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Lasius niger - Meine Königin Anaïs und ihr kleinen Helfer

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croook
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#1 Lasius niger - Meine Königin Anaïs und ihr kleinen Helfer

Beitrag von croook » 15. März 2014, 22:10

Hallo allerseits,
EDIT: Für Diskussion, Fragen, Antworten und Anmerkungen etc.
http://www.ameisenforum.de/showthread.php?p=361234#post361234

vor einigen Wochen erfüllte ich mir einen Jugendtraum: Ich kaufte mir beim Antstore eine Lasius niger Königin (mit gut 15 Arbeiterinnen und einem Haufen Eier, vielleicht auch Larven, aber ich konnte das nicht wirklich erkennen), auf die ich nun aufpasse. Meine wunderschöne Königin Anaïs.
Ich habe sie schon Mitte Februar ohne Übergang aus der Diapause geholt (sollten diese jemals in einer gewesen sein) und gemeinsam mit dem Reagenzglas in ein spartanisch eingerichtetes Glasformicarium gesteckt, dessen Lufttemperatur ich mit einer seitlich angebrachten 3W-Heizmatte auf ca. 24-25 Grad erhöhe. Nur während mein Balkon offen ist sinkt die Temperatur manchmal auf 20 Grad für eine oder zwei Stunden.
In die kleine selbstgebaute Holzhütte, in dem das Reagenzglas liegt kann man zwar reingucken, wenn man die schwarze Folie hochhebt, doch da die Ameisen augenblicklich angefangen haben ihr Nest mit Sand zu zu scheffeln lohnt sich dies nicht mehr. Anfangs ließen sie an der Watte bei Königin und Eiern einen größeren Raum ganz frei von Sand, doch ich habe sie wohl in den ersten 2 Wochen häufig genug mit Licht gestört, dass sie sich dort nun ganz in Sand eingemummelt haben. Ich lasse denen dort nun ihre Privatsphäre. Ich vertraue darauf, dass sie wissen was sie machen, eingreifen kann ich ja eh nicht. Gibt es eigentlich außer reinem Interesse einen Grund, weshalb man sich die Möglichkeit ins Nest zu gucken bewahren sollte?

Die Außenaktivität ist in der letzten Woche gestiegen. Oft sehe ich 4 bis 6 Ameisen außerhalb umherlaufen, vorher waren es meist nur eine einzelne. Lässt dies vermuten, dass einige Ameisen geschlüpft sind? Mir scheint das zu früh zu sein.

An der Scheibe mit Sand ist der Spalt mittlerweile freigegraben worden, wie auf dem Photo zu erkennen ist. Dort halten sich nun immer 1 bis 2 Arbeiterinnen auf. Den halben Gammarus haben sie sich auch dort in den Spalt getragen und erst dann verspeist. Haben Ameisen regelmäßig solche "Nebennester"? Davor verschwand das Essen immer im Reagenzglas. Ich habe die ausgehöhlten Überreste am folgenden Tag vorsichtig entfernt. Nun frage ich mich jedoch, ob ich dort lieber jegliches Eingreifen unterlassen sollte, falls sie diesen Spalt auch als Privatsphäre betrachten.
Ob Gänge im Spalt nach oben gehen, kann ich nicht beurteilen. Durch die rote Folie kann ich nichts derartiges erkennen, was allerdings nichts heißen muss, da man erstens sowieso kaum etwas sieht und zweitens die Ameisen vermutlich eher an der komplett abgedunkelten gegenüberliegenden Seite graben werden.

Interessanterweise konnte ich sehr lange nicht beobachten, wie die Ameisen Zuckernahrung zu sich genommen haben, der Tropfen Honig wurde auch nie kleiner. Nur an Zuckerlösung und an Banane- Apfel-Babybrei habe ich sie nippen sehen.
Proteine in kleinen Portionen (Salinen-Krebse trocken, einen halben Gammarus trocken) verschwanden allerdings alle paar Tage, meist über Nacht. Sie ließen das Protein-Futter gerne auch mal zwei Tage liegen, um es dann auf einem Schlag verschwinden zu lassen. Sie essen deutlich mehr Protein-Futter als ich erwartet habe. Ich führe aber kein Protokoll darüber, wie viel genau.

Heute habe ich ihnen wieder (unter anderem) Salinen-Krebse gegeben, diesmal aber befeuchtet. Nach kurzer Zeit konnte ich ein interessantes Schauspiel beobachten: immer wieder näherten sich einzelne Arbeiterinnen der aufgeweichten Pampe an, berührten diese und wichen wie vom Schlag getroffen ein paar Millimeter zurück. Währenddessen putzten sie sich immer wieder die Fühler.
Hat das schon mal jemand beobachtet? Ich kann mir das nur behelfsmäßig erklären. Sie sind gerade dabei, die Nahrung mit Sand zu vermischen und tragen Teile davon ins Nest oder den Spalt. Ich hatte vermutet, dass es leichter für sie ist, die Krebse in befeuchteter Form zu sich zu nehmen, es also einfach mal ausprobiert. Weicht jemand von euch regelmäßig getrocknete Insekten ein, oder hat schon Erfahrungen damit gemacht?
Dazu gab es wieder ein bisschen Traube und Kiwi, in Soya-Milch eingeweichte Zucker-Cornflakes, und zum ersten mal Apifonda in Wasser gelöst, worauf sie sich fast genauso gestürzt haben wie auf die Krebse. Ich weiß, dass ich denen mehr Essen gebe als sie benötigen. Gibt es einen Grund dies zu unterlassen, auch wenn man das, was liegen bleibt, zeitig wieder rausholt?

Das Wasserreservoir im Reagenzglas ist noch recht voll. Den Sand hinter der Scheibe befeuchte ich fast jeden Tag mit ca. 5 ml Wasser und außerdem steht noch eine Vogeltränke zu Verfügung, dessen Wasser ich wöchentlich erneuere. Schaffen Ameisen das Nest eigentlich alleine feucht zu halten, wenn eine Wasserquelle zu Verfügung steht? Ich plane nicht den Versuch, dass Wasserreservoir des Reagenzglases, wenn es leer ist, wieder zu befüllen, sondern hoffe, dass die Ameisen dann in den Sand da hinten umziehen.
Wie lange hält das Wasser im Reagenzglas ungefähr? Ich habe nicht vor den Umzug anderweitig noch zu puschen, sondern bin nur ein wenig neugierig.
Ich habe gelesen, dass einige Kolonien bis zu einer Stärke von 600 Tierchen dort verbleiben. Das klappt doch nur wenn man es schafft das Reservoir neu zu befüllen, oder?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir meine Fragen beantworten könnt, und noch mehr falls ihr bescheid sagt, solltet ihr wissen, wie ich den kleinen noch etwas Gutes tun kann, oder bemerken, dass ich irgendetwas falsch mache.

Liebe Grüße,
Euer Crook
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#2 Ein Verlust ist zu vermerken...

Beitrag von croook » 17. März 2014, 23:31

Heute ist eine Ameise in Eigelb ertrunken... Als ich nach einer halben Stunde nachgesehen habe, war dieses schon getrocknet und eine der kleinen Helferinnen klebte vollständig bedeckt darin. Fünf oder Sechs andere wuselten um die neue Futterquelle herum. Für die Zukunft weiß ich nun: Erst mal das Eigelb trocknen lassen...



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#3 Erste Puppen

Beitrag von croook » 20. März 2014, 18:54

Ich hab heute einen Blick unter die schwarze Folie gewagt. Es sieht verändert aus: Ein Stapel aus 4-5 Puppen ist sichtbar!
Bis auf einige fuselnde Ameisen und die Königin lässt sich sonst nichts erkennen. Zu viel Sand.



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