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Wandaquarium = Wandformicarium?

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Moreira
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#1 Wandaquarium = Wandformicarium?

Beitrag von Moreira » 4. Februar 2015, 10:54

Liebe Forengemeinde,

ich habe vor, diesen Frühling nach ca. vierjähriger Unterbrechung wieder in die Ameisenhaltung einzusteigen. Geplant ist eine einfache Anfängerart wie die Schwarze Wegameise (Lasius niger) oder die Rote Gartenameise (Myrmica rubra). Die Haltung soll in einem großen, in die Länge gezogenen Formicarium stattfinden, dass den Ameisen viel Raum für eine individuelle Entfaltung bleibt.

Da ich seit geraumer Zeit in der Aquaristik tätig bin, habe ich neben meiner favorisierten Fachliteratur auch einiges an Internetseiten, auf denen ich gerne stöbere. Auf einer meiner Stammseiten, ist mir ein Beitrag aufgefallen, der sich mit dem Thema "Wandaquarium" befasst. Hier der Link: http://aquarium-komplett.net/aquariumar ... daquarium/.

Meine Idee war es, etwas ähnliches meinen zukünftigen Ameisen anzubieten. Die Frage ist nun, ob schon jemand Erfahrung damit gemacht hat und mir grünes Licht für dieses Unterfangen geben kann, oder mir davon abrät.

Gruß
Moreira
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trailandstreet
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#2 Re: Wandaquarium = Wandformicarium?

Beitrag von trailandstreet » 4. Februar 2015, 11:55

Warum nicht. Ich denke, man kann für die Bepflanzung, die man in einem Formicarium hat, auch so genügend Licht einbringen.
Was die Ameisen angeht, würde ich da Myrmica bevorzugen ;) ich finde, die stechen da einfach besser raus.
Die Winterruhe sollte aber berücksichtigt werden.
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Erne
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#3 Re: Wandaquarium = Wandformicarium?

Beitrag von Erne » 4. Februar 2015, 12:42

Ein Wandaquarium (Becken) lässt sich für die Ameisenhaltung genauso benutzen wie ein auf dem Tisch stehendes Becken auch.
Mit einer entsprechenden Wandhalterung, die das Gewicht des Beckens und der Einrichtung trägt, ist das kein Problem.

Wie schon angesprochen, einheimische Arten benötigen fast immer eine Winterruhe.
Größerer Völker lassen sich nicht einfach so aus dem Becken in ihr Nest oder sonstiges Behältnis verfrachten, um darin ins Winterquertier zu wandern.
Da kann es durchaus passieren, dass das ganze Wandaquarium (Becken) mit muss, was nicht immer machbar ist.
Eventuell passt da eine exotische Art besser, die bei Zimmertemperatur ihre Ruhephasen durchführen kann.

Je nach Ameisenart ist dem Ausbruchsschutz am oberen Beckenrand Aufmerksamkeit zu widmen.

Falls lebende Pflanzen mit in das Becken kommen ist eine entsprechende Beleuchtung erforderlich.
Pflanzen und Ameisen, das funktioniert auch nur, wenn die Ameisen im Bodensubstrat leben dürfen.
Sonst ist es erforderlich die Pflanzenballen sorgfältig gegen Zugriff der Ameisen zu schützen.

Bei einer einheimischen Art würde ich auch Myrmica rubra vorziehen, die sind nicht ganz so flink und ausbruchsfreudig wie Lasius niger.

Schön das Du wieder mit der Ameisenhaltung anfangen willst.

Grüße Wolfgang
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Moreira
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#4 Re: Wandaquarium = Wandformicarium?

Beitrag von Moreira » 4. Februar 2015, 13:56

Vielen Dank, für eure Antworten. Ich habe schon viele Erfahrungen mit Aquarien in allen Varianten gesammelt. Da ein Aquarium mit viel Flüssigkeit gefüllt ist, ist es in diesem Fall ja nicht wirklich möglich, das Becken als flexible Behausung zu sehen. Bei einem Formikarium sehe ich weniger Probleme, den Standort zu wechseln, allerdings kann das Ganze natürlich auch nach hinten losgehen.
An die Haltung exotischer Ameisen würde ich mich noch nicht wieder heranwagen, auch weil ich schon immer der Meinung war, dass die hiesige fauna eine ausreichende Artenvielfalt bietet, die den Exoten in einigen Fällen nicht allzuviel nachsteht.

Die Haltung soll in einem externen Nest, im Idealfall aus Gasbeton, stattfinden. Der Standort, in dem ich die Winterruhe vorbereiten würde, soll eine Art Flur sein, in dem ich bei Bedarf die Heizug ausschalten und somit Temperaturen um die 12 - 15°C erreichen kann. Im Anschluss werden die Ameisen in einem extra Kühlschrank überwintern.

Optisch gefallen mir Myrmica rubra besser, ich denke, darauf wird es hinauslaufen. Mich interessiert auch, ob ich auf eine bestimmte Bepflanzung zurückgreifen kann um paralell eine Blattlauszucht im Becken zu betreiben. Die Tiere würden in diesem Fall diese "Gäste" herzlich willkommen heißen, oder nicht?

Gruß
Moreira
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#5 Re: Wandaquarium = Wandformicarium?

Beitrag von Colophonius » 4. Februar 2015, 14:55

Hallo Moreira,

deine Idee gefällt mir außerordentlich gut.

Moreira hat geschrieben:An die Haltung exotischer Ameisen würde ich mich noch nicht wieder heranwagen, auch weil ich schon immer der Meinung war, dass die hiesige fauna eine ausreichende Artenvielfalt bietet, die den Exoten in einigen Fällen nicht allzuviel nachsteht.


Schön, dass dir die heimische Fauna so gut gefällt. In der Tat gibt es ja viele sehr schöne einheimische Ameisenarten. Allerdings ist "heranwagen" vermutlich das falsche Wort für viele Exoten. Die Haltung ist oft nicht schwieriger als die von einheimischen Arten.

Die Haltung soll in einem externen Nest, im Idealfall aus Gasbeton, stattfinden. Der Standort, in dem ich die Winterruhe vorbereiten würde, soll eine Art Flur sein, in dem ich bei Bedarf die Heizug ausschalten und somit Temperaturen um die 12 - 15°C erreichen kann. Im Anschluss werden die Ameisen in einem extra Kühlschrank überwintern.


Das klingt gut und dürfte relativ einfach realisierbar sein.

Optisch gefallen mir Myrmica rubra besser, ich denke, darauf wird es hinauslaufen. Mich interessiert auch, ob ich auf eine bestimmte Bepflanzung zurückgreifen kann um paralell eine Blattlauszucht im Becken zu betreiben. Die Tiere würden in diesem Fall diese "Gäste" herzlich willkommen heißen, oder nicht?


Die "einheimische" Bepflanzung von Formicarien ist oft schwierig. Die Pflanzen brauchen recht viel Licht und dazu gute Belüftung, sonst gehen sie ein. Darüber hinaus ist es fraglich, ob die Ameisen die Läuse lieber melken oder auffressen werden.
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Safiriel

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#6 Re: Wandaquarium = Wandformicarium?

Beitrag von Safiriel » 5. Februar 2015, 22:30

Moreira hat geschrieben:An die Haltung exotischer Ameisen würde ich mich noch nicht wieder heranwagen, auch weil ich schon immer der Meinung war, dass die hiesige fauna eine ausreichende Artenvielfalt bietet, die den Exoten in einigen Fällen nicht allzuviel nachsteht.
Optisch gefallen mir Myrmica rubra besser, ich denke, darauf wird es hinauslaufen. Mich interessiert auch, ob ich auf eine bestimmte Bepflanzung zurückgreifen kann um paralell eine Blattlauszucht im Becken zu betreiben. Die Tiere würden in diesem Fall diese "Gäste" herzlich willkommen heißen, oder nicht?


Genau so denke ich auch. Ich brauche keine Exoten, weil die Ameisen vor der Haustüre schon unglaublich exotische Haustiere sind, an denen ich täglich etwas entdecken kann.

Das mit der Blattlauszucht scheint weit schwerer zu sein als die Ameisenhaltung.
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Moreira
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#7 Re: Wandaquarium = Wandformicarium?

Beitrag von Moreira » 9. Februar 2015, 11:13

Vielen Dank für euer Feedback. Vor Jahren habe ich mich an einer Wurzellauszucht mit der Gelben Wiesenameise (Lasius flavus) probiert, nach dem Motte "die sind sowieso nicht selten und häufig an den Gewächsen im Garten anzutreffen". Das Vorhaben war auch relativ schnell beendet, da die Läuse nicht ganz so anspruchslos waren, wie erhofft. Ich denke nicht, dass es notwendig wäre, aber es reichen ja auch schon einige Asseln, die das Formicarium etwas sauber halten.

Ich werde in den nächsten Tagen einen Entwurf meines Vorhabens machen und mir einige Meinungen/Verbesserungsvorschläge einholen.



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