christian hat geschrieben:Na ja, Dynastie halt deshalb, weil es ein soz. Hyperparasit ist (Lasius-> Chthonolasius->Dendrolasius).
Ok dann verstehe ich wie es gemeint ist. Eine Dynastie bezeichnet halt eigentlich in erster Linie ein "Herrschergeschlecht", und die Arten sind aber aus verschiedenen Untergattungen. Und die "alten"
Königinnen werden durch die neuen, recht fremden
Königinnen ersetzt. Gut, man sucht halt immer Beispiele, die verständlich sind, und was ist schon eins zu eins zu übertragen. Wenn man erstmal in der Materie drin steckt fällt es einem schwer wieder alles wieder wie ein Laie zu sehen (wobei ich auch nur hobbymäßig drin stecke).
christian hat geschrieben:Man kann halt F. lemani z.B. nicht von F. fusca unterscheiden (jedenfalls ohne Mikroskop). Entsprechend ist natürlich hier die allgemeine Qualität der Bestimmung hier, geht halt nicht anders.
Ich habe mir vorhin nochmal den Bestimmungsschlüssel für
Serviformica (aus dem
Seifert) angesehen, und es ist wohl unmöglich die grauen/schwarzen Arten selbst mit einer guten Fotografie auf Artebene zweifelsfrei zu bestimmen. Du hast schon herrvoragend argumentiert, warum
Formica fusca am wahrscheinlichsten ist und ich würde bestimmt mein Geld nicht auf eine andere Art setzen. Man kann sich nur eben nicht sicher sein, aber das hast du ja auch geschrieben, von daher galt die Kritik aus dem anderen Beitrag nicht dir sondern war allgemein gehalten.
Ich kann nur jedem empfehlen sich die Bestimmungsschlüssel im Allgemeinen mal anzuschauen, auch was die
Lasius s. str. betrifft. Dann bekommt man erstmal ein Gefühl dafür, wie herausfordernd eine sichere Bestimmung von Schwesternarten ist. Die Unterschiede sind mit bloßem Auge nur mit sehr viel Erfahrung im Feld oder auf Fotos auszumachen. Ich traue mir jedenfalls nicht zu eine
Lasius niger Queen von einer
Lasius platythorax Queen
zweifelsfrei zu unterscheiden. Vergleiche dazu:
http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?f=48&t=718&p=11808&hilit=platythorax#p11808Für jemanden mit soviel Erfahrungswerten wie
Boro, sind die Unterschiede gut zu erkennen, und auf den Fotos sehe ich auch was er meint. Aber als ich letztens im Wald
Lasius s. str. Königinnen gesammelt (und wieder freigelassen) habe, stellte sich die Unterscheidung bzw. das Identifizieren der entscheidenden Merkmale am lebendigen Objekt mit bloßem Auge als unmöglich heraus, zumindest für mich. Eine Tendenz hatte ich schon, aber keine Sicherheit.
christian hat geschrieben:Eine Artbestimmung ist also sehr oft nicht möglich und die Leute wollen ja auch lieber was über Ökologie etc. erfahren.
Das kann gut sein, als ich den ersten Beitrag geschrieben hatte, wollte ich dir auch erst beipflichten, weil du meiner Ansicht nach ins Schwarze getroffen hast.
Es ist ja generell so, dass die Wahrscheinlichkeitsverteilung stets für die häufigen Arten wie
Formica fusca,
Lasius niger etc. spricht, vor allem wenn das Habitat angegeben ist. Aber ab und zu wird sich auch mal eine Schwesternart in Bereiche verirren, wo sie eigentlich nicht vorkommen sollte und umgekehrt. Man muss auch bedenken, dass gerade
Königinnen ein ganzes Stück fliegen können und bei der Suche nach einem Nest u. U. lange Strecken laufend bewältigen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich gebe dir ein Stück weit recht, das ist kein Wissenschaftsforum und man muss nicht alles so eng sehen. Trotzdem wäre es schön eine gewisse Qualität aufrecht zu erhalten, finde ich.
christian hat geschrieben:Ham wir uns wieder lieb?
Da kann ich ja nicht nein sagen, wenn mit Hopfen- und Malztee geworben wird
Alles wieder gut und schönes Wochenende!!
LG