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Lasius niger (2009) - Nymphes Haltungsbericht

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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#17 Umzug komplett

Beitrag von Nymphe » 10. September 2012, 01:02

Vor knapp einer Woche wurde die letzte Brut aus dem alten Nest abtransportiert. Damit hat der Umzug wieder fünf Wochen gedauert, nur wenige Tage länger als letztes Jahr. Eigentlich wäre ich gespannt, ob sich der Trend fortsetzt, aber ich schätze, im nächsten Jahr werde ich einen zweiten, gleich großen Block zusätzlich anbieten, das lässt sich dann im Kühlschrank besser verstauen als ein einzelnes, noch größeres Nest.

Die Aussenaktivität nimmt ab, es werden keine Eier mehr gelegt und die Larven verpuppen sich nicht mehr. Die vorhandenen Puppen schlüpfen nach und nach. Honig und Proteine werden weniger angenommen als noch vor ein paar Wochen. Es sieht so aus, als würde die Kolonie wie jedes Jahr brav selbständig in die Winterruhe gehen und mir ersparen, allzu viele Arbeiterinnen einzeln einsammeln zu müssen. Die komplette Anlage runterkühlen kann ich nicht, aber ich klemme normalerweise das Nest ab, bevor ich in der Wohnung die Heizung anwerfe.


Zum Diskussionsthread.


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#18 Winterruhe-Katastrophen

Beitrag von Nymphe » 8. Mai 2013, 02:08

Wie immer habe ich die Kolonie Anfang Oktober eingewintert - das Nest abgeklemmt und ab in meinen Insekten-Minikühlschrank, dort schrittweise heruntergekühlt. Das RG-Zweignest habe ich separat eingewintert und dort auch die einzeln eingesammelten Arbeiterinnen hineingekippt, die zu dem Zeitpunkt noch unterwegs gewesen waren. (Diese "weisellose Kolonie" möchte ich bei Gelegenheit einer Chtonolasius-Königin zur Gründung anbieten.)

Ein paar Wochen lang war Ruhe - dann ging der Ärger los. Beim Befeuchten des Nestes muss ich die Tür des Kühlschranks nicht richtig zugemacht haben, und da ich nur etwa alle zwei Wochen dort nachschaue, hatte sich bis zum nächsten mal ein riesiger Gletscher gebildet. Das Nest war ein Stück weit eingefroren, und beim Versuch, es herauszunehmen, ist oben ein Stück Ytong herausgebrochen. Zum Glück nicht bis in die Kammern.

Zur Freude meines Mannes mussten die Ameisen also übergangsweise in den Getränkekühlschrank, bis ich meinen Insektenkühlschrank abgetaut hatte. Dann das ganze zurück. Blöderweise war durch das Fehlen jeglichen Eises mein Minikühlschrank bei gleicher Einstellung nun aber so effizient, dass das Wasser in der Schale, in der das Nest stand, innerhalb von kurzer Zeit durchfror. Zudem war der nasse Neststein ebenfalls geforen und mitsamt der Glasscheibe mehrfach durchgebrochen. Schöne Sch... Solange die Ameisen in der Winterruhe waren, durfte man das Teil nur nicht anfassen, aber wie auswintern?

Zuerst dachte ich daran, den zerbrochenen Block in eine mit Talkum gesicherte Box mit Anschluss an ein neues Nest zu legen und die Ameisen aus der Ruine regulär umziehen zu lassen, aber das passte platzmässig einfach nirgendwo hin. Nachdem ich die Sache lange vor mir hergeschoben hatte, entschied ich mich vor ein paar Tagen für die Radikalmethode.

Also: Anlage ausräumen, putzen und neu aufbauen (ich beneide die Halter exotischer Arten nicht, die sowas im laufenden Betrieb machen müssen). Neuen Nestblock, zum Glück hatte ich noch einen in Reserve, mit Anschlüssen, etwas Sand und Glasscheibe versehen. Zudem in eine Haribo-Box mit Silikon einen Anschluss kleben und die Dose mit Öl sichern.

Heute, nach sieben Monaten Winterruhe, habe ich mich dann endlich getraut, die Sache anzugehen. In die Haribo-Box habe ich eine kleines RG voller Wasser mit Wattepfropf ganz vorn als Tränke auf eine Halterung aus Pappe gelegt. Dann die Nestruine aus dem Kühlschrank geholt, die Reste der Glasscheibe aufgehebelt und den Inhalt (Ameisen, Brut und ein bisschen Sand) in die Box gekippt. Die allermeisten waren "umgezogen", bevor sie sich das erste mal bewegt hatten. Verbleibende Ameisen konnte ich noch eine knappe Minute lang wintertraubenweise mit der Federstahlpinzette übersiedeln, den Rest dann mit einem weichen Pinsel. Noch ein paar weitere Ausreisser habe ich einzeln von der Arbeitsplatte eingesammelt. Es dürfte bei der Aktion kaum Verluste gegeben haben.

Hier das "Behelfsnest":

Bild


Es ist mit einem T-Stück mit Watte zur Belüftung an den neuen Nestblock angeschlossen:

Bild


Die komplette Anlage zum Saisonbeginn 2013:

Bild

Die Elemente sind also dieselben, nur anders angeordnet als letztes Jahr. Hinter dem Nestblock auf der mittleren Ebene steht die Haribo-Dose, angeschlossen an den rechten Nest-Eingang. Vom linken Nest-Eingang geht es nach oben zum linken Anschluss der Arena. Aus der Arena rechts heraus windet sich ein Schlauch ganz nach unten bis zum rechten Anschluss der Insel. Der Weg vom Nest zum Futter auf der Insel ist also deutlich weiter als früher.

Inzwischen haben die Arbeiterinnen mehrere große Haufen Brut aus dem Sand gesammelt und geordnet. Die Königin habe ich weder beim Auskippen noch in der Dose bisher sehen können. Es gibt allerdings diverse Ameisentrauben, da wird sie schon in einer drinstecken.

Ich hoffe, das Behelfsnest mit Tränke und minimalem Schutz aus Pappe reicht zum Überleben, ist aber nicht gemütlicher als der neue Ytong. Die erste Aufregung hat sich recht schnell gelegt, nachdem die verschüttete Brut ausgegraben war. Ich bin gespannt, wie sich die Kolonie jetzt verhält ...


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#19 Kurzes Update

Beitrag von Nymphe » 8. Mai 2013, 11:02

Schon über Nacht sind mindestens 80% der Kolonie in den Ytong umgezogen, und auch jetzt herrscht noch reger Transportverkehr.

Eine besonders schlechte Idee von mir war es, den Block diesmal mit entspiegeltem Bilderrahmen-Glas zu verschließen. Die Oberfläche ist ganz leicht angerauht und reflektiert so kaum, dafür sieht man nur direkt dahinter scharf. Schon 5mm weiter weg wird der Durchblick milchig. Vermutlich super für Bilder, die direkt am Glas anliegen, aber für ein Nest leider eher ungeignet. Dann werde ich wohl diese Saison einen etwas schlechteren Nesteinblick haben und hab dafür wieder was gelernt.

Immer noch keine Sichtung der Gyne - in der Haribo-Dose ist sie definitiv nicht mehr, und im Ytong drängen sich die Arbeiterinnen in den unteren, feuchtesten Kammern nach wie vor so dicht, dass kaum etwas zu erkennen ist.

Eine Straße zum Futter gibt es bisher nicht, obwohl ich schon einzelne Arbeiterinnen auf der Insel gesehen habe. Momentan hat der Umzug offenbar höchste Priorität.


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#20 Wach und munter

Beitrag von Nymphe » 13. Mai 2013, 02:34

Inzwischen ist die Kolonie vollständig "aufgewacht". Die Wintertrauben haben sich aufgelöst und ich konnte trotz der schlechten Nesteinsicht auch die Gyne mehrfach beobachten.

Hier die aktuelle Nestbelegung:

Bild


Auch Futter wird nun wieder enthusiastisch belagert. Die Straße durch die Schlauchspirale zur Insel macht sich besonders dekorativ.

Bisher biete ich Honig immer noch in kleinen Tropfen an, um ein Festkleben zu vermeiden. Mit einer Gabel kann man vier Tropfen auf einmal setzen und hat so auch ein großes Uhrglas recht schnell voll. Der Honig wird jetzt aber so zügig weggeputzt, dass mir bald nichts anderes übrig bleiben wird, als größere Pfützen anzubieten und zu hoffen, dass womöglich festgeklebte Schwestern auch umgehend wieder freigeleckt werden.

Ich finde es übrigens erstaunlich, wie groß die Arbeiterinnen inzwischen werden. Im Vergleich zu meiner Lasius cf niger-Kolonie von 2011, die ja nun auch schon längst nicht mehr nur aus Pygmäen besteht, sind die Arbeiterinnen der großen Kolonie mindestens um die Hälfte größer.


Aus dem Wassergraben habe ich nun schon mehrmals je eine noch lebende Arbeiterin herausgefischt. Ob das immer dieselbe suizidale Totläuferin ist, wie ich schon letztes Jahr eine beobachtet habe, weiss ich nicht. Ich vermute es aber, denn letztes Jahr sind danach kaum noch Ameisen ertrunken, und ich hatte den Rand der Insel beim Frühjahrsputz sogar nochmal stärker angerauht. Aus Versehen dürfte da eigentlich keine Ameise mehr ins Wasser rutschen können.

Die Haribo-Dose wird nach wie vor noch von einigen Arbeiterinnen gehalten. Die Papp-Konstruktion hat sich soweit abgesenkt, dass das RG jetzt im Sand aufliegt und diesen befeuchtet. Gleichzeitig zieht sich die Watte mit dem sinkenden Wasserstand zurück, so dass es sich dort offenbar ganz gut wohnen lässt. Bin mal gespannt, wie lange das gemütlich bleibt - da es nur ein kleines RG ist, dürfte das Wasser recht bald ausgelaufen und verdunstet sein.


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#21 AW: Lasius niger (2009) - Nymphes Haltungsbericht

Beitrag von Nymphe » 7. Mai 2014, 23:33

Bevor ich noch länger keine Neuigkeiten poste, weil ich nicht dazu komme aktuelle Bilder oder Videos zu machen, lege ich meinen Perfektionismus mal beiseite und schreibe wenigstens ein paar Zeilen zwischendurch.

Die Kolonie hatte sich im letzten Jahr prächtig entwickelt und den Ytong bis Oktober fast vollständig besetzt. Die Haribodiose blieb bis zuletzt bewohnt, und der Schlauch unter der Insel wurde ebenfalls als Zweignest okkupiert. Dort bildete sich bei abnehmender Zimmertemperatur nach und nach eine immer dichtere Wintertraube mit kaum noch erwähnenswerter Aktivität. Da ich für die Winterruhe bloss einen Minikühlschrank zur Verfügung habe, mussten die Schwestern dort allerdings entweder raus oder entsorgt werden. Also habe ich mich für eine recht ruppige Zwangsumsiedlung entschieden: Den oberen Ausgang auf die Insel dicht verschließen und die Tierchen von links unter der Insel durch nach rechts und die ganzen Wendel nach oben mit dicken Backen durch den Schlauch pusten. Es plöppte richtig, als der Ameisenpfropf in das Glasbecken flog. Im Becken hatte ich alle Deko entfernt, stelle dann Becken, Nestblock und Haribodose zusammen in die Gästetoilette bei offenem Fenster, um das Volk weiter abzukühlen. Die Rechnung ging auf, denn das kahle Becken war offenbar so wenig attraktiv, dass sich bald alle Ameisen in den Nestblock zurückgezogen hatten. Nur die Zweigkolonie in der Haribodose war schwer zu vertreiben, also packe ich nach ein paar Tagen beides zusammen in den Kühlschrank.

Irgendwie kriege ich es immer hin, dass der Block einmal pro Winter einfriert und ein Stück abplatzt, aber diesmal war es wenigstens nur ein Eckchen hinten, das nicht in die Kammern reichte. Der kleine Kühlschrank lässt sich leider nicht allzu gut regulieren.

Ausgewintert habe ich die Kolonie erst Ende April, aber sie ist inzwischen ja lange Winterruhen gewohnt. Seit einer Woche wuselt es also wieder. Der Aufbau ist derselbe, nur ohne Haribodose - die Ameisen, die sich dort aufgehalten hatten, haben leider alle nicht überlebt, obwohl ich ihnen ein frisches Reagenzglasnest mit hineingelegt hatte. Sonst gab es kaum Verluste und auch auch Ihre Majestät erfreut sich bester Gesundheit.

Vielleicht kann mir jemand im Diskussionsthread beantworten, ob und wie man unglücklich angelegte Zweignester sinnvoll überwintern kann?


Da der Nestblock nicht gerade leerer wird, steht wohl bald wieder ein Umzug an. Glücklicherweise habe ich wieder einen freundlichen Menschen gefunden, der mir ein paar Blöcke nach Wunsch fräst - wieder in Hängemattenform, aber diesmal mit weniger und dafür längeren Kammern, beidseitiger Besetzung/Verglasung und ein paar Durchbrüchen von einer Seite auf die andere. Damit habe ich zwar dann weniger Einsicht, aber maximale Platzausnutzung. Mein Minikühlschrank ist nach wie vor das begrenzende Element.

Zum neuen Nest mehr, wenn ich es habe!


Änderung in dieser Saison: Nachdem die Kolonie immer mehr Honig verdrückt hat, musste ich immer größere Honigpfützen anbieten, in denen dann aber auch immer mehr Ameisen kleben blieben. Nun kippe ich Kies über den Honig auf dem Uhrglas als Trittsteine, das klappt bisher verlustfrei. Ist bloss etwas mehr Arbeit, die Steinchen beim Futterwechsel mitzuwaschen.


Merkzettel für nächstes Jahr:
Ich brauche ein weiteres Becken. Auf der Insel ist so viel los, dass ich kaum die Näpfe austauschen kann, wenn sie leer sind. Ausserdem biete ich als Proteine hauptsächlich Katzenfutter an (Coshida Pastete von Lidl, spottbillig, auch offen ewig haltbar und wunderbar trocken - Stücke in Soße gehen gar nicht) und schon nach einer Woche hat sie aktive Kolonie so viele Brösel davon verteilt, dass ich davon ausgehe, dass ich das Wasser um die Insel ziemlich häufig werde wechseln müssen. Schon letztes Jahr war es davon einigermaßen verdreckt, und die Insel musste ich vor dem Auswintern mit Scheuermilch schrubben, um sie wieder weiss zu bekommen. Ergo: Ab nächstem Jahr gibt es ein weiteres (trockenes) Glasbecken zur Proteinfütterung und auf der Insel nur noch Honig. Hab auch schon Ideen zu Gestaltung.


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#22 Dramen mit Happy End (hoffentlich).

Beitrag von Nymphe » 8. Juni 2014, 01:20

Letze Woche bekam ich meine beiden neuen Nester: 20x30x5, beidseitig CNC-gefräst im bewährten Hängematten-Design, mit sechs durchgehenden Kammern. Ein Traum! Mehr Platz kann man in einem stehenden ytong dieser Größe kaum schaffen. Schnell ein paar günstige rahmenlose Bilderrahmen besorgt (der Platz für die eingelassenen Scheiben ist ein Standard-Format von 18x24), eins der Nester mit etwas Sand befüllt, Glas und Anschlussschläuche eingeklebt, 24 Stunden trocknen lassen und den Block in die Anlage eingefügt.

Klingt simpel, oder? War aber der Beginn einer Katastrophe.

Ich hätte es eigentlich merken müssen, als ich beim Rübertragen des Blocks klebrige Finger bekam. Hab aber in der Vorfreude auf den Umzug gar nicht richtig drauf geachtet. Nach 24 Stunden ist der Kleber fest und gut, war ja schon immer so. Aber wusstet ihr, dass Aquariensilikon offenbar schlecht werden kann, auch wenn es in der Tube noch flüssig ist? Ich nicht ...

Das neue Nest wurde sofort erstürmt und ich ging frühstücken. Eine halbe Stunde später stellte ich fest, dass überall auf dem neuen Block Ameisen rumliefen. Viele Ameisen. Und ich musste los ... na toll. Irgendwo musste das Drecksding undicht sein. Zum Glück steht der Block ja bei mir im Wasser, also musste ich nur die Schlauchanschlüsse aussen mit Öl sichern, um das Ausmaß des Ausbruchs einigermaßen zu begrenzen.

Ein paar Stunden später kam ich nachhause und konnte das ganze genauer untersuchen. Die hintere Scheibe hatte sich gelöst, weil der Kleber offenbar noch nicht fest war, der Sand war in die entstandenen Zwischenräume gerutscht und hatte das Glas noch weiter herausgedrückt. Die Damen hatten eine Autobahn nach draussen.

Was tun, wenn so ein Block schon mit ein paar hundert Ameisen besetzt ist, und zwar innen und aussen? Abklemmen und raus auf den Balkon damit. Die Scheibe vorsichtig herausnehmen, das Kleber/Sand-Gemisch vom Rand abkratzen und versuchen, die Scheibe unter Attacke wütender Ameisen wieder einzukleben. Aber erstens war der ytong bereits feucht, und da hält kein Kleber mehr, zweitens musste der Block ja gleich wieder in die Vertikale und die Scheibe irgendwie gehalten werden. Dafür hatte ich nur zwei Klemmen aus dem Baumarkt, die viel zuviel Kraft hatten und mir die Scheibe und zwei Ersatzscheiben nacheinander in Stücke gelegt haben. :andiewand:

Ok, also Ausräumen und Rückbauen. Die intakte vordere Scheibe und die Bruchstücke der hinteren rauszunehmen war kein Problem, der Kleber war noch überall ziemlich matschig. Dass die vordere Scheibe dringeblieben war lag eher an der Reibung mit ihrer Umrandung als am Kleber. Dann habe ich etwa zwei Stunden lang Ameisen umsortiert. Mit einem Pinsel, einzeln mit einer Federstahlpinzette und mit einem Exhaustor bis kurz vorm Lungenschaden durch Ameisensäure. Alle ab in eine mit Talkum gesicherte Schüssel. Ein paar sind im Kleber hängengeblieben, bestimmt um die hundert sind ausgebüchst. Kein schlimmer Verlust für die inzwischen doch ziemlich große Kolonie, aber geärgert hat es mich schon ...

Schüsselinhalt in die Glasarena gekippt, altes Nest wieder wie urspünglich angebunden. Neue Bilderrahmen gekauft. Neuen Kleber gekauft!!! Zweites neues Nest mit Glas und Anschlüssen versehen. 24 Stunden trocknen lassen. Getestet, ob alles fest ist. Neues Nest in die Anlage eingefügt.


Und hier ist er endlich, der Aufbau 2014 in all seiner Glorie:

Bild

Bild

Der Schlauch führt vom alten Nest rechts durch das neue nach oben in die Glasarena und von dort ganz nach unten auf die Insel. Im Prinzip also genau derselbe Aufbau wie letztes Jahr.


Das alte Nest, heillos überfüllt:

Bild


Mein neues Prachtstück, direkt nach dem Anschluss:

Bild

Jetzt, nur eine Stunde später, sind schon alle Kammern mit Ameisen belagert und es wird sogar schon Brut transportiert. Es wurde also allerhöchste Zeit für eine Erweiterung. Erst mal biete ich als Anreiz für einen vollständigen Umzug nur die Feuchtigkeit im neuen Block an (der alte steht auf dem trockenen), bei Bedarf werde ich das neue Nest auch wieder ein bisschen erwärmen.

Ich freu mich schon darauf, wieder bessere Fotos vom Nestleben machen zu können. Das alte Nest hatte ich ja in guter Absicht mit entspiegeltem Glas versehen, ohne zu wissen, dass die Sicht ab einem Millimeter hinter der Scheibe rapide abnimmt. Der neue Block ist wieder mit Normalglas verschlossen.

Nun drückt mir die Daumen, dass der blöde Kleber auf dem anderen Nest irgendwann wenigstens noch so weit fest wird, dass man ihn einigermaßen runterrubbeln kann. Ich werde den zweiten Block früher oder später auf jeden Fall brauchen. Das Silikon war übrigens fünf Jahre alt - offenbar eins zuviel, letztes Jahr klappte noch alles prima.


Falls jemand kluge Ideen zur Entfernung halbvernetzten Silikons von Ytong oder sonstige Fragen oder Kommentare hat, freue ich mich über Beiträge im Diskussionsthread.


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#23 Umzug komplett!

Beitrag von Nymphe » 4. Juli 2014, 23:17

Heute ist Lasius niger-Massenschwärmen in Hamburg. Beim Mittagessen landete eine Gyne auf dem Hemd meiner Begleitung. Ich bin mal sehr gespannt, ab wann meine Kolonie anfängt zu schwärmen. Hat jemand eine Idee? Die Gründung war vor fünf Jahren ...

Der Umzug war diesmal eher ungewöhnlich: Erst wurden Larven und Eier ins neue Nest umgelagert, dann die meisten Puppen. Am Ende waren noch mehrere Tage lang ein paar Puppen und die Königin mit einer kleinen Leibgarde im alten Nest. Sonst war die Gyne immer irgendwann mittendrin unterwegs. Diesmal zog sie nach drei Wochen fast als letzte um. Natürlich habe ich ihren Marsch wieder verpasst, wieso sollte das jetzt auf einmal klappen.

Das alte Nest ist jetzt bis auf wenige herumlungernde Arbeiterinnen komplett leer. Im neuen Block wird die Rückseite leicht bevorzugt, vor allem für Eier, Larven und die Gyne. Puppen und Arbeiterinnen sind auch vorn zu finden. Die Rückseite ist inzwischen fast komplett besetzt, die Vorderseite zur Hälfte bis zwei Dritteln. Offenbar ist doch je dunkler desto besser, auch wenn ich damals bezüglich der roten Folie keine Präferenzen feststellen konnte.

Füttern auf der Insel wird immer schwieriger. Dort halten sich ständig hunderte Ameisen auf, die sofort in wildes Gerenne ausbrechen, sobald man etwas herausnehmen oder hineinlegen will. Dabei stürzen regelmäßig Ameisen in den Wassergraben und müssen gerettet werden. Ich hab mir ausserdem einen großen, weichen Puderpinsel neben die Anlage gelegt, um nach dem Füttern die Ameisen von meiner Hand zu bürsten. Ich bin so froh, dass das bloss Lasius niger sind, und nichts, was ernsthaft beissen oder stechen kann ...

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