HB Crematogaster cf. schmidti

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Moudebouhou

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#1 HB Crematogaster cf. schmidti

Beitrag von Moudebouhou » 10. August 2015, 12:22

Hallo Forum,

in meinem zweiten Haltungsbericht möchte ich über die Art Crematogaster cf. schmidti berichten.

ARTBESCHREIBUNG

Verbreitung: Mittelmeerraum bis Zentralasien
Habitat: Lichte Pinienwälder
Kolonieform: monogyn
Größe: ca. wie L. niger
Nestform: Kartonnester in Bäumen und Totholz
Beschreibung: Diese Art verfüget über eine sehr schnelle Kolonieentwicklung. Sie biegen bei Gefahr ihre Gaster nach oben und geben dabei ein stark riechendes Abwehrsekret ab.

Ich werde versuchen, jede Woche ein paar Fotos und ein Update reinzustellen und so fang ich gleich mal an (dieser Beitrag ist von vor einer Woche):

Tag 2

Sooo, gestern kam die Post von dommsen an, eine Kolo mit ca. 100 Arbeiterinnen (als er mir vor knapp zwei Monaten das Angebot machte, waren es 20-30 Arbeiterinnen, da sieht man, wie schnell die sich vermehren), für die ich mich noch mal herzlich bedanken möchte :clap: .
Hier ein paar Bilder des Formis:
von rechts
von rechts

das Nest
das Nest

von vorn
von vorn

von oben
von oben

von oben
von oben

von links
von links


Ein etwas älteres Bild der Ameisen:
http://eusozial.de/gallery/image.php?album_id=71&image_id=7053

Sie sind innerhalb von einer Viertelstunde in das Holznest umgezogen.

Ich glaube, das wars dann für heute. Falls ihr doch was vermisst oder Feedback geben wollt, einfach hier in diesen Thread,

Moudebouhou

Das war jetzt von vor einer Woche, es folgt der aktuelle Beitrag.
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Moudebouhou

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#2 Re: HB Crematogaster cf. schmidti

Beitrag von Moudebouhou » 10. August 2015, 12:27

Da bin ich wieder mit

Tag 11

Es gibt schlechte Neuigkeiten:
Sie sind ausgebrochen! Zwar nicht die Königin, aber in meinem Zimmer herrschte ordentlich Gewusel. Zum Glück haben wir sie alle wieder zurück ins Formi bringen und dieses abdichten können. Dazu muss ich erklären, dass das Formi aus einem 60x30x30cm Aquarium besteht. Da aber die Kante oben keineswegs glatt ist, haben wir noch Dichtungsklebeband draufgeklebt, um Ritzen zwischen dem Deckel und der Kante zu verhindern. Das hat auch geklappt, aber an einer Ecke ist ein Spalt zwischen den Dichtungsklebebandteilen entstanden, da sind sie durch!
Ich dachte: >Ok, also hab ich zwei Lektionen gelernt: 1. Die kommen wirklich durch jeden Spalt und 2. die müssen immer was zu futtern dahaben, sonst brechen sie aus!<
Nach der Entdeckung des Spalts haben wir ihn natürlich mit Silikon zugeklebt, aber als ich heute Morgen schaue, haben sie sich doch glatt durchgenagt! Habt ihr eine Idee, durch was sie sich nicht durchnagen können? Zement? :D Oder wisst ihr, warum sie überhaupt raus wollen?
Ich hatte ihnen extra ihre neu entdeckte Leibspeise (Hackfleisch) und ordentlich Honig-Zuckerwasser gegeben, an Hunger kann es also nicht liegen,
auch nicht an Platz, eine ca. 100 Frau starke Kolo kommt doch locker mit einem 60x30x30cm Formi klar, oder? Und im Nest besetzen sie auch nur eine Kammer.

Sonst habe ich keine Probleme mit ihnen, sie nehmen Futter wie nix und belaufen fleißig die Äste, auch ohne jegliche Heizung o.Ä.
Hier aktuelle Bilder vom Nest:
Sie besetzen nur eine Kammer
Sie besetzen nur eine Kammer

P1140451.JPG


Das war´s dann schon wieder, schon mal danke im Voraus für eure Hilfe,

Moudebouhou
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#3 Re: HB Crematogaster cf. schmidti

Beitrag von Moudebouhou » 16. August 2015, 19:57

Tag 17

Probleme mit Ausbrüchen hab ich keine mehr, komischerweise nagen sie sich ja zwar durch Silikon, aber als ich schlichtes Tesa an die Ecken geklebt hatte, war Ruhe im Karton.
Die Brut hat sich verdoppelt (!innerhalb einer Woche!), das sieht man daran, dass sie jetzt eine weitere Kammer beziehen, die genauso voll gefüllt ist wie die andere, aber seht selbst:
Hier eine leider verwackelte Übersicht, wo sie momentan ihre Brut lagern.
Hier eine leider verwackelte Übersicht, wo sie momentan ihre Brut lagern.

Die &quot;neue&quot; Kammer
Die "neue" Kammer

und noch mal, in schärfer (ich bin erstaunt, wie scharf ich das diesmal hinbekommen hab)
und noch mal, in schärfer (ich bin erstaunt, wie scharf ich das diesmal hinbekommen hab)

Die &quot;alte&quot; Kammer
Die "alte" Kammer

Der Pfeil markiert das eingetragene (und mittlerweile eingetrocknete) Hackfleisch
Der Pfeil markiert das eingetragene (und mittlerweile eingetrocknete) Hackfleisch


Fragen, Vorschläge und Feedback einfach hier rein,
Moudebouhou
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#4 Re: HB Crematogaster cf. schmidti

Beitrag von Moudebouhou » 26. August 2015, 10:42

Tag 27


Ich hab keine Probleme mit ihnen, sie futtern fleißig Hackfleisch brechen nicht mehr aus.


Achtung, Bilderflut:
Hier sieht man die Gyne besonders gut
Hier sieht man die Gyne besonders gut
Der Pfeil markiert die Königin
Der Pfeil markiert die Königin
P1140639.JPG

P1140633.JPG
P1140634.JPG
P1140638.JPG

P1140640.JPG
Die &quot;alte&quot; Kammer wird mittlerweile als Hackfleischlager genutzt.
Die "alte" Kammer wird mittlerweile als Hackfleischlager genutzt.
P1140642.JPG

P1140643.JPG
P1140644.JPG


Das war´s,
Moudebouhou

PS: Ich würde sie gerne mit Camponotus lateralis vergesellschaften, wie Barristan in diesem tollen Bericht:
http://eusozial.de/viewtopic.php?f=14&t=3239
Was meint ihr?



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#5 Re: HB Crematogaster cf. schmidti

Beitrag von Moudebouhou » 30. August 2015, 09:20

Tag 31

Wir kamen am Freitag von einer zweitägigen Wandertour zurück und bekam erst mal einen Schock :eek:
Da krabbelten nämlich wieder ein paar munter auf dem Deckel rum!!!
Ich hatte aber das Riesenglück, dass sie offenbar grade erst raus gekommen waren, also noch nicht so viele draußen waren.
Der Grund war wahrscheinlich Futtermangel, denn als ich ihnen etwas Katzenfutter gab, war es im Nu weg. Außerdem hatte sich der Tesafilm ein bisschen abgelöst. Ich hab ihn gleich ausgewechselt. Sonst machen sie keine Probleme.
Neue Bilder:
P1140747.JPG
P1140748.JPG
P1140752.JPG

P1140750.JPG
P1140751.JPG
Bilder vom Hackfleischlager gibt´s diesmal nicht, das sieht genauso aus wie letztes mal.
Bilder vom Hackfleischlager gibt´s diesmal nicht, das sieht genauso aus wie letztes mal.


Das wars,
Moudebouhou

PS: Hat jemand eine Meinung zur geplanten Vergesellschaftung mit C. lateralis? Kann ich das machen? Vlt. kann Barristan ja was dazu sagen?
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#6 Re: HB Crematogaster cf. schmidti

Beitrag von DogusY » 30. August 2015, 11:08

Wie wäre es mit Talkum oder Paraffin? Ameisen sind halt neugierige Tiere die alles erkunden müssen :rolleyes:
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#7 Re: HB Crematogaster cf. schmidti

Beitrag von Moudebouhou » 30. August 2015, 11:23

Hallo,
ich hatte Anfangs sogar noch eine Talkumschicht, aber diese wurde schlicht ignoriert.

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#8 Re: HB Crematogaster cf. schmidti

Beitrag von Gast » 30. August 2015, 20:09

Hi,

Moudebouhou hat geschrieben:PS: Hat jemand eine Meinung zur geplanten Vergesellschaftung mit C. lateralis? Kann ich das machen? Vlt. kann Barristan ja was dazu sagen?


Mit Crematogaster schmidti und Camponotus lateralis habe ich leider keine Erfahrung, aber soweit ich weiß, soll ja auch Camponotus lateralis mit dieser Crematogaster Art oft in der freien Natur dicht zusammen leben.

Über einen Zeitraum von einigen Monaten hatte ich Crematogaster scutellaris und Camponotus lateralis zusammen gehalten.

Nach einiger Zeit trennte ich allerdings die Kolonien und mittlerweile habe ich die Camponotus lateralis Kolonie auch nicht mehr. Was ich allerdings in der Zeit der Gemeinschaftshaltung beobachten konnte war folgendes:

  • Ich konnte fast keine Aggressivität zwischen Arbeiterinnen der zwei Arten, es kam lediglich kurz zu Drohgebärden mit geöffneten Mandibeln, aber nie zu Verletzungen oder gar Todesfällen.
  • Oft konnte ich Arbeiterinnen der verschiedenen Arten am selben Futterinsekt oder am Zuckerwasser beobachten, ohne dass es zu Auseinandersetzungen kam.
  • Keine der beiden Kolonien hat versucht die andere von der Außenwelt ab zuschneiden indem sie die Nestausgänge belagern.
  • Die Campnotus lateralis Arbeiterinnen sind sehr geschickt darin Proteine in Sicherheit zu bringen, so dass die Creamtogaster scuteallaris Kolonie kaum welche aufnehmen konnte. Crematogaster zerlegen ja selbst kleinere Futterinsekten vor Ort, während die Camponotus lateralis die Futterinsekten ins Nest in Sicherheit bringen. Das war auch der Grund, warum ich die Kolonien getrennt habe, wegen mangelnden Proteinen entwickelte sich die Crematogaster Kolonie sehr schlecht. Nachdem ich sie trennte, konnte ich ein starkes Wachstum beobachten

Ich weiß nicht, wie sich das Verhalten verändert, wenn beide Kolonien noch an Größe zugelegt hätten, es könnte sein, dass dann die Aggressivität zunimmt. Aber wenn Du die Möglichkeit hast die Kolonien bei Bedarf (falls es doch zu Problemen kommt) getrennt zu halten, wäre es sicher ein interessanter Versuch (Auf irgendwelche Empörungen von fanatischen Ameisenschützern oder sonstigen Gutmenschen, die das als Tierquälerei darstellen wollen, gehe ich nicht weiter ein...)



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