Liebe Leute,

vielleicht kann mir hier jemand helfen. Ich habe eine Camponotus cruentatus Königin bekommen, die schon eine Arbeiterin hatte. Ich hab das Röhrchen in die Arena gegeben und ein paar Tage war die Ameise auch sehr aktiv, hat Honig geschlürft, die Königin versorgt etc.

Was mir auffiel, ist aber, dass sie schon von Anfang an ein paar Koordinationsprobleme zu haben schien, da sie sehr zuckend ging und Probleme auf glatten Flächen hatte. Irgendwas dürfte also mit der Kleinen nicht in Ordnung gewesen sein. Nun ja, auf jeden Fall, jetzt ist sie tot und die Königin sitzt alleine unter einer Wüstenblume in der Arena herum, weil sie das Röhrchen (warum auch immer) verlassen hat, als die Arbeiterin starb.

Ich habe Angst, dass die Königin austrocknet oder nichts zu trinken hat da unter dem Stein. Soll ich sie wieder ins Röhrchen geben, wo noch Wasser etc vorhanden ist und dann warten, bis sie wieder Eier legt? Oder ist es besser ich lasse sie unter dem Stein. Ich hab leider gar keine Erfahrung?

Vielen Dank für die Hilfe!

Nicht alle Ameisen überstehen die Reise zu ihrem neuen Halter.
Ist denkbar, dass die Arbeiterin auf dem Transport zu Schaden gekommen ist.

Es ist auch nicht tragisch, dass sich die Königin einen anderen Nestplatz gesucht hat.
Oftmals werden kleine Ameisenvölker vor dem Versand in ein neues Reagenzglas umgesetzt.
Ein sauberes Reagenzglas findet beim Kunden mehr Zustimmung als ein schmutziges.
Für Ameisen ist das nicht unbedingt dienlich.
Solchen Völkern fehlt dann die Bindung zu ihrem Nest und verlassen dieses so wie sie Gelegenheit dazu haben.

Was ich nicht hoffen will, auch die Königin kann nicht mehr in Ordnung sein und läuft dann in der Arena herum.
Wie Du schreibst hat sie sich unter einem anderen Gegenstand verkrochen und das sehe ich als gutes Zeichen.

Was jetzt machen?
Es ist wichtig der Königin ein Nest zu geben worin sie gründen kann.
Viel gehört da nicht zu, immer leicht feucht, das reicht schon.
Das Nest darf nie ganz austrocknen.
Temperatur in der Arena um die 25°C, Luftfeuchtigkeit unsere vorhandene Wohnraumfeuchtigkeit.

Ist es Dir nicht möglich, das Nest immer leicht feucht zu halten, dann zurück mit der Königin in das abgedunkelte Reagenzglas.
Dies muss allerdings verschlossen werden (leichter Wattestopfen), sonst geht sie gleich wieder spazieren.
Ein Reagenzglas hat zudem den Vorteil der besseren Einsicht ohne die Königin groß zu stören.

Eine weitere Frage die sich stellt, hat die Königin schon mal gegründet, die eine Arbeiterin muss nicht ihre eigene gewesen sein.
Hatte sie noch nicht gegründet, kann alles seinen natürlichen Lauf gehen.
Bei dieser Art, bringt eine Königin alles mit um ohne Futtergaben ihren ersten eigenen Nachwuchs aufzuziehen.

In den Foren ist nachzulesen, dass es zumindest nicht schadet, wenn solchen Königinnen trotzdem Futter angeboten wird.
Wie füttern?
Einen wirklich nur kleinen Tropfen Zucker- oder Honigwasser auf ein Stück Alu- oder Kunststofffolie,
vorsichtig ins Reagenzglas geschoben, kaum weiter als der Verschlusstopfen reicht.
Etwa alle 14 Tage nicht öfters.
Einmal pro Woche eine kleine Fliege, auch ins Reagenzglas.
Wird diese nicht genommen, muss sie entfernt werden wenn es eine neue gibt.

Falls die Königin unter dem Gegenstand verbleibt, in unmittelbarer Nähe das beschriebene Futter anbieten.

Weiter drücke ich Dir die Daumen das die Gründung nochmals gelingt.

Grüße Wolfgang