04.03.2016Zählung: RG1: ca 12 Arbeiterinnen, ca 2-5
Larven/Eier
RG2:
Gyne, ca 20 Arbeiterinnen, einiges an
BrutGestern ist die rote selbstklebende Folie angekommen. Ich habe sie sofort zugeschnitten und sowohl die Scheibe, an welche das Gipsnest angeschlossen ist, als auch RG2 verklebt.
Hervorragende Einsicht!
Seit 02.03.2016 steht neues Futter im Formicarium. Brotkrumen, ein Honigtropfen und einige wenige kleine Stückchen meiner Putenbrustwurst. Heute sind nun die kleinen Wurstfitzelchen über Nacht in RG1 gewandert. Die Brotkrumen der letzten Fütterung liegen im Eingangsbereich von RG2 herum.
Offenbar gibt es einen, zumindest mehr oder weniger, regen Austausch zwischen den beiden Kolonien. Ein Tier kam aus RG2, wanderte zu RG1 und trat zumindest in Kontakt. Ob zur Fütterübergabe o.ä. konnte nicht beobachtet werden. Die Ameise blieb anschließend auch augenscheinlich im RG1.
RG1: -offen-
Die Tiere scheinen tatsächlich ein wenig gewachsen und zahlreicher zu sein. Sie sind aktiv, sowohl im Nest, als auch in der Arena. Die Wurststückchen, welche maximal so groß wie eine Ameise sind, liegen zentral bei der
Brut im Nest und werden dauerhaft angenagt und bespeichelt.
Das RG wurde von mir im Sand etwas mehr in die Waagerechte gedrückt. Genau wie im anderen RG geht auch hier langsam der Wassertank seinem trockenen Ende entgegen. Damit die Watte noch etwas mehr Feuchtigkeit bekommt, nun also diese kleine Korrektur.
RG2: -rote Folie-
Das Nest ist nun durch die Folie dauerhaft einsehbar. Die
Gyne bewegt sich kaum und auch der Rest der Kolonie sitzt nur herum. Ab und zu ist eine Arbeiterin bei einem kurzen Kontrollgang zur
Brut im Eingangsbereich zu beobachten, aber ansonsten ist wirklich alles ruhig.
Habe versucht mir die
Brut mithilfe einer kleinen Taschenlampe einmal genauer anzusehen. Ohne geeignete Lupe aber überraschend schwer, vielleicht auch da Lasius niger wirklich keine große Art ist. Die
Königin hat immernoch angeknabberte Reste ihrer Flügel. Ein wenig
Brut war ebenfalls noch auszumachen.
Einige "Eier" sind weiß, ziemlich kugelförmig und die kleinsten. Ich vermute es könnte sich hier aber zumindest teilweise auch nur um Sandkörner handeln.
In kleinen, losen Grüppchen liegen ein wenig größere, gräuliche "Körner". Vermutlich
Larven. Beide Formen sind auch an die Decke des Eingangsbereichs geklebt.
Vermutlich wartet die Kolonie einfach auf die nächste Generation und kommt deshalb nicht wirklich hervor. Ich hoffe dann ziehen sie bald in das Gipsnest.
Ich nehme an dann wird sich auch zeigen, ob RG1 als "Satellitennest" der Kolonie angegliedert werden konnte. Wenn nicht, wird es vermutlich ein grausigen Ende nehmen.
Normalerweise gewinnt in einem solchen Konfliktfall die Kolonie mit mehr Truppen.
05.03.2016 Nach einiger Recherche gibt es wohl einige agressionshemmende Faktoren, die für den bisherigen Frieden im Formicarium gesorgt haben könnte. Die beiden Völker haben höchstwahrscheinlich verwandte Gynen. Außerdem können Jungtiere oft Pheromone zur Beruhigung koloniefremder Artgenossen erzeugen.
[Anna Moech: Ameisen Kommunikation und Gesellschaftsformen]
RG1: -offen-
Gestern Abend konnten die Ameisen bei arbeiten am Nesteingang beobachtet werden. Sandkorn für Sandkorn wird nun aufgeschichtet und langsam scheint sich die große Öffnung tatsächlich ein kleines Bisschen zu verkleinern.
--> 10 Tage nachdem ich die ersten Anfänge der "Abdichtung" entdeckt habeDie Ameisen in RG1 sind wohl genährt und haben deutlich gedehnte
Gaster.
--> Scheinbar haben sie nicht nur mehr beim Honig zugelangt, sondern auch ihre Wurst brav weiter
gefressenEs fällt auf, dass es niemals mehr als 2 Tiere gibt, die das Nest verlassen um die Arena zu erkunden (und vermutlich um Duftspuren zu legen und zu erneuern). Bestimmte Tiere mit besonders fetten Gastern sitzen hauptsächlich bei der Wurst und der
Brut.
--> Woher diese augenscheinliche "Dominanz" kommt ist unklar, denn es waren bisher keinerlei
Konfliksituationen bzw. irgendwelche Agressionen oder Drohungen untereinander zu
beobachten.RG2: -rote Folie-
Die
Gyne hat sich kurz erhoben und so erstmalig den Blick auf die Mitte der Watte freigegeben in der offenbar
Larven und
Puppen zu liegen scheinen. Auslöser für ihre Aktion war vermutlich ich. Ich habe eine 5ct Münze unter das RG, auf der Seite des Wassertanks gelegt, um das Nest ein wenig zu kippen und die Watte besser zu befeuchtet.
--> Wieder sinnloser Aktionismus, die
Brut lag natürlich gut, wo sie war und durch meine Aktion
musste nun also viel umgeräumt werden um alle mühsam aus dem nun vermutlich minimal zu
feuchten Wattezentrum zu holen.
Die
Brut ist nun besser zu sehen. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um immer größer werdende
Larven die von gräulich durchsichtiger Farbe sind und einen dunklen Fleck -meistens im oberen Drittel- aufweisen.
Jeden Tag gibt es etwas mehr von der
Brut in RG2 zu erahnen und ich bin natürlich voller Vorfreude.
06.03.2016UNMÖGLICH!
Die "
dicken Mädchen aus RG1" haben mir heute eine riesige Schwachstelle in der Formicariumskonstruktion aufgezeigt!
Sie haben angefangen sich in den Wüstensand der Arena zu graben.
Wie ist das möglich? Der Wüstensand war dafür gedacht, so locker zu sein, dass die Ameisen sich nicht in ihn eingraben können. Dies funktioniert natürlich nur so lange der Sand trocken ist. Da ich das Gipsnest nun aber immer feuchter werden lasse und der Wüstensand direkt an dem Gips anliegt, saugt der Sand nun die Feuchtigkeit aus dem Gips und inzwischen ist beinahe das gesamte Formicarium grabfähig. SHIT!
Drastische Momente erfordern aber nun einmal auch drastische Maßnahmen! Es schien am frühen Nachmittag soweit alles ruhig in den entsprechenden RGs zu sitzen, nachdem ich das fleißige Graben der Kolonie RG1 vorerst unterbrochen hatte.
Die RGs wurden mit Watte abgesperrt und aus dem Formicarium entfernt. Mit Aquariumskleber wurde eine Folie auf das Gipsnest gebracht, welche zu viel Abgeben der Flüssigkeit im Gips durch direkten Kontakt zum Sand verhindern soll.
Heute keine Einzelberichte, da beide RGs in einem Karton liegen.
Das Formicarium wurde von mir umgegraben, der Gips freigelegt und die Folie angebracht. Bei diesen Arbeiten entdeckte ich noch eine Arbeiterin. Ich weiß nicht sicher zu welcher Kolonie sie gehört (obwohl ich stark vermute sie wird Eine aus RG1 sein), deshalb muss sie die nächsten 24h in einer Tasse bleiben. Zufällig stand eine Griffbereit in der vor einiger Zeit etwas Talkum angerührt wurde, da kommt sie auch nicht die Seiten hoch.
-->Ich hoffe 24h reichen tatsächlich aus. Vorher nochmal Recherche.
Update 07.03.2016:
Aquariumskleber stinkt immernoch wie die Sau. Aber es sind ja auch noch keine 24h vergangen...
Das Tier in der Tasse is leider gestorben. Ich kann nicht genau sagen warum aber es war mit Talkum überzogen... vlt. erstickt?
Ich fühl mich heute aufjedenfall wie ein Mörder
Ich hab noch überlegt sie schnell in ein neues sauberes Glas zu sperren, war aber in Eile und verzichtete deshalb darauf!
NEVER EVER AGAIN
R.I.P. Dude