 Monate Winterruhe
3. Bisher wurden auch kalte Winter mit Dauerfrost überstanden
4. Die Vitalität ist besser als die der ebenfalls vorhandenen C. piceus
5. Es gab bisher jedes Jahr reichlich Geschlechtstiere (vor allem das Vorhandensein vieler Gynen spricht für eine gesunde Population).
6. Das Schwärmen v. C. lateralis u. C. piceus findet meist synchron statt, oft an den gleichen Tagen u. zur selben Stunde zw. 10:00 und etwa 11:00
7: Eine sehr schöne und gut zu beobachtende Art!
8. In Istrien habe ich übrigens schon einige Nester als Unter-Steinnester u. zw. Steinplatten gefunden. An sich ist sie vorwiegend arboricol!
L.G.Boro



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#8 AW: Camponotus lateralis im Gemeinschaftsbecken mit Temnothorax - Diskussion

Beitrag von Gast » 6. Dezember 2013, 12:36

[font=Times New Roman]In dieser Informationsquelle finden sich einige Angaben zur Ãœberwinterung von C. lateralis in der Haltung:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Camponotus_lateralis[/font]

[font=Times New Roman]In dem übersichtlichen Objektträgernest dient ein Boden aus Pappe als Ersatz für das ansonsten bevorzugte Holz.[/font]
[font=Times New Roman]Auf der Seite verlinkt ist auch der genannte Fotobericht von Boro.[/font]

[font=Times New Roman]Nun hoffe ich nur, dass es sich bei den im AWiki gezeigten Tieren nicht doch um C. piceus handelt, da die Königin ganz schwarz ist! Was meinst Du, Boro?[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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