gründet eine alte Königin bei Bedarf neu?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Wettermann
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#1 gründet eine alte Königin bei Bedarf neu?

Beitrag von Wettermann » 6. Oktober 2015, 18:53

Wenn man eine Königin aus einem intakten Volk entnimmt und allein halten würde, würde sie dann neu gründen oder braucht sie die Arbeiterinnen, wenn sie bereits einmal welche hatte?



DasAmeise
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#2 Re: gründet eine alte Königin bei Bedarf neu?

Beitrag von DasAmeise » 6. Oktober 2015, 19:01

Hängt davon ab wie groß die Kolonie ist. Eine Königin aus einen großen Volk würde etwas nie schaffen, wenn es aber eine Gründerkönigin ist sieht das schon anders aus aber hier ist auch nicht gleich eine 100% Chance! Komm jetzt aber nicht auf die Idee
im nächsten Wald ne Königin auszugraben-die kriegst du eh nie



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Safiriel

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#3 Re: gründet eine alte Königin bei Bedarf neu?

Beitrag von Safiriel » 6. Oktober 2015, 19:29

Ich denke es wird eher gelingen zu gründen, wenn die Gründung im ersten Jahr nicht erfolgreich war, und auch dann nur selten. Anscheinend geht selbst das dann kaum ohne zuzufüttern.



nortorn

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#4 Re: gründet eine alte Königin bei Bedarf neu?

Beitrag von nortorn » 6. Oktober 2015, 20:14

Viele Königinnen müssen nach der Gründung, und dem aufbrauchen ihrer Reserven, von Arbeiterinnen gefüttert werden um überleben zu können.
Ich spreche hier nicht von Zuckerwasser, sondern von Proteinen.
Bei den meisten Arten wird die Königin von den Arbeiterinnen versorgt sobald diese da sind.
Selbst nehmen sie quasi kein Futter auf.

Bei Semi-claustralen Spezies, wie beispielsweise Myrmica sp., könnte es gut möglich sein dass es klappt, empfehlen kann ich das aber auf gar keinen Fall.
Eine Königin gehört in ihre Kolonie.
Wenn man keine entsprechende Gyne nach dem Schwarmflug sammelt, hält man die Spezies halt nicht.
Das ist zumindest meine Ansicht.
Vom ausgraben einer Kolonie und/oder Königin halte ich nichts.
Das heißt nicht dass ich dir das unterstelle, nur dass es meiner Meinung nach völlig respektlos den Tieren gegenüber ist wenn man es tut.
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#5 gründet eine alte Königin bei Bedarf neu?

Beitrag von trailandstreet » 6. Oktober 2015, 21:08

Bei alten Gynen ist die Flugmuskulatur meist nicht mehr vorhanden. An deren Stelle ist dann nur noch Fettgewebe. Wenn sie nur noch auf die Ernährung durch ihre Arbeiterinnen umgestellt ist, ist sie ohne Volk eigentlich gar nicht mehr lebensfähig, da die nur noch auf deren Versorgung und die damit verbundene Produktion von Eiern ausgerichtet ist. Die Reserven, die die da noch hat, benutzt sie wohl nur für Schlechtwetter, Winter und andere weniger gute Zeiten.
Das betrifft hier vorrangig claustrale Arten.


LG Franz



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Safiriel

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#6 Re: gründet eine alte Königin bei Bedarf neu?

Beitrag von Safiriel » 7. Oktober 2015, 06:55

Wenn man keine entsprechende Gyne nach dem Schwarmflug sammelt, hält man die Spezies halt nicht.
Das ist zumindest meine Ansicht.
Vom ausgraben einer Kolonie und/oder Königin halte ich nichts.
Das heißt nicht dass ich dir das unterstelle, nur dass es meiner Meinung nach völlig respektlos den Tieren gegenüber ist wenn man es tut.

Das sehe ich ähnlich. Ich fand die Fragestellung dennoch interessant und weit besser zu fragen, als es einfach zu versuchen.



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#7 Re: gründet eine alte Königin bei Bedarf neu?

Beitrag von Der » 7. Oktober 2015, 07:49

einige Selbstbeobachtungen

bei der Lasius spec ,verm. flavus ist die Neugründung möglich und wird nach einer Pleometrose oft durchgeführt.Hierbei setzen sich Gynen nach errfolgreicher Gründung vom alten Stamm ab und bauen sich im Nahbereich eine eigene Kammer und versorgen ebenfalls selbstständig die Brut( derzeit sah ich einige kleiner Lärvchen) , die Gynen schien nicht von den Arbeiterinen angelaufen zu werden, es ist auch kein Gang zu den Kammern zu sehen.
Bei unserer Urameise (ich komm nicht auf den Gattungsnamen) ist scheinbar eine "Neugründung" möglich ,da meine Kleene immer wieder die Brut im Puppenstadium,an benachtbarte Konkurrenten, verliert aber auch immer wieder neue Eier hinzubekommt-derzeit in zwoter Winterruhe-eine Trennung ist aufgrund der Nestbeschaffenheit nicht möglich.
Bei den Waldameisenarten ist die Zweignestbildung bekannt, wo nicht nur Junggynen abwandern ,auch ältere Gynen wurden erkannt.Aber gründen diese halt immer mit Kleinstaat.

Zudem klingt es so, als würdest Du jetz in der Natur eine Gyne aus bestehender Kolonie bergen wollen.Tu das nicht frag lieber hier im Forum oder auf bekannten Anbieterseiten für Ameisen.Falls ich mich irre-tu ich oft ist früh grad-nixfürUngut



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#8 Re: gründet eine alte Königin bei Bedarf neu?

Beitrag von Wettermann » 7. Oktober 2015, 09:33

Danke für die Antworten.
Nein, ich habe derzeit nichts dergleichen vor, jedoch kam mir der Gedanke durchaus. Und zwar als ich neulich ein Stück Garten umgegraben habe, hatte ich offenbar ein Nest (vermtl. Niger) getroffen und mit umgegraben. Dabei sah ich mehrere Königinnen und etliche Eier. Mein Gedanke war, eine dieser Königinnen samt Eier zu entnehmen. Ich habe es nicht gemacht, weil ich weder Zeit hatte noch irgendetwas vorbereitet hatte und auch sonst schlechte Voraussetzungen gehabt hätte.

Wenn ich das jetzt aber so lese, was Ihr hier geantwortet habt, dann könnte es doch funktionieren, wenn man Königin, Eier und ein paar andere Ameisen gemeinsam entnimmt, oder? Bei mir in der Nachbarschaft werden eh an jeder Ecke die freilebenden Ameisen chemisch bekämpft, weil schon auf ganzen Wegen das Pflaster abgesackt ist durch Ameisenbuddelei.



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