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Neuling möchte eine Ameisenfarm starten

HardLimiter
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#1 Neuling möchte eine Ameisenfarm starten

Beitrag von HardLimiter » 19. Oktober 2015, 03:48

Hallo,
ich wollte mir gerne eine Ameisenfarm zulegen, was für mich komplettes Neuland ist. Da dachte ich mir, da aktuell eh Winterruhe angesagt ist, nutze ich diese Zeit um einige Meinungen zu ergattern! :-)

Ich wohne ganz im Westen von Deutschland (NrW, direkt an der NL-Grenze).
Terrarium kann bis 60x40 (Höhe egal) groß sein, keine direkten Sonnenstrahlen, Zimmertemperatur muss reichen.
Zur Winterruhe kann ich das Terrarium in den Keller stellen.

Zur Art die ich mir wünschen würde:
Die Ameisen sollten von der Körpergröße her etwas größer sein, als die üblichen vor der Haustür. :-P

Zum Terrarium an sich:
Wollte gerne mit Ytong arbeiten, diese in eine vordere Ecke platzieren. Zudem bräuchte ich hier noch Hilfe zur Lüftung/Wasserspender, wie ich dieses genau anstelle.

Die Einrichtung an sich wird dann spontan entschieden, sobald ich eine Art gefunden habe. :-)

MfG Ben



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trailandstreet
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#2 Re: Neuling möchte eine Ameisenfarm starten

Beitrag von trailandstreet » 19. Oktober 2015, 09:17

Wie kalt wird es denn im Keller?
Hört sich eher an, als hättest du gern was aktiveres. Vielleicht eine Serviformica (wie rufibarbis o. ä.) oder Raptiformica.
Camponotus sind zwar noch größer, aber da würde ich eher zu einer südländischen Art raten, da die Einheimischen doch eher etwas langwieriger in der Entwicklung sind. Zu einem Wärmespot würde ich aber in allen Fällen raten.
Bei südeuropäischen Arten wäre auf jeden Fall eine Heizung erforderlich.

Die Befeuchtung vom Ytong gestaltet sich eigentlich recht einfach. Wenn er mal feucht ist, hält er das Wasser reativ lange. Meist merkt man's, ob er noch feucht ist daran, dass sich Kondenstropfen an der Scheibe bilden. Ein größerer Block ist da von Vorteil. ich hab bei meinen Messor eine 35er Bohrung, aufgefüllt mit Tongranulat, zur Befeuchtung. Prinzipiell funktioniert es super, nur die Ameisen haben das Granulat genommen um ihren oberen Nesteingang zu verschließen.
Zur Belüftung reicht eigentlich ein Deckel mit Drahtgaze.



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Frisbee
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#3 Re: Neuling möchte eine Ameisenfarm starten

Beitrag von Frisbee » 19. Oktober 2015, 10:47

Hallo Hardlimiter,
ich würde dir auch eine Formica spec. empfehlen.
Die sind weitaus größer als Lasius niger und auch ein bisschen aggressiver.
Mein Artentipp ist Formica fusca,
die ist für Einsteiger gut geeignet und schön anzusehen, außerdem ist sie nicht sonderlich anspruchsvoll! ;)



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#4 Re: Neuling möchte eine Ameisenfarm starten

Beitrag von Gast » 19. Oktober 2015, 11:22

Camponotus vagus wäre auch sehr gut geeignet. Die sind etwa so groß wie Camponotus ligniperdus oder Camponotus herculeanus, aber haben im Gegensatz zu diesen Arten ein sehr zügiges Wachstum (etwa 6 Wochen vom Ei bis zur fertigen Ameise).

Allerdings bevorzugt diese Art Holznester. Holzbewohnende Arten benötigen dafür aber nicht zwingend ein feuchtes Nest, sie können selbst ihre Brut usw. mit Wasser aus einer externen Quelle (z. B. Vogeltränke) versorgen.



HardLimiter
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#5 Re: Neuling möchte eine Ameisenfarm starten

Beitrag von HardLimiter » 19. Oktober 2015, 15:13

trailandstreet hat geschrieben:Wie kalt wird es denn im Keller?

Da das Haus vor dem 2. WK gebaut wurde, ist der Keller relativ "kalt" gebaut: Betonboden, Steinwand -decke, zwei kleine Fenster die in Kellerlöcher zum Garten verschwinden. Da dort noch nicht groß was umgebaut wurde, weil halt keine Mängel auftreten, sind die Scheiben noch von damals und somit nur 1-3 mm dick. Ich werde mal meine Funkuhr (mit Temp. anzeige) in den Kellerstellen und später die aktuelle Anzeige hier bescheid geben.
Edit: 19.10 19:00 Uhr und die Temperatur zeigt 13 Grad an. Ansonsten bietet sich unser Schuppen im Garten an, dort herrscht die Außentemperatur, von Wetter geschützt, etc.

Barristan hat geschrieben:aber haben im Gegensatz zu diesen Arten ein sehr zügiges Wachstum (etwa 6 Wochen vom Ei bis zur fertigen Ameise).

Ich habe schon einige Beiträge gelesen, dass sich Halter lieber eine kleine Kolonie anlegen wollen, da nicht genügend Platz vorhanden ist. Passen sich die Ameisen der Größe des Platzes eigentlich an oder können einige Arten recht schnell überbevölkert werden, wenn nicht genug Platz vorhanden ist?

Barristan hat geschrieben:Allerdings bevorzugt diese Art Holznester.

An sich wäre es kein großes Problem. Muss das Holz was gekauftes "reines" sein?

Schon mal vielen Dank für Eure Bemühungen!



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Sajikii
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#6 Re: Neuling möchte eine Ameisenfarm starten

Beitrag von Sajikii » 19. Oktober 2015, 20:42

Eine Ameisenkolonie wächst solange ihre Bedürfnisse gestillt werden können. Da gibt es kein Ende, und wenn es ein Hindernis gibt, muss es gebrochen werden. Damit meine ich Ausbruchsicherung stürmen oder irgendwo sich durchknabbern als gebe es kein Morgen mehr. Du siehst also, es ist nicht so wie bei Fischen.

Bislang sah ich Camponotus vorzugsweise in halbmorschen oder ganz morschen bzw. in zweijährig altes, verwittertes Holz nisten. Das Holz sollte also schon etwas "fortgeschritten" sein und nicht frisch geschnitten oder schön getrocknet und gut erhalten wie Brennholz. ;)

LG



HardLimiter
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#7 Re: Neuling möchte eine Ameisenfarm starten

Beitrag von HardLimiter » 19. Oktober 2015, 23:09

Sajiki hat geschrieben: Das Holz sollte also schon etwas "fortgeschritten" sein und nicht frisch geschnitten oder schön getrocknet und gut erhalten wie Brennholz.

Wir hätten von einen kleineren Baum den "Stumpf/Baumwurzel" der schon -zig Jahre im Blumenbeet liegt. An sich wäre der ideal, bis auf kleine Bewohner wie Spinnen,Asseln, etc. Von Ameisen ist der allerdings nicht befallen.

Sajiki hat geschrieben:Eine Ameisenkolonie wächst solange ihre Bedürfnisse gestillt werden können. Da gibt es kein Ende, und wenn es ein Hindernis gibt, muss es gebrochen werden. Damit meine ich Ausbruchsicherung stürmen oder irgendwo sich durchknabbern als gebe es kein Morgen mehr.

Würden denn 60x40 an Länge und Breite reichen?



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Sajikii
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#8 Re: Neuling möchte eine Ameisenfarm starten

Beitrag von Sajikii » 20. Oktober 2015, 10:57

HardLimiter hat geschrieben:Wir hätten von einen kleineren Baum den "Stumpf/Baumwurzel" der schon -zig Jahre im Blumenbeet liegt. An sich wäre der ideal, bis auf kleine Bewohner wie Spinnen,Asseln, etc. Von Ameisen ist der allerdings nicht befallen.

War das mal ein Nadel- oder Obstbaum? Dann müsste er eigentlich gute Dienste leisten können. Die Kleinstlebewesen sind sogar wünschenswert damit Schimmel o.ä. fern bleibt.

HardLimiter hat geschrieben:Würden denn 60x40 an Länge und Breite reichen?

Ich denke, wenn du mit einer Gyne oder einfach Gründerkolonie startest, sollte so ein Becken füüüüür... nun rund fünf Jahre schon reichen. Viele Klettermöglichkeiten wären auf Dauer sicher super, damit sie mehr an Lauffläche bekommen. Irgendwann wird aber auch dieses Formicarium nicht ausreichend sein.

LG



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