camponotusligni´s Messor barbarus

Gast · Beitrag von **Gast** » 31. Januar 2015, 14:37

Hallo liebe Ameisengemeinde,

ich habe heute die Überweisung für meine Bestellung getätigt. Somit wird die Kolonie inkl. Zubehör nächste Woche bei mir eintreffen. Zum jetzigen Zeitpunkt wird das meine letzte Kolonie.

Messor barbarus

Taxonomie
-Familia: Formicidae (Ameisen)
--Subfamilia: Myrmicinae (Knotenameisen)
---Tribus: Pheidolini
----Genus: Messor Forel, 1890
-----Subgenus: -
------Species: Messor barbarus (Linnaeus, 1767)
-------Subspecies: Messor barbarus barbarus (Linnaeus, 1767); Messor barbarus gallaoides Santschi, 1929; Messor barbarus mediosanguineus Donisthorpe, 1946; Messor barbarus nigricans Santschi, 1929; Messor barbarus politus Karavaiev, 1912; Messor barbarus sahlbergi Forel, 1913; Messor barbarus santschii Emery, 1908

Allgemeines
Heimat: Mittelmeerraum
Habitat: Sonnige Stellen, Sandgebiete, feucht-warm, ~26°C.
Kolonie: monogyn
Koloniegröße: ?
Koloniealter: 20 - 25 Jahre.
Gründung: claustral, Haplometrose
Arbeiterinnen: Polymorph, Minor bis Major mit fließenden Übergängen.
Nestbau: Sandnester; Wichtig: Trockenanteil für Körner und Puppen, Feuchtanteil für Larven und Eier.
Nahrung: Zoophagie, Graniphagie
Winterruhe: 4 Monate, kein obligatorischer Nestverschluss
Fortpflanzung: ?

Aussehen/Färbung
Minors-Majors: hochglänzend, Corpus schwarz; Caput der Majors rot-braun bis schwarz;
Königinnen: Corpus schwarz, Caput rot-braun bis schwarz;
Männchen: ?

Größe
Minors-Majors: ca. 3-14mm
Königin: ca. 15 - 18mm
Männchen: ca. 7 - 8mm

Entwicklungsdauer
Arbeiterinnen: ca. 45 Tage
Eier - Larven: ?
Larven - Puppen: ?
Puppen - Imagines: ?

Besonderheiten
Messor barbarus ernährt sich, wie jede zur Gattung Messor zählende Art, fast ausschließlich granivor. Darunter versteht man die Herstellung des sogenannten Ameisenbrotes. Dabei werden die Körner unter großem Energieaufwand zerkleinert und mit Enzymsäften aus der Labialdrüse vermischt. Dadurch wird die Stärke in Glucose umgewandelt, welche dann als Nahrung dient. Da das Ameisenbrot nicht lange haltbar ist wird immer nur ein kleiner Teil der eingelagerten Körner verarbeitet und verbraucht.

Haltung
Empfohlen für Anfänger: weniger geeignet
Temperatur:
Tag: 24 - 28°C
Nacht: 23 - 24°C
Feuchtigkeit: Feuchter und trockener Nestanteil erforderlich, Luftfeuchte 60% - 70% in der Arena. Es gibt Hinweise darauf, dass ein eher trockenes Nest positiv auf das Wachstum wirkt.[1]
Nest: Ytong, Gips, Sandnest
Formicariengröße: Minimum 50x30 cm für kleine Kolonien.
Formicarienzubehör: -
Bodenbeschaffenheit: ?
Sonstige Haltungsinformationen: -

Warum Messor barbarus?

Nun, der Grund, die Ursache dafür ist ziemlich einleuchtend. Zu Beginn wollte ich mir Messor minor hesperius zulegen. Hat sich zwecks Erreichbarkeit dann doch recht zügig erledigt. Messor sind einfach super interessant, aber trotz derzeitiger Erreichbarkeit der Messor minor hesperius doch lieber die Messor barbarus.

Ein wichtiger Grund ist für mich die Winterruhe, kein halbes Jahr verstauen hört sich positiv und gut an, 2-3 Monate sind perfekt. Aktuelle Erfahrungen haben dann doch gezeigt, dass sich eine ganzjährige Haltung schwieriger gestaltet - deutlich schwieriger. Im Vordergrund stehen vor allem Tätigkeiten an der Anlage, in der Winterruhe sicher einfacher.

Des Weiteren gefällt mir die Herausforderung (Komplikationen bei der Gründung/kleinen Kolonien?), die großen Majore, und die Aktivität bei Tageslicht. Bei den Camponotus nicobarensis lassen sich meiner persönlichen Erfahrung nach bei einer Koloniegröße von knapp 350 Tieren eher Aktivitäten bei Nacht beobachten.

Trotz mehrfacher Berichterstattung hoffe ich einen interessanten Haltungsbericht zu liefern, der etwas länger berichtet. Misserfolg oder Erfolg, der Haltungsbericht soll auf jeden Fall ein Ende finden.

Dieser Bericht wird aktualisiert, sobald ich das Becken fertiggestellt habe.

Hier kann diskutiert werden:
http://www.ameisenforum.de/diskussionst ... 53406.html

LG
camponotusligni

Gast · Beitrag von **Gast** » 3. Februar 2015, 16:39

Hallo liebe Ameisengemeinde,

heute ist die Bestellung angekommen! Erwartungsvoll natürlich sofort alles ausgepackt, meinen Plan etwas umstrukturiert und in meinen Augen ein schönes Becken für diese possierlichen Tierchen hergezaubert. Die Tränke war zu Beginn meiner Planung als Wasserquelle gedacht. Das beidseitig "aufschließbare" Reagenzglas hat mir dann doch deutlich mehr zugesagt, rein optisch gefällt mir die Wassertränke als Samenspender auch sehr gut.

Beleuchtet wird das Becken mit einer 1 Watt LED Lampe. Gesichert wird das Becken durch den Deckel, Paraffinöl ist lediglich um die Lampe als dünner Film aufgetragen. Unter dem Becken habe ich eine 7 Watt Heizmatte angebracht, konstante warme Haltung scheint mir möglich und sinnvoll.

Auf Honig und Zuckerwasser möchte ich erstmal verzichten, scheint laut einigen Haltungsberichten auch ohne zu funktionieren, ob das wirklich so ist? Gefüttert wird mit einer Körnermischung, kleine Körner versteht sich. Die großen möchte ich noch nicht ausprobieren.

Angekommen sind ca. 8 Ameisen, 1 Königin und einige Eier/2-3 Larven. Ich habe euch in der Anlage ein paar Bilder gelassen, vor allem vom Becken, von den Tieren werden wir wohl vorerst nicht mehr soviel sehen (die rote Folie macht es möglich).

Ich wünsche euch und mir an dieser Stelle einen interessanten Haltungsbericht und bedanke mich vor allem für das nette Feedbeck eurerseits - auch bezogen auf die Camponotus nicobarensis.

P.S.: Bilder sind da!

Liebe Grüße
camponotusligni

Gast · Beitrag von **Gast** » 14. Februar 2015, 23:41

Hallo liebe Ameisengemeinde,

heute möchte ich euch ein kurzes Update zu den Messor barbarus präsentieren.

Die Temperatur in dem Becken schwankt momentan zwischen 23 und 27 Grad. Ist für mich noch nicht perfekt, aber die Heizmatte anhand einer Zeitschaltuhr zu justieren ist schwieriger als man denkt. Einige kleine Körner wurden eingetragen, angeknackt habe ich diese allerdings nicht.

Das Reagenzglas wurde fast vollständig zugebaut, es scheint den Ameisen aber zu gefallen. Die Königin verhält sich sehr ruhig. Einblick wird uns leider fast gar nicht gewährt, allerdings vermute ich das soweit alles gut funktioniert (ein Foto von dem Reagenzglaseingang befindet sich im Anhang).

Vor einigen Tagen wurde erstmalig ein Futterinsekt angenommen. Allerdings nur das "Filetstück", seit dem verfüttere ich nur noch die Flugmuskulatur, der Rest wandert zu den Camponotus nicobarensis. Dort gilt das Motto: Hauptsache Proteine, die sind nicht so wählerisch wie die Messor barbarus. Ein Foto von einem filetierten Heimchen habe ich ebenfalls im Anhang beigefügt.

Ich hoffe, dass wir demnächst mehr von den Ameisen sehen werden, dazu muss allerdings Nachwuchs produziert werden. Irgendwie bin ich schon aufgeregt wie ein kleines Kind!

Bis zum nächsten Bericht!

Liebe Grüße
camponotusligni

Gast · Beitrag von **Gast** » 21. März 2015, 18:10

Hallo liebe Ameisengemeinde,

hier möchte ich kurz über die Messor barbarus berichten:

Es macht einen Ameisenhalter schon etwas verrückt keine Informationen zum aktuellen Sachstand der Kolonie zu haben. Sand, Steine, Körner, Brut?, alles im, um das RG gelagert. Man erkennt einfach gar nichts, bis auf die bereits vorhandenen Ameisen.

Glücklich - keine Todesfälle seit Haltung. Traurig - kein Einblick, nur Mutmaßung.

Doch gestern erstaunten mich die kleinen Racker, ich konnte etwas super schönes beobachten und bin heilfroh, dass hier offensichtlich nichts falsch gelaufen ist. Mir hat die Heizmatte große Sorgen bereitet, genau justieren unmöglich, die Folge: Temperaturschwankung. Es schwankt also im Becken selber zwischen 23 und 28 Grad. Die Luftfeuchtigkeit liegt gleichbleibend bei 50-60 %.

Die Messor barbarus haben die Brut (Gott sei Dank!) auf den vermutlich wärmsten Spot in der Arena gelegt (Mitte der Heizmatte), sodass eine gewisse Last von den Schultern gefallen ist.

Schaut selbst! (Bild) Es kann also demnächst mit Nachwuchs gerechnet werden, ich halte euch unterrichtet!

Viele liebe Grüße
camponotusligni

Gast · Beitrag von **Gast** » 31. Mai 2015, 16:06

Hallo, sehr geehrte Ameisencommunity,

auch hier möchte ich den Haltungsbericht aktualisieren, es gibt doch schon einiges zu berichten. Der Kolonie geht es soweit ich das beurteilen kann gut. Leider habe ich bis heute keinen vernünftigen Einblick in das RG-Nest dieser Kolonie. Angenommen ich erweitere in Zukunft nochmal um eine Kolonie werde ich niemals wieder die rote Folie verwenden!

Das RG-Nest ist richtig zugebaut, habe euch mal ein Bild eingefügt! Schon erstaunlich bei den Ameisen, dass so kleine Exemplare schon sehr große Seramis Körner tragen können. Den Drang zum zubauen und einbuddeln kann man bei den Messor barbarus wirklich wunderbar beobachten.

: Versiegelt und verriegelt..

Seitlich vom Becken kann ich immer etwas in das RG gucken, 1/3 ist vorne zugebaut, 1/3 sind Samen und Körner und im letzten 1/3 hausen die Tierchen. Ich bilde mir ein schon größere Tiere zu erkennen, auch Brut ist vorhanden, wieviel ist Rätsel raten. Aus dieser pikanten Situation heraus habe ich mich dazu entschlossen ein Y-Tong Nest zur Verfügung zu stellen. Wäre wirklich wunderbar den Koloniestand beobachten zu können. Bilder anbei.

: Wassertank

: Y-Tong von oben

: Y-Tong von hinten

: Y-Tong von vorne

Um den Y-Tong an die Scheibe zu bekommen habe ich etwas Sandmischung genommen und gut befeuchtet an die Scheibe gedrückt, natürlich ohne Konsequenz mit den kleinen Sand-Architekten.

: Das fragwürdige Nest

Sie scheinen da noch nicht eingezogen zu sein, evtl. ist das auch wieder zu trocken. Hier muss man aber tatsächlich mit Vorsicht grabfähiges Substrat zur Verfügung stellen, da wird jede Situation genutzt.

Die Heizmatte war jetzt gut 1 Monat aus, dementsprechend war auch die Außenaktivität, mal ein Korn, mal ein kleines Heimchen, mal ein Stück Seramis. Jetzt in den kalten Sommertagen habe ich diese mal wieder angestellt, nicht nur zum austrocknen des Beckens, vielmehr in der Hoffnung, dass die Brut nochmal "gesonnt" wird. Für den Überblick versteht sich, das war bis dahin meine Verbindung zum Koloniestand. Schätzen würde ich 10-30 Ameisen, 5-25 sichtbare Bruteinheiten - man kann sich vielleicht ausmalen, wie viel man sieht.

Das wars auch schon wieder, vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Liebe Grüße
camponotusligni

Gast · Beitrag von **Gast** » 4. Juli 2015, 16:19

Hallo, sehr geehrte Mitleser,

aus aktuellem Anlass mal ein Bild von der Kühlung des Beckens:

: gekühlte Wasserflaschen

Die Flaschen lagen über Nacht im Kühlschrank/ in der Gefriertruhe. Die Temperatur wird von ca. 34 Grad auf 28-29 Grad runtergekühlt (vor allem in der Mittagshitze sinnvoll!). Das Handtuch liegt an der Sonnenseite seit dem die Sonne so aufdringlich ist, also ca. 3-4 Wochen bereits.

Auch mit der Kolonie geht es bergauf! Und zwar gewaltig - furagieren sind im Durchschnitt 15-30 Ameisen. Auch Proteine werden gerne angenommen, gefüttert werden Pinky Maden. Den Stand der Kolonie würde ich auf ca. 50-80 Ameisen schätzen (könnten durchaus mehr sein). Temperatur liegt bei ca. 30 Grad, LF bei 55-80 %.

Auch ein Major-Tier konnte ich heute sichten (gut 4-5 größer als die bisher größte gesichtete Messor barbarus Ameise), da sind die Camponotus nicobarensis Major-Arbeiterinnen und die Camponotus ligniperda Arbeiterinnen nichts gegen. Auch große Puppen aus denen sicherlich beeindruckende Tiere schlüpfen werden konnten beobachtet werden. Leider war die für ein Fototermin zu schnell wieder ins Reagenzglas geflüchtet. Ein schemenhaftes Foto einer großen Puppe habe ich zwar, aber das würde auch nicht die Welt bringen.

Deswegen (leider?) nur ein schriftlicher Bericht darüber. Die Kolonie ist deutlich weiter als vorerst angenommen, bin noch ganz nervös von der Sichtung!

Wünsche euch schöne Sommertage.

Liebe Grüße
camponotusligni

Edit: Eine fantastische Entwicklung für die als in der Gründung, Kleinkolonien empfindlich geltende Ameise. Die Berichte vieler User (auch aus anderen Foren) zeigen das gegenteilige Bild.

Gast · Beitrag von **Gast** » 16. Juli 2015, 16:55

Guten Tag, Forum!

Ein kleines Update zu der Messor barbarus Kolonie:

Die Heizmatte läuft seit 2 Tagen wieder auf hochtouren, da wird ordentlich eingeheizt. Mit Erfolg wie sich herausstellen wird! Die Tiere sind nun endlich in den gefertigten Y-Tong gezogen, heißt, ein toller Überblick nach gut 6 Monaten Vermutungen aufstellen und leichter Sicht, wenn man die rote Folie mit einer Taschenlampe seitlich angeleuchtet hat. Es sind, wie vorher bereits geschätzt ca. 40-60 Tiere. Auch große, dieses mal sogar mit Bildern (muss mich allerdings für die Qualität entschuldigen, mein Handy ist kaputt).

: Hier und da...

Auch ein Major-Tier konnte ich heute sichten (gut 4-5 größer als die bisher größte gesichtete Messor barbarus Ameise)

Bleibt folglich kein leeres Versprechen. Ich gehe aktuell mal von Pygmäen, Minor, Media und Major Tieren aus. Die richtig großen Major kommen zwar mit der Zeit noch, trotzdem beeindruckend, oder? Ein mittleres Heimchen als Vergleich. Es werden in letzter Zeit sowieso massig Proteine in Form von Insekten angenommen, freut natürlich den Halter. Bearbeitet werden die Futtertiere teilweise mit bis zu 10 Ameisen gleichzeitig.

: Major mit Larve

: Major neben Heimchen

: Major vor Heimchen

: Roter Kopf :D

Samen gibt es auch reichlich, ich variiere den Speiseplan doch ganz enorm. Paprikasamen, Melonenkerne, Körnermischung, Löwenzahnsamen, Hirse, jede Art von Insekt. Macht richtig Spaß zu probieren, was den Ameisen am meisten gefällt, die granivore Lebensweise macht es möglich!

Ihr dürft mich natürlich jederzeit gerne korrigieren, falls es sich lediglich um eine Media-Arbeiterin handelt. Der Größenpolymorphismus ist gerade bei dieser Art wahnsinnig spannend und ich erwische mich dabei, wie mir die Messor barbarus immer besser gefallen. Die Temperatur liegt momentan bei knapp 30 Grad, LF bei gut 60 %.

Bemerkungen, Wünsche und Kritik sind hier erwünscht: http://www.ameisenforum.de/diskussionsthread-zu-camponotusligni-s-messor-barbarus-t53406.html

Ich bedanke mich für das Lesen und verabschiede mich mit lieben Grüßen
camponotusligni

Gast · Beitrag von **Gast** » 30. Juli 2015, 22:53

Hallo liebes Forum,

ganz spontan mal bei den Messor barbarus geschaut. Gibt nicht wirklich viel zu berichten, nur ein schönes Bild.

: Das Brutgeschäft!

Bevor das Bild in paar Tagen wieder zu lange auf der Platte gewesen wäre um aktuell zu berichten lieber jetzt, sofort!

Liebe Grüße
camponotusligni

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