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Neue Anlage, nur welche Art?

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Phreen
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#1 Neue Anlage, nur welche Art?

Beitrag von Phreen » 18. März 2015, 00:29

Hallo erstmal miteinander,

ich bin neu hier und habe eine Frage an Euch die hoffentlich nicht schon ermüdend ist. ;)

Zuerst aber mal zu meiner Person: Ich bin 33 Jahre alt, seit etwas mehr als einem Jahr Ameisenhalter und seit 17 Jahren Reptilienhalter.

Nun zur Frage:

Ich möchte mir eine neue Anlage bauen und habe auch schon etliches gelesen, sowohl in den üblichen Foren, als auch in Büchern, aber die Vielzahl an Arten mit den verschiedensten Merkmalen, Lebens- und Verhaltensweisen erschlägt mich dennoch. Darum erfrage ich nun die Meinungen der erfahrenen Halter.

Ich benenne mal ein paar Dinge die ich favorisiere (wichtig --> wünschenswert):

1. das Volk sollte eine hohe Reproduktionsrate und zu erwartende Koloniegröße haben, was allerdings dennoch in einem zu handhabenden Rahmen bleiben sollte. Stellfläche und Finanzierung ist allerdings kein Problem.

2. es sollte ganzjährig bei ~ 21°C (Raumtemperatur) gehalten werden können, damit ich die große Anlage nicht abbauen und rumschleppen muss.

3. es sollte Minor-, Majorarbeiterinnen und Soldaten haben.

4. es sollte in Porenbetonnester leben können/mögen.

*Ich interessiere mich, wie so viele, sehr für die beliebten Blattschneider (darauf trifft Punkt 4 natürlich nicht zu). Ich habe viel Platz, viel gelesen und habe jahrelange Erfahrung in der Haltung von Reptilien aus den selben Habitaten, ABER so manches was ich da las brachte mich dann doch wieder zurück zu der Überlegung ob das wirklich gut genug durchdacht ist. Mir fehlen einfach Fakten! Die Angaben der Koloniegröße ist als Zahl wenig greifbar. Zudem sind diese Angaben oft von wildlebenden Populationen.

Also, ich kann, bzw. will nicht mehr als 8 Becken a 80x60x60 stellen. Ist das für, sagen wir mal, Atta cephalotes ausreichend? Ich habe zum Teil Berichte gelesen in denen von mehreren qm Pilz die Rede war. Wenn diese Aussagen zutreffend sind dann müsste/sollte ich mich vlt. doch besser anderen Arten zuwenden. Da ich auch Riesenschlangen halte kenne ich das Problem übereifriger Interessenten am Beispiel Tigerpython. Viele wissen einfach nicht was es BEDEUTET ein solch riesiges Tier zu halten (ich schon). Evtl. aggressives Verhalten, die damit einhergehende Gefahr, die Futterbeschaffung, deren Kosten und die alleine unmöglich gewordene Handhabung führen dann leider irgendwann dazu das das arme Tier im Stadtpark landet.

Zurück zum Thema. Die Anlage soll, falls möglich, auf Regalen im Wohnzimmer stehen, aber auch ein großer beheizter Schrank mit Glastüren kommt in Frage. Die 21°C Bedingung ist also nur auf das Minimum bezogen. Sollte es nötig sein werde ich diesem Mehraufwand für meine Wunschkolonie gerne auf mich nehmen.

Ich bin sehr gespannt auf Eure Anregungen und Meinungen und bedanke mich schon mal im Voraus.

Gruß

Phreen
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ImperatorAdeptus
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#2 Re: Neue Anlage, nur welche Art?

Beitrag von ImperatorAdeptus » 18. März 2015, 02:22

Heyho und willkommen in der Welt der Ameisenhaltung,
also lass mich deinen Post mal durchgehen und dann werde ich dir eine Artempfehlung geben.

>seit etwas mehr als einem Jahr Ameisenhalter und seit 17 Jahren Reptilienhalter.

Reptilien und Ameisen sind zwei verschiedene Welten.Selbst wenn man ein Profi in der Reptilien Terraristik ist fängt man in der Ameisenhaltung wieder bei 0 an.

Ausbruchsschutz,Befeuchtung,Futter sind zb alles wunderbare Sachen mit dennen du dich auseinander setzen musst.

Welche Arten hast du denn schon in diesen einem Jahr gehalten?


>das Volk sollte eine hohe Reproduktionsrate und zu erwartende Koloniegröße haben, was allerdings dennoch in einem zu handhabenden Rahmen bleiben sollte. Stellfläche und Finanzierung ist allerdings kein Problem.

Damit fallen schon mal alle Ponerien weg.Diese sind allerdings auch nichts für einen Anfänger.Bei den meisten Arten wirst du aber damit leben müssen das es einige Jahre dauert bis diese auf eine höhere Arbeiterinnen Zahl kommen.


>es sollte ganzjährig bei ~ 21°C (Raumtemperatur) gehalten werden können, damit ich die große Anlage nicht abbauen und rumschleppen muss.

Damit fallen dann auch alle Europäischen und Südeuropäischen Arten weg. Südeuropäer brauchen zwar nur eine kürzere Winterruhe bei etwas unter Zimmertemperatur,aber ich nehme an du willst Action das ganze Jahr. Also Exoten die natürlich eine höhere Temperatur als 21°C brauchen.


>3. es sollte Minor-, Majorarbeiterinnen und Soldaten haben.

Soldaten wirst du bei den wenigsten Arten bekommen,die winzigen Pheidole haben diese meistens um Nahrung zu zerkleinern oder Nahrung zu speichern. Es gibt allerdings Majorarbeiterinnen die wie Soldaten aussehen,bei Camponotus oder Messor zb.


4. es sollte in Porenbetonnester leben können/mögen.

Die meisten Arten können in diesen Nestern leben.

Zum Thema Blattschneider kann ich nicht viel sagen,da ich diese Tiere nie selber hatte und mein ganzes Wissen von Internetberichten habe.
Allerdings scheint mir Atta wirklich nur was für Zoos mit dem entsprechenden Platz zu sein,diese können dann auch Tonnen von Blättern ranschaffen die solch eine Kolonie verschlingt.

Acromyrmex scheint mir da schon besser für die Privathaltung.Ich habe Ernes Bericht gelesen und meine das er dort ?5-8? Becken hatte.Natürlich werden die Kolonien auch riesig aber sie bleiben kleiner als Atta und die Soldaten fehlen auch.

So aber nun zu meinen Vorschlägen bezüglich der Art die du suchst:

1.Camponotus nicrobarensis. Hübsch gefärbte Camponotus spec. die schnell wächst und es auch schnell was zum sehen gibt.Sie mögen es etwas wärmer sind aber ansonsten recht robust. Soldaten fehlen,allerdings erinnern die Majorarbeiterinnen an diese.

2.Afrikanische Messor spec. Körnersammler die es gerne trocken und warm mögen.Nest sollte aber stets feucht sein.Sammeln Körner und verarbeiten dies zum sogenannten "Ameisenbrot". Die Majore haben recht große Köpfe die sie zum Körnerknacken benutzen.Kolonien werden meistens sehr groß allerdings dauert dies dann auch ein paar Jahre.Sind recht tollpatschige Jäger und gehen selten an lebende Insekten.

3.Polyrhachis dives. "Weberameisen" die mit Hilfe ihrer Larven Nester aus Moos,Pflanzenstücken,Erde und allem anderen Detrius zusammenspinnen.Kolonien werden sehr groß und sie mögen es gerne sehr warm,gefüllte Tränke muss immer bereit sein da diese Ameisen sehr viel und oft Trinken und anscheinden auch ihr Nest selber feucht halten. Punkt 3 und 4 fällt natürlich weg da diese Ameisen monomorph sind und ihre Nester selbst weben.

Pheidole und Pheidolgeton will ich dir als Anfänger nicht wirklich empfehlen da diese wirklich winzig sind und man schon etwas Erfahrung zum Thema Ausbruchsschutz gesammelt haben sollte.
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trailandstreet
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#3 Re: Neue Anlage, nur welche Art?

Beitrag von trailandstreet » 18. März 2015, 09:56

Das meiste wurde ja schon gesagt, aber gut, dass Du Dir jetzt auch schon Gedanken darüber machst, was aus Deiner Kolonie mal wird, wenn sie "groß" ist. Das Thema, was Du mit der Exotenhaltung/Schlangen etc ansprichst, gibts aber leider überall und so weit braucht man da gar nichht gehen, das kommt auch bei Hundehaltern vor, dass sie sich den "Falschen Hund" kaufen. Inzwischen bieten die Hundeschulen schon eine Beratung vor dem Kauf an!

Aber zurück zum Thema. Um die Frage mal näher einzugrenzen, Würdest Du eher zu Blattschneidern tendieren oder doch lieber eine Pheidole oder Messor wählen?

Nachdem Du Dich ja bereits gut eingelesen hast, musst Du doch schon zumindest ein wenig die Richtung haben. Acromyrex - Pheidole - Messor sind jetzt aber schon sehr verschieden. Sollte es generell eine recht aktive Art sein oder "bestehst" Du auf "Soldaten"?
Cataglyphis wäre nämlich auch eine recht aktive Art, allerdings monomorph.

Wie siehts mit dem Becken aus? Soll das eher schlichter sein oder hättest Du doch lieber was tropisches, mit Pflanzen und dgl?
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#4 Re: Neue Anlage, nur welche Art?

Beitrag von Colophonius » 18. März 2015, 10:53

Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum,

schön dass du dich hier ausführlich informierst.
Wie ImperatorAdeptus es schon angesprochen hat, sind 21°C nicht sonderlich viel für die meisten exotischen Arten. Es bietet sich daher eine Wärmelampe oder eine Heizmatte (extrem einfach zu installieren) an, sodass die Temperatur steigt. Nach meinen Erfahrungen lieben so gut wie alle Ameisen Wärmequellen und dies sorgt auch für eine schnelle, gesunde Brutentwicklung.

Mit 8 Becken der Größe 80x60x60 hast du - entsprechende Verbindungen vorausgesetzt - wirklich eine Riesenauswahl. Trotzdem würde ich dir von Blattschneidern abraten, da bei diesen Ameisen die Klimatechnik eine ganz besondere Rolle spielt. Meines Wissens nach muss die Temperatur sehr genau stimmen, es muss feucht, aber nicht nass sein und du musst auch im Winter möglichst an frisches Grün kommen - sicherlich alles machbar, aber eher was für Profis oder Zoos.

Ich würde dir empfehlen, vielleicht sogar mit zwei Arten zu beginnen, die keine riesigen Kolonien bilden. Dann bekommst du schneller einen Eindruck von der Ameisenhaltung und siehst auch schneller, was du magst. Polymorphismus z.B. ist wirklich toll, aber es gibt auch andere spannende Eigenschaften an Ameisen.


Außer Punkt 3) würden afrikanische Messor in dein Programm passen. Diese sind sehr einfach in der Handhabung (brauchen v.a. Wärme) und stellen kaum Ansprüche an den Ausbruchsschutz und bilden schnell riesige Kolonien. Allerdings haben sie keine "Soldaten", sondern "nur" recht schöne Major-Arbeiterinnen. Meine M. minor hesperius sind darüber hinaus nicht sonderlich aggressiv, Lebendfütterungen bieten sich daher überhaupt nicht an, auch wenn sie gerne Insekten fressen. Interne Porenbetonnester sind auch kein Problem, allerdings können viele Messor-Arten den YTONG zerbeißen, was aber kein Problem ist, solange er im Becken steht. Ein Nachteil ist, dass sie angebotene Röhren zum Laufen zwar gerne nutzen, diese aber mit der Zeit verschmutzen. Hier findest du einen sehr schönen, fünfjährigen Bericht zur Messorhaltung im YTONG-Nest.


Auch sehr interessant wären afrikanische Camponotus. Insbesondere C. fulvopilosus ist aktuell sehr in Mode und die Ameisen sollen in der Haltung sehr, sehr einfach sein. Ähnlich wie bei afrikanischen Messor mögen sie Porenbetonnester, brauchen außer Wärme nicht sehr viel und sind polymorph. Bei C. fulvopilosus ist aber der Preis ziemlich abschreckend. Aber neben dieser "Modeameise" gibt es viele andere afrikanische Camponotus, die man dann doch eher bezahlen kann/will. Die Haltung sollte recht ähnlich sein.


Eine weitere spannende Gattung stellt Pheidole dar. Diese Ameisen haben "echte" Soldaten (hier gibts Bilder zum Unterschied), oft ein schnelles Wachstum, stellen je nach Herkunft wenige klimatische Ansprüche an den Halter. Allerdings sollte man sehr vertraut mit einem Ausbruchsschutz und seiner Funktion sein, sonst kann das leider schnell in die Hose gehen. Was dich bei Pheidole erwarten kann zeigt Erne in seinen beeindruckenden Videos. Die will man dann aber wirklich nicht frei in der Wohnung haben.


Für das zweite Becken würde ich dir vielleicht eine Kolonie empfehlen, die ganz anders ist. Bei den Ponerien gibt es einige Ameisen, die zwar sehr kleine Völker bilden, dafür aber ansonsten sehr beeindruckend sind. Für viele käme da ein Regenwaldbecken in Betracht, was sich aber natürlich nur mit etwas Geschick und finanziellem Aufwand bauen ließ. Schau dir doch mal Diacamma, Odontomachus Ectatomma oder Pachycondyla an.


Ich hoffe, du wirst jetzt hier im Forum nicht von den ganzen Informationen erschlagen - die Möglichkeiten, die sich dir bieten, sind einfach enorm vielfältig.



Phreen
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#5 Re: Neue Anlage, nur welche Art?

Beitrag von Phreen » 18. März 2015, 12:15

Danke für die flotten Antworten.

@ImperatorAdeptus:
Selbstverständlich weiß ich das man Ameisenhaltung mit Reptilienhaltung nicht vergleichen kann. Man kann ja nicht mal Geckohaltung mit Boidenhaltung vergleichen. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen das ich viel Erfahrung in der Haltung tropischer Tiere habe und somit bereits Vorteile gegenüber zu anderen Anfängern habe, da ich Kenntnisse ableiten kann.

Um welche Art es sich bei meiner kleinen Kolonie handelt kann ich nicht sicher sagen, da ich Sie von einem Bekannten übernommen habe, aber ich vermute es handelt sich um eine Camponotus ssp.
Ich werde bei Gelegenheit und guten Fotos mal einen Fred hier einstellen.

Zum Thema Südeuropäer:
Ich möchte eine tropische Art damit ich die große Anlage nicht umherschleppen muss etc. Außerdem habe ich bereits eine Kolonie die überwintert und hätte gern eine 2te welche ich auch dann beobachten kann wenn die erste in den Wintergarten wandert.

Am wichtigsten ist aber die Wachstumsrate, die zu erwartende Koloniegröße und die allgemeine Aktivität. Das sind mir die wichtigsten Aspekte.

Soldaten sind zwar auch was sehr interessantes, aber auch das ist nur ein nice to have. Minor & Major ist völlig ausreichend und auch das ist mir nicht so wichtig. Der Punkt im oberen Absatz ist mir weitaus wichtiger. Ich möchte einfach eine große und interessante Kolonie haben die ich auch gut innerhalb ihres Nestes beobachten kann und wenn möglich ohne 3 Jahre auf die Überschreitung der 500er Marke warten zu müssen (meine andere Kolonie nimmt schon so langsam zu). Wenn sie dann monomorph ist, dann ist das halt so.

Das Thema Blattschneider ist übrigens vom Tisch, auch wenn es ein Traum von mir ist seitdem ich sie in Guayana ein Jahr lang beobachtet habe. Im Hause ist das für einen wenig erfahrenen Halter wohl doch zu viel. Ich denke die "prinzipielle Haltung" dieser bekomme ich bestimmt hin, aber es ist mit meinem Erfahrungslevel einfach nicht auszuschließen das mir die ganze Sache nach ein paar Jahren über den Kopf wächst. Und dann? Besser nicht .
Wenn ich diese in 5 Jahren immer noch halten möchte, ein genaueres Bild von den Ausmaßen und Umständen hab und bereits seit längerem große Kolonien halte kann ich mir zu dem Thema ja nochmal Gedanken machen. Dennoch werde ich mich zu Acromyrmex noch etwas informieren. Kannst du Ernes Bericht hier evtl. nochmal verlinken?

Nun zu deinen Vorschlägen:
1.Camponotus nicrobarensis: Ich dachte auch die Vermehren sich so gemächlich wie meine. Prinzipiell finde ich sie dennoch ansprechend. Auch das sie nicht so winzig sind finde ich gut.

2.Afrikanische Messor spec.: Klingt auch interessant, ich werde mich auch dazu nochmal informieren, obwohl aktive Jagt bestimmt schön anzusehen ist.

3.Polyrhachis dives: Hatte ich mich letztes Jahr schon mal drüber informiert. Die Nestbauweise ist aber für mich in diesem Falle nicht so optimal, da ich viel Wert auf die Einsicht lege.

Ok, dann danke ich nochmal für die flotte Antwort.

Gruß
Phreen



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#6 Re: Neue Anlage, nur welche Art?

Beitrag von Phreen » 18. März 2015, 13:47

@ trailandstreet:
Blattschneider wären natürlich toll, aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das im Moment vlt. doch nicht die beste Wahl wäre (siehe Posting oben).
Messor kommen natürlich in Frage wie die meisten, viele Ansprüche habe ich an sich nicht. Es ist halt so das es innerhalb der Familien doch noch viele unterschiede gibt und nur weil man sich bezügl. der Familien informiert hat weiß man noch lange nicht wo die Reise hin führt.
Soldaten wären natürlich schön. Wem würde das nicht gefallen? Aber eher sekundär, andere Dinge sind mir da wichtiger. Majoren tun es auch.

Als Becken hätte ich lieber was schlichtes, aber dennoch (kein muss, ein kann) etwas tropisches. Pflanzen aber eher nicht, nur bezogen auf das Klima.

Gruß
Phreen



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#7 Re: Neue Anlage, nur welche Art?

Beitrag von Gast » 18. März 2015, 13:58

Hallo Phreen,

ich würde dir eine Messor empfehlen, die sind wirklich mega spannend. Wenn es um das zügige Wachstum geht bietet sich die Messor minor hesperius gut an, die halten auch keine Winterruhe. Das Becken lässt sich sehr gut mit u. a. Wurzeln, Steinen, Sandfarben in allen Variationen gestalten. So kann dir auch keine Pflanze eingehen (ich stehe mit Bepflanung auch etwas auf Kriegsfuß). Außerdem sind diese nicht extrem anspruchsvoll was Haltung und Handhabung angeht. Sehr ausbruchsfreudig sind diese auch nicht.

Das Samen sammeln macht auch durchaus Spaß und neugierig, wenn genug Platz vorhanden ist.

Die Majore schinden bei allen Arten, wo diese vorhanden sind auf jeden Fall Eindruck. Die Größe der Tiere ist dann auch nicht zu verachten.

Jegliche Informationen meinerseits basieren auf Haltungsberichte und Angaben aus dem Internet, selbst halte ich Messor barbarus, ist allerdings bis auf ein vermutlicher Bruthaufen nichts zu sehen. Aus meiner Kenntnis entwickeln sich die Messor minor hesperius auch deutlich schneller als die Messor barbarus.

Das wichtigste ist allerdings, dass du dich für eine Art entscheidest, die dir nicht nur interessant erscheint, sondern von der du dich völlig begeistern lässt.

Ich hoffe du findest deine Art, Ameisenhaltung ist echt ein tolles Hobby.

Liebe Grüße
camponotusligni



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#8 Re: Neue Anlage, nur welche Art?

Beitrag von ImperatorAdeptus » 18. März 2015, 14:30

Hey Phreen,

Ich hab hier den link zu Ernes Acromyrmex spec. haltungsbericht:https://www.antstore.net/forum/acromyrmex-spec-anmerkungen-t6949.html
Wie du siehst sind die auch einiges an Arbeit.

Muss noch was zu den bisher gennanten Arten sagen:

1)Messor spec. koten sehr heftig und deine Arena wird aussehen als hätte ein Haufen wilder Tauben ihr Geschäft darin verichtet,das sind richtige weiße Kotlinien die die Kleinen machen. Groß einrichten und dekorieren kannst du da auch nicht,da das wirkliche Schweine sind.

2)Camponotus nicrobarensis vermehrt sich schon sehr schnell.Vorallem polygyne Kolonien können schon in einem Jahr eine hohe Arbeiterinnenanzahl hervorbringen.

3)Polyrhachis dives werden ihre Nester auch an die Scheibe weben wenn du sie mit einer Heizmatte erwärmst.Also sollte Einsicht nicht so ein Problem sein.Natürlich hatt man nicht 100% Einsicht wie bei einem Kunstnest aber es reicht um das Kolonieleben zu beobachten.

4)Cataglyphis wurde oben genannt. Diese Ameisen brauchen es sehr warm und so weit ich weiß halten die meisten Cataglyphis auch eine Ruhepause bei abgesenkten Temperaturen.Sind allerdings sehr aktive Jäger und schön groß.Der Preis für eine Kolo ist auch ziemlich hoch,unter 150€ wirst du da nix bekommen.



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