Um welche Ameisenart handelt es sich?

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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Maddio

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#9 Re: Um welche Ameisenart handelt es sich?

Beitrag von Maddio » 5. August 2016, 18:48

Lol, ich habe doch nur gesagt dass ich mich nicht festlegen würde, aber ich denke ebenfalls dass es wahrscheinlich eine Serviformica ist, und habe dein Urteil überhaupt nicht angezweifelt.

Es wurde aber nach einer Art gefragt, und die ist aus dem Foto heraus nicht sicher zu bestimmen, oder liege ich da falsch?

christian hat geschrieben:Alter... war das wieder einer dieser "Falschinformationen, die die Anfänger verwirren"? Mea maxima culpa.


Nein, aber wem der Schuh passt, der zieht in sich an. ALTER! :durchsage:

christian hat geschrieben:Und so Arten wie F. lemani sind eh nicht mit einem normalen Foto zu identifizieren und das ist auch für seine Zwecke gar nicht relevant.


Es wurde im Eingangspost nach der Art gefragt. Wenn jemand fragt "Um welche Ameisenart handelt es sich?", dann würde ich diese Information als relevant einstufen :clown:.

christian hat geschrieben:Wie schon andere gesagt haben, brauchen die außerdem noch eine Dynastie an vorangegangenen Nestern, bis die selber eins gründen können.


Das ist schon eher eine dieser Falschinformationen, die ich im anderen Thread angesprochen habe und die von dir als indirekte Kritik an deinen Aussagen aufgefasst wurde. Was soll den "Dynastien an vorangegangenen Nestern" bedeuten? Jungköniginnen von L. fuliginosus können bei weisellosen Chthonolasius-Kolonien gründen, da braucht es keine vorangegangenen Nester und erst recht keine Dynastien, was auch immer das bedeuten soll :confused:.

Das hier keine Lasius fuliginosus gezeigt wird ist mir im übrigen schon klar.

christian hat geschrieben:Termiten sind die, die besonders in den USA große Schäden an Gebäuden hinterlassen. Die gibt es nativ in Deutschland aber nicht.


Camponotus pennsylvanicus kann man hier auch noch erwähnen, als Holzschädlinge in den USA.
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#10 Re: Um welche Ameisenart handelt es sich?

Beitrag von christian » 5. August 2016, 22:28

:)

Na ja, Dynastie halt deshalb, weil es ein soz. Hyperparasit ist (Lasius-> Chthonolasius->Dendrolasius). Man kann halt F. lemani z.B. nicht von F. fusca unterscheiden (jedenfalls ohne Mikroskop). Entsprechend ist natürlich hier die allgemeine Qualität der Bestimmung hier, geht halt nicht anders.
Eine Artbestimmung ist also sehr oft nicht möglich und die Leute wollen ja auch lieber was über Ökologie etc. erfahren.

Ist halt immer doof in Foren, es ist schwer einzuordnen wer was wie meint. Und ich bin hier bissel empfindlich geworden, gerade gegen so Andeutungen.

Ham wir uns wieder lieb? :beer: :verliebt:

LG
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#11 Re: Um welche Ameisenart handelt es sich?

Beitrag von Maddio » 6. August 2016, 00:19

christian hat geschrieben:Na ja, Dynastie halt deshalb, weil es ein soz. Hyperparasit ist (Lasius-> Chthonolasius->Dendrolasius).


Ok dann verstehe ich wie es gemeint ist. Eine Dynastie bezeichnet halt eigentlich in erster Linie ein "Herrschergeschlecht", und die Arten sind aber aus verschiedenen Untergattungen. Und die "alten" Königinnen werden durch die neuen, recht fremden Königinnen ersetzt. Gut, man sucht halt immer Beispiele, die verständlich sind, und was ist schon eins zu eins zu übertragen. Wenn man erstmal in der Materie drin steckt fällt es einem schwer wieder alles wieder wie ein Laie zu sehen (wobei ich auch nur hobbymäßig drin stecke).

christian hat geschrieben:Man kann halt F. lemani z.B. nicht von F. fusca unterscheiden (jedenfalls ohne Mikroskop). Entsprechend ist natürlich hier die allgemeine Qualität der Bestimmung hier, geht halt nicht anders.


Ich habe mir vorhin nochmal den Bestimmungsschlüssel für Serviformica (aus dem Seifert) angesehen, und es ist wohl unmöglich die grauen/schwarzen Arten selbst mit einer guten Fotografie auf Artebene zweifelsfrei zu bestimmen. Du hast schon herrvoragend argumentiert, warum Formica fusca am wahrscheinlichsten ist und ich würde bestimmt mein Geld nicht auf eine andere Art setzen. Man kann sich nur eben nicht sicher sein, aber das hast du ja auch geschrieben, von daher galt die Kritik aus dem anderen Beitrag nicht dir sondern war allgemein gehalten.

Ich kann nur jedem empfehlen sich die Bestimmungsschlüssel im Allgemeinen mal anzuschauen, auch was die Lasius s. str. betrifft. Dann bekommt man erstmal ein Gefühl dafür, wie herausfordernd eine sichere Bestimmung von Schwesternarten ist. Die Unterschiede sind mit bloßem Auge nur mit sehr viel Erfahrung im Feld oder auf Fotos auszumachen. Ich traue mir jedenfalls nicht zu eine Lasius niger Queen von einer Lasius platythorax Queen zweifelsfrei zu unterscheiden. Vergleiche dazu:

http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?f=48&t=718&p=11808&hilit=platythorax#p11808

Für jemanden mit soviel Erfahrungswerten wie Boro, sind die Unterschiede gut zu erkennen, und auf den Fotos sehe ich auch was er meint. Aber als ich letztens im Wald Lasius s. str. Königinnen gesammelt (und wieder freigelassen) habe, stellte sich die Unterscheidung bzw. das Identifizieren der entscheidenden Merkmale am lebendigen Objekt mit bloßem Auge als unmöglich heraus, zumindest für mich. Eine Tendenz hatte ich schon, aber keine Sicherheit.

christian hat geschrieben:Eine Artbestimmung ist also sehr oft nicht möglich und die Leute wollen ja auch lieber was über Ökologie etc. erfahren.


Das kann gut sein, als ich den ersten Beitrag geschrieben hatte, wollte ich dir auch erst beipflichten, weil du meiner Ansicht nach ins Schwarze getroffen hast.

Es ist ja generell so, dass die Wahrscheinlichkeitsverteilung stets für die häufigen Arten wie Formica fusca, Lasius niger etc. spricht, vor allem wenn das Habitat angegeben ist. Aber ab und zu wird sich auch mal eine Schwesternart in Bereiche verirren, wo sie eigentlich nicht vorkommen sollte und umgekehrt. Man muss auch bedenken, dass gerade Königinnen ein ganzes Stück fliegen können und bei der Suche nach einem Nest u. U. lange Strecken laufend bewältigen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich gebe dir ein Stück weit recht, das ist kein Wissenschaftsforum und man muss nicht alles so eng sehen. Trotzdem wäre es schön eine gewisse Qualität aufrecht zu erhalten, finde ich.

christian hat geschrieben:Ham wir uns wieder lieb? :beer: :verliebt:


Da kann ich ja nicht nein sagen, wenn mit Hopfen- und Malztee geworben wird :beer: :division:

Alles wieder gut und schönes Wochenende!!

LG
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#12 Re: Um welche Ameisenart handelt es sich?

Beitrag von trailandstreet » 6. August 2016, 09:49

es ist schon eigenartig, meine F cunicularia fressen mir momentan beinahe die Haare vom Kopf. Zwei Flaschenkappen voll Ahornsirup täglich (bei warmem Wetter) sind fast die Regel, vom Eiweißbedarf der Brut mal abgesehen, aber so eine vollgefressene Ameise hab ich da noch nie gesehen, noch nicht mal, als ich sie vor dem Urlaub noch mehr als üblich gefüttert habe.
Es könnte also sein, dass der Grund für die geschwollene Gaster eher pathologischer Natur ist, also ein Parasit, Pilz, oder eine sonstige bakterielle oder virale Infektion.
IMG_3289.jpg
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#13 Re: Um welche Ameisenart handelt es sich?

Beitrag von Maddio » 7. August 2016, 17:45

trailandstreet hat geschrieben:Es könnte also sein, dass der Grund für die geschwollene Gaster eher pathologischer Natur ist, also ein Parasit, Pilz, oder eine sonstige bakterielle oder virale Infektion.


Dieser Einwand hat mich etwas skeptisch gemacht, ob es wirklich eine Serviformica ist, oder möglicherweise eine Camponotus. Vergleiche folgendes Bild meiner Camponotus vagus:

camponotus_vagus.jpg


Die Ausdehnung der Gaster sieht ähnlich aus wie bei dem geposteten Foto. Allerdings sind die C. vagus tiefschwarz, und auch der Thorax der Ameise auf dem geposteten Foto sieht eher nach Serviformica aus.



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