Hallo Forum,

nun, meine Camponotus ligniperdus ist in Winterruhe gewandert und liegt ab heute im Keller.

Ich würde mich gerne an einfachen Exoten trauen und hätte diesbezüglich einige Fragen und hoffe auf sachliche Antworten. Ob und wie ich das umsetze entscheide ich dann. Die Threads gabs zwar schon zu dutzenden, aber wir sind hier schließlich im KFKA Thread.

Habe heute ein Becken von meiner Freundin bekommen (120/100x60/80x50-80), genau kann ich das nicht einschätzen, weil sich bei der guten Dame kein Zollstock im Haus befindet.

Werden Heizmatten eigentlich am Nest oder am Beckenrand der Arena angebracht?

Zum eigentlichen Thema:

- keine Blattschneider
- keine Polyrhachis dives!
- nach Möglichkeit keine stechende Ameise, dann kommt kein Besuch mehr
- Arbeiterinnen sollten an die 8 mm sein, oder polymorph
- monogyn (Ãœberblick ist mir sehr wichtig)
- Potenzial zu einer großen Kolonie heranzuwachsen und nicht bei 300 Arbeiterinnen zu stagnieren.
- Wuselfaktor

Mögliche Ideen? Mir schweben da gewisse Camponotus Arten vor. Möchte mir bei der Thematik aber sehr gerne Erfahrungen anhören, die schon einige Exoten ausprobiert haben. Ich bin um jeden Rat dankbar.

Haltungsbericht folgt aufjedenfall, egal wie nun die Entscheidung ausfällt. Außer natürlich mir entfällt dieses Anliegen wieder.

Ich wünsche euch ein erholsames Wochenende!

Hey,

ich halte seit kurzer Zeit eine Camponotus nicobarensis-Kolonie. Dies könnte auf jeden Fall eine Art sein, die deinen Ansprüchen entsprechen würde: große Ameisen, polymorph und ein rasantes Wachstum. Dazu sind sie bis jetzt vollkommen anspruchslos, was die Haltung angeht.

Wenn du dich genauer mit dieser Art auseinandersetzen möchtest, kann ich dir nur Ernes Haltungsbericht auf seiner Seite "www.ameiseninfos.de" empfehlen.

Ansonsten kämen natürlich auch noch diverse Messor-Arten in Frage.

Wie du Nest und/oder Arena erwärmst, kommt natürlich darauf an, ob du ein internes oder ein externes Nest benutzt. Bei einem externen Nest wirst du wohl beides erwärmen müssen.

LG,
Diffeomorphismus

Hallo Diffeomorphismus,

vielen Dank für deinen Beitrag. Primär bevorzuge ich interne Nester.

Grüße

P.S.: Ich mach mich mal schlau über die von dir genannte Art. Die hatte ich auch schon kurzzeitig im Blickfeld. Mit dem Haltungsbericht sicherlich besser einschätzbar, ob mir die Haltung dieser Camponotus liegt (Erne hat da aber auch eine sehr schöne Seite gezaubert)

Hallo,
wie Diffeomorphismus es schon andeutet, wären auch Messor-Arten für dich geeignet.

Diese mögen es generell eher trocken, wachsen schnell und unkompliziert und die polymorphen Arbeiterinnen können schöne Größen erreichen. Dazu kommt, dass du mit den Messor eine granivore Art hättest, also einen Kontrast zu deinen Camponotus ligniperda.

Beiden (Messor spec. und C. nicobarensis) ist aber gemein, dass sie ein so rasantes Koloniewachstum an den Tag legen können, dass man sich schon früh Gedanken machen muss, wo man die überhaupt unterbringen will.

Grüße,
Colophonius

Hallo Colophonius,

gleiches sehe ich gerade in dem Bericht von Erne. Eine sehr interessante Entwicklung, wäre mir innerhalb von einem Jahr wahrscheinlich ein viel zu hohes Wachstum.

Das mit den Körnern finde ich sehr interessant. Mich hat das Thema Befeuchtung vom Nest + Biomasse in Form von Körnern immer sehr verunsichert zwecks Schimmelbildung. Doch du, lieber Colophonius, sprichst von trocken sowie unkompliziert in der Haltung. Welche Messor kannst du mir empfehlen? Welche Erfahrungen hast du gemacht?

Die Erfahrungen privater Halten sollten für jeden "Einsteiger" wegweisend in der Ameisenhaltung sein.

Weniger Proteine könnten den gewünschten Effekt erzielen. In dem Bericht steht etwas von scheu, wie sieht es bei Lebendfütterung aus? Den Ameisen Konkurrenz bieten und so die Kolonie kleiner halten? (Also kleiner als bei optimaler, non-stop Versorgung)

Hey,

Ich selbst halte Messor minor hesperius, ähnliche Erfahrung, was die Parameter der Haltung angeht, werden aber bei fast allen nordafrikanischen Messor gemacht.

Meine Erfahrungen kann man als Bericht hier im AF, aber auch mit aktuellen kleineren Beiträgen gerade zum Futter im HB im eusozial-Forum nachlesen.

Grob zusammengefasst:
Anfangs gab es Probleme, die aber durch die Installation einer stärkeren Heizmatte, die aktuell den Nachmittag heizt, behoben wurde. Das Nest befeuchte ich eigentlich selten bis sehr selten, dafür biete ich zwei Tränke an.
Scheu waren meine Messor auch mal und auch jetzt rennen sie oft wild herum, wenn ich sie störe. Allerdings greifen sie mittlerweile meine Hand an (was aber nicht wehtut), wenn ich ihnen ihr Futter „klaue“.

Da ich das Nest selten befeuchte, ist es in den unteren Kammern des YTONGs immer trocken, da werden auch die Körner gelagert. Schimmelprobleme hatte ich noch gar keine.
Eine Lebendfütterung habe ich bei meinen Messor noch nicht gemacht und habe das auch nicht vor.

Hey,

weitere Alternativen wären z. B. Camponotus fellah: soll auch sehr einfach zu halten sein, und dürfte ein nicht ganz so extremes Wachstum haben.

Ansonsten wären südeuropäische Arten sicherlich auch eine Option; diese halten aber eben auch eine Winterruhe, wenn auch verkürzt (wobei auch exotische Arten oft eine Diapause einlegen). Hier würden mir spontan Messor barbarus, Camponotus cruentatus, C. barbaricus oder eine Cataglyphis-Art einfallen.

LG

Hallo,

ich habe mich nun für die Messor minor hesperius entschieden. Eine sehr interessante Art. Einen Haltungsbericht werde ich dann erstellen, sofern erwünscht. Ich bedanke mich!

LG