Ameisen als Dendrobatenfutter
- waldschrat
- Beiträge: 4
- Registriert: 26. Juli 2009, 22:22
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 1 Mal
#1 Ameisen als Dendrobatenfutter
Hallo Ameisenfreunde (ja, bin ich trotz der Frage auch^^)
Ich hab zu dem Thema nix konkretes gefunden, aber vllt weiß der eine oder andre darüber was...
Neben meinen Ameisenkolonien hab ich seit Jahren Terrarien mit Pfeilgiftfröschen.
Und immer wieder drängt sich mir die Frage auf ob es nicht eine Ameisenart (vorzugsweise einheimisch) gibt mit der mal hin und wieder den Speiseplan der Frösche erweitern könnte.
Jetzt mal unabhängig von Ameisensäure/Stacheln o.ä. damit kommen sie ja in ihrer Heimat auch zurecht oder?
Kann ja sein das jemand weiß das ein Dendrobatenhalter seine Frösche über längere zeit mit einer Art gefüttert hat. Oder gibts wisenschaftliches darüber? Oder weiss jemand SICHER welche Arten genau von den Fröschen in Ihrer natürlichen Umgebung gefressen werden?
Vielen Dank,
Schorsch aka waldschrat
Ich hab zu dem Thema nix konkretes gefunden, aber vllt weiß der eine oder andre darüber was...
Neben meinen Ameisenkolonien hab ich seit Jahren Terrarien mit Pfeilgiftfröschen.
Und immer wieder drängt sich mir die Frage auf ob es nicht eine Ameisenart (vorzugsweise einheimisch) gibt mit der mal hin und wieder den Speiseplan der Frösche erweitern könnte.
Jetzt mal unabhängig von Ameisensäure/Stacheln o.ä. damit kommen sie ja in ihrer Heimat auch zurecht oder?
Kann ja sein das jemand weiß das ein Dendrobatenhalter seine Frösche über längere zeit mit einer Art gefüttert hat. Oder gibts wisenschaftliches darüber? Oder weiss jemand SICHER welche Arten genau von den Fröschen in Ihrer natürlichen Umgebung gefressen werden?
Vielen Dank,
Schorsch aka waldschrat
- trailandstreet
- Fortgeschrittener Halter
- Beiträge: 3748
- Registriert: 21. August 2013, 13:48
- Hat sich bedankt: 1001 Mal
- Danksagung erhalten: 1154 Mal
#2 Re: Ameisen als Dendrobatenfutter
Das Thema wurde meines Wissens schon öfter behandelt.
Im Prinzip kannst du jede Art nehmen, solange es sich nicht um eine geschützte handelt.
Bei einheimischen stellt sich aber zum einen die Frage, ob sie ergiebig genug sind, andererseits was macht man in Winter?
Eigentlich dürfte es sich nicht auszahlen, die als Futter zu halten.
Ein anderer Aspekt könnte aber sein, sozusagen überzählige Tiere zu entnehmen, um zu verhindern, dass die Koloniegrösse ins unendliche wächst.
Im Prinzip kannst du jede Art nehmen, solange es sich nicht um eine geschützte handelt.
Bei einheimischen stellt sich aber zum einen die Frage, ob sie ergiebig genug sind, andererseits was macht man in Winter?
Eigentlich dürfte es sich nicht auszahlen, die als Futter zu halten.
Ein anderer Aspekt könnte aber sein, sozusagen überzählige Tiere zu entnehmen, um zu verhindern, dass die Koloniegrösse ins unendliche wächst.
#3 Re: Ameisen als Dendrobatenfutter
Wie trailandstreet schon sagte, kam das Thema immer mal wieder in den Ameisenforen auf. Natürlich wird man auch in diversen Foren über Pfeilgiftfrösche einiges dazu finden.
Auf jeden Fall wäre es keine gute Idee die Ameisen direkt im Froschterrarium zu halten: http://www.gerdvoss.de/html/ameisenversuche.html
Pheidole waren bei den Froschhaltern recht beliebt, weil sie weder einen Giftstachen noch über Ameisensäure verfügen. Pfeilgiftfrösche nehmen ja in der freien Natur Alkaloide durch Käfer, Milben, Ameisen usw. auf, konzentrieren diese und lagern sie in der Haut ein, so dass sie dann recht giftig werden können. Wikipedia schreibt z. B.:
Man sollte meiner Meinung nach besser nur Ameisenarten verfüttern, bei denen die Gefahr nicht besteht, dass die Pfeilgiftfrösche wieder stark giftig werden.
Auf jeden Fall wäre es keine gute Idee die Ameisen direkt im Froschterrarium zu halten: http://www.gerdvoss.de/html/ameisenversuche.html
Pheidole waren bei den Froschhaltern recht beliebt, weil sie weder einen Giftstachen noch über Ameisensäure verfügen. Pfeilgiftfrösche nehmen ja in der freien Natur Alkaloide durch Käfer, Milben, Ameisen usw. auf, konzentrieren diese und lagern sie in der Haut ein, so dass sie dann recht giftig werden können. Wikipedia schreibt z. B.:
Auf die Ernährung mit Schuppenameisen besonders der Gattungen Brachymyrmex und Paratrechina geht die Befähigung der Erdbeerfröschchen zurück, Gift zu akkumulieren, welches sie über ihre Hautoberfläche absondern.[2][3] 232 giftige Alkaloide wurden in der Haut von Erdbeerfröschchen identifiziert,[4] darunter vor Allem die Pumiliotoxine.[2]
Man sollte meiner Meinung nach besser nur Ameisenarten verfüttern, bei denen die Gefahr nicht besteht, dass die Pfeilgiftfrösche wieder stark giftig werden.
- waldschrat
- Beiträge: 4
- Registriert: 26. Juli 2009, 22:22
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 1 Mal
#4 Re: Ameisen als Dendrobatenfutter
Hey, danke für eure Antworten
Jep, aber die die ich gelesen hab immer ohne konkretes Ergebniss (die Ameisenhalter denken im Normalfall nicht ans Verfüttern ihrer Tiere und die Pfeili-halter haben in der Regel keine Ahnung von der Ameisenhaltung) und ich hab jetz auch nicht jeden Beitrag gelesen der im Internet steht...^^
Wie ich schon sagte: "hin und wieder den Speiseplan der Frösche erweitern"...also das Schöne mit dem Nützlichen verbinden.
wäre vernünftig ja...hab nicht vor mich in absehbarer Zeit vor meinen Fröschen fürchten zu müssen^^
Genau das war der Hintergedanke
Pheidole also...von denen hab ich halt auch schon öfter gelesen das sie sehr ausbruchsfreudig sind. Siehe Gerd Voss ...hm, gibts heimische Arten die ähnliche körperliche "Eigenschaften" haben? Also ohne Giftstachel oder Säure...
Barristan hat geschrieben:Wie trailandstreet schon sagte, kam das Thema immer mal wieder in den Ameisenforen auf. Natürlich wird man auch in diversen Foren über Pfeilgiftfrösche einiges dazu finden.
Jep, aber die die ich gelesen hab immer ohne konkretes Ergebniss (die Ameisenhalter denken im Normalfall nicht ans Verfüttern ihrer Tiere und die Pfeili-halter haben in der Regel keine Ahnung von der Ameisenhaltung) und ich hab jetz auch nicht jeden Beitrag gelesen der im Internet steht...^^
Wie ich schon sagte: "hin und wieder den Speiseplan der Frösche erweitern"...also das Schöne mit dem Nützlichen verbinden.
Barristan hat geschrieben:Man sollte meiner Meinung nach besser nur Ameisenarten verfüttern, bei denen die Gefahr nicht besteht, dass die Pfeilgiftfrösche wieder stark giftig werden.
wäre vernünftig ja...hab nicht vor mich in absehbarer Zeit vor meinen Fröschen fürchten zu müssen^^
trailandstreet hat geschrieben:Ein anderer Aspekt könnte aber sein, sozusagen überzählige Tiere zu entnehmen, um zu verhindern, dass die Koloniegrösse ins unendliche wächst.
Genau das war der Hintergedanke
Pheidole also...von denen hab ich halt auch schon öfter gelesen das sie sehr ausbruchsfreudig sind. Siehe Gerd Voss ...hm, gibts heimische Arten die ähnliche körperliche "Eigenschaften" haben? Also ohne Giftstachel oder Säure...
- trailandstreet
- Fortgeschrittener Halter
- Beiträge: 3748
- Registriert: 21. August 2013, 13:48
- Hat sich bedankt: 1001 Mal
- Danksagung erhalten: 1154 Mal
#5 Re: Ameisen als Dendrobatenfutter
Irgendwo, in einem Dendroforum gibt's einen HB mit Pheidole. Die wurden dem Halter dann aber bald zu übermütig.
Ach ja und mit Paraponera funktioniert es nur umgekehrt. Die sehen die Froschis als Leckerli an.
Ach ja und mit Paraponera funktioniert es nur umgekehrt. Die sehen die Froschis als Leckerli an.
- bobw
- Einsteiger
- Beiträge: 38
- Registriert: 18. Februar 2012, 16:55
- Hat sich bedankt: 15 Mal
- Danksagung erhalten: 15 Mal
#6 Re: Ameisen als Dendrobatenfutter
Hallo waldschrat,
die gängigen einheimischen Arten haben glaube ich alle einen Giftstachel oder Säure/Sekret Drüsen. Aber das ist denke ich nicht das Problem. Es wird Jahre dauern bis Du eine einheimische Kolonie so groß gezogen hast, dass Du bedenkenlos Tiere zum Verfüttern übrig hast. Auch brauchen diese eineWinterruhe , Du müsstest die Kolonie also jedes Jahr für 5 Monate aus dem Froschbecken nehmen. Damit permanent Ameisen da sind, bräuchte man schon eine tropische Art.
Jedoch denke ich, dass die gemeinsame Haltung in einem Becken auf lange Zeit schwierig werden kann. Der Platz wird irgendwann eventuell zu klein sein und die Frösche werden von den Ameisen dann als Störung angesehen. Selbst die winzigen Pheidole werden in der Lage sein den Fröschen zuzusetzen und es fehlen dann die Ausweichmöglichkeiten. Mann kann natürlich größere, volksschwache Ameisen nehmen, aber die sind teuer und werden wahrscheinlich wiederum von den Fröschen zu stark dezimiert.
Der günstigere Weg wird wohl sein, einfach mal in deiner Umgebung ein paar unterschiedliche Ameisen zu sammeln und sie nach und nach den Fröschen anzubieten. Dann kannst Du herausfinden welche Art die Frösche gerne fressen. Wenn Du weißt wo deren Nester liegen, hast Du immer ein halbes Jahr lang kostenlos Futtertiere.
beste Grüße
bob
EDIT: Jetzt habe ich gerade erst verstanden, dass Du ja schon Ameisenkolonien hast. Das hatte ich vorher überlesen. Was ich jetzt doch nicht mehr richtig verstehe: Möchtest Du die Ameisen im Froschbecken halten oder seperat? Die Minore der Messor-Arten könnten evtl als ungefährliches Froschfutterdienen, da deren Giftstachel stark zurückgebildet ist.
die gängigen einheimischen Arten haben glaube ich alle einen Giftstachel oder Säure/Sekret Drüsen. Aber das ist denke ich nicht das Problem. Es wird Jahre dauern bis Du eine einheimische Kolonie so groß gezogen hast, dass Du bedenkenlos Tiere zum Verfüttern übrig hast. Auch brauchen diese eine
Jedoch denke ich, dass die gemeinsame Haltung in einem Becken auf lange Zeit schwierig werden kann. Der Platz wird irgendwann eventuell zu klein sein und die Frösche werden von den Ameisen dann als Störung angesehen. Selbst die winzigen Pheidole werden in der Lage sein den Fröschen zuzusetzen und es fehlen dann die Ausweichmöglichkeiten. Mann kann natürlich größere, volksschwache Ameisen nehmen, aber die sind teuer und werden wahrscheinlich wiederum von den Fröschen zu stark dezimiert.
Der günstigere Weg wird wohl sein, einfach mal in deiner Umgebung ein paar unterschiedliche Ameisen zu sammeln und sie nach und nach den Fröschen anzubieten. Dann kannst Du herausfinden welche Art die Frösche gerne fressen. Wenn Du weißt wo deren Nester liegen, hast Du immer ein halbes Jahr lang kostenlos Futtertiere.
beste Grüße
bob
EDIT: Jetzt habe ich gerade erst verstanden, dass Du ja schon Ameisenkolonien hast. Das hatte ich vorher überlesen. Was ich jetzt doch nicht mehr richtig verstehe: Möchtest Du die Ameisen im Froschbecken halten oder seperat? Die Minore der Messor-Arten könnten evtl als ungefährliches Froschfutterdienen, da deren Giftstachel stark zurückgebildet ist.
- trailandstreet
- Fortgeschrittener Halter
- Beiträge: 3748
- Registriert: 21. August 2013, 13:48
- Hat sich bedankt: 1001 Mal
- Danksagung erhalten: 1154 Mal
#7 Re: Ameisen als Dendrobatenfutter
Es wäre evtl möglich, die meist ohnehin recht zahlreichen Lasius im Garten zumindest gut abzufüttern, dafür wieder etliche mit einem Exhaustor zu entnehmen. Das wäre zumindest den Sommer durch eine Möglichkeit.
-
Safiriel
- Fortgeschrittener Halter
- Beiträge: 3025
- Registriert: 17. Mai 2014, 15:17
- Auszeichnung: 1
- Hat sich bedankt: 535 Mal
- Danksagung erhalten: 1227 Mal
#8 Re: Ameisen als Dendrobatenfutter
Ich überlege wie reichhaltig Ameisen aus der Haltung als Futtertiere sind, immerhin werden sie ja im Gegensatz zur Natur gefüttert. Wie abwechslungsreich ist es, was wir unseren Ameisen geben? Meine bekommen hauptsächlich was in der Wohnung auftaucht, also Spinnen, Fliegen, Motten. Mal was Gekauftes, mal ein Drohn und sogar rote Mückenlarven.
Wenn ich mir aber schon die Problematik der gesunden, vitaminreichen Futtertiere anschaue, dann glaub ich kaum dass an den Ameisen noch viel Gesundes dran ist.
Wenn ich mir aber schon die Problematik der gesunden, vitaminreichen Futtertiere anschaue, dann glaub ich kaum dass an den Ameisen noch viel Gesundes dran ist.