Und wieder ein Anfänger mit Fragen (eher technische)
#1 Und wieder ein Anfänger mit Fragen (eher technische)
Hallo, auch ich spiele mit dem Gedanken, in die Ameisenhaltung einzusteigen. Die ganzen Anfänger-Threads mit Tipps ect. behaupte ich mal grob durchgelesen zu haben , dennoch stellen sich mir einige technische Fragen:
Im Bild habe ich mal meine Vorstellung skizziert. Ein Auqariumskasten mit etwa 30cm Breite, darin ein passend zugeschnittener YTONG-Würfel (wie groß gibts die eigentlich?)
Das Nest soll etwa 2/3 der Höhe einnehmen und oben drauf soll sich die Arena befinden, das ganze durch einen oder mehrere Zugänge (grün) auf der Oberfläche verbunden.
Nun zu meinen Fragen:
1. Haltet Ihr diese Anordnung für sinnvoll?
2. Würde der YTONG noch eine extra Drainage-Schicht darunter benötigen (gelb)?
3. Wäre die Bewässerung wie gezeichnet (eingebohrtes Stück Rohr o.ä., rot) sinnvoll? Sollte diese bis auf den Grund gehen, da der YTONG ja über eine Kapilarwirkung verfügen sollte, die das Wasser selbständig nach oben in den Stein zieht?
4. Gibts eine Faustformel, wie verzweigt/ausgedehnt/dimensioniert die Gänge/Kammern sein sollten (ich weiß, hängt in erster Linie von der Art ab)?
5. Ich hab mir gedacht, die Hohlräume im YTONG mit Gips o.ä. zu verschmieren und auf dessen Oberfläche der Optik wegen hellen Sand zu "kleben". Taugt diese Variante was?
6. Wenn ich den YTONG von oben in den Glaskasten ablasse, sollte der YTONG an sich auch mit Plexi oder so verkleidet werden, der Dichtigkeit halber? Sonst müsste man auf den mm genau schneiden, was vermutlich nicht funktionieren wird.
Fürs Erste wars das. Danke vorab
Im Bild habe ich mal meine Vorstellung skizziert. Ein Auqariumskasten mit etwa 30cm Breite, darin ein passend zugeschnittener YTONG-Würfel (wie groß gibts die eigentlich?)
Das Nest soll etwa 2/3 der Höhe einnehmen und oben drauf soll sich die Arena befinden, das ganze durch einen oder mehrere Zugänge (grün) auf der Oberfläche verbunden.
Nun zu meinen Fragen:
1. Haltet Ihr diese Anordnung für sinnvoll?
2. Würde der YTONG noch eine extra Drainage-Schicht darunter benötigen (gelb)?
3. Wäre die Bewässerung wie gezeichnet (eingebohrtes Stück Rohr o.ä., rot) sinnvoll? Sollte diese bis auf den Grund gehen, da der YTONG ja über eine Kapilarwirkung verfügen sollte, die das Wasser selbständig nach oben in den Stein zieht?
4. Gibts eine Faustformel, wie verzweigt/ausgedehnt/dimensioniert die Gänge/Kammern sein sollten (ich weiß, hängt in erster Linie von der Art ab)?
5. Ich hab mir gedacht, die Hohlräume im YTONG mit Gips o.ä. zu verschmieren und auf dessen Oberfläche der Optik wegen hellen Sand zu "kleben". Taugt diese Variante was?
6. Wenn ich den YTONG von oben in den Glaskasten ablasse, sollte der YTONG an sich auch mit Plexi oder so verkleidet werden, der Dichtigkeit halber? Sonst müsste man auf den mm genau schneiden, was vermutlich nicht funktionieren wird.
Fürs Erste wars das. Danke vorab
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#2 Re: Und wieder ein Anfänger mit Fragen (eher technische)
Hi der Plan hört sich ganz gut an . Du könntest die Holenräume auch mit Sand befüllen aber der Sand muss trocken sein sollte das die Ameisen nicht graben können
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Moudebouhou
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#3 Re: Und wieder ein Anfänger mit Fragen (eher technische)
Hallöle,
Also eine Drainage-Schicht unter dem Ytong kann nicht schaden (z.B. Seramis) und das Rohr kann bis auf den Grund gehen, so sind die Kammern unten feuchter und die oben trockener (weil 100% ist auch die Kapillarwirkung nicht), so können sich die Ameisen das richtige aussuchen, das wär gut.
Was die Faustformel für die Größe der Kammern und Gänge betrifft: Die Kammern etwa doppelt so tief, wie dieKönigin der bewohnenden Art lang ist, die Gänge 0,5x0,5 cm bis 1x1cm. Zur Höhe der Kammern, die kannst du vielleicht 2-3cm hoch machen, größtenteils werden die Ameisen dann eh auf dem Boden sitzen.
Gips mit Sand kann man gut machen, sieht auch ganz schön aus.
Verkleben würd ich den Ytong nicht, erstens, damit die Feuchtigkeit auch irgendwie wieder entweichen kann und zweitens weil die Ameisen sich, wenn ihnen der Abstand von Glas und Ytong zu groß ist, sich das eh selbst zumauern.
Ich hoffe, ich konnte helfen,
Moudebouhou
Also eine Drainage-Schicht unter dem Ytong kann nicht schaden (z.B. Seramis) und das Rohr kann bis auf den Grund gehen, so sind die Kammern unten feuchter und die oben trockener (weil 100% ist auch die Kapillarwirkung nicht), so können sich die Ameisen das richtige aussuchen, das wär gut.
Was die Faustformel für die Größe der Kammern und Gänge betrifft: Die Kammern etwa doppelt so tief, wie die
Gips mit Sand kann man gut machen, sieht auch ganz schön aus.
Verkleben würd ich den Ytong nicht, erstens, damit die Feuchtigkeit auch irgendwie wieder entweichen kann und zweitens weil die Ameisen sich, wenn ihnen der Abstand von Glas und Ytong zu groß ist, sich das eh selbst zumauern.
Ich hoffe, ich konnte helfen,
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#4 Re: Und wieder ein Anfänger mit Fragen (eher technische)
Ytong gibts in Standard Größen 25cmBreit und x Lang und 30Breit und x Lang.
Dein Nest ist viel zu groß. Das kann tatsächlich ein ernstes Problem werden: Leere Kammern werden zu 100% als Müllkippe benutzt.. schlimmer es werden viele kleine Häufchen gemacht. Bewässerst du den Ytong wird dir das so richtig eklig anschimmeln. Hälst du den Ytong Staubtrocken hast du zumindest kaum Schimmel.
Ich selbst habe ein integriertes Nest, jetzt nach einem Jahr sieht das noch ganz gut aus und Reserven sind noch da, aber nochmal so machen würde ich es wahrscheinlich nicht. Optisch sieht es aber schon fein aus.
Also was tun?
Ich rate zu einem externen Nest, toll für Arten mitWinterruhe , einfach Abklemmen und in Keller/Dachboden. Nest zu Klein ?.. einfach neues anbieten oder ein weiteres anschließen.
Möchtest du unbedingt dein bestehendes Becken nutzen würde ich ein Nest mit angebrachter Schreibe einsetzen. So das man durch das Aquarium glas und Scheibe des Nestes Guckt. Du wirst es dir nach einigen Jahren(bei exoten bereits nach Monaten) selbst danken.
2/3 Höhe ist sehr hoch. Habe ich bei mir auch unterschätzt wie wenig Platz man plötzlich für Deko Elemente hat. (Der Deckel soll ja noch schließen)
Ich würde ein Ytong halb so lang wie dein Becken herrichten, 3 kleine Kammern einarbeiten und das in einer Ecke im Becken anbringen und das ganze mit einem künstlichen "Sand/Ameisenhaufen" von hinten gegen die Scheibe fixieren. Dann hast du richtig viel Platz im Becken und kannst auch jederzeit erweitern. Das Plexiglas verhindert das bei Wartungsarbeiten oder Erweiterung die Kolonie faktisch aus Ihrem Nest gerissen/geschüttelt wird.
Die Poren des Ytong solltest du verschließen, zumindest die "Liege - Laufflächen". Das geht hervorragend mit Lehmfarbe vom Antstore.. die mit 5€ leicher echt teuer ist. Die reicht aber für mehrere Nester..
Das Röhrchen.. hm kommt drauf an wieviel Wasser du da in den Ytong Kippen willst und wie, bzw ob das beheizt wird. Ich denke aber wenn es nicht drin ist wird es kein Problem geben.
Das einpassen kann ganz einfach sein, wenn die innenkanten des Beckens gerade sind. Mit einer Säge den Ytong sauber sägen dann kommen da auch schöne scharfe Kanten raus. Vermasselst du das Sägen.. kanst den Block wegwerfen..Zumindest bei der oben gezeigten Konstellation..
Achtung werbung für mich selbst:
Meine Anlage: http://www.ameisenforum.de/topic54623.html
Mein Haltungsbericht(1Jahr): https://www.ameisenforum.de/camponotus-nicobarensis-haltungsbericht-t54634.html
Gruß
Dottakopf
Dein Nest ist viel zu groß. Das kann tatsächlich ein ernstes Problem werden: Leere Kammern werden zu 100% als Müllkippe benutzt.. schlimmer es werden viele kleine Häufchen gemacht. Bewässerst du den Ytong wird dir das so richtig eklig anschimmeln. Hälst du den Ytong Staubtrocken hast du zumindest kaum Schimmel.
Ich selbst habe ein integriertes Nest, jetzt nach einem Jahr sieht das noch ganz gut aus und Reserven sind noch da, aber nochmal so machen würde ich es wahrscheinlich nicht. Optisch sieht es aber schon fein aus.
Also was tun?
Ich rate zu einem externen Nest, toll für Arten mit
Möchtest du unbedingt dein bestehendes Becken nutzen würde ich ein Nest mit angebrachter Schreibe einsetzen. So das man durch das Aquarium glas und Scheibe des Nestes Guckt. Du wirst es dir nach einigen Jahren(bei exoten bereits nach Monaten) selbst danken.
2/3 Höhe ist sehr hoch. Habe ich bei mir auch unterschätzt wie wenig Platz man plötzlich für Deko Elemente hat. (Der Deckel soll ja noch schließen)
Ich würde ein Ytong halb so lang wie dein Becken herrichten, 3 kleine Kammern einarbeiten und das in einer Ecke im Becken anbringen und das ganze mit einem künstlichen "Sand/Ameisenhaufen" von hinten gegen die Scheibe fixieren. Dann hast du richtig viel Platz im Becken und kannst auch jederzeit erweitern. Das Plexiglas verhindert das bei Wartungsarbeiten oder Erweiterung die Kolonie faktisch aus Ihrem Nest gerissen/geschüttelt wird.
Die Poren des Ytong solltest du verschließen, zumindest die "Liege - Laufflächen". Das geht hervorragend mit Lehmfarbe vom Antstore.. die mit 5€ leicher echt teuer ist. Die reicht aber für mehrere Nester..
Das Röhrchen.. hm kommt drauf an wieviel Wasser du da in den Ytong Kippen willst und wie, bzw ob das beheizt wird. Ich denke aber wenn es nicht drin ist wird es kein Problem geben.
Das einpassen kann ganz einfach sein, wenn die innenkanten des Beckens gerade sind. Mit einer Säge den Ytong sauber sägen dann kommen da auch schöne scharfe Kanten raus. Vermasselst du das Sägen.. kanst den Block wegwerfen..Zumindest bei der oben gezeigten Konstellation..
Achtung werbung für mich selbst:
Meine Anlage: http://www.ameisenforum.de/topic54623.html
Mein Haltungsbericht(1Jahr): https://www.ameisenforum.de/camponotus-nicobarensis-haltungsbericht-t54634.html
Gruß
Dottakopf
#5 Re: Und wieder ein Anfänger mit Fragen (eher technische)
Vielen Dank für die Tipps (die bestimmt schon tausendmal genannt wurden )
Mit dem integrierten Nest will ich halt vermeiden, dass 2 einzelne Kästen herumstehen. Finde ich optisch nicht so toll.
Aber was sich evtl. noch machen ließe (bzw. hast du eh vorgeschlagen):
Ein (kleineres) Nest, qasi autonom mit Plexi verschlossen, eingesetzt in eine herkömmliche Arena und die "Nahtstellen" durch geschickte Planung/Tarnung unsichtbar machen. Sollte gehen.
Was mich zur nächsten Frage bringt: Sollte ich das Plexi am Nest fest ankleben? Muss man da nicht späet vlt noch mal rein?
Mit dem integrierten Nest will ich halt vermeiden, dass 2 einzelne Kästen herumstehen. Finde ich optisch nicht so toll.
Aber was sich evtl. noch machen ließe (bzw. hast du eh vorgeschlagen):
Ein (kleineres) Nest, qasi autonom mit Plexi verschlossen, eingesetzt in eine herkömmliche Arena und die "Nahtstellen" durch geschickte Planung/Tarnung unsichtbar machen. Sollte gehen.
Was mich zur nächsten Frage bringt: Sollte ich das Plexi am Nest fest ankleben? Muss man da nicht späet vlt noch mal rein?
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#6 Re: Und wieder ein Anfänger mit Fragen (eher technische)
Das Plexi/Hobbyglas kannst du einfach in den Ytong Bohren. Das loch mit einem Bohrer in der Scheibe vorbohren sonst splittert das wenn du direkt die Schraube rein machst.
Für sehr kleine Arten empfiehlt es sich das Glas noch mit Aquarienkleber zu verkleben.
Für sehr kleine Arten empfiehlt es sich das Glas noch mit Aquarienkleber zu verkleben.