Hallo,

ich bin neu hier und seit kurzem glücklicher Besitzer eines Starter-Sets für Anfänger ( Formica (Serviformica) rufibarbis ).
Ich habe mich soweit an alle Beschreibungen hier gehalten und bin dankbar dafür.
Allerdings fehlt mir ein gewisses "Regelwerk" in Bezug auf die Feuchtigkeit des Nestes ( Glas M - Ameisenfarm 29x1,8x20cm - transparent ). Jeden bis alle 3 Tage bewässern erscheint mir nicht nachvollziehbar .. Ich habe dieses Belüftungsröhrchen mit eingegraben und das Granulat damit befeuchtet .. und oben auch ein paar ml nach unten sickern lassen. Doch die Lehm-Sand-Mischung war ja schon etwas feucht, als sie ankam .. von "Verdunklung" beim befeuchten kann man (zumindest ich) nichts erkennen.. Ergo : Wie erkenne ich wenn es zu trocken ist ? Das Glas beschlägt schon leicht und es bilden sich weisse Ränder/Spuren (ist das schlecht ?)

ich überlegte schon so ein Feuchtigkeitsmessgerät zu kaufen : http://www.amazon.de/Digital-Temperatur-Feuchtigkeit-Messger%C3%A4t-Tester/dp/B008FZ4VP2/ref=sr_1_23?ie=UTF8&qid=1460658750&sr=8-23&keywords=feuchtigkeitsmessger%C3%A4t ... würde das helfen ?
Die Arena hat ja ein Hygrometer das permanent 80% anzeigt .. hier kann ich ja dann reagieren .. aber da die Ameisen sich sowieso gerade im Nest eingegraben haben, sorge ich mich um deren Umgebung .. da sie ja keine Anzeichen zeigen, wenn etwas nicht stimmt..
Wäre nett wenn Ihr mir ein paar Tips gebt. (ich las z.B, hier auch dass die Formica rufibaris es nicht so feucht mag) ..

Gruß
nahpetsM

Hi nahpetsM,

Erstmal Herzlich willkommen im Ameisenforum

Es fehlt eine entscheidende Angabe, nämlich wie groß ist ist deine Kolonie?

Da du Starter set erwähnt hast gehe ich einfach mal davon aus, dass du die Kolonie bei Antstore bestellt hast. Dort sind momentan nur kleine Gründerkolonien mit sehr wenigen Arbeiterinnen erhältlich.

Sollte dies der Fall sein, macht es die Sache tatsächlich etwas komplizierter.

nahpetsM hat geschrieben: (ich las z.B, hier auch dass die Formica rufibaris es nicht so feucht mag) ..

Das ist denke ich richtig so, und bei einer größeren Arbeiterinnenanzahl würde ich das Nest kaum oder sogar gar nicht befeuchten. Die Ameisen kümmern sich dann selbst um das Befeuchten. Vorausgesetzt eine Wasserquelle, z.B. ein Trinknapf, steht allzeit in der Arena bereit.

Da es vermutlich nur wenige Arbeiterinnen sind, wäre die beste Option gewesen, sie im Reagenzglas zu belassen. Da haben sie bei Bedarf Feuchtigkeit und du hast sie immer im Blick um ab und zu eine Kontrolle durch zu führen. In der Farm ist das natürlich schwieriger.

Mein Rat ist in der jetzigen Situation ein Mittelweg: Stell in der Arena eine Tränke bereit, so dass die Tiere stets Wasser trinken können. Die Tränke kannst du mit Watte gegen Ertrinken sichern.
Die Farm befeuchtest du weiterhin, allerdings weniger als bisher. Ein- zweimal die Woche dürfte völlig ausreichen.

In der Zukunft ist es am besten, du bietest einen feuchten und einen trockenen Nestteil an, dann können die Tiere sich entscheiden, wo es ihnen am besten gefällt. Puppen werden beispielweise bevorzugt in trockenen Bereichen gelagert.

MfG Maddio

P.S.: Ich finde du hast mit den Formica rufibarbis eine sehr gute Wahl getroffen. Alle Serviformica sind sehr spannend zu beobachten und haben ein großes Repertoire an Verhaltensweisen!

Hi Maddio,
vielen Dank für die Antworten. In der Tat habe ich das RG mit 1 Königin und 5 Arbeiterinnen gleich geöffnet und ins Nest krabbeln lassen, die Arena ist denen vermutlich noch zu weit weg, Kundschafter krabbeln höchstens 2cm in die Verbindungsröhre (40cm lang) ... eine einsame ist noch in der Arena und ich hoffe dass diese den Weg zum Volk (oder besser : Grüppchen ) findet. Sie graben fleißig Gänge und Kammer (die rote Folie wirkt also, da sie es offen lassen) . Das mit dem Wasser löse ich momentan so : das zweite Verbindungsrörchen zur anderen Seite war ja mit einem Blindstopfen zu, darin habe ich jetzt wenige Tropfen Wasser und einen Spritzer Honig rein ... entdeckt haben sie es schon, mal sehen ob es nützt. Bisher sehe ich ja nur noch diese zwei Kundschafter und die einsame in der Arena (soll ich sie lieber zum Nest transportieren ?, geht sie ohne Volk ein ? sonst hat sie ja alles) . Den Zustand der Königin nicht beobachten zu können ist natürlich doof, denn wenn was wäre , würde ich das vermutlich erst merken wenn sich nach Monaten nix tut, oder ?

Für das nächste Mal.

Lege besser die Ameisen in die Arena und nicht ins Nest.
Normalerweise bleiben die Recht lang im RG, dort drinnen ist es ja durch die Watte recht Feucht.
Dadurch das besonders bei jungen Kolonien jede Arbeiterin zählt rennen sie auch nicht sofort in der Gegend rum. Sie wissen ja nicht das es eine sichere Umgebung ist und sie keine Fressfeinde zu fürchten haben.
Deshalb verbauen sie normal den Eingang des RG mit kleinen steinen und Sand. Herauskommen tun sie nur im Schutz der Abenddämmerung und Nachts. Sobald 10-15 Arbeiterinnen sind wirst du viel mehr Aktivität sehen.

Geduld ist eine Tugend

Zur Befeuchtung: Lieber etwas zu wenig als zu viel, Schimmel bildet sich recht schnell und den bringst du nicht so einfach wieder weg. Besonders nicht in deinem Nest.
Lieber etwas weniger und immer schauen das sie was zum trinken haben dann geht das sicher gut

Grüsse Thomas

nahpetsM hat geschrieben:Das mit dem Wasser löse ich momentan so : das zweite Verbindungsrörchen zur anderen Seite war ja mit einem Blindstopfen zu, darin habe ich jetzt wenige Tropfen Wasser und einen Spritzer Honig rein ... entdeckt haben sie es schon, mal sehen ob es nützt.

Biete Honig besser nur in der Arena an. Wenn sie Hunger haben werden sie in der Arena danach suchen. Im Schlauch oder Nistbereich riskierst du sonst Schimmel.

nahpetsM hat geschrieben:Bisher sehe ich ja nur noch diese zwei Kundschafter und die einsame in der Arena (soll ich sie lieber zum Nest transportieren ?, geht sie ohne Volk ein ? sonst hat sie ja alles) .

Da muss man sich keine Sorgen machen. Die in der Natur zurückgelegten Distanzen sind um ein Vielfaches größer. Es ist nicht nötig da nach zu helfen.

Deine Kolonie ist also noch sehr klein. Jeder Verlust einer Arbeiterin ist schmerzhaft für sie. Deshalb gehen sie kein Risiko ein, und verlassen das Nest nur, wenn es absolut nötig ist. Es kann gut sein, dass sie in der Nacht im Schutze der Dunkelheit auf Nahrungsuche gehen. Das hat ManthoFL schon richtig ausgeführt.
Dazu kommt, dass sie einiges an Nahrung speichern können, und die gespeicherte Nahrung auch untereinander aufteilen können.

nahpetsM hat geschrieben:Den Zustand der Königin nicht beobachten zu können ist natürlich doof, denn wenn was wäre , würde ich das vermutlich erst merken wenn sich nach Monaten nix tut, oder ?

Man sollte immer vom Besten ausgehen das einzige was du tun kannst, ist abwarten, und in der Arena Futter anbieten. Es wird bei der Koloniegröße nur langsam vorangehen. Fünf Arbeiter können nicht viel Brut heranziehen. Aber wenn alles gut läuft wirst du etwa im August um die 20-30 Arbeiter haben und dann ist mehr los.

Es wäre vermutlich besser gewesen gleich eine Kolonie mit einem guten Stamm an Arbeiterinnen zu kaufen, da die Gründungsphase sehr viel Geduld erfordert und es nicht viel zu sehen gibt.