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Camponotus herculeanus: Gyne tot?

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MaToK
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#1 Camponotus herculeanus: Gyne tot?

Beitrag von MaToK » 21. August 2016, 22:13

Hallo und guten Abend,

scheinbar hat sich bei meiner Camponotus herculeanus-Kolonie (seit Gründung zweimal überwintert) die Gyne verabschiedet. Seit einigen Tagen liegt sie auf Rücken oder Seite, nicht einmal die Fühler zucken, wenn man sie anleuchtet. Die übrigen Damen tragen sie weiterhin hin und her und putzen sie noch. Larven sind noch vorhanden und nach einigen kleinen Kohlweißlingsraupen (ganz sicher von ungespritzten Kapuzinerkressen) auch gut gewachsen.
Jetzt habe ich also ein kleines Volk, das die ersten größeren Arbeiterinnen "produziert" hat, allerdings scheinbar nun ohne Gyne. Aktuell habe ich drei Fragen:
1.)Wann kann man sicher sagen, dass die Königin tot ist? Nach dem Winterschlaf hat sie bisher auch einige Tage auf der Seite gelegen, bis sie erwacht ist. Könnte es sich also um eine krasse Form der endogenen Ruhe handeln, und nach Kältereiz normalisiert sich die Gyne wieder?
2.) Könnte eine neue Gyne während der Winterruhe "implantiert werden"? Wenn ich also während der Winterpause im Kühlschrank eine neue Königin ins Nest einbringe, würde sie quasi in den Monaten im Kühlschrank genug Zeit haben, den Nestgeruch anzunehmen? Ist das schon einmal versucht worden?
3.) Könnten die verfütterten Raupen der Grund sein, dass die Gyne (falls sie denn tot ist, siehe Frage 1.) gestorben ist? Es waren sicher Larven des Kohlweißlings, und sie hatten sicher keine Pestizide abbekommen.

Vielen Dank für Eure Meinungen.

MaToK



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Safiriel

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#2 Re: Camponotus herculeanus: Gyne tot?

Beitrag von Safiriel » 25. August 2016, 20:43

Mein Beileid. Ich hänge sehr an meinen Camponotus und könnte den Verlust nur schwer verschmerzen. Zu den Fragen:
1) Irgendwann wird die tote Gyne zerlegt
2) Nein, leider nicht
3) Das werden wir nie feststellen. Ich freue mich aber zu hören, dass es in Deiner Umgebung offensichtlich noch einen Überschuss an Kohlweisslingen gibt. Ich dachte, sie seien inzwischen bedroht, weil ich immer weniger sehe. In diesem kompletten Jahr bislang 3, einen davon heute.
Ich möchte das nutzen, um euch zu bitten, beim Verfüttern von Wildfängen den Kopf einzuschalten. Bitte verfüttert keine seltene Tiere, und seid euch dessen bewusst, dass auch Insekten Krankheiten haben können.
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MaToK
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#3 Re: Camponotus herculeanus: Gyne tot?

Beitrag von MaToK » 26. August 2016, 16:48

Erst einmal vielen Dank für die Antworten.

Kohlweißlinge gibt es hier tatsächlich noch, zwar nicht so viele, aber ich sehe fast jeden Tag einen oder zwei. Ich habe auch nicht alle Raupen verfüttert, einige habe ich auch an einen Wiesenrand in der Nähe von Kreutblütlern abgelegt. Und einige durften auch bleiben und wurden von mir an andere meiner Kapuzinerkressen verteilt. Es waren nur einfach zu viele, als dass sie alle hätten überleben können. Die ersten hatten schon vor Verzweiflung an der benachbarten Rose gekostet und sich mit den dortigen Blattwespenlarven angelegt. Ich hatte sogar schon eine Grundschule angesprochen, ob man mit den Kindern nicht Schmetterlinge aufziehen wolle, aber blöderweise waren grade Ferien, daher fiel das mangels Kindern aus. ... Jetzt finden Kurzkopfwespen die Kapuzinerkressen äußerst spannend, also war meine ganze Überlegerei wohl umsonst, und die verbliebenen Raupen werden in neue Wespen umgesetzt.

Leider sehe ich gerade, dass die Ameisen ihrer Mutter eine sehr aufmerksame "Putztätigkeit" widmen. Das wars wohl tatsächlich. Nun sind meine Ameisen also quasi zu Schnittblumen geworden. Hübsch anzusehen, aber keine Hoffnung auf eine Zukunft. Was macht Ihr mit einem solchen Volk?



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