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Lassen sich Ameisen fallen?

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Erfurter Ameisenjung
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#1 Lassen sich Ameisen fallen?

Beitrag von Erfurter Ameisenjung » 12. Februar 2014, 12:31

Guten Tag, liebe Gemeinde

Ich habe mich entschieden, aus Platz und Kostengründen meine Lasius niger-Kolonie bis zur 1. Winterruhe in einer Ameiseninsel zu halten. Die Ameisen werden eine Kreisfläche von 32cm Durchmesser als Lebensraum haben. ich denke für eine Gründerkolonie von 0-20 Arbeitern reicht das erstmal.

Um die Oberfläche dennoch zu vergrößern und Raum für Erkundungen zu bieten, wird ein größerer Ast auf der Insel vorhanden sein, der über den Wassergraben hinwegragt.

Auch habe ich vor ein Nahrungs- und Getränkeplateau (siehe B) zu errichten, welches auch über die Insel hinausragt (einfach weil es cool aussieht).

Meine Frage: Besteht an den Punkten A Ausbruchsgefahr? Lassen sich Ameisen fallen, auch wenn sie sich dadurch von der Kolonie trennen? Oder sind sie schlau genug zu verstehen, dass sie nicht wieder zurückkönnen.

Kraft meiner Paint-Kenntnisse habe ich das für euch visualisiert?
Bild

Und eine weitere Frage: Wie groß kann die Kolonie im zweiten Jahr werden? Ist es vielleicht sogar möglich, sie im zweiten Jahr auch noch auf der Insel zu lassen oder wird es dann zu eng? Falls sie nur für das erste Jahr reicht, überlege ich die Insel kleiner zu gestalten.

Was meint ihr?

Beste Grüße
Ameisenjung
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Reber
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#2 AW: Lassen sich Ameisen fallen?

Beitrag von Reber » 12. Februar 2014, 13:16

Hej Ameisenjung

Mit den Wassergräben ist das so ein Ding.
Ich hatte über längere Zeit eine ähnliche Einrichtung auf dem Balkon. Ohne eine zusätzliche Ausbruchssperre zwischen Insel und Wasser, werden dir immer wieder einzelne Ameisen ertrinken. Das ist vor allem bei kleinen Kolonien ein schmerzhafter Verlust (auch wenn es oft möglich ist, scheinbar ertrunken geglaubte Ameisen auf Haushaltspapier zu trocknen).
Ausserdem solltest du, wenn du nur einen dünnen Graben hast, die Oberfläche des Wassers gut beobachten, nicht dass Staub, Häärchen und Spannung die Ameisen tragen. Also Wasser oft erneuern.

Von überhängenden Ästen usw. würde ich absehen. Ich konnte bei heimischen Ameisen immer wieder beobachten, dass sie von Gegenständen fallen (sich fallen lassen, bei Luftzug oder Erschütterung? Und manchmal sind sie wohl einfach etwas dusselig ;) ).



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#3 AW: Lassen sich Ameisen fallen?

Beitrag von Octicto » 12. Februar 2014, 13:36

Nein, sie sind nicht schlau genug. ;)
Woher sollten sie das auch wissen? Wenn sie in der Natur in Nestnähe auf einen Ast klettern und auf den Boden fallen, kommen sie ja im Normalfall auch wieder problemlos ins Nest .
Sie verstehen nicht, dass sie über die Wasserbarriere hinaus kommen und somit nicht mehr zurück können.
Allerdings lassen sich Lasius niger selten mit Absicht fallen, denn dazu gibt es nur selten Gründe. Starker Wind vielleicht oder als panische Fluchtreaktion, wenn plötzlich ein Fressfeind auftaucht. Aber ansonsten gibt es keine Gründe, weshalb die Ameisen das machen sollten.

Was die Koloniegröße im zweiten Jahr betrifft, so kann man da leider kaum etwas sagen.
Da kommt es auf die Versorgung der Kolonie an, die Parameter für die Brut uns auch auf die Legeleistung der Königin. Stöbere einfach mal in den Haltungsberichten, was da so für Zahlen auftauchen, dann siehst du was möglich ist. :)



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#4 AW: Lassen sich Ameisen fallen?

Beitrag von Boro » 12. Februar 2014, 15:18

Ich kann Octicto nur beipflichten, die Arbeiterinnen v. L. niger lassen sich kaum jemals einfach fallen. Warum auch? In der Dominanzhierarchie stehen sie weit oben und nicht einmal einzelne Individuen "fürchten" sich vor einem zufälligen Zusammentreffen mit größeren Arten.
Dagegen gibt es stets fluchtbereite und "ängstliche" Arten, die sich bei drohender Gefahr häufig einfach fallen lassen, wie z. B. Camponotus piceus.
L.G.Boro



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#5 AW: Lassen sich Ameisen fallen?

Beitrag von Antkönig » 12. Februar 2014, 15:43

Hey,

ich habe gerade ein zweites Haltungsjahr hinter mir (Gyne aus Schwarmflug 2012), zu der Frage des Wachstums,
würde ich sagen das bei optimaler Pflege die Hundertermarke locker geknackt werden kann.

Die Insel würde vom Platz her reichen, aber so mehr Ameisen umso höher das Ausbruchspotenzial,
sprich du wirst öfters das Wasser kontrollieren müssen und dann auch einige Verlusteverzeichnen, durch massenhaftes ertrinken.

Ich würde immer von einem Wassergraben abraten, da es schon öfters den Tod mancher Kolonien bedeutete
(ertrinken der Gyne beim Umzug).

Ich hoffe ich konnte dir helfen.;)

LG Antkönig:)


LG Antkönig :)

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#6 AW: Lassen sich Ameisen fallen?

Beitrag von Erfurter Ameisenjung » 13. Februar 2014, 11:51

Danke für die Hinweise.

Dieser Haltungsbericht von Oecophylla smaragdina hatte mich dazu veranlasst überragende Elemente einzubauen. Die Blätter der Yukkapalme, auf der die Ameisen ihr Unwesen treiben, dürften ja auch über die Insel hinausragen.

Einen Tod der Gyne bei Umzug kann ich nicht sehen. Die Kolonie wird eines Frühlings in einem Formikarium mit angeschlossenem Ytongnest aufwachen. Die Königin wird das Reagenzglas also (planmäßig) auf der Insel nicht verlassen.


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#7 AW: Lassen sich Ameisen fallen?

Beitrag von kkloete » 13. Februar 2014, 14:07

Ich kann Antkönigs Aussage bezüglich des Wachstums nur bestätigen. Ich habe auch eine Gyne aus dem Schwarmflug 2012 gründen lassen und halte diese Kolonie noch immer. Im ersten jahr waren es ca. 30 Arbeiterinnen und das zweite Jahre sind es LOCKER 150 geworden. Dieses Jahr erwarte ich ein explosionsartiges Wachstum, nach dem die sich die erste Generation Larven die mit überwinterte vollends etwickelt hat.
Die ersten zwei Jahre wirst du mit der Insel hinkommen, falls viel ertrinkt viellecht auch ein drittes Jahr.. aber dann ist Schluß ;).

Die ersten zwei Jahre hat die Koloie in einem RG verbracht, welches an einer kleinen Arena aus einer Ferrero Rocher-Box angeschloßen war. Das ist kostengünstig und bietet erstmal genügend Platz. Eine Bauanleitung für sowas findest du hier im Forum per SuFu.. oder werd selber kreativ, so viele Möglichkeiten lässt die kleine Plastikbox nicht zu ;).
Damit hättest du dann eine einigermaßen bis SHER ausbruchssichere Arena.. und könntest auf den unpraktischen und für die Ameisen gefährlichen Wassergraben verzichten.. auch wenn es dann die erste Zeit nicht soooooo toll aussieht.

Grüße
kkloete



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#8 AW: Lassen sich Ameisen fallen?

Beitrag von Bankiva » 13. Februar 2014, 15:35

Ich schließe mich auch kkloete´s Verschlag an. Diese Rocher-Boxen sind sehr praktisch für Gründerkolonien, halte darin auch kleinere Kolonien. Man hat eine sehr gute Sicht und das möchte man am Anfang doch hauptsächlich ;) Am Anfang kommt es schon selten genug vor, dass mal eine Arbeiterin im Formicarium ist und das will man natürlich nicht übersehen :D Obwohl man ich so einen Ast als Erweiterung sehr schön finde. Du könntest ihn jedoch so aufstellen, dass er nicht über die Insel ragt, somit wäre die Lauffläche vergrößert, aber die Gefahr, dass ich außerhalb des Formicariums fallen oder in den Wassergraben wäre somit stark vermindert. Oder du baust "Etagen" ein, das könnte auch sehr gut aussehen ;) Aber wieder bedenken, dass man dann u. U. weniger von den kleinen sehen wird und das unterschätzt man am Anfang leider gerne mal.

Zum "fallen lassen" kann ich von einem Urlaub in einem Waldstück in Ungarn berichten. Dort lebten viele verschiedene Arten (Formica, Camponotus, Lasius) aus relativ engen Raum nebeneinander. Eine Camponotus sp (schwarz, die Gaster wirkte grau und war sehr haarig) lies sich immer wieder fallen, sobald ich sie vom Boden abhob. Meisten lies ich sie auf einen Ast oder Blatt laufen, welches ich dann hoch hob, um die Tiere besser und näher zu betrachten. Doch meistens haben sie sich unglaublich schnell fallen lassen bzw. würde ich schon eher sagen, dass sie sich abgestoßen haben :D
War sehr interessant zu sehen, welches Fluchtverhalten (so würde ich es zumindest bezeichnen) gezeigt haben.
So, ich hoffe, ich habe hier nun nicht zu viel drumherum gelabert :D



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