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Nest für Messor barbarus und Fragen ^^

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
benai

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#9 Re: Nest für Messor barbarus und Fragen ^^

Beitrag von benai » 3. September 2016, 21:59

Hallo,

das Loch muss nur so groß sein das der Gaster der Königin durchpasst.
Alle anderen Tiere kommen dann auch durch.

Zur Not bohrst du etwas nach und saugst das gebohrt direkt mit ab.
Der Durchmesser richtet sich aber nach der Art und ohne diese kann man da auch nicht sagen ob es passt oder nicht.

gruß
benai



swobby
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#10 Re: Nest für Messor barbarus und Fragen ^^

Beitrag von swobby » 4. September 2016, 01:23

Meinst du Camponotus nicobarensis könnte was für mich sein?



benai

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#11 Re: Nest für Messor barbarus und Fragen ^^

Beitrag von benai » 4. September 2016, 02:25

Hi,

ich halte aktuell Camponotus nicobarensis mit 2 Königinnen. Die Kolonie hat nun 30-50 Arbeiterinnen und nochmal so viel Brut sehen tu ich die Tiere aktuell nur abends/nachts.
Laut Antstore sind die Tiere nachtaktiv und nur am Tage zu sehen wenn Futtermangel ist. Wenn du den Haltungsbericht von Erne http://www.ameiseninfos.de/html/camponotus_nicobarensis.html liest sind C. nicobarensis dies wohl nur am Anfang und je größer die Kolonie wird desto mehr siehst du die Tiere auch am Tage. Du solltest bedenken das dies eine für Camponotus schnellwachsende Kolonie ist und dazu auch für Camponotus eher untypisch eine polygyne Art.

Ein Bekannter von mir hält eine Gründerkolonie von Camponotus nicobarensis mit 8 Königinnen die Kolonie ist förmlich am explodieren.
Die Arbeiterinnen scheinen aktuell mit der Situation überfordert zu sein, da sie permanent Nahrung aus der Arena ins Nest am eintragen sind.
Er hat mir erzählt das momentan 1 Schachtel Heimchen klein pro Woche in der Kolonie verschwindet und kaum Abfall in der Arena oder im Nest zu sehen ist.
Fragt sich wo denn hier das Ende ist wenn eine Königin schon ein riesiges Volk auf die Beine stellt.

Wenn du eine mittelgroße Camponotusart suchst die: (polymorph ist bei Camponotus immer gegeben und polygyn (kenn ich aktuell nur bei dieser Camponotusart))
- schnell wächst
- volkreich
- ein interessantes äußeres
- und eine sehr langlebige Königin haben
bist du mit Camponotus nicobarensis gut bedient.

Ein entsprechend großer Auslauf z.b. mit Schläuchen oder Plexiglasröhren dürfte bei dieser Art zwingend sein.

Bin allerdings selbst bei denen noch im Gründermodus damit dürfte der obige Haltungsbericht von Erne zum Einlesen sehr hilfreich für deine Entscheidung sein.

gruß
benai



Hobo
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#12 Re: Nest für Messor barbarus und Fragen ^^

Beitrag von Hobo » 4. September 2016, 14:14

Hi swooby,

ich halte beide, also sowohl Messor Barbarus als auch Camponotus Nicobarensis. Beide haben Ihre Vor- und Nachteile und beides sind aufgrund ihres Polymorphismus' sehr interessante Arten. Die Messoren sind sehr schön anzusehen beim Eintragen der Körner und gefühlt auch etwas größer als die Nicobarensen.

Was ich bei den Nicobarensen sehr gut finde, ist, dass sie sich von Neststörung kaum beeindrucken lassen. Also du kannst die rote Folie zur Beobachtung einfach abmachen, ohne dass es das Volk interessiert. Die Königin ist da vollkommen entspannt und putzt sich munter weiter. Bei den Messoren bzw. Barbaren hingegen bricht dagegen schon das jüngste Gericht aus, sobald man die Pappe / rote Folie zu schnell oder zu zittrig hochklappt bzw. entfernt. Die Königin wird dann recht wild und reagiert sehr sensibel. Die Messoren sind also allgemein etwas schreckhafter. Aber vielleicht legt sich das irgendwann noch mit steigender Koloniegröße (derzeit habe ich ca. 70 Messoren).

Was ich auch ungewöhnlich fand: Messoren stehen scheinbar mehr auf Wärme als die Nicobarensen. Während die Messoren die gesamte Brut zur Wärme hinverlegen, schien den Nicobarensen (obwohl aus Südostasien stammend) die außen am Glas angebrachte Heizmatte (7W) zu warm. Sie haben dann die Brut in einen kälteren Nestbereich verlegt. Ein großer Vorteil bei den Nicobarensen ist, dass man das Nest im Prinzip nicht befeuchten braucht. Sie stehen eher auf trocken und holen sich das benötigte Wasser von extern rein.

Ein weiterer großer Unterschied liegt im Kletterverhalten. Meine Messoren (vor allem Minor und Pygmäen) haben große Probleme in Standard-Futternäpfe zu gelangen. Und die sind bekanntlich wirklich nicht sehr hoch. Auch auf feinpulvrigen Sand rutschen sie weg (ist aber vermutlich bei allen Ameisenarten der Fall). Die Nicobarensen hingegen sind recht gute Kletterer. Was ich auch beobachten konnte: Messoren schleifen große tote Fliegen direkt ins Nest. Die Nicobarensen hingegen zerlegen diese eher draußen. Das könnte aber auch daran liegen, dass sie derzeit noch sehr wenige sind.

Ich halte die Nicobarensen "monogyn" mit einer Königin, da ich mir nicht sicher war, ob sie wirklich polygyn sind und ich wollte da lieber kein Risiko eingehen. :) Da gehen mir die Meinungen in den Foren bzw. Shops zu stark auseinander. Ich hatte irgendwo gelesen, dass man auch mit einer Königin recht ansehnliche Koloniegrößen erreichen kann.



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