Ytongstein giftig oder Parasit

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PhilippF.
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#1 Ytongstein giftig oder Parasit

Beitrag von PhilippF. » 8. Mai 2015, 20:46

Hallo zusammen,

ich hatte meiner kleinen C. ligniperdus Kolonie ein neues nest aus Y-Tong bereitgestellt. In dieses sind sie selbstständig umgezogen.
Nach etwa einem Monat starben ein paar Arbeiterinnen, vom Alter der Kolo könnte das hinkommen. Allerdings starben immer und immer mehr, was sehr ungewöhnlich war.
Auch färbten sich die frisch geschlüpften Arbeiterinnen nach über 3 Wochen nicht aus bzw. wurden überhaupt nicht dunkler sondern blieben hell Orange.

Auch verbissen sich die Arbeiterinnen gegenseitig ineinander o.O
Habe eine der hellen, jungen Arbeiterinnen genommen und ein paar Wilde Lasius niger dazugesetzt. Sie zeigte keinerlei Agressionen gegen die Lasius, sogar dann nicht als sich die Lasius in ihr Bein verbiss, sondern blieb ruhig sitzen.
Eine andere wiederum könnte ich dabei beobachten wie sie sich selbstständig Fühler und 2 Beine halbierte.

Über so ein Verhalten habe ich noch nie etwas gelesen und auch bei meiner großen Kolonie könnte ich derartiges nicht beobachten.

Habe alle lebenden und normal agierenden Arbeiterinnen eingesammelt und in ein Korknest gesetzt, seid dem ist alles wieder ok.
Alle hellen Arbeiterinnen sind mitlerweile verstorben.


Habt ihr paar Ideen woher dieses Verhalten kommen könnte?



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Sajikii
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#2 Re: Ytongstein giftig oder Parasit

Beitrag von Sajikii » 8. Mai 2015, 21:02

Hallo!

Na... das ist ja eine richtige Gruselgeschichte, was du da zu erzählen hast!
Anfangs, als ich deine Worte wie "Ytongstein" und "giftig" las, dachte ich sofort an Ytongstaub. Hast du das Nest nach der Bearbeitung nochmals gründlich mit Wasser gereinigt? Der feine Staub kann nämlich den Ameisen gefährlich werden.

Aber... ich weiß nicht, würde da einen Parasit einfach mal ausschließen. (Die toten Arbeiterinnen unter der Lupe angeschaut, wegen Milben?)
Doch das passt alles irgendwie gar nicht zusammen... warum die Ameisen ewig ihre helle Schlüpffarbe behielten bzw. ihr Chitin nicht aushärtete... versteh ich nicht. Es war ja nicht zu trocken im Ytongnest? Oder zu nass?

Hmmm... hast du irgend einen Silikon bei der Nesterstellung verwendet?

Rätselhaft!



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trailandstreet
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#3 Re: Ytongstein giftig oder Parasit

Beitrag von trailandstreet » 8. Mai 2015, 21:31

Parasit würde ich jetzt auch ausschließen, am Futter kann es auch nicht liegen, denn ich denke nicht, dass Du es umgestellt hast, wenn kein Verdacht darin lag. Dass sie nicht ausfärbten, kommt mir sehr komisch vor. Wie sah es denn da mit Feuchte und Temperatur aus?



PhilippF.
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#4 Re: Ytongstein giftig oder Parasit

Beitrag von PhilippF. » 8. Mai 2015, 21:32

Nein habe keinerlei Silikon verwendet und alles gründlich ausgewaschen.
Auch wurde gemäßigt befeuchtet, ligniperdus mögen es ja eher trocken.



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Sajikii
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#5 Re: Ytongstein giftig oder Parasit

Beitrag von Sajikii » 8. Mai 2015, 21:37

Pestizide kann man auch ausschließen? Irgendwelche gekauften Pflanzen im Formicarium?

Wenn man alles ausschließen kann... dann gibt es ja nur noch den Verdacht, dass die Kolonie selber einfach "krank" ist und die Nachkommen so derartig schwächeln... vlt. hätte diese Gyne ohne menschlicher Hilfe nie gründen können?

Schwierig.

Bitte definiere "Korknest und alles ist wieder okay"... ist ein Schwung wieder geschlüpft und alles gut?



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Erne
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#6 Re: Ytongstein giftig oder Parasit

Beitrag von Erne » 8. Mai 2015, 21:52

Schwierig, sehe ich auch so.

In Ytongnestern werden Ameisen schon länger gehalten.
An für sich sind die für Ameisen nicht giftig.
Allerdings ist Ytong nicht gleich Ytong, möglicherweise gibt es da auch Ytong mit chemischen Zusätzen die Ameisen nicht vertragen.

Zu Camponotus ligniperdus generell:
Diese Art verträgt keine muffigen, schlecht belüfteten Nester/Anlagen.
Da stirbt Ameise um Ameise, erst die kleineren, später die größeren Arbeiterinnen, bis am Ende keine mehr lebt.
Abnormales Verhalten mit inbegriffen.

Grüße Wolfgang



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#7 Re: Ytongstein giftig oder Parasit

Beitrag von PhilippF. » 10. Mai 2015, 09:35

Also das Nest war nur an der Scheibe durch druck vom Bodengrund befestigt. Auch hatte es 4 relativ große Eingänge jeweils 2 oben und 2 unterhalb. Die Eingänge waren durch den Hauptweg verbunden, und trafen sich in der Mitte. Stellt euch die Hauptwege wie ein X vor.
Auch ist Ytong an sich nicht dicht.
Daher denke ich nicht das es muffig war.

Allerdings wegen den Stoffen im Ytong, meine große C. ligniperdus Kolonie halte ich in genau dem selben Ytong.
Außer Ameisen wären unterschiedlich resisten gegen solche Stoffe.

Das würde vielleicht erklähren warum manche gestorben sind. Aber es erklährt nicht warum sich die hellgeblieben Arbeiterinnen nach dem Zwangsumzug, ins Korknest, doch ausgefärbt haben.

Auch hat sich das verhalten schlagartig geändert, kräftig Brut wird aufgezogen.
Allerdings sollte das Korknest "muffig" sein da es komplett mit einer Schicht Heißkleber umantelt ist und nur einen Eingang besitzt.

Eventuell haben auch mehrere Faktoren zusammengespielt.

Auf jedenfall war es ein großer Schock.



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Sajikii
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#8 Re: Ytongstein giftig oder Parasit

Beitrag von Sajikii » 10. Mai 2015, 09:42

PhilippF. hat geschrieben:Aber es erklährt nicht warum sich die hellgeblieben Arbeiterinnen nach dem Zwangsumzug, ins Korknest, doch ausgefärbt haben.

Okay, das war mir so noch nicht klar, hab' das so in deinem letzten Bericht nicht herrausgelesen gehabt. DAS ist natürlich wirklich verrückt...

PhilippF. hat geschrieben:Auch hat sich das verhalten schlagartig geändert, kräftig Brut wird aufgezogen.

Zumindest spricht diese Beobachtung eindeutig dafür, dass irgendwas im Ytongstein nicht passte und die Tiere teils sehr beeinträchtigte.

PhilippF. hat geschrieben:Eventuell haben auch mehrere Faktoren zusammengespielt.

Meistens spielt es sich auf diese These hinaus - meist auch nicht für den Mensch einsichtbar oder erklärbar, damit muss man leider leben.

Gut, das die Kolonie jetzt wieder normal weiter wachsen kann - erzähle uns bei Zeiten wieder von deinen Ameisen, ok? :)

LG



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