Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
benai

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#1 Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von benai » 28. September 2016, 19:17

Hallo,

mich wĂŒrde mal interessieren, ob alle Monomorium grundsĂ€tzlich als invasiv einzuschĂ€tzen sind oder ob es da auch Arten gibt die man halten könnte.

Da es ja auch bei Solenopsis (geminata, invicta), Pheidole (megacephala), Myrmica (rubra), Tetramorium, Tapinoma (melanocephalum), Crematogaster (glaube die Art war margaritae) ebenso invasive Arten gibt. Dennoch sind die anderen Arten grundsÀtzlich erstmal haltbar und bei Myrmica ist das eher ein Problem in Amerika und nicht bei uns, da sie hier heimisch ist.

gruß
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Formicarius
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#2 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von Formicarius » 28. September 2016, 20:48

GrundsÀtzlich kannst du so ziemlich alle invasiven "Pest-ants" halten. Ob es allerdings eine gute Idee ist dies zu tun bezweifle ich ja.
Das sich diese Tiere in der heimischen Natur ansiedeln könnten ist allerdings vollkommener Unfug, unser Klima halten diese Arten einfach nicht aus.

Ein grĂ¶ĂŸeres Problem ist eher das sie ausbrechen und sich es bei dir zu Hause gemĂŒtlich machen. Hochgradige polygyne und winzige Ameisen, viel Spaß bei der bekĂ€mpfung wĂŒnsch ich da nur.

Gibt sogar einen deutschen HĂ€ndler der vertickt Tetramorium bicarinatum und Pheidole megacephala.



benai

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#3 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von benai » 28. September 2016, 21:19

Hallo,

deine Antwort passt nicht zu meiner Frage, diese war ob eine Art der Gattung Monomorium haltbar ist oder ob generell alle Arten dieser Gattung invasiv sind. Die unten aufgefĂŒhrten Arten die als invasiv gelten aber in ihrer Gattung mit dieser Eigenschaft eher alleine stehen, mal von Solenopsis abgesehen habe ich nur zur Verdeutlichung aufgefĂŒhrt.

Dann geh mal in botanische GĂ€rten oder andere vergleichbare Orte da triffst du zuhauf invasive Arten, jeglicher Gattung und Nahrungsangewohnheiten.

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Diffeomorphismus
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#4 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von Diffeomorphismus » 28. September 2016, 21:30

Das Problem mit vielen Monomorium-Arten ist halt, dass sie sich, wie die Pharaoameise (M. pharaonis), dauerhaft in GebĂ€uden ansiedeln können. Da ein sicherer Ausbruchsschutz aufgrund der sehr geringen GrĂ¶ĂŸe dieser Ameisen nur sehr schwer bis unmöglich zu bewerkstelligen ist, wĂŒrde ich persönlich dieses Risiko eher nicht eingehen; die Kosten fĂŒr die BekĂ€mpfung können schon sehr hoch werden. Wenn man dieses Risiko eingehen möchte, sind sie natĂŒrlich, mit dem nötigen Aufwand, haltbar.

Bei Pheidole sehe ich eher weniger Probleme, da diese fĂŒr gewöhnlich eine gewisse Feuchtigkeit im Nest brauchen. Daher ist das Gefahrenpotenzial hier deutlich geringer.

Wenn man schon so eine Art halten möchte, wĂŒrde ich Tetramorium bicarinatum empfehlen; diese Art ist relativ groß, weshalb der Ausbruchsschutz eigentlich kein Problem ist. Allerdings muss man sich auf ein wirklich enormes Wachstum und einen großen Futterbedarf einstellen.

Außerhalb von GebĂ€uden ist fĂŒr diese Arten sowieso spĂ€testens im Winter alles vorbei.

Momentan wird ja z. B. M. subopacum angeboten. Daher fĂ€nde ich es wirklich interessant, wenn ein Halter dieser Art hier ĂŒber die Haltung berichten wĂŒrde.

Mit dem Begriff "invasiv" wurde in der Vergangenheit eh viel Schindluder getrieben. Denn nur weil eine Art in tropischen Gebieten invasiv (oder neutral und objektiv ausgedrĂŒckt besser angepasst) ist, muss sie es bei uns noch lange nicht sein.

Und ob alle Monomorium-Arten (irgendwo) invasiv sein können, kann man erst sagen, wenn man dies fĂŒr alle Arten untersucht hat. Das Potenzial ist aber bestimmt höher als bei vielen anderen Gattungen.
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#5 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von benai » 28. September 2016, 21:53

Hi,

hab einen Bekannten der hÀlt schon Jahre lang Solenopsis invicta.
Ist immer wieder beeindruckend wenn ich mir die Anlage ansehe, dagegen ist jede Acromyrmex Kolonie winzig. Allerdings hĂ€lt er auch nur diese Art und er verfĂŒttert im Monat mehr als manch anderer die Hunden halten.
Schade finde ich das er niemals einen Haltungsbericht schreiben wird, da er keine Lust auf den "Hass" hat der im entgegengebracht werden wĂŒrde, weil er die Tiere hĂ€lt.
Habe bei Youtube mal von antscanada der ebenso Solenopsis hÀlt die Vieos angesehen sind schon hoch interessante Tiere allerdings halte ich ungern kleine Ameisen und selbst Camponotus nicobarensis ist mir schon etwas zu klein^^.

Das gleiche wird auch fĂŒr Pheidole megacephala oder die von dir empfohlene Tetramorium bicarinatum gelten. Da man sicherlich angegangen wird warum man eine invasive Art hĂ€lt usw.

Mich hatte das ganze mal mit Monomorium interessiert, da ich nie wirklich einen Haltungsbericht gefunden hatte und mir nicht klar war ob alle Monomorium durch die Pharaoameise gebranntmarkt wurden oder ob die Monomorium Gattung sich die Eigenschaften hochpolygyn, volksstark und relativ robust bei gemĂ€ĂŸtigtem Klima (bei Minusgraden ist eh Schicht im Schacht) teilen.

Monomorium subopacum wÀre sicherlich interessant, aber einen Haltungsbericht wird sich wohl keiner antuen, da man sich sonst stÀndig rechtfertigen muss.

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#6 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von Formicarius » 28. September 2016, 21:58

benai hat geschrieben:Hallo,

deine Antwort passt nicht zu meiner Frage, diese war ob eine Art der Gattung Monomorium haltbar ist


Und ich habe gesagt das man grundsÀtzlich alle diese Arten halten kann. Allerdings ist es sehr leichtsinnig und die Gefahr einer Ansiedlung im Haus ist hoch.
Wie meine Antwort nicht auf deine Frage passt verstehe ich nicht.


Diffeomorphismus hat geschrieben: Wenn man schon so eine Art halten möchte, wĂŒrde ich Tetramorium bicarinatum empfehlen; diese Art ist relativ groß


2-3 mm Arbeiterinnen relativ groß?

Diffeomorphismus hat geschrieben: Bei Pheidole sehe ich eher weniger Probleme, da diese fĂŒr gewöhnlich eine gewisse Feuchtigkeit im Nest brauchen. Daher ist das Gefahrenpotenzial hier deutlich geringer.


Kommt auf die Pheidole Art an. Eine monogyne Art mit Schwarmflug ist hier wesentlich weniger gefÀhrlich als eine polygyne mit Kopula in NestnÀhe.



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Diffeomorphismus
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#7 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von Diffeomorphismus » 28. September 2016, 22:25

Im Gegensatz zu vielen Monomorium-Arten oder Minor-Arbeiterinnen vieler Pheidole-Arten sind Tetramorium bicarinatum relativ groß. Talkum und Deckel halten diese Ameisen ohne Probleme im Becken. Aber natĂŒrlich muss man immer genau aufpassen, der kleinste Fehler seitens des Halters kann zu einem Ausbruch fĂŒhren. Daher sind mir persönlich solche Arten auf Dauer auch zu stressig, aber da hat natĂŒrlich jeder andere Vorlieben.

Auch denke ich schon, dass man mittlerweile hier ĂŒber die Haltung solcher Arten berichten kann. Mittlerweile pflegt man hier ja doch einen der eusozialen Tiere, um die es geht, angemessenen sozialen Umgang miteinander. ;)

Ich fĂ€nde es jedenfalls Ă€ußerst spannend solche Berichte zu lesen!



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#8 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von trailandstreet » 28. September 2016, 22:59

Im Grunde genommen kann man jede Art halten, die nicht so unerfĂŒllbare Haltungsbedingungen braucht, wie manche Arten, die auf bestimmtes Futter angewiesen sind zB.
Die Frage ist aber eher, wie weit man das Risiko eines Ausbruchs eingehen will und ob man die Folgen tragen kann.
ansonsten gibt es auch bei Monomorium etwas "moderatere" Arten.
Dass der Ausbruchsdruck und das Gewusel mit zunehmender Koloniegrösse auch immer schlimmer wird, ist bei fast jeder Art der Fall, aber man liest ja auch nichts ĂŒber Lasius niger in ausgewachsem Zustand obwohl das sicher mit einer Pheidole auch mithalten kann.



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