heute möchte ich meinen Beitrag zur Heimchenfarm/haltung leisten.
Ich möchte möglichst ausführlich auf das Thema eingehen, um eventuell viele Fragen zu klären.
Kritik oder Fragen finde ich sehr hilfreich!
Als kleine Zusammenfassung, ich besitze 2 kleine Lasius niger Kolonien mit je ca. 60 Arbeiterinnen und ein Haufen an Eiern und
Beide halte ich noch im Reagenzglas, was auch bedeutet, dass bei einer so "geringen" Brutanzahl auch keine großen Mengen an Eiweißen benötigt wird. Trotz alledem beschloss ich, um meine Kleinen immer mit frischem und nährstoffreichem Futter zu versorgen, mir eine Heimchenfarm anzulegen.
Auch um die Heimchen beim Wachsen zu beobachten.
Vor 4 Wochen kaufte ich mir eine Heimchenbox im Zoogeschäft für 1,99€, also ein durchaus vertretbarer Preis für diese Menge (ca. 60 Stk.).
Meine Heimchen hatten zu Beginn eine Körperlänge von 3-5 mm, nun haben sie einiges zugelegt und die meisten befinden sich zwischen 7 mm und 1 cm.
Schematisch kann man sagen, dass vom Schlupf aus dem Ei bis zum adulten Tier bei: 23°C = 8 Wochen, 30°C =5-6 Wochen vergehen.
Dem ist hinzuzufügen, dass die Entwicklungszeiten von einzelnen Heimchen erheblich differieren, selbst dann wenn sie bei gleichen Haltungsbedingungen aufwachsen und aus dem gleichen Wurf stammen.
Es bilden sich oft einige besonders große Individuen heraus, während die meisten anderen Tiere erst zwei Drittel der Körperlänge aufweisen. Auch gibt es viele Nachzügler, die nur wenig zu wachsen scheinen.
Heimchen erreichen eine Größe von 18 bis 25 mm.
Ausgewachsen springen sie bis zu 30 cm hoch.
Möchte man die Tiere einfangen, so empfiehlt es sich, das Gehege für kurze Zeit in den Kühlschrank zu legen.
Die Heimchen verfallen dann in eine Kältestarre, werden unbeweglicher und träge.
Zur Ernährung hab ich die besten Erfahrungen mit: Dinkel/Haferflocken, Karottenstücken und Wildkräutern (Löwenzahn oder Wegeriche) gemacht. Dabei ist darauf zu achten, dass vorallem die frischen Lebensmittel aus einem ökologischen Anbau stammen (Obst und Gemüse werden gespritzt um Bakterien und Schädlinge abzutöten,
sicher ist, dass das den Krabblern nicht bekommt).
Wenn man ausreichend Obst und Gemüse füttert braucht man keine anderweitige Wasserzufuhr.
Wenn man sich doch dafür entscheidet, ist von einer offenen Wasserquelle (im Schälchen) abzuraten, da sie sonst schnell hineinfallen und ertrinken.
Bitte keine Zitrusfrüchte füttern, Heimchen vertragen die Säure nicht.
Auf einigermaßen proteinhaltige Nahrung sollte Wert gelegt werden, da Heimchen sonst auch zu Kannibalismus neigen.
Nun ein paar Fotos.
Ich sehe oft in Beiträgen, dass vor allem Futtertiere in engen Plastikschachteln gehalten werden.
Oft haben die Tiere nicht einmal natürlichen Boden oder eine Versteck-Klettermöglichkeit.
Mir ist natürlich klar, dass sie nicht als Haustier sondern nur als Futter verwendet werden, jedoch sollten den Tieren bis zum Tod ein angenehmes Leben ermöglicht werden.
Ich möchte dazu aufrufen, den Insekten einen schönen Wohnort zu gestalten, mit ausreichend Platz.
Es handeln sich schließlich auch um Lebewesen.
Am Ende gilt sowiso, glückliches Futter = glückliche Ameisen!
Viel Spaß und Glück,
Johanna