Farm selber bauen

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Lord_Snow
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#9 AW: Farm selber bauen

Beitrag von Lord_Snow » 11. Februar 2014, 18:50

Danke für die schnelle Antwort. Das Hauptproblem gegen ein Gips/Gas-Betong Nest heist Platz. Im Moment haben wir wenig Platz für ein Nest und das Nest muss an der Wand hängen, oder auf einen kleinen Brett an der Wand hängen stehen. Aber nach der Winterpause ist ein Gas-Betong Nest geplant.
Eigentlich fände ich eine Gyne mit nur ein paar Arbeitern attraktiver, ganz nach dem Moto, 'mein Kind von anfang bis Ende erleben', zu sehen wie sich aus einer Königen mit nur einer hand voll Arbeitern eine prächtige Kolonie entwickelt. Aber wenn ihr sagt, dass ist kritisch, mit was für einer Kolonie Größe soll ich anfangen?
Es war auch geplant, im Oktober(? bei Schwarmflug) weitere Gynen zu fangen und dazu zu setzen (wenn möglich)
Das mit den Arbeitern/Gynen einfangen/ausgraben höhrt sich aber auch recht interesant an, wenn ich dabei der Kolonie nicht Schade. Wie mach ich das und dann doch besser wenig Arbeiter bestellen und wechle selber fangen?
Das mit den Träumen sind im Moment spinnerein, welche sich interesant anhöhren, aber über die ich mich noch nicht ausreichend Informiert habe.
Die Idee der Blatlauszucht sah so aus, den kleinen irgentwann eine gebrühnte Arena anzubieten, Blautläuse zu sammeln und schauen wie lange das Grünzeug überlebt :)
Die Futtertierzucht klang dagegen schon eher umzusetzen, aber auch da muss ich mich nochmal einlesen, man will ja schlieslich auch seine Futtertiere Artgerecht halten. Ach so und getrocknete Mehlwürmer, weil die sich halten. Sie sollen eher als Reserve dienen, wenn ich mal nichts lebendes fange. (Ja ich weis, überbrühen)
Und die Idee der Formica (Raptiformica) sanguinea haltung ist eine Spinnerei für irgentwann später, wenn man Erfahrung gesammelt hat. Dann würde ich (glaub ich) eine Allianz(?)gründung mit zwei Gynen bevorzugen. Stirbt eigentlich die Sklavenkolonie irgentwann weg? Das fänd ich glaub ich dann doch irgentwie etwas hart.
Und danke für die Links!



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Reber
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#10 AW: Farm selber bauen

Beitrag von Reber » 11. Februar 2014, 22:53

Nix zu danken! Wie gesagt, du kannst auch gut eine Farm nehmen, wollte nur, dass du dir der Nachteile bewusst bist. Vermutlich würden sich auch Ytong oder Gipsnester so basteln (bzw. verpacken) lassen, dass man sie an die Wand hängen kann...


Die Völklein die man von klein auf hat, sind schon was spezielles, da hast du ganz recht. Und wenn du auf den Schwarmflug von Myrmica rubra warten magst, sehe ich auch kein Problem. So selten sieht man sie ja auch nicht - mir ist letzten Sommer sogar eine Myrmica sp. ins Feierabendbier geflogen. M. rubra schwärmen aber schon vor Oktober: http://www.ameisenforum.de/schwarmflug.php



Einfach so Gynen zu einem bestehenden Volk dazu setzen, würde ich aber keinesfalls! Erstens ist es recht schwierig zu bestimmen welche Myrmica-Art du tatsächlich gefunden hast. Und zweitens ist unklar, wie deine Kolonie auf die neuen Gynen reagiert. Es ist sehr gut möglich, dass die neuen Königinnen getötet werden. Bei mir haben Adoptionen bei Myrmica cf. rubra zwar schon funktioniert, aber nur bei einem weislosen Volk. Das habe ich hier mal beschrieben: http://www.ameisenforum.de/357426-post9.html



Wenn du also aus einer grösseren Kolonie 2-3 Gynen und 150 bis 200 Arbeiterinnen mit etwas Brut nimmst, sollte das gut klappen. Wenn du dir eine Kolonie suchst, die unter grösseren Steinen ihr Nest hat, brauchst du auch nicht zu graben. Einfach zuerst die Königinnen fangen, dann vorsichtig etwas Brut abschöpfen. Zuletzt die Ameisen. Natürlich ist das trotzdem ein Eingriff und es stresst/schwächt die Kolonie, die du in der Natur zurücklässt. Kannst dich ja mit Fütterung revanchieren ;)



Für die Futtertierzucht kann ich die Seiten hier empfehlen:
http://www.froschkeller.de/droso.htm
http://www.futtertiere-futterinsekten.de/

...vielleicht wirds mit der Blattlauszucht ja doch noch was, hab ich grad entdeckt: http://www.froschkeller.de/blattlaus.htm Keine Ahnung ob das funktioniert.



Mit Formica sanguinea Gründungen habe ich leider keine Erfahrung. Nur soviel, die Hilfsameisen sterben natürlich schon weg, wenn man nicht neue Puppen anbietet. Hart ist das aber nicht, die Ameisen betrachten sich als Teil der Kolonie.



DermitderMeise
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#11 AW: Farm selber bauen

Beitrag von DermitderMeise » 11. Februar 2014, 22:56

Guten Abend,
Lord_Snow hat geschrieben:Das Hauptproblem gegen ein Gips/Gas-Betong Nest heist Platz. Im Moment haben wir wenig Platz für ein Nest und das Nest muss an der Wand hängen, oder auf einen kleinen Brett an der Wand hängen stehen.

aber muss es denn größer sein? Im Gegenteil! Mit ein wenig Geschnitze, Gesäbel und/oder Gegieße (und vielleicht auch erst im zweiten Anlauf, so war es jedenfalls bei mir) kann man Gips und Porenbeton in eine fertige Glasfarm einpassen, dann kannst du das Nest auch nach deinen Vorstellungen gestalten. Wenn du Lust auf eine Rundfarm hast, ließe die sich aus einer Vase (oder beliebig anderen Gefäßen die dir in den Sinn kommen), Gips und Salzteig (z. B. so wie es hier nicht gemacht wurde ;)) herstellen.

Aber wenn ihr sagt, dass ist kritisch, mit was für einer Kolonie Größe soll ich anfangen?

"Kritisch" im Sinn von "tödlich" ist das bei dieser Art nicht wirklich, aber sie brauchen dann wieder eine Weile bis es normal weitergeht. Schneller geht's auch ingesamt wenn du eine polygyne (Klein-)Kolonie bestellst. Bzw. ich habe anno 2007 einfach zwei Königinnen bestellt, die einzeln geliefert wurden, sich aber problemlos wieder vereinigt haben; also höchstwahrscheinlich wie von Reber beschrieben sowieso aus der selben Kolonie abgezweigt wurden.

Es war auch geplant, im Oktober(? bei Schwarmflug) weitere Gynen zu fangen und dazu zu setzen (wenn möglich)

Möglich, aber immer experimentell, denn man weiß leider nicht wirklich ob man die richtige Art erwischt und auch dann nicht ob die Königin angenommen wird, geschweige denn ob man überhaupt eine findet die in Frage kommt. Es bleibt also spannend! :)

Das mit den Arbeitern/Gynen einfangen/ausgraben höhrt sich aber auch recht interesant an, wenn ich dabei der Kolonie nicht Schade. Wie mach ich das und dann doch besser wenig Arbeiter bestellen und wechle selber fangen?

Am besten im Frühjahr an Orten wo diese Art oder ähnliche vorkommen (Waldrand, Wiesen) flach aufliegende Rindenstücke und Steine umdrehen (und wieder so zurücklegen wie gefunden). Die Königinnen nehmen dann mit dem Rest der Kolonie ein Wärmebad, so dass man einen Teil der Kolonie abzweigen kann und ansonsten kaum Schaden hinterlässt, hier findest du Beispielbilder (Nr. 6-9). Das echte Ausgraben mit Schaufel, Eimer u. dgl. ist nicht so einfach, für die Kolonie maximaldestruktiv und letztendlich auch oft nicht erfolgreich.
Dazusetzen könntest du diese Tiere aber nicht einfach, denn es gibt einen Koloniegeruch der das verhindert. Adoptionen sind dann wieder ein Thema für sich...

Stirbt eigentlich die Sklavenkolonie irgentwann weg?

Wenn man sie gemeinsam im Formikarium hält sicherlich, in der Natur ergreift die Wirtsart bzw. -königin anscheinend gerne die Flucht.

Gutes Gelingen, egal wie! :)

PS: Der schnelle Reber mal wieder!



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