Empfehlung bezüglich Gattung & Art

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Zerbium
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#1 Empfehlung bezüglich Gattung & Art

Beitrag von Zerbium » 10. November 2014, 21:48

Hallo Ameisenforum-User,

da dies mein erstes Post ist möchte ich mich vorweg kurz vorstellen.
Mein Name ist Markus, 31 Jahre jung und bin aus Bayern.
Aktuell halte ich 2 Vogelspinnen, einen Grünen Baumpython und bis vor wenigen Jahren hatte ich noch ein paar Skolopender.
Ein wenig Erfahrung habe ich also was die Terraristik angeht.

Ich spiele nun seit ca. 1 Jahr mit dem Gedanken Ameisen zu halten und bin nun an dem Punkt den Plan in die Tat umzusetzen.

Jedenfalls bin ich nun auf der Suche nach der richten Gattung & Art für mich.

Ich hätte ganz gerne etwas größeres was auch gerne mal eine Grille jagt und futtert. Alles in allem eben was Fürs Auge mit Erlebnisfaktor.

Wichtig hierbei ist eben dass die Ameisen nicht gefährlich für die anderen Tiere werden können, was auch der Grund war warum ich meine Skolopender verkauft habe.
Natürlich bin ich mir darüber im klaren dass das auch eine Frage der größe der Kolonie ist.
Wenn aber eine Ameisenart bzw. einzele Ameise schon bei einem Menschen erhebliche Schmerzen hervorruft möchte ich bei einem Ausbruch des Leben der anderen Tiere nicht riskieren.
Bei Ameisen fällt es eben nicht gleich auf wenn eine fehlt und das finden ist dann wohl auch nicht so einfach ;-)

So nun bin ich auf euren Input angewiesen.

Danke vorab!


Gruß
Markus



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Colophonius
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#2 AW: Empfehlung bezüglich Gattung & Art

Beitrag von Colophonius » 10. November 2014, 22:38

Hallo,

schön, dass du dich so informieren möchtest. Da du schon Erfahrungen mit Terraristik und wohl auch mit Klimatechnik etc. hast, kommen für dich auch problemlos "exotische" Arten in Betracht.

Bevor man dir aber konkretere Ratschläge geben kann, würde ich gern ein paar Fragen klären.

Wichtig hierbei ist eben dass die Ameisen nicht gefährlich für die anderen Tiere werden können, was auch der Grund war warum ich meine Skolopender verkauft habe.

Was meinst du denn mit "gefährlich für andere Tiere"? Eine größere Ameisenkolonie ist durchaus in der Lage einiges an Insekten zu erlegen und zu verspeisen ;).

Wenn aber eine Ameisenart bzw. einzele Ameise schon bei einem Menschen erhebliche Schmerzen hervorruft möchte ich bei einem Ausbruch des Leben der anderen Tiere nicht riskieren.


Damit schließt du einige Ameisen schon aus, aber bei den meisten Gattungen solltest du keine Probleme bekommen.

Ich hätte ganz gerne etwas größeres was auch gerne mal eine Grille jagt und futtert. Alles in allem eben was Fürs Auge mit Erlebnisfaktor.


Hierfür würden allerdings die von dir ausgeschlossenen Ameisen natürlich besser geeignet sein. Ich finde aber persönlich, dass auch das Verfüttern von toten Insekten sehr spannend sein kann, dann hast du wieder mehr Auswahl.

Letztlich ebenso wichtig:

1. Budget (von 5-500€ ist quasi alles möglich)
2. Platz
3. Vorgeschwebte Art des Beckens (Einheimisch? Tropisch? Wüstenähnlich?)


Dann kann man zur passenden Gattung (Edit: und natürlich zu weiteren Tipps und Tricks zur Haltung, z.B. Nestart, Ausbruchsschutz etc.) kommen. :)



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trailandstreet
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#3

Beitrag von trailandstreet » 10. November 2014, 22:44

Da kommen ja schon ein paar schöne zusammen. Ich denk da mal eher an die großen Ponerinen. Weniger die großen Staaten von Polyrhachis oder Oecophilia.
Was schwebt dir in der Richtung vor?


lorem ipsum

Zerbium
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#4 AW: Empfehlung bezüglich Gattung & Art

Beitrag von Zerbium » 10. November 2014, 23:19

Hallo,

Lebend muss ich nicht unbedingt füttern wobei ich das überwältigen eines größeren Insekt durchaus interessant finde.

Das eine Kolonie grundsätzlich für andere Tiere ein Risiko darstellen kann ist klar aber ich gehe aktuell davon aus dass wenn überhaupt nur einzelne Tiere ausbrechen werden und ggf. Gefährlich für meine anderen Tiere sein können.

Ansonsten habe ich keine Präferenzen was das Herkunftsland bzw. Habitat angeht.

Was das Geld angeht sollte es sich im Rahmen halten, 5000 sind definitiv zu viel.
Da ich nicht vor habe viele Kolonien zu halten sollte es eben die richtige sein, die dann auch Spaß macht. :)

Platz ist vorhanden aber würde gerne klein beginnen um die Entwicklung auch wirklich mitzuerleben.



Aktuell schwebt mir noch gar nichts konkretes vor, ich bin mit dem Namen auch noch vollkommen überfordert ;)
Von einem Freund wurden mir "Messor" empfohlen, was meint ihr?



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Colophonius
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#5 AW: Empfehlung bezüglich Gattung & Art

Beitrag von Colophonius » 10. November 2014, 23:41

Hey,

die 5000 waren auch leider ein Tippfehler, es sollten "nur" 500 werden.
Ich selbst halte sehr gerne meine Messor minor hesperius, allerdings liegt bei diesen der Fokus absolut nicht auf der Jagdfähigkeit. Messor fressen vornehmlich Körner, Insekten brauchen sie eigentlich überhaupt nicht (fressen sie aber trotzdem gerne). Ich bezweifle, dass sie eine größere Gefahr für irgendwelche deiner Tiere darstellen - selbst wenn sie alle auf einmal ausbrechen würden.


Afrikanische Messorarten brauchen keine Winterruhe, was definitiv ein Pluspunkt ist. Dazu wachsen sie sehr schnell, können aber verschiedene Nesttypen "zernagen". In meiner Signatur findest du meinen Haltungsbericht, dann siehst du in etwa, was auf dich in der ersten Zeit zukommt.

Sehr schön können auch verschiedene Camponotus-Arten sein. Gerade recht beliebt scheint Camponotus nicobarensis zu sein. Diese werden relativ groß, sind nicht zu schwer in der Haltung und legen ein enormes Wachstum an den Tag. Da sollte man dann natürlich gut planen und entsprechend Platz haben.

Wenn du viel Aktion haben willst, dann kämen auch z.B. Pheidole-Arten für dich in Betracht. Diese sind aber nicht sehr groß und der Ausbruchsschutz muss da sehr gut sein. Für einen absoluten Anfänger sicherlich eine große Herausforderung, daher würde ich dir davon eher abraten.

Wenn du was Einheimisches willst, dann könnten die wuseligen Lasius- oder Myrmica-Arten was für dich sein. Hier musst du aber die Winterruhe beachten, die natürlich ein paar Nachteile mit sich bringt.



Meve
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#6 AW: Empfehlung bezüglich Gattung & Art

Beitrag von Meve » 11. November 2014, 10:05

Hallo,


ich würde dir Pachycondyla astuta empfehlen.
Die sind schön groß und interessant zu beobachten sowie eigentlich ganz gut erhältlich.
Es dauert eine Zeit bis die Kolonie groß genug ist, dass sie aktiv wird, aber dann bereiten sie viel Freude.
Auch sind sie in der Lage mittlere bis adulte Heimchen zu erlegen, allerdings nehmen sie auch sehr gerne tote Insekten.

Obwohl wenn es sich um eine tropische Art handelt, halten sich die Kosten für die Anschaffung im Rahmen.

Schau einfach mal bei Youtube nach Videos. Und im WWW gibt es auch einige Haltungsberichte.

Gruß Michael



Zerbium
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#7 AW: Empfehlung bezüglich Gattung & Art

Beitrag von Zerbium » 11. November 2014, 18:17

Danke für euer Feedback als auch Input :)


Was machen die von Euch genannten Arten denn gerade aus?
Also wo ist in euren Augen der Reiz der genannten Art?

Zu schnell und groß sollte die Art nicht wachsen die ich mir vorstelle.
Also ich habe nicht vor alle 3 Monate anzubauen ;)

Bezüglich der Preise wäre ich euch verbunden wenn ich ein paar Links von vertrauenswürdigen Händlern bekommen könnte.
Dann kann ich mir auch ein Bild bezüglich der Preise der Arten machen bzw. ist dort ja auch immer eine kleine Beschreibung. :)

Danke vorab



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Colophonius
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#8 AW: Empfehlung bezüglich Gattung & Art

Beitrag von Colophonius » 11. November 2014, 18:31

Hey,

für einen groben Überblick empfiehlt sich der [url=antstore.de]antstore[/url], dort gibt es die meisten Übersichten.

Ich würde dir empfehlen, einfach mal ein paar der genannten Gattungen anzuschauen, dann bekommst du auch schnell einen Überblick über Preise, Wachstum und Habitat.

Zum Reiz der einzelnen, von mir genannten Arten:

Messor:
Sind zwar normalerweise keine Riesen, aber auch nicht gerade klein. Das Wachstum ist relativ zügig und sie sind nicht sonderlich anspruchsvoll. Mir selbst gefällt, dass sie Körner fressen und regelrechte Kornspeicher anlegen. Dazu sind sie sehr tapsig, was zum einen lustig anzusehen ist und zum anderen fällt es ihnen dadurch extrem schwer, irgendwo auszubrechen. Außerdem sind sie polymorph, d.h. man hat unter den Arbeiterinnen verschiedene Größen.

Camponotus:
Während die einheimischen Camponotus v.a. durch ihre Größe bestechen, zeigen viele exotische Camponotus (z.b. C. nicobarensis) ein schnelles Wachstum. Dazu sind viele Camponotus-Arten sehr schön gezeichnet, was das Beobachten noch schöner macht. Auch Camponotus sind polymorph.

Pheidole:
zwar sind sie relativ klein, dafür haben sie meist ein rasantes Wachstum, enormen Wuselfaktor und haben "echte Soldaten" (siehe z.b. mein Haltungsbericht).

Was mir sonst noch eingefallen ist:
Cataglyphis-Arten. Cataglyphis leben typischerweise in sehr heißen Regionen (Wüsten etc) und haben sich daran perfekt angepasst. Gerade in anderen Foren gibt es schöne Haltungsberichte zu dieser Gattung. Aber auch hier hat Erne ein schönes Video gemacht.


Edit:
Sorry, dass ich dir hier keine spezifische Antwort geben will. Die passende Art muss am Ende der Halter selbst für sich finden, wir können dir hier nur Hilfestellungen geben.

Wieviel Platz hast du denn genau und was schwebt dir an Platzbedarf vor? Auch eine recht rasant wachsende C. nicobarensis wird noch irgendwo im Machbaren sein ;)



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