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Formicarium für meine Camponotus ligniperdus

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Chimama
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#1 Formicarium für meine Camponotus ligniperdus

Beitrag von Chimama » 1. Februar 2014, 20:51

Hallo zusammen,

ich habe gestern bereits in einem anderem Forum meine Fragen gestellt aber bisher leider keine Antwort erhalten. Da dieses Forum hier mir mehr besucht erscheint, versuche ich es einfach hier noch einmal ;)

Schon seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit der Ameisenhaltung und 2009 habe ich auch schon einmal einen Versuch gestartet mit einer Camponotus damals hieß sie noch ligniperda ;) Queen.
Leider ist mir die Arme ohne ersichtlichen Grund eingegangen, ohne jemals Nachkommen bekommen zu haben.
Nun traue ich mir einen neuen Versuch zu und dieses Mal möchte ich gern alles perfekt haben. Ich habe mir bereits eine Queen mit 5-10 Arbeiterinnen bestellt, die auch schon geliefert wurden. Die Damen halten nun seelig ihre Winterruhe in einer Styroporbox in unserer Garage.

Nun möchte ich mit dem Bau eines Wald-Formicariums beginnen. Hierzu steht mir ein ehemaliges Aquarium zu Verfügung. Als Nest soll ein Ytong Stein dienen, der in der Arena integriert ist, dieser hat die Größe 30x20x5 cm
Ich weiß, dass dieser für den Anfang noch reichlich groß ist aber ich habe vor, im oberen Bereich zwei Kammern einzulassen und weiter unten weitere drei. Die Gänge zu den unteren Kammern werden mit Korkstreu verschlossen und können von den Ameisen bei Bedarf selbst frei gegraben werden.
:lies: Hier habe ich gleich eine Frage, reicht es nur die Gänge zu verschließen oder müssen auch die Kammern verschlossen werden. Ich meine irgendwo im Forum gelesen zu haben, dass man die Kammern frei lässt.

Als Rückwand hätte ich gern eine Korkrückwand.
Nun habe ich aber die Befürchtung, dass diese von den Bewohnern als Nest missbraucht werden könnte Bild, meint ihr das könnte passieren und wenn ja habt ihr Ideen für Alternativen, es soll möglichst natürlich aussehen.
Falls ich diese Korkrückwand benutzen könnte, wie funktioniert das dann mit dem Ausbruchschutz? Ich würde gern Öl und einen Deckel benutzen.

Als Bodengrund würde ich einen Styroporaufbau, der anschließend mit Gips versiegelt wird und mit einem Sand- Lehm Gemisch bestrichen wird, nutzen.
In diesen Styroporaufsatz möchte ich Keramikblumentöpfe einlassen, um sie später mit ein paar echten Pflanzen und Moos zu begrünen.
Nun habe ich natürlich die Befürchtung, dass die Ameisen sich dort dann einnisten könnten. Da hatte ich nun die Idee die Blumentöpfe zur Hälfte mit Seramis zu füllen und anschließend mit Kies oder ähnlichem aufzufüllen und darüber eine Schicht Watte aufzubringen.
Meint ihr das könnte funktionieren?
Als oberste Schicht würde ich dann noch etwas Tannennadeln, Laub, Rindenmulch und Humus einbringen.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen und würde bei Interesse meinen Bau auch mit Bildern hier im Forum dokumentieren.

Liebe Grüße
Manu:bananadancer:



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Bernerber
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#2 AW: Formicarium für meine Camponotus ligniperdus

Beitrag von Bernerber » 1. Februar 2014, 21:48

Hallo,

Interesse ist meiner Seits auf jeden Fall dabei, oftmals gibt es mir selber auch Ansporn und neue kreative Ideen.

Also als Ausbruchsschutz würde ein Deckel sowie ein Schutz oben am Rand vollkommen ausreichen.
Mit Kork habe ich selber wenig Erfahrungen gemacht, da ich von Kork noch nicht überzeugt bin, stattdessen würde ich dir sonst eine andere Idee geben statt Kork im Nest oder als Rückwand.
http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/46391-baubericht-toblins-formicarium-2012-a.html
Dies habe ich vor kurzem hier gelesen und würde mir selber die Rückwand die sich der User in das Zimmer baute in kleinerer Forum in das Formicarium bauen.
Vielleicht wäre es auch was für dich?! Mit Farbe kann man auch einiges andere daraus machen wie z.b. eine Schieferwand oder Baumrinde.
Ich denke mit etwas Übung würde man daraus wirklich etwas Natürliches formen können und Gips ist nicht teuer.


Solange eine Kolonie noch recht klein ist, besteht immer die Gefahr, dass die Kolonie sich ein Nest im Auslaufbereich baut.
Dies wird aber mit größer werden der Kolonie irgendwann korrigiert und dann werden sie in das eigentliche Nest umziehen.
Wichtig ist, das du der Kolonie keine zu großen Nestmöglichkeiten im Auslauf baust (z.b. tiefe ausgefüllte Löcher mit Humus Erde und co.) und wenn du diesen Auslaufbereich auch erstmals sehr trocken hälst, ist das für die Kleinen nicht sehr attraktiv.

Ansonsten stelle ich mir das Formicarium sehr gut vor.

Bernerber



Chimama
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#3 AW: Formicarium für meine Camponotus ligniperdus

Beitrag von Chimama » 1. Februar 2014, 21:58

Hallo Bernerber,

ui das ist ja wirklich mal eine gute Idee für die Rückwand, ich hatte schon überlegt, so eine Steinrückwand aus Styropor selbst zu machen aber irgendwie trau ich mir das dann doch nicht zu :angst:

Aber mit diesen Formen das scheint mir eine gute Idee zu sein, werde mich gleich mal etwas schlauer machen.

Danke
Manu



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Reber
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#4 AW: Formicarium für meine Camponotus ligniperdus

Beitrag von Reber » 2. Februar 2014, 13:58

Chimama hat geschrieben:
Nun möchte ich mit dem Bau eines Wald Formicariums beginnen. Hierzu steht mir ein ehemaliges Aquarium zu Verfügung. Als Nest soll ein Ytong Stein dienen, der in der Arena integriert ist, dieser hat die Größe 30x20x5 cm



Zu integrierten Nestern gibt es unterschiedliche Standpunkte. Ich würde dir raten, den Ytong extern anzubringen, und mit einem Schlauch mit dem Aquarium zu verbinden. Das hat viele Vorteile falls der Stein – aus welchen Gründen auch immer – ausgewechselt oder erneuert werden muss. Und auch die Winterruhe ist deutlich einfacher zu haben. Aber das ist natürlich dir überlassen.


Ich weiß, dass dieser für den Anfang noch reichlich groß ist aber ich habe vor, im oberen Bereich zwei Kammern einzulassen und weiter unten weitere drei. Die Gänge zu den unteren Kammern werden mit Korkstreu verschlossen und können von den Ameisen bei Bedarf selbst frei gegraben werden. Hier habe ich gleich eine Frage, reicht es nur die Gänge zu verschließen oder müssen auch die Kammern verschlossen werden. Ich meine irgendwo im Forum gelesen zu haben, dass man die Kammern frei lässt.



Ich sehe kein Problem, wenn du die Kammern auch verschliesst. Das hätte sogar den Vorteil, dass die Ameisen die Kammergrösse gleich selber bestimmen können.


Als Rückwand hätte ich gern eine Korkrückwand.
Nun habe ich aber die Befürchtung, dass diese von den Bewohnern als Nest missbraucht werden könnte , meint ihr das könnte passieren und wenn ja habt ihr Ideen für Alternativen, es soll möglichst natürlich aussehen. Falls ich diese Korkrückwand benutzen könnte, wie funktioniert das dann mit dem Ausbruchschutz? Ich würde gern Öl und einen Deckel benutzen.



Die Befürchtung ist durchaus berechtigt. Ich würde, solange die Kolonie noch klein ist, mit Deko sparen und auf eine Rückwand (und die Pflanzen) verzichten. Weil du so die Gefahr verkleinerst, dass sie dir in die Arena ziehen. Mit der Rückwand kannst du die grössere Kolonie später, z.B. nach einer Winterruhe überraschen. Beim Anbringen der Rückwand, musst du besonders darauf achten, dass sie dir nicht dahinter ziehen können. Also sauber mit Silikon verkleben! Bei Korkrückwänden können ausserdem Feuchtigkeitsschwankungen ein Problem werden – auch wenn Kork sich bei Wasser nicht so stark dehnt wie andere Materialien: Er bewegt sich doch! So können bei starken Schwankungen der LF Lücken und Wölbungen entstehen, in die Ameisen ziehen könnten. Im allerdümmsten Fall, können sie sogar zerdrückt werden. (Meine Erfahrungen beruhen allerdings auf den Einsatz in Regenwaldterrarien ohne Ameisen. So feucht dürfte es in deiner Arena nicht werden, auch wenn du Wasser unten in der Seramisschicht hast. Der Kork wird sich entsprechend weniger bewegen).

Zum Ausbruchsschutz: Öl wird auf dem Kork nicht funktionieren, du musst also unbedingt mindestens 5 cm Abstand zum Deckel lassen und dazwischen einen Ausbruchsschutz anbringen!


Nun habe ich natürlich die Befürchtung, dass die Ameisen sich dort dann einnisten könnten. Da hatte ich nun die Idee die Blumentöpfe zur Hälfte mit Seramis zu füllen und anschließend mit Kies oder ähnlichem aufzufüllen und darüber eine Schicht Watte aufzubringen.
Meint ihr das könnte funktionieren?



Ja, das sollte funktionieren. Du musst allerdings grobes Kies verwenden und es evtl. auf der untersten Schicht mit einem Silikonring aneinander kleben.


Wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt!



Chimama
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#5 AW: Formicarium für meine Camponotus ligniperdus

Beitrag von Chimama » 2. Februar 2014, 19:27

Huhu,

vielen vielen Dank für die vielen Informationen :clap: ich bin echt baff ... ihr beide habt mir schon einmal sehr weiter geholfen ...

Also wegen dem integriertem Nest, ich habe schon vor, das Nest so einzubauen, dass ich es auch jederzeit wieder aus der Arena entfernen kann, da ich auch schon an die von Reber angesprochene Winterruhe gedacht habe. Von einem externem Nest wollte ich erstmal Abstand nehmen, da ich schon oft gelesen habe, dass gerade die C. ligniperdus auch mal gerne den Schlauch als Nest benutzen, die Chance wollte ich ihnen gleich mal nehmen :baeh:

Okay dann werde ich die unteren drei Kammern komplett mit Korkstreu verschließen, haben die Mädels etwas zu tun.

Mit der Rückwand habe ich mir so meine Gedanken gemacht und muss euch Recht geben, ich werde erstmal auf eine Korkrückwand verzichten und diese gegebenenfalls später einbauen, wenn die Kolonie größer ist. Solange werde ich eine normale Fotorückwand benutzen. Die Rückwand ist wohl zunächst eh eher für den Halter und die Optik gedacht ;)

Auch mit den echten Pflanzen habe ich mich erstmal entschieden etwas Abstand zu nehmen. Ich habe im Internet ein paar künstliche gefunden, die mir von der Optik her schon sehr zusagen, also wie Frau so ist, gleich bestellt :fettgrins:
Aber ich werde versuchen ein paar echte Moose und zur Probe vereinzelt ein paar echte Pflanzen mit einzubringen, z.B. Grünlilien, die sollen ja sehr robust sein. Wir wollen erstmal klein anfangen.

Soweit erstmal zu meinem Plan.

Ich war dieses Wochenende auch schon fleißig und habe das Nest fertiggestellt. Dazu gleich mehr.

Erstmal liebe Grüße
Manu



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#6 AW: Formicarium für meine Camponotus ligniperdus

Beitrag von Chimama » 2. Februar 2014, 21:27

Huhu nochmal,

so wie eben schon gesagt, war ich dieses Wochenende schon fleißig und habe den Ytong fertig gestellt.

Aber zunächst möchte ich euch gern meine Königin und ihr Gefolge vorstellen. Momentan sind es die Königin und wenn ich richtig gezählt habe neun Arbeiterinnen.

Bild

Leider ist das Bild ziemlich unscharf, da das RG sehr schnell beschlagen ist. Es ist heute entstanden, bei der wöchentlichen Kontrolle während der Winterruhe.

So jetzt aber zu eigentlichen Teil

Das war das gute Stück, bevor es von unserer Familie bearbeitet wurde :fettgrins:

Bild

Als erstes habe ich angefangen an der oberen Seite einen Bewässerungsgraben zu ziehen. Dieser ist nicht sehr groß bzw. tief aber ich denke er ist ausreichend da C. ligniperdus eh mehr die trockenen Nestvarianten bevorzugen. Bitte sagt, falls ihr irgendwo anderer Meinung seit.

Bild

Dann habe ich die Kammern aufgezeichnet und ausgekratzt

Bild

Bild

Fertig

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Als nächstes waren die Gänge dran

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Nun noch zwei Eingänge mit dem Akkubohrer vorsichtig gebohrt

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Und fertig ist das gute Stück :)

Bild

Nun folgte der nächste Schritt
Beim Bemalen des Ytong mit einem Sand - Lehm Gemisch wurde ich tatkräftig von meinem Sohnemann unterstützt

Bild

Bild

Und fertig, ich hoffe den Damen gefällt es :yellowhopp:

Bild

Nun muss ich erstmal auf meine Bestellung mit dem Korkstreu warten, damit werde ich dann die unteren Kammern füllen und eine Glasscheibe mit Silikon befestigen.
Bis hierhin bin ich erstmal zufrieden.

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag

Und bis bald Manu



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14paul
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#7 AW: Formicarium für meine Camponotus ligniperdus

Beitrag von 14paul » 2. Februar 2014, 22:03

Hi Chimama!

Schon einmal eine großes Lob für deinen hübschen Y-Tong.

Hier hast du noch zwei kleine Tipps:
Meines Wissens nach muss man bei Moos immer sehr vorsichtig sein da diese kft ein Milben-Herd sein können :). Ist auch der Grund warum ich so Angst habe mir Moos in meine Arena zu setzen. ;)

Außerdem solltest du (glaube ich) Plastikpflanzen mit warmen Wasserauswaschen damit jedwege Chemikalie die möglicherweise an dem Plastik anheftet abgewaschen wird...

Falls du jemals echte Pflanzen in deine Arena setzen möchtest, dann solltest du auch da die Blätter mit warmes Wasser absprühen damit möglicherweise vorhandene Schutzmittel abgewaschen werden. Denn diese könnten schädlich für deine kleinen sein;)

Mfg Paul


Cogito ergo sum
Ich denke also bin ich.......
Derzeit gehaltene Arten: Lasius niger, Camponotus ligniperdus

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#8 AW: Formicarium für meine Camponotus ligniperdus

Beitrag von Chimama » 2. Februar 2014, 22:15

Hallo Paul,

danke für deinen Beitrag :)

Das mit dem Moos wusste ich noch gar nicht :eek: . Na dann lass ich das wohl lieber. Zumal ich eh schon Angst vor diesen Mistdingern habe. :angst:

Och Menno, das ist aber wirklich nicht so einfach.

Wegen den Pflanzen, ich habe diese bei einem Terrarium und Aquaristikversand bestellt und hoffe so der Gefahr von Chemie umgehen zu können.
Meine eventuell eingesetzten Grünlilien bekomme ich von meiner Schwiegermutter. Sie hat ein paar Ableger und diese sind garantiert Dünge- und Chemiefrei.
Trotzdem danke für deinen Rat, ich werde ihn dennoch befolgen, denn besser zu viel Vorsicht, als nachher die Nachsicht haben.

Ich möchte wirklich nicht noch eine Königin verlieren :furchtbartraurig:

Liebe Grüße
Manu



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