Einsteiger sucht passende Ameisenart
- trailandstreet
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#17
Meinen Messor barbarus machen die momentanen Temperaturen im Büro auch nichts aus. Da sinkt es nachts schon mal gerne auf 14 °C ab. Es hält sich dort auch nicht oft jemand auf und der Raum ist auch nicht so sehr beheizt.
Oft tut es dafür aber auch schon ein Fenster, an dem es etwas kühler wird. Vor allem, wenn es sich eh im eher sub- bis tropische Arten handelt.
Oft tut es dafür aber auch schon ein Fenster, an dem es etwas kühler wird. Vor allem, wenn es sich eh im eher sub- bis tropische Arten handelt.
lorem ipsum
- Schmerle
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#18 AW: Einsteiger sucht passende Ameisenart
Ich halte nichts davon, Ameisen, die in der Natur Winterruhe halten, gewaltsam durchzupflegen, nur weil das dem Halter besser gefällt. Entweder ich passe die Haltungsbedingungen den natürlichen Bedürfnissen des Tieres an oder, wenn ich das nicht kann oder will, sehe ich von der Haltung ab.
Auch Südeuropäer brauchenWinterruhe , schließlich gib es auch in Südeuropa deutliche winterliche Temperaturabsenkungen. Du solltest entweder überlegen, ob du das gewährleisten kannst, oder eben in den sauren Apfel beißen und eine teure Exote kaufen, die man wirklich guten Gewissens durchpflegen kann.
DieWinterruhe ist wichtig, damit die Tiere sich vom Brutgeschehen erholen können.
Auch Südeuropäer brauchen
Die
"Die Frage ist nicht, welches Tier für dich geeignet ist - sondern für welches Tier du geeignet bist."
Ich halte: Messor cf. capitatus im 2. Jahr
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- Diffeomorphismus
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#19 AW: Einsteiger sucht passende Ameisenart
Hallo,
Camponotus barbaricus stammt aus Südeuropa und Nordafrika. Auch die von dort stammenden Arten legen oft in den Wintermonaten eine abgeschwächte (relativ zu den einheimischen Arten)Winterruhe ein. Diese fällt mit 2-3 Monaten auch deutlich kürzer aus als bei den einheimischen Arten.
Was die Temperaturen während dieser Ruhephase angeht, so gibt es sicherlich verschiedenste Meinungen und Ansichten. Denn erst einmal müsste für die jeweilige Art untersucht werden, wie die WR ausgelöst wird: Muss ein absoluter Temperaturwert über längere Zeit unterschritten werden, muss eine bestimmte Temperaturdifferenz vorliegen (z. B. Absenkung von 30°C auf 20°C) oder geht die Art "von selbst" in WR, also auch ohne äußere Einflüsse (endogener Rhythmus)? Da dies für viele Arten noch unerforscht ist, bietet es sich natürlich an, die Temperaturen aus dem Herkunftsgebiet zu simulieren; wobei die genaue Herkunft oft nicht bekannt ist. Und selbst wenn, müsste auch immer noch das genaue Habitat berücksichtigt werden, da es natürlich ein großer Unterschied ist, ob eine Art nun auf Bäumen oder tief unter der Erde lebt. Folglich ist diese gesamte Thematik alles andere als einfach.
Für C. barbaricus würden sich daher ungefähr 2-3 Monate bei 15°C anbieten. Ob 2-3 Monate bei 18°C jetzt aber schädlich wären, wage ich dann aber doch zu bezweifeln.
Aus meinen eigenen Erfahrungen mit C. cruentatus, einer Art mit einem ähnlichen Verbreitungsgebiet, kann ich sagen, dass diese vermutlich einen endogenen Rhythmus hat, da trotz Temperaturen von ca. 30°C die Eiablage und Brutaufzucht irgendwann Ende Oktober bis Anfang November eingestellt wurde. Jetzt steht die Kolonie in einem nicht geheizten Raum bei ca. 16°C.
Unabhängig von dem Thema WR würde ich dem Threadersteller auf jeden Fall zu einer größeren Kolonie dieser Art raten (50+), da ansonsten zu Beginn der Haltung kaum Aktivität vorhanden sein wird. Dies führt in vielen, natürlich nicht allen Fällen dazu, dass die Haltung schnell langweilig und uninteressant wird.
Eine auf jeden Fall überlegenswerte Alternative wäre eine exotische Art. Und diese sind mitnichten immer schwer zu halten und/oder extrem teuer. (Sie können es sein, sind es aber eben im Allgemeinen nicht!)
Den Vorschlag C. nicobarensis von Colophonius kann ich nur unterstützen: Eine wunderschöne mittelgroße Camponotus-Art mit einem schnellen Wachstum, welches schnell die oft gewünschte Aktivität liefert. Dazu ist die Art sehr einfach zu halten. Und die ganzen Überlegungen bzgl. der WR erübrigen sich und man hat das ganze Jahr über etwas zu beobachten. Dazu ist eine kleine Kolonie dieser Art auch recht günstig zu erstehen.
Schlussendlich muss aber natürlich jeder selbst entscheiden und sich durch den Wust von Mythen und Halbwahrheiten bzgl. der Ameisenhaltung kämpfen. Eigene Erfahrungen sind sowieso durch nichts zu ersetzen!
Beste Grüße,
Diffeomorphismus
Camponotus barbaricus stammt aus Südeuropa und Nordafrika. Auch die von dort stammenden Arten legen oft in den Wintermonaten eine abgeschwächte (relativ zu den einheimischen Arten)
Was die Temperaturen während dieser Ruhephase angeht, so gibt es sicherlich verschiedenste Meinungen und Ansichten. Denn erst einmal müsste für die jeweilige Art untersucht werden, wie die WR ausgelöst wird: Muss ein absoluter Temperaturwert über längere Zeit unterschritten werden, muss eine bestimmte Temperaturdifferenz vorliegen (z. B. Absenkung von 30°C auf 20°C) oder geht die Art "von selbst" in WR, also auch ohne äußere Einflüsse (endogener Rhythmus)? Da dies für viele Arten noch unerforscht ist, bietet es sich natürlich an, die Temperaturen aus dem Herkunftsgebiet zu simulieren; wobei die genaue Herkunft oft nicht bekannt ist. Und selbst wenn, müsste auch immer noch das genaue Habitat berücksichtigt werden, da es natürlich ein großer Unterschied ist, ob eine Art nun auf Bäumen oder tief unter der Erde lebt. Folglich ist diese gesamte Thematik alles andere als einfach.
Für C. barbaricus würden sich daher ungefähr 2-3 Monate bei 15°C anbieten. Ob 2-3 Monate bei 18°C jetzt aber schädlich wären, wage ich dann aber doch zu bezweifeln.
Aus meinen eigenen Erfahrungen mit C. cruentatus, einer Art mit einem ähnlichen Verbreitungsgebiet, kann ich sagen, dass diese vermutlich einen endogenen Rhythmus hat, da trotz Temperaturen von ca. 30°C die Eiablage und Brutaufzucht irgendwann Ende Oktober bis Anfang November eingestellt wurde. Jetzt steht die Kolonie in einem nicht geheizten Raum bei ca. 16°C.
Unabhängig von dem Thema WR würde ich dem Threadersteller auf jeden Fall zu einer größeren Kolonie dieser Art raten (50+), da ansonsten zu Beginn der Haltung kaum Aktivität vorhanden sein wird. Dies führt in vielen, natürlich nicht allen Fällen dazu, dass die Haltung schnell langweilig und uninteressant wird.
Eine auf jeden Fall überlegenswerte Alternative wäre eine exotische Art. Und diese sind mitnichten immer schwer zu halten und/oder extrem teuer. (Sie können es sein, sind es aber eben im Allgemeinen nicht!)
Den Vorschlag C. nicobarensis von Colophonius kann ich nur unterstützen: Eine wunderschöne mittelgroße Camponotus-Art mit einem schnellen Wachstum, welches schnell die oft gewünschte Aktivität liefert. Dazu ist die Art sehr einfach zu halten. Und die ganzen Überlegungen bzgl. der WR erübrigen sich und man hat das ganze Jahr über etwas zu beobachten. Dazu ist eine kleine Kolonie dieser Art auch recht günstig zu erstehen.
Schlussendlich muss aber natürlich jeder selbst entscheiden und sich durch den Wust von Mythen und Halbwahrheiten bzgl. der Ameisenhaltung kämpfen. Eigene Erfahrungen sind sowieso durch nichts zu ersetzen!
Beste Grüße,
Diffeomorphismus
„Die Heuchelei ist die materia prima des Teufels, von der aller Lug und Trug, alle Schwachheit und Abscheulichkeit herrührt, von der nichts Wahres kommen kann. Denn die Heuchelei ist selbst eigentlich eine doppelt destillierte Lüge, eine Lüge in der zweiten Potenz.“ (Thomas Carlyle)
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#20 AW: Einsteiger sucht passende Ameisenart
Danke für eure zahlreichen Antworten.
Also jetzt trotz heizen habe ich in meinem offenen Büro ca 19 grad mehr oder weniger konstant. Ich würde falls es C.Barbaricus werden wird, mit Heizmatte /Stein oder Strahler arbeiten und die Temperatur tagsüber bei 24-26grad halten.
Somit wäre unbeheizt dieWinterruhe ja gegeben oder? Ich denke nicht das es auf 1-2 Grad ankommt. Schliesslich sind in der Natur auch nicht immer die selben Bedingungen.
Ein Shop, der von sich selbst heuauptet nicht nach "Umsatz" zu empfehlen empfiehlt mir MESSOR SPEC.
Könnt ihr hier was zu sagen? Abgesehen davon das diese hauptsächlich granivor veranlagt sind?!
Ein anderer Händler empfohl C.Vagus - hier taugt mir die Tatsache das diese gern in Holz nistet nicht so ganz muss ich sagen - und auch hierWinterruhe ?!
Danke!
Also jetzt trotz heizen habe ich in meinem offenen Büro ca 19 grad mehr oder weniger konstant. Ich würde falls es C.Barbaricus werden wird, mit Heizmatte /Stein oder Strahler arbeiten und die Temperatur tagsüber bei 24-26grad halten.
Somit wäre unbeheizt die
Ein Shop, der von sich selbst heuauptet nicht nach "Umsatz" zu empfehlen empfiehlt mir MESSOR SPEC.
Könnt ihr hier was zu sagen? Abgesehen davon das diese hauptsächlich granivor veranlagt sind?!
Ein anderer Händler empfohl C.Vagus - hier taugt mir die Tatsache das diese gern in Holz nistet nicht so ganz muss ich sagen - und auch hier
Danke!
- Colophonius
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#21 AW: Einsteiger sucht passende Ameisenart
Messor haben die von dir befürchtete Bevölkerungsexplosion, daher würde ich sie dir nicht empfehlen. Ansonsten sind es wirklich schöne, einfach zu haltende Ameisen.
- Schmerle
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#22 AW: Einsteiger sucht passende Ameisenart
Jep, Messor fressen Insekten nur zusätzlich und lebende, wie von dir gewünscht, eigentlich überhaupt nicht (oder wenn, dann sicher nur in Ausnahmefällen, da es keine Jäger, sondern Sammler sind). Und sie explodieren recht bald in ihrer Anzahl.
Ich finde, dass Messor die tollsteGattung überhaupt ist, aber sie erfüllt eben mehrere deiner gewünschten Kriterien nicht, darum hatte ich sie nicht empfohlen.
C. vagus ist eine einheimische Art und benötigt daherWinterruhe .
Wg. den von dir angesprochenen 1-2 °C - man kann davon ausgehen, dass insbesondere Nachts die Absenkung in der Heimat noch weitaus stärker ist, so dass die Differenz der Natur zu den von dir gebotenen Temperaturen schon ziemlich groß wäre.
Genaueres kann ich zu der Art nicht sagen, allgemein möchte ich nur zu bedenken geben, dass Ameisen wechselwarme Tiere sind und je wärmer die Temperaturen zur Winterszeit, desto mehr Energie verbrauchen sie, ohne dass sie sich neue in Form von Futter holen können. Darum kann eine zu warme Überwinterung fatal sein.
Ich finde, dass Messor die tollste
C. vagus ist eine einheimische Art und benötigt daher
Wg. den von dir angesprochenen 1-2 °C - man kann davon ausgehen, dass insbesondere Nachts die Absenkung in der Heimat noch weitaus stärker ist, so dass die Differenz der Natur zu den von dir gebotenen Temperaturen schon ziemlich groß wäre.
Genaueres kann ich zu der Art nicht sagen, allgemein möchte ich nur zu bedenken geben, dass Ameisen wechselwarme Tiere sind und je wärmer die Temperaturen zur Winterszeit, desto mehr Energie verbrauchen sie, ohne dass sie sich neue in Form von Futter holen können. Darum kann eine zu warme Überwinterung fatal sein.
"Die Frage ist nicht, welches Tier für dich geeignet ist - sondern für welches Tier du geeignet bist."
Ich halte: Messor cf. capitatus im 2. Jahr
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