Lauant hat geschrieben:Was mich bewegt hat, keine P. dives zu halten?
Eigentlich nur der unendliche Platzverbrauch und die Geschichten von Gestank. Und wenn jetzt jemand sagte, das stünde doch auch hier im Forum, stimmte ich ihm zu, aber im Eu waren die Grauensgeschichten deutlich erschreckender
Eigentlich schade, dass Du sich deshalb nicht für die Art entscheidest. Ich halte nämlich beides für nicht sonderlich maßgeblich.
Zum Platzbedarf:
Ich halte meine Kolonie seit Sommer 2013, das ist also jetzt auch schon fast das 3. Jahr. Am Anfang hielt ich sie in einem 40x30x30 cm Becken. Und sie wuchsen innerhalb eines Jahres wirklich sehr schnell, von 1
Aber seit das erste mal Geschlechtstiere auftraten, nahm das Wachstum der Kolonie stark ab, sie bauten kaum im 2. Becken an ihrem Nest. An dieser Situation hat sich bis heute nichts verändert. Die Koloniegröße bleibt recht konstant, es sterben immer wieder Arbeiterinnen (was aber normal sein dürfte, die werden ja nicht so alt) und es kommen immer wieder welche hinzu, aber die Kolonie wird nicht größer, an den Nestern wird fast nicht gebaut. Daher langen wohl die zwei Becken bis die begattete
Wie kommts aber zu den ganzen Horrorstorry mit dem enormen Platzbedarf? Früher hat man riesige Kolonien verkauft, mit vielen
Immer wieder liest man auch, dass sich Polyrhachis dives im Nest begatten würden und Inzucht betreiben. Aber das kann ich bis jetzt nicht bestätigen. Ich habe schon mehrfach (insgesamt jetzt so 20)
Ich denke, dass ich sie vermutlich sogar in einem Becken hätte halten können. ein 60er Becken ist sicher ausreichend für eine Kolonie mit nur 1 Königinn. Natürlich, wenn man sieht, dass sie doch stärker wachsen, kann man ja noch ein zweites anschließen. Das Herumtragen der toten Ameisen, was ich auch schon beobachten konnte, kann man übrigens auch nicht durch ein 2m Becken verhindern, außer man sorgt dafür, dass die Ameisen ihre toten irgendwo herunterfallen lassen können, wo sie später nicht mehr herankommen. Ähnliches Verhalten kann man auch bei anderen Arten beobachten, die nicht am Boden leben. Z. B. trägt Crematogaster scutellaris auch tote Ameisen oder Abfall an einen höheren Punkt und lässt diese dann fallen. Das Problem bei Polyrhachis dives ist, das sie dann die Arbeiterinnen wieder aufnehmen, während Crematogaster scutellaris die einfach am Boden liegen lassen, obwohl sie mit dem "Abfall" in Berührung kommen.
Zum Geruch:
Ich konnte nie eine starke Geruchsentwicklung feststellen. Ich rieche die Ameisensäure nur, wenn sich mal wieder eine Arbeiterin festgebissen hat und ich dann an der Stelle rieche. Dann kann man die Ameisensäure gut wahrnehmen. Aber das ist bei allen Ameisen aus der Unterfamilie der Schuppenameisen so. Selbst Lasius niger spritzt Ameisensäure auf die Stelle der Haut in der sie sich festgebissen haben. Natürlich ist die Menge deutlich geringer. Aber Formica insbesondere Formica sanguinea und auch größere Hilfsameisen versprühen viel Ameisensäure. Ich konnte da jedenfalls keinen Unterschied zu meinen Polyrhachis dives feststellen.
Bis jetzt gab es ja auch nur einen Fall, dass jemand die Kolonie töten musste, weil der Geruch so stark war. Ich glaube auch, dass das so war, die Frage ist: Warum passierte das? und Wie häufig ist das ganze? Wenn man sich mal andere Haltungsberichte anschaut, stellt man fest, dass bis jetzt keiner solche Probleme hatte, daher kann man wohl davon ausgehen, dass besondere Umstände vorlagen, die ursächlich dafür waren, dass die Ameisen damals so viel Ameisensäure ausgeschüttet haben, so dass Atemprobleme usw. auftraten. Aber wie es halt immer bei exotischen Ameisen ist: Jedes Problem, das mit ihnen auftritt, wird ausgeschlachtet und als Regel dargestellt, damit man vor den enormen Gefahren warnen kann.