Hallo,

vor c.a. einer Woche erwarb ich eine C.lateralis Kolonie im Antstore. Eine Königin mit 3 Arbeiterinnen und einem kleinen Eipaket wurde schließlich geliefert.

Da ich auch noch diverses Zubehör bestellt hatte für das Formikarium stellte ich das Reagenzglas erstmal in den Keller, wo die Temperatur bei 15° liegt.
Letztendlich sollen sie auf der Fensterbank in einem unbeheizten Zimmer überwintern, wo etwa die gleichen Temperaturen herrschen.

Das überwintern im Reagenzglas im Kühlschrank wäre für diesen Winter noch möglich, spätestens nächsten Winter klappt das jedoch nicht mehr aufgrund der Art und Aufbau des Formikariums.

Es mag sein, dass die Temperaturen für die Winterruhe zu hoch sind. Vielleicht liegen sie aber auch richtig, falls die Kolonie weit aus dem Süden kommt. Da ich nicht weiß, wo die Kolonie herkommt, kann ich das nicht genau wissen. Ich entscheide mich jedenfalls für eine "sanfte" Winterruhe, da ich schon eine Lasius niger Kolonie im Kühlschrank habe und diese südeurpäische Art etwas Abwechslung bringen soll

Nächstes Jahr möchte ich sie noch mit einer anderen Art vergesellschaften, wahrscheinlich Temnothorax. Bis dahin wird es noch ein reiner Haltungsbericht zu C.lateralis bleiben.
Da die Temnothorax (wahrscheinlich T. exilis) hoffentlich in einem kleineren, entfernbaren Nest leben werden, ließen sich diese auch leicht herausnehmen um sie auf dem Balkon überwintern zu lassen, wo sie eine entsprechende Winterruhe erhalten.

"Hoffentlich", da ich eine kleine Schwäche im Formikarium entdeckt habe, auf die ich später noch eingehen werde.

Die Anlage:



Für Fotozwecke stand die Anlage auf dem Fernsehtisch, ich habe sie nun auf die Fensterbank gestellt. Vielleicht sollte ich den Fernseher lieber ganz verkaufen, ein Formikarium ist einfach spannender Die Heizlampe werde ich natürlich nur im Sommer verwenden, oder eben als Beleuchtung für Fotos einschalten.



Neben dem Wassertank habe ich etwas Moos platziert. Keine Ahnung, ob das eine gute Idee ist, da es C.lateralis ja eher trocken mag. Mal schauen, wie es sich entwickelt.



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Tag 3:

Nachdem alles eingerichtet war, holte ich das Reagenzglas aus dem Keller und legte es hinein mit Lichtschutz.
Schon am späten Abend erkundete eine Arbeiterin das Gelände. Dabei bewegte sie sich jedoch sehr langsam und etwas schläfrig, wohl aufgrund der Winterruhe.

Diskussion:

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/51187-camponotus-lateralis-im-gemeinschaftsbecken-mit-temnothorax-diskussion.html#post357482

Gestern, Tag 7 (?):

Nachdem ich nichts weiter bemerken konnte, hebte ich die Pappe über dem Reagenzglas an, um zu schauen, ob alles ok ist.

Das Reagenzglas war leer!
Sie sind wahrscheinlich schon direkt am ersten Abend ausgezogen.
Die Frage ist nur, wohin?

Im Ytong Nest jedenfalls nicht:



Die Zweige beim Zugang sollen für Wohlbefinden sorgen. Da im Reagenzglas auch etwas Holz war, dachte ich, sie mögen es wenn Holz in der Nähe ist, also steckte ich ein paar dünne Zweige hinein. Der Zugang ist dennoch groß genug.

Die Tatsache, dass sie Holz lieben, verleitete mich auch dazu, die Mopanie Wurzel und das Savannenholz hineinzulegen und mit Tillandsien zu bepflanzen.

Nun...ich denke, dass sie da auch irgendwo nun drin sind. Es gibt zahlreiche Löcher, Ritzen und Spalten in dem Holz.



Wenn ich Pech habe, bleiben sie wohl für immer darin. Ich hoffe jedoch, dass sie irgendwann , wenn die Kolonie zu groß wird, in das Ytong Nest ziehen.

Insgesamt ist natürlich sowieso wegen der Winterruhe keine Aktivität da. Nur schade, dass ich keine Ahnung habe, wo sie nun genau sind.



Ich denke bis März wird nicht mehr viel passieren. Wenn alles gut läuft, kommen im Mai die Temnothorax dazu.

Zusätzlich wird der Kolonie seit heute noch ein kleineres Korknest angeboten, wo sie sich während der Gründungsphase wahrscheinlich wohler fühlen wird. Der Kork-Schleifklotz ließ sich mit dem Dremel sehr gut bearbeiten.
Als Bewässerung hab ich oben einfach ein Loch gebohrt und ein Probengläschen reingesteckt. Scheint zu funktionieren, nach und nach sickert das Wasser ein.

Das Ende

Da sich die zurückhaltenden Ameisen in dem viel zu großen Becken kaum zeigten und ich zumindest rausfinden wollte, wo sie überhaupt sind, nahm ich das Savannenholz heraus und untersuchte es. Die Tillandsien wollte ich auch entfernen und anderswo verwenden. Mein Plan war es, alles zu entfernen, was nicht notwendig war.
Eine Tillandsie setzte ich in die Arena meiner noch sehr kleinen Lasius niger Kolonie und sehr rasch wurde sie erkundet und kurz darauf geradezu überrannt.

Dann sah ich, wie im Schlauch eine tote Ameise umhergetragen wurde, die aber deutlich größer war als Lasis niger

Leider kann ich keine scharfen Nahaufnahmen machen, aber die Fotos können es grob veranschaulichen.

Scheinbar lebte Camponotus lateralis in dieser Tillandise und wurde von Lasius niger vernichtet. Ich kann in diese Pflanze unmöglich reinsehen, sie hat in der Knolle Hohlräume die Ameisen wohl gerne nutzen.


Als nächstes werde ich vermutlich Camponotus micans versuchen