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Wandbewohner eines Fachwerkhauses

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
Toeffy
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#1 Wandbewohner eines Fachwerkhauses

Beitrag von Toeffy » 22. März 2016, 16:02

Hallo zusammen!

Wir haben seit vielen Jahren ein Nest. Wo ganz genau haben wir letztes Jahr vermutet und mein Mann sprühte Ameisengift in die Wand. Danach War Ruhe. Das War letztes Jahr , wann wissen wir nicht mehr genau. Neues Jahr, neues Glück. Ne ne. Sie sind wieder da. Seit etwa 2 Wochen jetzt. Aber sie scheinen sich eine neue Wand gesucht zu haben.
Kann uns jemand bei der Bestimmung helfen und uns Tipps geben Sie wieder auszuquartieren? Sie sind schon sehr lästig.

In Tesafilm, unter einer Lupe
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LG Toeffy



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Baumarkthammer
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#2 Re: Wandbewohner eines Fachwerkhauses

Beitrag von Baumarkthammer » 22. März 2016, 17:44

Hallo Toeffy,

das werden Lasius brunneus oder Lasius emerginatus sein.
Wo in etwa wohnst Du?

Die zu bekämpfen ist anstrengend und undankbar.
Es sind die häufigsten Ameisen in deutschen Häusern und bewohnen mit vorliebe morsches Holz, nagen aber keine intakten Balken an. Die Ameisen deuten also auf Schäden am Haus hin, verursachen selber aber keine.

Ich habe im Haus die besten Erfahrungen mit sprühbarem Insektizid aus dem Baumarkt gehabt.
Die Kolonie wirst Du damit nicht los, aber die Ameisen furagieren lange nicht im Haus, wenn Du es in die Ritzen sprühst aus denen diese kommen.

Gruß,
Kaj.
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#3 Re: Wandbewohner eines Fachwerkhauses

Beitrag von Gast » 22. März 2016, 18:16

Wie baumarkthammer schon sagte, kommen eigentlich nur die zwei genannten Ameisenarten in Frage.

Im Forum der ASW wurde eigentlich immer ein langsam wirkendes Ameisengift empfohlen, was Du den Ameisen über Frasköder anbietest. Das Fressen sie und füttern damit dann auch die Königin und wenn die Königin stirbt, stirbt auch die ganze Kolonie. Jetzt im Frühjahr ist auch die richtige Zeit dafür, weil später im Jahr finden sie genug Nahrung draußen und die Giftköder sind dann evtl. nicht wirksam.

Also mal in den Baumarkt gehen und fragen, ob sie Ameisenköder haben, die ein langsam wirkendes Gift beinhalten und auslegen.



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trailandstreet
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#4 Re: Wandbewohner eines Fachwerkhauses

Beitrag von trailandstreet » 22. März 2016, 21:55

Da kann ich zu meinen Vorrednern nur ergänzen.
Trotz allem würde ich dann aber noch die Wände nach möglichen Schäden absuchen oder lassen, denn gerade wenn sich die Feuchtigkeit mal einen Weg in ein Fachwerkhaus gebahnt hat, dann kann es schnell zu gröberen Schäden kommen.
Erstens bin ich vom Fach und zweitens kenn ich diese Häuser, da meine Großeltern in so einem wohnten, bzw jetzt mein Onkel. Immerhin sind die auch nicht neueren Baujahres und die verwendeten Baustoffe sind alles andere als wasserabweisend.



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#5 Re: Wandbewohner eines Fachwerkhauses

Beitrag von Gast » 22. März 2016, 22:15

Es ist die Frage, ob sie wirklich nur in feuchtem Holz nisten. Ich habe zumindest in der Haltung die Erfahrung gemacht, dass holzbewohnende Arten auch in komplett trockenen Nestern leben können. Warum also nicht auch in einem Haus?

Ich habe mich auch mal mit Herrn Bauer unterhalten, das ist der Biologe, der die Umsiedlung der Waldameisen aus einer Niedersächsischen Schule geleitet hat. Er meinte, dass Lasius brunneus auch in Häusern nisten kann, die keinerlei Vorschäden aufweisen.

Feuchtigkeit befördert einen Lasius brunneus Befall zwar, aber Vorschädigungen sind nicht erforderlich. Z.B. Styropor oder Kork werden ohne jede Feuchtigkeit gern besiedelt.


Das deckt sich auch mit den Erfahrungen aus der Haltung.



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#6 Re: Wandbewohner eines Fachwerkhauses

Beitrag von trailandstreet » 22. März 2016, 23:23

Lasius brauchen ja generell nicht viel Feuchtigkeit. Da sie aber meist bereits vorhandene Hohlräume ausnutzen oder bereits beschädigte Bausubstanz, wäre es aller Wahrscheinlichkeit nach doch sinnvoll, die Sachlage mal abzuklären.
Wir hatten früher in der Nachbarschaft ein reines Holzblockhaus (ca 300 Jahre alt), das hatte mal einen Hausbockbefall, da waren teilweise richtige fingerdicke Löcher in der Aussenwand. Der Befall war zu meiner Zeit schon lang rum, aber so etwas könnten zB die L brunneus locker ausnutzen.
Meist sind es aber auch nur einfach die Arbeitsfugen, zwischen Holz und Lehmfüllung. So ein Minispalt reicht schon für ganz schön viele Ameisen.



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#7 Re: Wandbewohner eines Fachwerkhauses

Beitrag von Gast » 23. März 2016, 10:40

Die fressen sich halt auch schön in Styroporplatten oder anderes weiches Material, das zur Isolierung verwendet wird. In dem Thread wird zum Beispiel nichts von Vorschäden geschrieben: https://www.antstore.net/forum/ameisen- ... t8269.html



Toeffy
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#8 Re: Wandbewohner eines Fachwerkhauses

Beitrag von Toeffy » 23. März 2016, 10:58

Vielen Dank für die schnellen und deutlichen Antworten!
Wir sind ja auch schon seit Jahren immer wieder dabei sie zu bekämpfen. Ich hatte mal das Ameisenstreu vom Aldi mit genommen und habe es in den ersten Jahren einfach ausgestreut wo ich sie sah. Nachdem das allerdings nicht den nötigen Erfolg brachte las ich im Internet von diversen "Ködertellern" die man mit Sirup oder Bier gemischt mit dem Ameisengift hin stellt. Hab ich natürlich auch getan. Nur leider ohne spürbaren Erfolg. Sie ignorierten die Leckereien. Sie sind ja auch sehr wählerisch. Einen Tag wollen sie Kuchenkrümel, den anderen Tag lieber Honig ect. Es ist so schwierig. Außerdem verstecken sie sich oft tagelang und kommen an anderen Tagen Meuteweise ans tageslicht. Die letzten Jahre konnte man es sogar gut am Wetter fest machen: schlechtes Wetter bedeutete Invasionen auf meiner Küchenablage, sonniges Wetter war funkstille.

Unser Haus ist sehr alt, unten Bruchstein, oben Lehm-Fachwerk. Wir haben es gerade gekauft, aber schon Jahre bewohnt. Die Bausubstanz ist in der Tat nicht mehr in Ordnung und dringend sanierungsbedürftig. Wir wollten aber alles mit den Jahren machen, schön nach und nach. Jetzt habe ich vor dem Ausmaß des Nestes Angst. Die Ameisen wollte ich nämlich schon ganz gerne jetzt los werden und nicht erst in Jahren.
Wie schon geschrieben haben wir letztes Jahr eine Wand von innen Ausgesprüht in der wir das Nest vermuteten. Von dort sehe ich nichts mehr kommen. DIe alten Straßen gibt es nicht mehr. Jetzt fürchte ich haben sie sich ein neues Domizil gesucht. Da haben wir aber noch nicht raus bekommen wo es ist.
Köderteller stehen auch, aber wieder nichts was ihrem Appettit endspricht. Wir sprühen überall dort wo wir sie sehen. Ist das Spray denn anhaltend? Ich meine wirkt es nach, sodaß ich nicht alleine die Tiere besprühen sondern auch ihre Straßen besprühen kann um sie früher oder später zu "erwischen"?

Was können wir noch tun um ganz gezielt zu bekämpfen?



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