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Lasius niger Königin Anaïs - Fragen und so

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croook
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#1 Lasius niger Königin Anaïs - Fragen und so

Beitrag von croook » 16. März 2014, 19:46

Dies gehört zu dem Haltungsbericht über meine Lasius niger Kolonie
http://www.ameisenforum.de/showthread.php?t=51557

Ich habe auch selbst einige Fragen. Ich werde diese mal sammeln und irgendwann hoffentlich um Antworten ergänzen, sowie Informationen und Tipps, die mir viel geholfen haben.
Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.



croook
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#2 Fragensammlung

Beitrag von croook » 16. März 2014, 19:55

Gibt es eigentlich außer reinem Interesse einen Grund, weshalb man sich die Möglichkeit ins Nest zu gucken bewahren sollte?

Haben Lasius niger regelmäßig solche "Nebennester" oder Vertecke wie im Moment den Spalt bei mir? Betrachten die diesen eventl. schon als ihre Privatsphäre?

Hat jemand schon ein mal beobachten dürfen, wie Lasius niger vor feuchter Protein-Nahrung für einige Zeit nach Berührung zurückschrecken?

Hat jemand irgendwelche interessanten Informationen zum einweichen von getrockneten Insekten?

Ich weiß, dass ich denen mehr Essen gebe als sie benötigen. Gibt es einen Grund dies zu unterlassen, auch wenn man das, was liegen bleibt, zeitig wieder rausholt?

Schaffen Lasius niger das Nest eigentlich alleine feucht zu halten, wenn eine Wasserquelle zu Verfügung steht?

Wie lange hält das Wasser im Reagenzglas ungefähr?



croook
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#3 Grundsätzliche Forumfrage

Beitrag von croook » 16. März 2014, 20:09

Ich habe das Problem, dass ich häufiger mal auf die Startseite des Forums verwiesen werde, wenn ich links anklicke. Liegt das an dem Besitzerwechsel?



Learicorn
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#4 AW: Lasius niger Königin Anaïs - Fragen und so

Beitrag von Learicorn » 17. März 2014, 17:54

Hallo croook,

ich habe deinen Haltungsbericht gelesen und nun möchte ich versuchen deine Fragen, so gut es mir möglich ist, zu beantworten.

Zu Frage 1: Ameisen sind ein Leben in der Dunkelheit gewöhnt, da sie sich in der freien Natur häufig unter der Erdoberfläche oder in anderen von der Außenwelt weitestgehend abgeschlossenen Räumen aufhalten, beispielsweise im Totholz, unter Steinen etc. Einige Individuen einer Kolonie verlassen das Nest zur Nahrungsaufnahme, wie du auch schon bei deiner eigenen Kolonie beobachtet hast, während ein größerer Teil der Arbeiterinnen mit der Königin im geschützten Nest verbleibt.

Wenn du nun die schwarze Folie abnimmst, strömt ungehindert Licht in das Reagenzglas, welches die Tiere wahrnehmen, eventuell können auch kleinste Erschütterungen entstehen, welche von den Ameisen ebenfalls wahrgenommen werden. Da das Reagenzglas nun mit Sand kann angenommen werden, dass die Ameisen sich durch zu häufige Störung, aufgrund des eintretenden Lichtes, entschlossen haben, dem entgegenzuwirken und einfach eine Barriere aus Sand errichtet haben.

Es ist natürlich nicht schlecht, wenn du nach deinen Ameisen siehst. Allerdings benötigen die Kolonien gerade in der Gründungsphase viel Ruhe. Um trotzdem einen Einblick in das Nestinnere zu erlangen empfehle ich dir rote Folie am Reagenzglas anzubringen, wie du es auch auf der Glaswand der Arena getan hast. Man kann die Ameisen so beobachten, ohne sie zu stören, da sie kein rotes Licht wahrnehmen können.

Frage 2: Der Spalt ist doch mit Sand gefüllt und soll später als Nest für die Kolonie dienen. Nun wäre noch interessant zu wissen, ob der Arenaboden auch mit Sand bedeckt ist oder war. Denn dann könnte der Spalt als Quelle für das Material dienen, welches zum Verschließen des Reagenzglases benutzt wird. Allerdings kann es sich auch um das Anlegen eines neuen Nestes handeln.

Frage 3: Mit derartiger Nahrung habe ich noch keine Erfahrung sammeln können, allerdings verfütterte ich einmal Grillen aus der Dose, die ebenfalls etwas feucht waren an Ameisen aus derselben Gattung, nämlich Lasius emarginatus und konnte hier auch das von dir beschriebene Verhalten beobachten, welches bei mir auch aus Drohgebärden und einigen Angriffen auf das schon tote Futtertier bestand.

Frage 4: Getrocknete Insekten habe ich nur selten verfüttert, allerdings habe ich einige Male getrocknete Fliegen verfüttert, die ich zuvor mithilfe einer Pipette angefeuchtet habe, aber nur mit einem Tropfen Wasser pro Insekt.

Frage 5: Kleine Kolonien benötigen in der Regel nur wenig Nahrung. Zuckerwasser ständig anzubieten, allerdings hier nur in kleinen Mengen, beispielsweise ein bis zwei Tropfen und es dann nach spätestens 3 Tagen auszuwechseln ist sinnvoll. Insekten kannst du regelmäßig verfüttern, am besten nach deinem eigenen Ermessen, du wirst erkennen, wenn die Tiere das Futter nicht annehmen und dann die Mengen reduzieren.

Frage 6: Die Ameisen werden Wasserquellen aufsuchen, um zu trinken, es ist aber sehr empfehlenswert das Nest ebenfalls zu befeuchten. Beim Reagenzglas geschieht dies in Form eines Wassertanks. Spätestens in der Winterruhe ist eine Befeuchtung unabdingbar, da die Tiere hier sehr inaktiv sind und den Feuchtigkeitshaushalt nicht ausreichend aufrecht erhalten könnten und somit eventuell austrocknen würden.

Frage 7: Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits von der Koloniegröße und somit vom Wasserverbrauch, denn die Tiere trinken ja auch vom Wassertank. Des weiteren ist die Größe des Letzteren zu Beachten, ein großer Tank reicht in der Regel länger. Zusätzlich spielt auch die Temperatur eine Rolle, denn bei hohen Temperaturen verdunstet ja das Wasser schneller.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir Zeiten von 1 bis 9 Monaten nennen, bis das Wasser zur Gänze verschwunden war.

Ich hoffe, dass dir diese Informationen helfen.

Grüße,

Flo



croook
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#5 AW: Lasius niger Königin Anaïs - Fragen und so

Beitrag von croook » 17. März 2014, 23:44

Hallo Flo,

danke für die ausführliche Antwort. Das Reagenzglas war ursprünglich nur mit roter Folie bedeckt, aber ich glaube, dass sie auch das rote Licht noch gestört hat. Ich gucke nur selten unter die schwarze Folie und habe mir deswegen die Frage gestellt, ob es kurzsichtig ist, vollständig darauf zu verzichten ins Nest gucken zu können.

Drohgebärden und Angriffe... ich dachte einfach, dass sie sich erschrecken.

Ich geh jetzt weinen, über den heutigen Verlust einer stolzen Arbeiterin.

Liebe Grüße,
Croook



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#6 AW: Lasius niger Königin Anaïs - Fragen und so

Beitrag von Learicorn » 18. März 2014, 20:12

Hallo croook,

der Verlust der Arbeiterin mag zwar sehr ärgerlich sein, allerdings musst du dir jetzt nicht den Kopf darüber zerbrechen, da ich selbst eine solche Situation schon oft erleben durfte. Bei mir sind schon einige Male Arbeiterinnen in flüssiger Nahrung, wie beispielsweise Honigwasser ertrunken oder aber auch im Ausbruchsschutz, bei welchem es sich um Paraffinöl handelte.

Ich persönlich versuche das Honigwasser oder andere flüssige Nahrung immer in möglichst kleinen Portionen anzubieten. Statt einem großen Tropfen befinden sich dann mehrere kleine auf einer Schale oder der Oberfläche, an welcher das Futter angeboten wird. Bei meinen Lasius niger waren die Tropfen immer höchstens so groß wie die Arbeiterinnen selbst. Das Honigwasser zerfließt mit der Zeit auch etwas und dehnt sich auch, bei mir verflüssigt es sich nach einiger Zeit auch mehr, dasselbe scheint auch bei deinem Eigelb passiert zu sein.

Grüße,

Flo



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