Arg viel passiert grade nicht. Es werden immer mehr, der Hunger wächst erstaunlich schnell sowie auch der Wasserverbrauch, weshalb ich wohl bald auch eine Vogeltränke oder so basteln muss (momentan verbrauchen sie ca. 15 ml Wasser in 4-7 Tagen). Aber mal schön der Reihe nach...
Zuerst kam, nachdem Schnitzel so gut angenommen wurde, etwas Gulaschfleisch in die Testphase, wurde auch über Nacht alles außer ein kleiner weißer Rest Bindegewebe eingetragen.
Im Hauptnest und in einem der Satellitennester hab ich auch prompt kleine dunkelrote Krümel Rindfleisch gefunden. Vermutlich wird hier das exzellenteste Beef jerky hergestellt und eingelagert... ob ich mal eine Kammer plündern und probieren sollte?
Insekten gibt’s aber trotzdem noch, sofern ich welche zur Hand hab.
Die Grab- und Schleifaktivitäten im weichen Holzstück scheinen langsam nachzulassen, die Häufchen feinsten Holzstaubs wachsen zumindest nicht mehr so arg. Bei den letzten Umbauarbeiten hab ich wohl auch ein bisschen Tohuwabohu verursacht und deshalb sind sie noch ein wenig stinkig. Ein paar haben sich in meinem Arm verbissen, aber überaschenderweise kaum merklichen Schaden verursacht.
Glück gehabt
Die Ladung frischer
Larven scheint auch gut versorgt zu werden. In die Satellitennester kommen wohl hauptsächlich
Puppen und große
Larven. Zum Thema Satellitennester: erstens hoff ich mal, dass das auch der richtige Begriff dafür ist, und zweitens wird jeder kleine dunkle Bereich als Nest genutzt. Vor einigen Tagen war ich recht verzweifelt, da die Feuchtigkeit in der Arena plötzlich auf 60 % hochgeschossen ist, und selbst bei offenem Deckel nicht mehr sank. Zwei Tage später stellte ich fest, dass sowohl Hygrometer als auch Thermometer mittlerweile als Nester verwendet werden. Die Arena sollte also noch auf ihren normalen 35-50 % Feuchtigkeit stehen, und ich postuliere mal ganz verwegen, dass die
Larven bei 60 % Luftfeuchte ganz glücklich sind.
Das Startnest ist nach wie vor ein Chaos, und da zunehmend Ameisen scheinbar arbeitslos in der Arena rumstanden und Pause gemacht haben, war es höchste Zeit für ein neues ordentliches Nest. Diesmal auch wieder mit ein wenig Einsicht. Das größte Problem war aber erst mal, die Hälfte umzubeigen und anders anzuordnen, um alles an den richtige Platz zu bekommen. denn Platz ist mittlerweile auch rar geworden im Sechseck-Aquarium. Hunderte rotköpfige aufgeschreckte Wuseltiere machten die Arbeit auch nicht grade leichter.
Noch schnell das neue Nest mit einem Stock gegen die Scheibe eingespannt, denn ich wollte diesmal kein Plexiglas auf das Holznest kleben, da ich mir bessere Blicke und Bilder verspreche, wenn nur eine Glasscheibe das Licht bricht und mit seinen Kratzern reflektiert. Von außen steht momentan einfach ein Karton davor, scheint dunkel genug zu sein um das Nest attraktiv zu machen. Das Holzstück ist wieder eine halb vermoderte Buche, dieses Mal aber spröder und noch weicher als beim ersten Nest. Ein wenig gebohrt und gefräst hab ich, Holzwurmkanäle sind auch ein paar drinnen und den Rest sollen die sich so gestalten, wie sie es gern hätten.
Ich freu mich schon, wenn der Anbau fertiggestellt ist und das Anschließen Erfolg hatte. dann verschwinden auch die Futterstellen aus dem Nestbereich und die kleinen müssen endlich mal ein wenig laufen für ihr Essen. Doch im Moment muss es noch in einem Becken gehen.