nun, nach langer Zeit, gebe ich den vielen Interessenten klein bei und eröffne einen Haltungsbericht zu meinen Messor cephalotes.
Ich hatte lange Zeit viel um die Ohren, hatte daher nie Zeit etwas zu berichten, das soll sich aber nun ändern.
Nun, vorab ein paar Informationen über die Kolonie
Messor cephalotes
Größte Messorart der Welt mit riesigen
Taxonomie: Unterfamilie Myrmicine, Tribus Pheidolini
Farbe:kupferrot
Verbreitung: Zentralafrika und Ostafrika
Eigenschaften: polymorph,
Nestbau: große Erdnester,
Nahrung: Körner verschiedener Wildpflanzen (auch Gräser), aber auch Insekten und Honigwasser
Temperatur: 24 - 28°C
Luftfeuchtigkeit: trocken
Bepflanzung: nicht sinnvoll
Die Kolonie stammt, wie könnte es auch anders sein, von Herrn Kalytta. Es handelt sich hierbei um die einzige Kolonie, die er letztes Jahr auf seiner Afrikareise mitbringen konnte.
Natürlich war ich umso glücklicher, nun endlich auch eine Kolonie dieser wirklich wunderschönen Ameisen halten zu können.
Ich besuchte Herr Kalytta also, natürlich mit der Absicht, meine cephalotes abzuholen, und gleichzeitig noch ein paar schöne Arten in seinem Hause betrachten und beobachten zu können...
Um eines vorab zu nehmen: Diese Ameisen sind der Wahnsinn. Die Größe, die Färbung und das Verhalten machen sie für mich, als "Messor-Fan" zu einer wunderschönen und gleichzeitig interessanten Ameise.
Ich hatte bis vor kurzem noch eine Kolonie Messor arenarius bei mir pflegen dürfen, daher hatte ich auch einen direkten Vergleich zu den cephalotes.
Und ich kann eines sagen, wer denkt M. arenarius sei groß, der sollte sich die cephalotes anschauen, denn diese wirken nicht nur größer und deutlich bulliger, das sind sie nämlich auch! Ich hatte beide
Sie ähneln vom Körperbau eher M. barbarus, natürlich nicht von der Länge/Größe, sie sind aber mindestens genauso kräftig. Dazu ein richtig schönes Kupferrot, welches besonders unter dem Spot sehr schön zu sehen ist. Sie leuchten regelrecht.
Es handelt sich übrigens um eine Kolonie mit einer wirklich dicken
Ich halte sie momentan in einem 80x35er Becken, beleuchtet mit einem 60W Spot über dem Nest und zwei Leuchtstoffröhren mit jeweils 18W.
Dabei komme ich auf Temperaturen, bei etwa 40 Grad DIREKT unter dem Spot und etwa 25 Grad im Rest der Arena.
Befeuchten tue ich das Becken nach Lust und Laune, meistens 1mal in 1 Woche, aber auch nur sachte, ich überschwemme nicht das Nest. Denn viel Feuchtigkeit brauchen Messor wie bekannt ist sowieso nicht. Auch die cephalotes machen da keine Ausnahme, sie finden es allerdings scheinbar sehr angenehm, wenn ich das Nest befeuchte, das Kondenswasser wird sofort im Nest aufgenommen, viele Arbeiter kommen aus dem Nest gekrochen, und suchen nach dem Störenfried, und stoppen spätestens am feuchten Sand vor dem Nest, wo auch sofort fleißig getrunken wird .
Ich benutze übrigens ein altes, stehendes Ytongnest, angemalt mit einer Sand/Lehm-Mischung und ohne Wassertank.
Ich befeuchte das Nest, in dem ich das Wasser einfach etwas über und neben das Nest kippe.
Als Ausbruchsschutz nutze ich eine Kombination aus Deckel und Talkum.
Hier vorab ein Foto, wie es im Hause cephalotes ausschaut:
[SIZE="1"]...entschuldigt bitte die schlechte Bildqualität, ich habe leider momentan nur mein Handy und keine Digicam zur Hause[/SIZE]:nono:
Und noch ein Bild von der Seite:
Sie sind, wie eigentlich alle Messor, sehr pflegeleicht und dankbar für alles. Wasser muss natürlich immer vorhanden sein, grade am Morgen, nachdem ich aufstehe sehe ich extrem viele Ameisen an der Tränke.
Ein paar Körner und Proteine dazu und die Kolonie ist glücklich. Verfressen sind sie übrigens auch, viel mehr als ich bei meinen anderen Messor beobachten konnte (sei es M. arenarius, barbarus oder minor hesperius).
An Insekten bzw. Proteinen wird eigentlich so ziemlich alles eingetragen, was nicht verwertet werden kann/soll wird dann wieder nach einigen Minuten aus dem Nest befördert Richtung Abfallplatz.
Ich konnte schon, wie auch von Herrn Kalytta beschrieben, so manche Ameisenstraße in dem doch relativ kleinen Aquarium beobachten, ebenfalls eine Sache, die ich bei meinen anderen Messor leider noch nicht beobachten konnte - ist aber eine schöne und intressante Sache! :thumbup:
Die Ameisen legen im Allgemeinen sehr viele Duftspuren, fast alle Individuen, die in der Arena rumlaufen, laufen mit "runtergedrückter
Im Großen und Ganzen sind diese Ameisen wirklich sehr robust, stabil und ich würde meinen, dass sie leicht zu halten sind. Es gibt garkeine Probleme in der Haltung bisher!
Jetzt noch zwei Bilder vom Nest, auch hier ist die Qualität leider sehr bescheiden, durch das Kondenswasser an der Scheibe erkennt man leider nur sehr wenig.
Aber ihr könnt euch vielleicht trotzdem einen kleinen Überblick verschaffen, wie sie bei mir leben.
Beachtet bitte, dass ein großer Teil der Kolonie mit
Und hier noch ein zweites Bild, ein ziemlich schlechtes Bild von einer umso schöneren
Leider kommt die Färbung und Größe der dicken Dame garnicht so gut rüber, es ist einfach zu dunkel.
SO, dass war es jetzt erstmal von mir. Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Einblick meiner M. cephalotes geben und den Leuten, die einem Haltungsbericht entgegengefiebert haben, eine kleine Freude machen! :yu:
Bis zum nächsten mal!
PS: Diskutiert werden kann gerne hier in diesem Thread, für Feedback, Anregungen und Kritik wäre ich sehr dankbar!
LG, Alex;)