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Hallo und erste Fragen

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Sir Joe

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#1 Hallo und erste Fragen

Beitrag von Sir Joe » 19. April 2016, 20:50

Hallo liebes Ameisenforum.de,

ich lese zwar schon seit einiger Zeit im Hintergrund mit, jedoch ist das hier mein erster Beitrag, darum möchte ich mich kurz vorstellen.

Zwar waren Ameisen schon immer faszinierend und der Gedanke einer Ameisenfarm war schon lange vorhanden, jedoch habe ich mich erst im letzen Jahr intensiver mit ihm beschäftigt und so wurde nach reichlicher Überlegung der Beschluss gefasst, Taten folgen zu lassen und endlich eine eigene Kolonie zu halten.

Ich habe mich für Lasius niger, aus dem heimischen Garten entschieden und den Hochzeitsflug der Jungköniginnen abgewartet um mir eine Gyne zu fangen. Gesagt getan, ich habe zwei Reagenzgläser vorbereitet, Gynen ohne Flügel gesammelt und am nächsten Tag konnte ich auch schon die aufgehäuften Eier begutachten. Zwei aus dem Grund, um auf Nummer Sicher zu gehen. Was wenn mit einer Kolonie irgendwas nicht stimmt? Ich habe mir vorgenommen mich später für die stärkere Kolonie zu entscheiden und die andere wieder im eigenen Garten, in welchem sie auch gefangen wurden, auszuwildern. Immerhin haben sie so einen guten Start der Koloniegründung, welcher in freier Natur sicherlich schwerer fallen dürfte und um das Thema Intraspezifische Homogenisierung sollte ich mir auch keine Gedanken machen müssen. Außerdem hoffe ich dann in den nächsten Jahren einen Vergleich zur freien Natur zu haben.

Im ersten Jahr habe ich das Reagenzglas an einer Art Mini-Arena angeschossen, in der Form von einer Tuppadose mit ausgeschnittenem Deckel welcher abgedeckt wurde.
Bis zur Winterruhe hat das auch super funktioniert, dann hieß es warten.
Ich glaube jeder der mit der Ameisenhaltung anfängt muss sich nun selber auf die Probe stellen und in Geduld zu Üben.
Ende März war es nun soweit und ich habe meine kleinen Schützlinge zuerst für knapp zwei Wochen auf den Balkon geparkt bevor sie dann ins Wohnzimmer ziehen durften.
Da noch nicht so viele Fliegen wie im Sommer unterwegs sind und ich im Keller bereits alle Weberknechte und Co eingesammelt hatte habe ich mir Mehlwürmer zum verfüttern besorgt.
Diesen Schritt hätte ich schon letztes Jahr gehen sollen, das hätte die Eiweißversorgung um einiges leichter gemacht.
Nun ja, soweit so gut. Die kleinen zeigen immer mehr Präsenz in der Arena, welche seit diesem Jahr in Form eines kleinen Aquariums angeboten wird.
Die Reagenzgläser mit den jungen Ameisenkolonien liegen abgedeckt auf dem Sandboden.
Den Ausbruchschutz habe ich mit einer Schicht Talkum am oberen Beckenrand gestaltet, jedoch konnte ich noch nicht beobachten, dass bis jetzt auch nur eine einzige Ameise bis dahin vorgedrungen ist.
Neben Futter in Form von Mehlwürmern Spinnen und Co finden die Ameisen in der Arena auch Honigwasser eine Vogeltränke zur Wasserversorgung,
welche natürlich mit Watte gesichert ist, und einen Ausgang, bzw. Eingang zu Ihrem neuem Y-Tong Nest.

Und hier fangen nun die Fragen an.

Ich habe für die eine Kolonie ein stehendes Y-Tong Nest gebaut, welches durch einer Wasserkammer von oben befeuchtet wird und für die andere ein liegendes, welches zum Teil in einer Wasserschale steht gebaut.
Ich frage mich nun allerdings ob ich mir Gedanken machen muss, dass das Wasser umkippt, faul wird oder sonst irgendein Problem auftritt.
Zu dem Thema find ich einfach nirgends irgendwelche Infos oder Berichte und würde mich sehr freuen eure Erfahrungen und Meinungen zu dem Thema zu lesen.

Ein weiteres Thema wozu ich keine Infos finde ist die Elektrostatische Ladung der Roten Folie über das Nest.
Jeden der solch eine Folie benutzt ist sicherlich schon aufgefallen das diese sich statisch, durch Reibung, sehr schnell aufladen lässt.
Ich habe mich letztens gefragt ob diese Statische Ladung ausreicht um den Ameisen Probleme zu bereiten und hab die Folie über einer Ameise in der Arena gehalten.
Ich war erschrocken, denn meine Testprobantin ist aus über einem Zentimeter direkt zu der Folie herangezogen worden und hatte keine Chance mehr darauf weg zu laufen,
da die Anziehungskraft der statisch geladenen Folie einfach zu groß war. Ich habe ihr mit einem Stück Papier geholfen aber nun frage ich mich,
inwiefern eine Statisch geladene Folie über den Nestbereich Probleme bereiten könnte.

Ein Thema was mich auch noch beschäftigt ist die Frage warum ich noch keine richtigen Arbeiterinnen in meiner Kolonien habe, bis jetzt sind scheinbar nur Pygmäen vorhanden und das bei Koloniestärken von etwa 29 Individuen.
Habe ich im ersten Jahr zu wenig Eiweiß angeboten? Ich hatte vor der Winterruhe nur zwei Generationen von Arbeiterinnen bzw. Pygmäen welche sich in Größe nicht unterscheiden lassen.
Nach der Winterruhe sind bis jetzt noch keine weiteren Arbeiterrinnen geschlüpft wobei der nächste Schub nicht mehr lange auf sich warten sollte.
Anhand der Größe der Larven und Puppen mache ich mir allerdings Sorgen und denke, das die neuen Arbeiterinnen wieder nicht größer sein werden wie zuvor.
Ist es normal das erst in der dritten oder vierten Generation richtigen Arbeiterinnen zum Vorschein treten oder habe ich vielleicht doch keine Lasius niger Kolonie wie angenommen?

Bei Zeiten werde ich euch noch mit Bildern versorgen bis dahin hoffe ich mich verständlich genug ausgedrückt zu haben,

Schöne Grüße
Sir Joe



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trailandstreet
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#2 Re: Hallo und erste Fragen

Beitrag von trailandstreet » 20. April 2016, 11:04

Das mit dem Wasser kommt drauf an. l niger brauchen es nicht so feucht, die stehen normalerweise nicht immer im Nassen. Ok, es kann mal etwas grün werden, durch Veralgung, aber das stört eigentlich, zumindest gesundheitlich, nicht. Das aber auch nur dort, wo es immer feucht ist.

Was die Aufladung angeht, solange Du nicht imemr die Folie abziehst, macht das nichts. Durchs Drüberlaufen der Ameisen selbst, lädt sie sich nicht so auf, dass die das spüren würden. ich verwende lieber einfach einen Deckel, Karton, Alufolie.

Wenn das Volk noch klein ist, kann es durchaus sein, dass die Arbeiterinnen noch kleiner sind. Nahrungsknappheit etc. Sehe ich bei meiner Blumentopfkolonie am Balkon auch. Das Vergleichsvolk im Haus (selber Schwarmflug) hat schon normalgroße :a:
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#3 Re: Hallo und erste Fragen

Beitrag von Sir Joe » 22. April 2016, 00:06

Guten Abend und danke für deine Antworten.

Bei der Statischen Ladung der Folie hatte ich wohl einen Denkfehler, es ist so das die Folie nur auf der Acrylglasscheibe aufliegt und die Ameisen selbst nicht im Kontakt damit kommen. Mein Gedanke ging dahin das die Anziehungskraft der statisch geladenen Folie, ähnlich wie Magnetismus, durch die Scheibe hindurch geht. Naja ok, Thema beendet :andiewand:

Wegen des Wassers meinte ich eigentlich an sich nicht die Feuchtigkeit im Nest, sondern eher das der Wassertank, in dem das Nest steht, schlecht wird. Konstruktionsbedingt ist es mir ja nicht möglich das Wasser auszuwechseln, ich kann halt immer nur nachkippen, ansonsten müsste ich jedes Mal das Nest aus dem Wassertank heben was den Ameisen sicherlich auch nicht gefallen würde. Aber na gut, anscheinend mache ich mir zu viele Gedanken, immerhin bin ich nicht der einzige der sein Nest so befeuchtet.

Zum Thema Pygmäen oder, ich sag mal fortgeschrittene Arbeiterinnen, da werde ich mich weiter in Geduld üben. Ich beobachte jetzt seit mindestens zehn Tagen Puppen im Reagenzglas, lange kann der nächste Schub also nicht mehr dauern und vielleicht sind die Arbeiterinnen ja doch etwas größer wie vorher.



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#4 Re: Hallo und erste Fragen

Beitrag von trailandstreet » 22. April 2016, 10:20

Durchs Gals durch? Naja, so stark ist die Karft nun auch wieder nicht. Immerhin ist das Elektrostatik und Gals ein guter Isolator.

Das mit dem Wasser nachfüllen musst Du selbst raus bekommen. Wenn Du nachfüllst, wird der Stein das meisste wegsaugen. Ist er erst mal gesättigt, reicht das eine Zeit lang. Er muss auch nicht dauernd im Wasser stehen.

Warte mal ab und gib ihnen gut Proteine, dann sehen wir weiter.



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#5 Re: Hallo und erste Fragen

Beitrag von Sir Joe » 23. April 2016, 12:14

Guter Hinweis, dass der Stein nicht die ganze Zeit über im Wasser stehen muss.

Schöne Grüße



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