Hallo zusammen,

bin neu hier und generell auch neu in der Welt der "Formicidae"
Mein liebes Weibchen hat sich ein wenig schlau gemacht und mir zu Weihnachten ein Formicarium (Becken inkl. Arena) mit den Maßen 20x 30 geschenkt. Dazu noch ein Büchlein und allerlei gedöns

Ich möchte meinen Tieren gern gerecht werden. Damals habe ich bereits einige Jahre Vogelspinnen gehalten, auch da war mir sehr wichtig den Tieren gerecht zu werden und Sie bestmöglichst zu halten.

Ich suche also eine Ameisenart die folgende Punkte erfüllt:

- sollte so groß wie möglich sein
- die Kolonie sollte nicht explosionsartig wachsen
- Wenn möglich keine Winterruhe (da ich wenig Möglichkeiten habe die Ameisen so kalt zu lagern
- nicht allzu kostenintensiv sein (Königin mit ersten Arbeiterinnen bis 50€)
- falls möglich auch mit Insekten (lebendig) gefüttert werden können.

ich dachte z.B. an Camponotus barbaricus oder andere Camponotus arten - wie ich gelesen habe sind die griechischen wohl nicht so sensibel was die Winterpause angeht?! Man solle diese wohl gut "durchpflegen" können?


Könnt ihr eine Art empfehlen? Was habe ich bei welcher Art zu beachten und WO kann ich bestellen?

Ich wünsche weiterhin frohe Festtage und danke im Vorraus

Grüße Thorsten

EDIT: Muss keine exotische Art sein, heimisch ist okay - nett wäre wenn sie leicht zu "überwintern" ist bzw. man sie einfach durchpflegen kann. Vielleicht in eine kühle Ecke des Zimmers stellt wo vielleicht nur 16-18grad herschen.

Hallo Thorsten,

schön, dass du dich über die Haltung gut informieren willst, um den Ameisen ein möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen. Die Arten, die in Frage kommen, sind zahlreich. Da du schon Vogelspinnen gehalten hast, wirst du vermutlich auch etwas Erfahrung mit Klimatechnik haben, also sollte das auch für die Ameisen Lappen.

Da du möglichst große Ameisen haben willst und dabei wenig Geld ausgeben willst, solltest du dich mal bei der Gattung Camponotus schlau machen, die sollten meistens nach deinem Geschmack sein. Hast du eventuell ein Foto von deinem Geschenk, dann kann man sich das besser vorstellen und einfacher bei der Planung helfen.

Viele Grüße und frohe Weihnachten,

colophonius

Danke für deine schnelle Antwort... Sobald das Fest(fr)essen vorbei ist und ich wieder daheim bin, poste ich ein Foto.
Eine Heizmatte mit zeitschaltuhr sowie Thermometer sollte kein Problem sein. Luftfeuchtigkeit muss man ja bei jeder Art beachten

Habe inzwischen einige auserkoren und würde gern Meinungen einholen.


Camponutus :
- foreli / - spec (Griechenland) [keine Angabe zu Größe gefunden?!] / - nylanderi

Bei der Barbaricus habe ich einige meinungen gelesen, die besagen man könne diese ohne weitere Problem "durchhalten" ? Diese war zunächst meine erste Wahl - bin mir aber nun sehr unsicher.



Was meint Ihr ?

Hallo,

wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich bei den genannten Arten alles um Südeuropäer. Diese brauchen oft eine "kleine Winterruhe", wobei das Absenken auf Zimmertemperatur (sind ja meistens auch mehr als 20°C) laut manchen Ansichten nicht ausreichen soll.

Ich würde den Blick daher nach Asien, Afrika oder Südamerika schweifen lassen. Diese Arten haben dann wirklich keine Probleme im Zimmer.
Was genau meinst du eigentlich mit "sollten nicht explosionsartig wachsen"? Das Koloniewachstum oder die -endgröße (oder gar beides?))

Grüße,
Colophonius

Wenn du das Koloniewachstum meinst ist es bei den meisten Arten so(soviel ich weiß) bei der richtigen Haltung und Fütterung (Proteine, Kohkenhydrate) dass die Arten sich eigentlich "explosiv" wachsen. Zumindest weiß ich dass von L.niger

Danke für eure Antworten.
Naja die Geister scheiden sich ja was "Exoten" für Anfänger angeht
Deshalb blieb ich vorerst bei den Südeuropäischen.

Das absenken sollte nicht das Problem sein, da meine Wohnung ohnehin recht kühl ist wegen meines Hundes.

Hast du denn einen Vorschlag was Asien z.B. angeht? Bislang sah ich nur sehr kleine oder sehr aggressive Arten oder halt welche die besonderen Ausbruchschutz benötigen. Talkumpulver hab ich, wollte das Formicarium aber ungern "hermetisch abriegeln"

Also kurzum:

-groß (bullig oder dick)
-nett zu beobachten
-keine Winterpause oder nur geringe Absenkung
-Insektenfressend (nicht nur)
-nicht zu große Kolonie bildend (Platzgründe)


Merci

Hey,

ich habe auch selbst lange gelaubt, dass man las Anfänger sich an einheimische Arten halten sollte, allerdings bin ich mittlerweile anderer Meinung. Aufgrund der Winterruhe habe ich sogar das Gefühl, dass mehr einheimische Kolonien eingehen als Exoten, obwohl es da in der Tat ein paar schwierige Arten gibt.

Wenn du dich nach asiatischen oder südamerikanischen Camponotus umguckst, wirst du viele Arten finden, die nur kleine Kolonien (um die 1000 Tiere) bilden. Die Preise schwanken zwar stark, aber du solltest dort was für dich finden. Gerade an den großen Major-Arbeiterinnen mit ihren gewaltigen Köpfen (siehe z.B. mein Profilbild, das ist eine C. substitutus-Majore) solltest du Gefallen finden.

Schöne Art die Camponotus substitutus - kostet allerdings nur die Königin schon 70€ Wollte schon gern ein paar Arbeiterinnen dazu haben - das Risiko hier Geld zu verbrennen ist doch gewaltig.

Ich denke an Camponotus cf. largiceps liegt allerdings mit 5-10 Arbeiterinnen auch noch bei 55€.
Camponotus selene ist auch interessant allerdings kann ich mir als Größe "mehrere tausend Individuen" nur schwer vorstellen. Wie lange reicht mein 20x30 Becken da aus?
Camponotus sachalinensis sieht auch gut aus, aber auch hier wieder recht groß wie es scheint (Kolonie)

Will ich die eierlegende Wollmilchsau oder muss die Ameise für mich erst gebacken werden?