Eine Frage der Moral
#1 Eine Frage der Moral
Hallo Forum!
Eine ganz simple Fragestellung. BeschÀftigt mich nun schon etwas lÀnger.
Welcher Ameisenhalter hatte schon die Erfahrung eine Kolonie nicht mehr behalten zu wollen? Das GefĂŒhl einer Kolonie nicht gerecht zu werden, nicht die Aufmerksamkeit zu geben, die sie vielleicht verdient hĂ€tte? Damit meine ich keineswegs, dass die Tiere hungern etc. Lediglich die Situation, den Tieren keine Beachtung mehr zu schenken, bezogen auf Neugier und Aufmerksamkeit. Faktisch die Lust verloren hat.
Versucht hat die Kolonie an den Mann zu bringen, erschwerlich bei groĂen Kolonien. Es keine einheimische Art ist. Aussetzen somit ausgeschlossen. Selbst mit Schenkung im Regen steht.
Umbringen? Warten? Gegen Moral verstoĂen?
Und irgendwann hat die Kolonie eine GröĂe die noch unpassender wird.
Etwas schrÀg, aber ein oder zwei kurze Gedanken wert!
LG
Eine ganz simple Fragestellung. BeschÀftigt mich nun schon etwas lÀnger.
Welcher Ameisenhalter hatte schon die Erfahrung eine Kolonie nicht mehr behalten zu wollen? Das GefĂŒhl einer Kolonie nicht gerecht zu werden, nicht die Aufmerksamkeit zu geben, die sie vielleicht verdient hĂ€tte? Damit meine ich keineswegs, dass die Tiere hungern etc. Lediglich die Situation, den Tieren keine Beachtung mehr zu schenken, bezogen auf Neugier und Aufmerksamkeit. Faktisch die Lust verloren hat.
Versucht hat die Kolonie an den Mann zu bringen, erschwerlich bei groĂen Kolonien. Es keine einheimische Art ist. Aussetzen somit ausgeschlossen. Selbst mit Schenkung im Regen steht.
Umbringen? Warten? Gegen Moral verstoĂen?
Und irgendwann hat die Kolonie eine GröĂe die noch unpassender wird.
Etwas schrÀg, aber ein oder zwei kurze Gedanken wert!
LG
- trailandstreet
- Fortgeschrittener Halter
- BeitrÀge: 3748
- Registriert: 21. August 2013, 13:48
- Hat sich bedankt: 1001 Mal
- Danksagung erhalten: 1154 Mal
#2 Re: Eine Frage der Moral
Wenn sich manchmal ĂŒber lĂ€ngere Zeit gar nichts mehr tut, ĂŒberlegt man schon, was man tut, wenn es nicht anders wird. Ich hab aber andere Völker, mit denen ich mich in so einem Fall "ablenken" kann
Da ich in der Hauptsache einheimische und noch dazu vor Ort gefangene Völker (Gynen) pflege könnte ich sie immer noch aussetzen. Das war aber noch nicht der Fall.
Eine andere Frage stellt sich mir momentan gerade und die ist: "Habe ich sie wirklich gut genug untergebracht und versorgt, dass sie mir ĂŒber den Winter nicht eingehen?"
Da ich in der Hauptsache einheimische und noch dazu vor Ort gefangene Völker (Gynen) pflege könnte ich sie immer noch aussetzen. Das war aber noch nicht der Fall.
Eine andere Frage stellt sich mir momentan gerade und die ist: "Habe ich sie wirklich gut genug untergebracht und versorgt, dass sie mir ĂŒber den Winter nicht eingehen?"
#3 Re: Eine Frage der Moral
So Àhnlich geht es mir derzeit mit den Polyrhachis dives. Die Luft ist einfach raus, es passiert kaum etwas neues. Deshalb schreibe ich auch nichts mehr, weil sich letztlich alles wiederholt, sie Fressen halt und wachsen (mittlerweile eher moderat), aber etwas neues passiert nicht.
Dabei habe ich keine gröĂeren Probleme mit der Art. Insbesondere die oft erwĂ€hnte Geruchsentwicklung durch die AmeisensĂ€ure kann ich nicht bestĂ€tigen. AmeisensĂ€ure nehme ich nur wahr, wenn ich eine Ameise zwischen den Finger halte und dann an den Fingern rieche.
Dabei habe ich keine gröĂeren Probleme mit der Art. Insbesondere die oft erwĂ€hnte Geruchsentwicklung durch die AmeisensĂ€ure kann ich nicht bestĂ€tigen. AmeisensĂ€ure nehme ich nur wahr, wenn ich eine Ameise zwischen den Finger halte und dann an den Fingern rieche.
#4 Re: Eine Frage der Moral
Hallo Barristan,
dass du in so einer "Krise" steckst hatte ich fast bei deinem Blogeintrag vermutet ĂŒber die o. g. Kolonie.
Das Thema scheint zumindest nicht uninteressant zu sein. Kannst du dir vorstellen, deine Kolonie zu "entsorgen"? Ich denke als Ungeziefer degradiert hier keiner seine hochgezogenen Tiere, die Situation ist schwer.
LG
dass du in so einer "Krise" steckst hatte ich fast bei deinem Blogeintrag vermutet ĂŒber die o. g. Kolonie.
Das Thema scheint zumindest nicht uninteressant zu sein. Kannst du dir vorstellen, deine Kolonie zu "entsorgen"? Ich denke als Ungeziefer degradiert hier keiner seine hochgezogenen Tiere, die Situation ist schwer.
LG
#5 Re: Eine Frage der Moral
camponotusligni hat geschrieben:Kannst du dir vorstellen, deine Kolonie zu "entsorgen"? Ich denke als Ungeziefer degradiert hier keiner seine hochgezogenen Tiere, die Situation ist schwer.
So weit wĂŒrde ich dann nicht gehen, auĂerdem wĂŒsste ich jemanden, der wohl die Kolonie nehmen wĂŒrde, falls ich sie nicht mehr haben will.
GroĂe Kolonien verdrecken halt auch immer alles so schnell. Glasscheiben putzen geht auch nicht mehr, weil die Ameisen ĂŒberall an den Scheiben sind, schaut halt alles nicht mehr so schön aus.
- Erne
- Administrator
- BeitrÀge: 4106
- Registriert: 18. April 2014, 11:00
- Hat sich bedankt: 5695 Mal
- Danksagung erhalten: 4688 Mal
- Kontaktdaten:
#6 Re: Eine Frage der Moral
Eine ĂŒberaus interessante Fragestellung.
Schaue ich in die GĂ€rten einiger Nachbarn, gibt es die Frage nach Moral nicht.
Alles was den Rasen aufwĂŒhlt, Gehwegplatten untergrĂ€bt oder sonst wie auffĂ€llt, wird gnadenlos âŠ.
Die Frage der Moral, fĂŒr mich eher auf uns Ameisenhalter gemĂŒnzt.
Ich selber stecke viel Zeit, Ausdauer, Pflege und auch finanzielle Kosten in die Haltung meiner Ameisen.
Ist eher selten, dennoch vorgekommen, dass ich mich von einem Volk trennen musste
Die GrĂŒnde dazu vielschichtig.
Die Entwicklung einer Art ist mir ĂŒber den Kopf gewachsen, eine Unterbringung nicht mehr möglich,Königin gestorben,
nicht mehr machbar die Art halbwegs vernĂŒnftig unter zu bringen, negative Auswirkungen der Haltung, âŠ.
Nicht immer lĂ€sst sich ein richtig groĂes Ameisenvolk abgeben, nicht mal verschenkt.
Alleine schon die Logistik ist bei der Abgabe von gröĂeren Ameisenvölkern, mehr als eine Herausforderung.
Mir blieb es nicht erspart auch schon Mal ein Ameisenvolk abzutöten.
FĂŒr mich als Halter ist dabei die Moral, das möglichst schnell hinzubekommen.
Im Winter, bei frostigen Temperaturen, bietet es sich an, Ameisen nach drauĂen zu stellen.
Wenn auch eher schwierig, ĂŒberbrĂŒhen kann auch eine Möglichkeit sein.
Möchte hier noch auf diesen Thread hinweisen.
http://ameisenportal.eu/viewtopic.php?f ... 4564012b00
GrĂŒĂe Wolfgang
Schaue ich in die GĂ€rten einiger Nachbarn, gibt es die Frage nach Moral nicht.
Alles was den Rasen aufwĂŒhlt, Gehwegplatten untergrĂ€bt oder sonst wie auffĂ€llt, wird gnadenlos âŠ.
Die Frage der Moral, fĂŒr mich eher auf uns Ameisenhalter gemĂŒnzt.
Ich selber stecke viel Zeit, Ausdauer, Pflege und auch finanzielle Kosten in die Haltung meiner Ameisen.
Ist eher selten, dennoch vorgekommen, dass ich mich von einem Volk trennen musste
Die GrĂŒnde dazu vielschichtig.
Die Entwicklung einer Art ist mir ĂŒber den Kopf gewachsen, eine Unterbringung nicht mehr möglich,
nicht mehr machbar die Art halbwegs vernĂŒnftig unter zu bringen, negative Auswirkungen der Haltung, âŠ.
Nicht immer lĂ€sst sich ein richtig groĂes Ameisenvolk abgeben, nicht mal verschenkt.
Alleine schon die Logistik ist bei der Abgabe von gröĂeren Ameisenvölkern, mehr als eine Herausforderung.
Mir blieb es nicht erspart auch schon Mal ein Ameisenvolk abzutöten.
FĂŒr mich als Halter ist dabei die Moral, das möglichst schnell hinzubekommen.
Im Winter, bei frostigen Temperaturen, bietet es sich an, Ameisen nach drauĂen zu stellen.
Wenn auch eher schwierig, ĂŒberbrĂŒhen kann auch eine Möglichkeit sein.
Möchte hier noch auf diesen Thread hinweisen.
http://ameisenportal.eu/viewtopic.php?f ... 4564012b00
GrĂŒĂe Wolfgang
#7 Re: Eine Frage der Moral
Hallo Forum,
ich habe eure BeitrĂ€ge mit groĂem Interesse gelesen.
Es wird viel Zeit und Herzblut in der Aufzucht einer Kolonie gesteckt. Es fĂŒhlt sich nach Verleumdung an, selbst nur Gedanken daran zu verlieren, seine Kolonie âabzutötenâ. Auch Forscher haben sicherlich, wie Merkur bereits angesprochen hat, ein âmoralisches Problemâ. Neben der Forschung an dem âObjektâ, ist eine âBeziehung zu den Tierenâ doch letztlich nicht zu vermeiden und mit Sicherheit mehr als menschlich.
Eine Idee, der Kolonie/dem Tier durch das einlegen oder prĂ€parieren die letzte Ehre zu erweisen, auch wenn es sich im ersten Augenblick banal anhört, ist im Prinzip das gleiche wie seine Tiere auszustopfen. Nur ist man in dieser Situation Verursacher der âKatastropheâ. Das selbsternannte Armageddon.
Eine andere Möglichkeit, die mir noch einfÀllt wÀre, dieKönigin und einige dutzend Arbeiterinnen zu entnehmen und die Kolonie mit offenen Karten zu verkaufen, dass ein schwarzes Schicksal dahinter steht.
Eine Musterlösung gibt es fĂŒr das Problem wohl nicht. SchlieĂlich stellen wir uns mit so einer Aktion âgottgleichâ. Aber das hat man bei der Anschaffung bereits getan. Ebenso menschlich.
Ăber weitere Anregungen freue ich mich. Es ist tatsĂ€chlich schade, dass so eine Diskussion nicht gemeinsam gefĂŒhrt werden kann. Ich lese aber fast ĂŒberall mit.
Freundliche GrĂŒĂe
camponotusligni
ich habe eure BeitrĂ€ge mit groĂem Interesse gelesen.
Es wird viel Zeit und Herzblut in der Aufzucht einer Kolonie gesteckt. Es fĂŒhlt sich nach Verleumdung an, selbst nur Gedanken daran zu verlieren, seine Kolonie âabzutötenâ. Auch Forscher haben sicherlich, wie Merkur bereits angesprochen hat, ein âmoralisches Problemâ. Neben der Forschung an dem âObjektâ, ist eine âBeziehung zu den Tierenâ doch letztlich nicht zu vermeiden und mit Sicherheit mehr als menschlich.
Eine Idee, der Kolonie/dem Tier durch das einlegen oder prĂ€parieren die letzte Ehre zu erweisen, auch wenn es sich im ersten Augenblick banal anhört, ist im Prinzip das gleiche wie seine Tiere auszustopfen. Nur ist man in dieser Situation Verursacher der âKatastropheâ. Das selbsternannte Armageddon.
Eine andere Möglichkeit, die mir noch einfÀllt wÀre, die
Eine Musterlösung gibt es fĂŒr das Problem wohl nicht. SchlieĂlich stellen wir uns mit so einer Aktion âgottgleichâ. Aber das hat man bei der Anschaffung bereits getan. Ebenso menschlich.
Ăber weitere Anregungen freue ich mich. Es ist tatsĂ€chlich schade, dass so eine Diskussion nicht gemeinsam gefĂŒhrt werden kann. Ich lese aber fast ĂŒberall mit.
Freundliche GrĂŒĂe
camponotusligni
- hormigas
- Halter
- BeitrÀge: 403
- Registriert: 11. April 2012, 13:52
- Hat sich bedankt: 16 Mal
- Danksagung erhalten: 7 Mal
#8 Re: Eine Frage der Moral
Hallo Leute,
EnttÀuschungen gehören eben auch zur Ameisenhaltung.
Sollte nun eine Ameisenkolonie aus welchen GrĂŒnden auch immer untragbar sein, gefĂ€llt mir die Idee mit der Gefriertruhe noch am besten. Ich hoffe selbst nie in solch eine Situation zu kommen.
Dennoch glaube ich wenn sich ein Halter mit bedacht und ruhe in die Materie einlebt, kommt sie/er nie wieder davon los! Egal auf welchem Niveau das Hobby betreiben wird.
Beste GrĂŒĂe
hormigas
EnttÀuschungen gehören eben auch zur Ameisenhaltung.
Sollte nun eine Ameisenkolonie aus welchen GrĂŒnden auch immer untragbar sein, gefĂ€llt mir die Idee mit der Gefriertruhe noch am besten. Ich hoffe selbst nie in solch eine Situation zu kommen.
Dennoch glaube ich wenn sich ein Halter mit bedacht und ruhe in die Materie einlebt, kommt sie/er nie wieder davon los! Egal auf welchem Niveau das Hobby betreiben wird.
Beste GrĂŒĂe
hormigas