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Hier ist mein erstes selbst gebasteltes Nest. Es hat die Außenmaße 5,5x3,5x2cm.
Ich musste es spontan bauen, weil ich in der Mittagspause eine Gyne auf (und dann komischerweise ganz schnell in) der Brotdose hatte.
Die Bewässerungskammer habe ich mit Knetsilikon abgeteilt, den Rest der Kammer einfach mit Gips ausgegossen.
Sobald der fest genug war, habe ich das Silikon entfernt, und die beiden Kammern eingefräst. Dabei ist die Bewässerungskammer mit einem Loch mit etwa drei mm Durchmesser verbunden. Die beiden Kammern sind unterschiedlich hoch: Falls die Watte nicht dicht genug hält (abgeschnittenes Ohrstäbchen eingeklemmt), können sich Brut und Gyne weiter oben in Sicherheit bringen.
Der Ausgang ist etwa 6mm groß.
Zuletzt habe ich die Möglichkeit der externen Bewässerung eingebaut: Ein blaues Kunststoffröhrchen, in das ein Metallpin exakt passt. Eine Mutter sorgt dafür, dass der Pin sich gut entfernen lässt.
Leider ist alles noch beschlagen. Kein Wunder, der Gips ist kaum eine Stunde alt. 24h braucht er schon, bis er sein Wasser los ist.
Hier einmal die Bewässerung:

Jetzt meine Fragen:
Kann das Ding so funktionieren?
Ist es als Gründungskammer überhaupt geeignet?
Oder wird mir vermutlich entweder alles beschlagen, oder die Gyne verdursten?
Könnten Temnothorax spec. sich in so etwas wohl fühlen?

Es ist ja alles ein wenig sehr improvisiert. Eine knappe halbe Stunde habe ich alles in allem investiert. Sieht man auch . Es gibt übrigens einen Verschluss aus Knetsilikon, den ich für den Transport verwendet habe. So könnte ich später einen Schlauch oder Strohhalm anschließen, wenn das Nest funktionieren sollte und extern genutzt wird.

Ich denke sogar, dass so ein Nest besser geeignet ist als ein Reagenzglasnest.

Man verwendet ja die Reagenzglasnester hauptsächlichlich, weil man sie schnell "bauen" kann und sie wenig Platz wegnehmen. Aber in der Regel ziehen die Ameisen dann schnell in ein Ytong- oder Gipsnest um.

Wenn Du das ganze abdunkelst (und der Gips natürlich auch völlig ausgehärtet ist) geht denke ich auch das Kondenswasser zurück.

Das Kondenswasser ist bereits verschwunden! Ein Ei gibt es auch schon. Die hintere Kammer habe ich abgedunkelt, die Gyne sitzt aber in der vorderen. Was es nicht alles gibt!

Ich habe mich wieder versucht. Diesmal mit einem gipsfreien Bereich, um unterschiedliche klimatische Bedingungen zu schaffen. Es ist eine CD-Hülle.

Leute, macht das nicht nach. Die CD-Hülle hat sich durch die endotherme Reaktion des Gipses verzogen, um die Ritzen wieder dicht zu bekommen war einiges an Fluchen und Fummeln nötig. Wo nichts anderes mehr ging, habe ich sogar heißen Wachs in die Rillen kaufen lassen.

Wieder gibt es einen Wassertank. Die schwarze Rückseite der Hülle habe ich zu 2/3 herausgetrennt. Oben rechts könnt ihr ein kleines Loch erkennen, an dem lässt sich der Tank befüllen. Das Nest lässt sich stehend und liegend verwenden.

Die Gänge sind bewusst unterschiedlich groß und tief gestaltet. Es sollen sehr kleine Ameisen drin leben, daher auch flache Bereiche.

Schöne Nester Safiriel hast du in der Haltung an Temnothorax nylanderi gedacht?

Bei dem ersten Nest schon. Das ist quasi für die ausgedacht.
Das zweite wäre für Temnothorax nylanderi viel zu klein. Ich dachte eher an Solenopsis fugax, eventuell Tetramorium spec. (Bestimmung stet noch aus), und zur Not an Lasius cf. flavus (Sicherheit gibt es erst bei den ersten Pygmäen).

Leben Temnothorax nylanderi nicht eigentlich ausschlieslich in Holz und Lasius Flavus bevorzugt in erde?