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Anleitung: Erdnester für Anfänger

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Colophonius
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#1 Anleitung: Erdnester für Anfänger

Beitrag von Colophonius » 17. Januar 2015, 23:27

Hallo,

dies ist eine Anleitung für den Wissensteil des Ameisenforums. Wer Anmerkungen, bessere Bilder und Ideen hat: nur her damit ;).

"Erdnest:
Die wohl natürlichste Art, seine Ameisen zu halten, ist die Haltung in einem Erdnest (bitte nicht verwechseln mit der Ameisenfarm). Dabei wird den Ameisen ein grabfähiges Substrat gegeben und diese haben die Möglichkeit ihr eigenes Nest zu graben. Der Vorteil dabei ist natürlich, dass es den Ameisen völlig frei steht, ihr Nest nach ihren eigenen Vorstellungen zu bauen. Dabei hat man dann als Halter leider selten viel Einsicht - ob die Gyne noch lebt und wie es um die Kolonie bestellt ist, ist von außen oft nur mit viel Erfahrung zu lesen. Bei vielen exotischen Arten gibt es aber die Möglichkeit eine Heizmatte an einer Seite zu lehnen. Die Chance, dass die Ameisen dann vor der Matte ihre Kammern bauen, ist sehr hoch. Dann kann man zumindest in einen kleinen Teil, in dem oft die Brut gelagert wird, des Nests schauen.
Der Bau eines Erdnestes ist nicht sonderlich anspruchsvoll.

Benötigt werden:

- ein grabfähiges Substrat.
- eine Drainageschicht
- Schläuche
- Watte

Als grabfähiges Substrat kann man sehr gut ein Sand-Lehm-Gemisch nutzen. Sowohl Sand als auch Lehmpulver gibt es in den verschiedensten Farben zu kaufen, so kann man das Substrat im Kontrast zu den Ameisen wählen. Wichtig ist dabei, dass beides ohne Zusätze ist. Vogelsand ist z.B. oft mit Zusatzstoffen versetzt, die die Ameisen töten können. Als Mischverhältnis hat sich 4:1 (vier Einheiten Sand zu eine Einheit Lehm) bewährt. Aber auch andere Substrate, wie Torf oder Gartenerde oder verschiedene Substratmischungen, sind grabfähig und und damit geeignet.

Unter den Sand kommt eine Drainageschicht. Diese sorgt dafür, dass der Boden des Beckens nicht versumpft und dass sich das Wasser durch die Kapillarkräfte von unten im ganzen Becken verteilen kann. Bei sehr kleinen Arten empfehlen sich kleine Blähtonstücke (z.B. Seramis), bei größeren Arten sollte man zu größeren Blähtonkugeln greifen, da diese nicht von den Ameisen ausgegraben werden können. In die Drainageschicht sollten ein oder mehrere Schläuche führen, sodass man direkt von unten bewässern kann. Die Schlaucheingänge sollte man sowohl oben als auch unten einbruchssicher machen. Dazu kann man Watte verwenden, aber gerade beim Schlauchende, das in der Drainageschicht endet, sind auch anorganische Materialien, wie enge Fliegengitter, von Vorteil, da diese nicht schimmeln.

Wichtig ist, dass das Substrat immer leicht feucht bleibt und so seine Stabilität und Grabfähigkeit erhalten bleibt. Damit das Bewässern schneller funktioniert, kann man auch zusätzlich von oben das Substrat mit Wasser besprühen. Man darf aber auf keinem Fall das Wasser einfach so in der Becken gießen, da man dann schnell die Gänge der Ameisen zum Einsturz bringt und das Leben vieler Arbeiterinnen oder sogar der Königin riskiert.

Hier ein Bild eines Erdnestes für die winzigen Pheidole pieli.
becken.JPG


"
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