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"Schwimmende" Hornisse

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Hornisse
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#1 "Schwimmende" Hornisse

Beitrag von Hornisse » 7. Januar 2014, 08:54

Hallo,

hat jemand schonmal ähnliches beobachtet?
Siehe http://www.hornissenschutz.de/schwimmende-hornisse.htm

Hier die geschilderte Beobachtung:
Am 24.9.2011 habe ich in der Nähe der Mündung des Erfelder Altrheins (NSG Kühkopf-Knoblochsaue) eine Hornisse fotografieren können, die sich unter Ausnutzung der Oberflächenspannung zum Trinken auf der Wasseroberfläche niedergelassen hatte. Das sah nicht nach einem "Beinahe-Unfall" aus. Die Hornisse ist kurz danach wieder problemlos abgeflogen.

Interessant war auch, dass sich die Hornisse in einem Bereich auf der Wasseroberfläche niedergelassen hat, an dem die Flussströmung durch eine ufernahe Gegenströmung aufgehoben wurde. Es gab dort nur einen sehr kleinen Bereich ohne Strömung. Sobald ein vorbeifahrendes Boot Wellen verursachte, flog die Hornisse auf und ließ sich erst erneut nieder, wenn die Wasseroberfläche wieder ruhig war. Das ganze wirkte schon sehr berechnend.

Zeitgleich hielten sich am Ufer zahlreiche weitere Hornissen auf, die Feuchtigkeit aus dem nassen Sand aufnahmen. Nur dieses eine Exemplar, trank auf die fotografisch dokumentierte Art und Weise. Ich habe so was noch nie gesehen und auch noch nie davon gehört oder gelesen. Nun wüsste ich gerne, ob ein solches Verhalten normal ist und ggf. schon häufiger beobachtet wurde.
Gerne auch im Hornissenschutzforum antworten:
http://8647.forumromanum.com/member/forum/forum.php?action=std_tindex&USER=user_8647&threadid=2


Gruß
Dieter Kosmeier

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Boro
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#2 AW: "Schwimmende" Hornisse

Beitrag von Boro » 7. Januar 2014, 11:39

Hallo Hornisse!
Interessante Beobachtung! Das erinnert mich an das oft zu beobachtende vergleichbare Verhalten der Polistinae, das hier erörtert wurde: http://www.hornissenschutz.de/feldwespen.htm
Damals folgte ein Beitrag, der das gleiche Verhalten bei Vespula germanica dokumentiert. In beiden Fällen dreht es sich um eine Methode der Wasseraufnahme, die nur für stehende Gewässer, seichte Uferstellen, Wasser in größeren Gefäßen etc. in Frage kommt.
Ich habe damals gemeint, dass die auffallend langen Beine der Polistinae (in diesem Fall Polistes dominula) möglicherweise einen adaptiven Wert hätten: Durch das weite Abspreizen der langen Beine kann die Oberflächenspannung des Wassers optimal genützt werden. Während P. dominula in Mitteleuropa fast ausschließlich in vor Witterung geschützten Stellen nistet, scheint es im Mittelmeerraum umgekehrt zu sein, dort nistet diese Art mit Vorliebe im Bereich weitgehend ruhender Gewässer, Kanäle, Lagunen und heftet ihre Nester an Schilfstängel.
Dass Vespula germanica das selbe Verhalten zeigen kann und noch mehr eine (männl.) Vespa crabro, ist erstaunlich; schon in Anbetracht des anderen Verhältnisses zw. Gewicht und abspreizbarer Beinlänge.
Nur nebenbei: Heuer konnte ich erstmals überhaupt bei uns ein Nest v. Polistes dominula beobachten, das völlig der Witterung ausgesetzt war. Ob es damit zusammenhängt, dass wir einen "mediterranen" Sommer hatten?
http://www.ameisenforum.de/andere-insekten-spinnentiere/33792-geschlechtstiere-v-polistes-dominula-syn-dominulus-2.html
L.G.Boro



Gast
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#3 AW: "Schwimmende" Hornisse

Beitrag von Gast » 12. Januar 2014, 12:24

In Namibia habe ich im Nov. 2008 eine (unbestimmte) soziale Wespe fotografiert, die sich zum Trinken auf der Oberfläche einer Viehtränke niedergelassen hatte. Das Bild ist leider suboptimal. Weitere derselben Art tranken vom Rand aus, aber immer wieder landeten welche auch einfach auf dem Wasser.
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MfG,
Merkur



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