Ich habe eine Lasius niger Königin in der Gründungsphase bereits mit den ersten Larven und rechne innerhalb der nächsten 2-4 Wochen mit den ersten Arbeiterinnen.

Nun frage ich mich was ich denn an Futtertieren anbieten kann.
Ich dachte zunächst an Obstfliegen (hab irgendwo gehört das es sogar flugunfähige gibt, kann mir das jemand bestätigen?)
andererseits ist eine Gründerkolonie ja auch noch recht Volks schwach und ich dachte daran kleine Larven zu verfüttern die ja (wie ich annehme) leichter zu "knacken" sind.
Außerdem bräuchte ich bis zur Winterruhe eh nur sehr wenige Futtertiere, was also mit dem Rest machen? (unser Gefrierschrank verursacht ganz gern mal Gefrierbrand).

Also meine Fragen:
Eher Larven oder ausgewachsene Futtertiere verfüttern?
Welche kleinen Arten sind empfehlenswert?
Wie sieht es aus mit der Fütterung lebender Futtertiere, im Hinblick auf naturnahe Fütterung für die Ameisen aber auch Tierquälerei für die Futtertiere? Da diese ja nicht entkommen können und teilweise ja ganz schön lange zappeln, wenn nur wenige Ameisen sich ihrer annehmen. Habe in der Natur mal 2 Ameisen mit einer Larve o.Ä. kämpfen sehen die "nur" so groß war wie eine der Ameisen und das ganze hat sich mindestens 10 min hingezogen, dann musste ich weg und konnte nicht weiter beobachten.

vielen dank schon mal im voraus

Gruß Kalinova

Fruchtfliegen sind geeignet. So viel ich weiß gibt es die nicht flugunfähig. Was auch ganz gut ist, ist ein Tropfen Honig.

Ja das hatte ich oben gar nicht erwähnt, weil es mir in meiner Fragestellung hauptsächlich um die Futtertiere geht.
Selbstverständlich bekommen sie Honig in kleinsten Tropfen angeboten damit sie nicht festkleben (sobald die ersten Arbeiterinnen da sind)

Die Gyne hat "eigentlich" genug Kraft um die Pygmäen (die ersten Koloniearbeiterinen) selbst gross zu bekommen.
im späteren Verlauf der Kolonie, also ab den ersten furagierenden Meisen, kannst Du dann die ersten Eiweisfutterquellen mit Fruchtfliegen Mehlkäferstückchen Schockoschabenstückchen, bereitlegen.Halt die ganzen Protienquellen halt noch klein damit die schwachen Erstlinge leicht rankommen.Von Larven würd ich absehen, denn Fruchfliegenlarven trocknen tot sehr schnell an und werden nicht mehr erkannt und Wachsmaden währen vielleicht wieder zu gross.

Wenn mal Pygmäen da sind, dann kannst Du Fruchtfliegen füttern, oder auch mal eine Stubenfliege oder sonstige kleine insekten, vielleicht auch die ein oder andere Mücke. Wenns Herbst wird, findet man auch im Fallobst oft Larven von Fruchtfliegen etc.
Lebendfutter nehmen sie meist erst an, wenn es mal mehr sind. Larven von Fliegen können in dem Fall ja kaum flüchten. Ansonsten finden sie ja in der Natur auch kaum Lebendfutter. Manchmal fällt ihnen aber doch die ein oder andere Raupe zum Opfer. Die sind ja auch weich und können sich nicht so sehr wehren. (Vorsicht, Mehlwürmer schon!)
Größere Ameisen, wie Waldameisen, würden so etwas einfach abtransportieren.
Im nächsten Jahr sieht es dann schon etwas anders aus, da Lasius niger dann mit der Entwicklung schon richtig anschiebt und die Rekrutierung bei ihnen auch super funktioniert. Da wird auch mal eine Wachsmade platt gemacht und zerlegt.

Es gibt übrigens flugunfähige Fruchtfliegen, die werden extra gezüchtet und können zwar laufen und hüpfen aber meistens ( manchmal kann dann doch eine vereinzelt fliegen) nicht fliegen. Für kleine Kolonien oder so kleine Arten wie Temnothorax sind die übrigens hervorragend geeignet. Ist nur immer ein wenig aufwendig die aus dem Zuchtbehälter zu bekommen und totzukriegen ohne sie gleich komplett zu zerquetschen.

Ich "locke" sie immer in einr kleines Gefäß und stell sie dann kurz mal ins Gefrierfach.

Super, vielen dank für die zahlreichen und hilfreichen Antworten.

Ich denke ich probiere dann tatsächlich erstmal die Fruchtfliegen und hoffe das meine Kleinen die auch annehmen, wenns soweit ist. Wenn nicht muss ich kurzfristig doch noch Umschwenken aber da findet sich dann sicher auch eine Lösung.