Camponotus substitutusDie erste Kolonie, die ich euch vorstellen möchte, sind meine Camponotus substitutus. Ich habe die Kolonie Ende November 2014 erhalten, da war sie ca. 80-90 Arbeiterinnen stark. Geliefert wurde sie mir nicht in einem Reagenzglas, sondern in einer gut verschlossenen Plastikdose, die mit Zewa ausgepolstert war. Da das damalige Formicarium so geschnitten war, dass die Dose nicht ganz hineinpasste, war das Umsetzen durchsaus nicht ganz einfach, zumal die
Major-Arbeiterinnen doch recht kräftig anmutende
Mandibeln haben.
Daraufhin habe ich den Ameisen ein horizontales YTONG-Nest angeboten, welches auch schnell angenommen wurde.
Der große Vorteil eines horizonzalen YTONG-Nests ist, dass man als Halter relativ leicht Fotos von den Ameisen machen kann, auch wenn man keine spezielle Makro-Kamera hat. Die Ameisen gefallen mir wirklich gut, die Zeichnung auf der
Gaster ist sehr schön.
Die
Gyne:
Und die Arbeiterinnen:
Brut konnte ich bei der Kolonie nach dem Transport nicht entdecken, aber es wurden bald Eier gelegt.
Da das Formicarium, was ich für die Ameisen vorgesehen hatte, doch recht klein war und ich ein altes Aquarium (80x50x30cm) herumstehen hatte, habe ich mich entschlossen, daraus ein Becken für die Ameisen zu bauen.
Die Rückwände habe ich aus Styropor und Fliesenkleber gebastelt und dann mit Torf beflockt, was aber nicht so gut geklappt hat, wie ich es mir gewünscht hatte. Auch bei den Pflanzen musste ich feststellen, dass das Becken recht trocken blieb, was wohl daran liegt, dass der Großteil des Bodens aus Styropor (mit Fliesenkleberschichten versiegelt) besteht und daher keine Feuchtigkeit aufnimmt. Trotzdem kann sich das Becken meiner Ansicht nach sehen lassen.
Vorne rechts habe ich eine Heizmatte angebracht, hinter der ich dann recht bald die ersten Puppenberge fand.
Mittlerweile sieht das Becken etwas anders aus, da ich mehrere Pflanzen ausgetauscht habe. Geblieben ist die Bromelie rechts, die Rankenpflanze wurde durch eine weitere Bromelie ersetzt, während die Orchidee leider eingegangen ist. Den Ameisen hingegen scheint es gut zu gefallen, zumindest wächst die Kolonie unaufhaltsam.
Diese Bilder entstanden am 18.04.2015, also vor knapp 1 1/2 Monaten. Damals habe ich anhand verschiedener Fotos mindestens 387 Arbeiterinnen zählen können, dazu kommen noch die, die außerhalb des Nestes waren oder von anderen Ameisen verdeckt wurden. Mittlerweile dürften es schon wieder einige mehr sein, da es immer massiv viel
Brut gibt.
Entsprechend hoch ist auch der Futterbedarf. Pro Woche wird locker eine gut gehäufte Schale Schaben (1cm Hoch, 5cm Durchmesser) vertilgt, dazu sicherlich 2-3 Kronkorken voller Invertzucker.
Die Haltung ist insgesamt sehr einfach. Etwas Wärme, etwas Platz und viel Futter - schon läuft die Kolonie rund. Dabei sind die Arbeiterinnen recht groß und gerade die
Major-Arbeiterinnen sind sehr schön anzusehen. Leider wird diese Art aktuell irgendwie kaum noch gehalten, was vermutlich an mangelnden Importen liegen könnte. Aktuelle Haltungsberichte kenne ich zumindest keine.