Schönen guten Moreg zusammen

Ich habe es nun nach 14 Jahren endlich geschafft , meine Frau auch für Ameisen zu begeistern
Schon seit meiner Kindheit ( das ist ca. 40 Jahre her ) interessiere ich mich für Ameisen .
Mein Zimmer war damals voll mit Ameisen Kolonien ...leider immer ohne Königin ...und meine Mutter traute sich schon nicht mehr in mein Zimmer wegen den Ameisenstrassen über mein Bett

Jetzt würde ich mir gerne meinen Kindertraum endlich erfüllen und mir eine richtige Ameisenfarm zulegen.
Es gibt hier massenweise Möglichkeiten und ich möchte eine gute , solide Basis.

Denke , die deutschen Kolonien sind am Besten für Einsteiger ?
Mein Traum wäre die Acromyrmex cf. octospinosus...aber das wäre ja idiotisch zu dem Zeitpunkt

Kann mir hier bitte jemand helfen und mir eine gute, ausbaufähige Farm mit einer soliden realistischen Kolonie empfehlen ?
Ich schau schon seit Wochen ...bin mir aber absolut unsicher .
Als Limit für den Start habe ich mir 200€ ( ohne Konolie) gesetzt . Ist das realistisch ?
Welchen Händlern kann man vertrauen ?

Viele Frage ...ich weiss...aber ich möchte es gleich richtig machen und den Ameisen das bestmögliche Zuhause bieten

Vielen Dank für eure Unterstützung !

Andy

Hallo,

Herzlich Willkommen im Forum!

Mit 200€ kannst du dir gerade ohne Kolonie eine ganze Menge holen.
Eine generelle Beratung ist schwierig, aber deine Vermutung, dass Acromyrmex für den Anfang nicht gut geeignet sind, ist durchaus richtig. Allerdings solltest du nicht zu deutschen Arten greifen, diese wachsen eher langsam und durch die Winterruhe ist die Haltung auch deutlich schwieriger und komplizierter als bei vielen 'exotischen' Ameisen.

Wichtig wäre zunächst zu klären, in welche Richtung deine Haltung gehen soll und welche Ansprüche du an die Ameisen stellst und was du ihnen bieten willst. Dann kann man dir gezielter weiterhelfen und deinen Traum von einer tollen Kolonie in einem tollen Becken Wirklichkeit werden lassen!

Hast du schon Erfahrungen mit Terraristik?

Viele Grüße,
Colo

Hallo Colo,

vielen Dank für deien schnelle Antwort .
Ich habe etwas Erfahrung mit Terraristik , aber sicher nicht genug .

Das istein gute Frage , die du das stellst .
Ich möchte die Farm so naturgetreu wie möglich haben .
Ich möchte, dass die Ameisen sich so verhalten wie es ihrer Natur entspricht und sie dabei beobachten .
Ich möchte eine Farm, die man immer weiter ausbauen kann und keine abgeschlossene Kompakt Farm
meine Frau hat eine Bedingung gesetzt : Sollte sie Ameisen im Wognzimmer finden , dann komm ich in den Römertopf mit Zwiebel ( original Zitat )

Ich möchte einfach nur beobachten wie sie sich entwickeln und sie dabei bestmöglich unterstützen .
Nicht im Einmachglas wie früher
...und ich möchte mich in diesem Gebiet weiterentwickeln und soviel Info als available bekommen

Andy

Moin moin,

soll es denn wirklich eine Farm im klassischen Sinne sein, also zwei Scheiben, zwischen denen sich ein schmaler (meist 1-2 cm breiter) Streifen Sand befindet, in dem die Ameisen graben können?

Diese sind in meinen Augen weniger gut geeignet. Ist dir Nesteinsicht wichtig oder willst du darauf verzichten (ein Erdnest ist sicher die natürlichste Variante, aber für Einsteiger eingeschränkt zu empfehlen)? Möchtest du Pflanzen im Formicarium haben oder sollen die Ameisen das "Highlight" darstellen? Wie viel Platz hast du?

Moinsen ,

es wäre mir schon wichtig , Nesteinsicht zu haben . ( wenigstens teilweise )
Die Ameisen sollten das Highlight sein .
Du spielst auf ein Terrarium an ? Richtig ?
Das wäre dann die nächste Stufe für mich .
Platz ist momentan noch eingeschränkt. Wir haben vor Mitte 2017 umzuziehen . Dann ist ein Terrarium absolut im Plan . Bisher leider nur ca. 50x50 cm Fläche auf dem Regal

Andy

Hallo,

die Haltung von Acromyrmex ist etwas aufwendiger aber auch nicht die Welt schwerer wie andere Arten. Benötigt aber eine große Menge Platz. Die Koloniegröße je Art liegen bei 40.000 bis 60.000 Arbeiterinnen und dazu eine ebenso große Menge an Pilz der sowohl Nest als auch Nahrung ist.
Der Pilz ist der Knackpunkt. Durch den Versand wird dieser massiv beschädigt, da hier durch die unterschiedlichen Temperaturen Kondenzwasser auftritt und der Pilz dadurch abstirbt.
Solange noch ein gewisses Maß an Pilz übrig bleibt basteln die Ameisen binnen weniger Monaten wieder mehr Pilz zusammen. Stirbt er ab ist die Kolonie des Todes. Außer du bekommst neuen Pilz von dem Händler bzw. von jemandem in deiner Nähe.
Ansonsten warm halten und den Pilz anfangs unter einen kleine Plastikschale stellen dort herrscht dann erhöhe Luftfeuchte was ideal für einen kleinen Pilz ist je größer er wird desto eher hast du Probleme mit zu hoher Luftfeuchte auch ohne zusätzlicher Dunstglocke.

Mit 200€ für die Ausrüstung ist jede Gründerkolonie haltbar.

Ich hab mit dem Boardinhaber Antstore ebenso wie mit den Konkurrenten myants oder antdealer gute Erfahrungen gemacht, einige negative Sachen gabs auch aber alles in allem sind die Shopbetreiber stehts bemüht dir bei nicht gefallen, Fehlern oder sonstigem zu helfen und dir auch Ersatz zu leisten. Daher seh ich jetzt nichts was dich davon abhalten könnte dort zu bestellen.

Wenn es denn nun nicht die Blattschneiderkolonie wird, was wäre denn dann so deine Wünsche an die Art?

Wie Colo schon sagte nimm was ohne Winterruhe, die Winterruhe kann sehr schnell mit dem Tod der Kolonie enden wenn man es nicht richtig macht wärst nicht der erste und bist auch nicht der letzte dem das passieren würde.
Außerdem sind die einheimischen Arten aktuell 6 Monate in Winterruhe also eher schlecht jetzt sich eine zulegen zu wollen.

Allerdings kannst du bei Exoten die Kosten des Einstiegssets nochmal als Kosten für die Kolonie je nach Art und Größe der Kolonie nochmal draufpacken und sogar noch mehr.

Gut wäre es wenn du folgende Punkte abarbeiten könntest:
Winterruhe (wie gesagt am besten keine also Exoten)
Größe der Kolonie (sprich wie viel Platz kannst du bereit stellen?)
Größe der Tiere
Nahrungswahl (Körner, Insekten, Blätter, Rasen)?
Farbe
Wachstumsgrad
polymorph oder monomorph
monogyn oder polygyn

Die Haltung möglichst naturnah ist eine nette Idee bringt aber auch viele Nachteile mit sich. Du siehst nichts, du weißt nicht was los ist und gerade als Einsteiger ist dies eine besonders unbefriegende Angelegenheit da man ja schauen will ob sich die Kolonie entwickelt. Dazu kommt das das Substrat mit Springschwänzen und Asseln geimpft werden muss damit Futterreste nachhaltig entsorgt werden und Milben nicht auftreten können. Daher auch besser das Futter überbrühen udn nicht lebend anbieten. Milben sind aus einem naturbelassenen Becken absolut nicht mehr rauszubekommen, aus einem eher klinischen Becken funktioniert das mit über 1 Monat am Tag mehrmaligen abkochen der Anlage bzw. Abtupfen des Nestes ganz gut.

Eine Ameisenfarm gefüllt mit Sand-Lehm wird für viele Arten funktionieren allerdings ist das eine sehr defizile Angelegenheit da Ameisenfarmen aufgrund ihrer Bauweise (die meisten sind aus Glas und Glas bietet keine Option der Diffusion an) hast du bei zu viel Bewässerung ganz schnell deine Kolonie ertränkt oder die Kolonie haut wieder aus dem Nest ab bzw. bildet sich ganz schnell Schimmel, da die meisten Ameisen wenig sauber sind und gerne mal Müll in überschüssigen Kammern oder Gängen lagern.

Die Mehrheit von uns nutzt wohl Ytong oder Gipsnester und bei beiden ist kleiner immer die bessere Wahl, da Ameisen in der Haltung eher wenig von sauber machen halten, sofern die Nester zu groß für die Kolonie ist. Diese kannst du auch in eine Ameisenfarm einbringen, diese müsstest du allerdings selber bauen, was auch keine große Aktion ist aber höchstwahrscheinlich nicht zwingend das beste Aussehen garantiert.

Ich würde dir zu einer exotischen Camponotus Kolonie raten. Diese Gattung hat mit Abstand die meisten Arten, von daher findet man immer etwas das einem zusagt.
Je größer die Art ist desto besser ist es am Anfang, da man sich hier auch mal eine Schwachstelle im Ausbruchsschutz leisten kann, was bei sehr kleinen Arten wie Plagiolepis, Tetramorium, Pheidole oder anderen zu deutlichen Problemen führen kann.

Aktuell wird Camponotus nicobarensis sehr oft gehalten, da diese auch gerade von vielen Händler angeboten wird. Diese Art ist eine mittelgroße Art die anfangs deutlich nachtaktiv ist im späteren Verlauf wird diese aber ganztätig aktiv und bildet sehr große Kolonien mit vielen tausend Tieren.

Zu den großen Camponotusarten zählt Camponotus substitutus oder auch Camponotus maculatus (diese kann aber je nach Region 2-3 Monate Winterruhe halten). Bei diesen Arten sind die ersten Tiere fast so groß wie die Königin bei Camponotus nicobarensis^^.

Die Gattung und die damit folgende Art liegt aber gänzlich bei dir.

Wir können dir nur raten was du halten könntest wenn du dich möglichst genau über deine Wünsche zu der Art ausdrückst.

gruß
benai

Hey,

je nach Art kann man in einem Becken, was 50cm breit ist, durchaus Ameisen eine Weile halten. Der Antstore bietet verschiedene Becken mit Deckel an, die durchweg gut durchdacht und gut verarbeitet, aber auch recht teuer sind. Ein Einsteigerset würde ich hingegen nicht nehmen, da dort eine Farm bei ist. So etwas willst du nicht.

Eine Möglichkeit wäre ein Becken mit einem internen YTONG-Nest und z.B. einer Messor-Kolonie. Bauanleitungen findet man hier im Wissensteil des Forums, Haltungsberichte zu Messor gibt es hier, hier, oder extern auch hier. Einen Haltungssteckbrief über M. minor hesperius gibt es an dieser Stelle, die Infos dort dürften grob für die meisten Messor stimmen und eignen sich dafür, einen Eindruck von der Art zu bekommen.

Wow ....das sind viele Infos !
Danke euch allen !!!!!!!!!
ich mach mir gerade Gedanken, ob es möglich ist, eine Farm in ein Terrarium einzufügen ????? ut !

Messor barbarus ....find ich sehr gut ! Vielen Dank !
Die Händler Antstore ist mir bekannt
Ich schau mir die Links an ...

Andy