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(Temnothorax haben nichts mit Tempos zu tun und Messor nichts mit Messern.)
Ich glaube, ich bin die Richtige für den Job. Ich habe Temnothorax nylanderi und auch Messor barbarus. Beides sehr interessante Arten.
Meine Temnothorax leben in dem Unterkiefer, in dem sie gefunden wurden. Sie schwärmen jedes Jahr um meinen Geburtstag herum, also Mitte bis Ende Juni. Ich wohne in Wesseling, ich denke näher an Köln heran geht es nicht.
schwarmflug.php Hier empfehle ich sehr unsere Schwarmflugtabelle, da kannst Du genau sehen, welche Art wann schwärmt.
Meine Empfehlung wäre dennoch, wenn Du schnellen Erfolg haben möchtest, diese Art zu bestellen.
- ich habe außerhalb meiner Wohnung noch keinen Schwarmflug einer Temnothorax beobachten können
- durch ihre Größe und ihr doch recht zurückgezogenes Leben sind sie extrem schwer zu finden
- meinen Unterkiefer fand Sajikii in der Nähe von Wien
- den einzigen Standort von Temnothorax
sp. in der Nähe von Köln den ich kenne entdeckte ebenfalls er, in meinem Dabeisein. Will meinen: Ein seit über 10 Jahren auf Ameisen geschultes Auge hilft da ungemein. Im ersten Jahr hätte ich mir da keine Chance gegeben. Ein Nest hier in der Umgebung habe ich bis heute nicht gefunden
- Die
Königinnen dieser Art sind auch nicht soo viel größer. Ja, sie haben eine Flügelmuskulatur und etwas größeren
Gaster - dennoch sind sie auf den ersten Blick nicht so leicht von den Arbeiterinnen zu unterscheiden wie zB. eine
Königin bei Lasius oder Messor. Beispiel: Vor 2 Jahren fand der Schwarmflug während meiner Geburtstagsfeier statt. Die
Königinnen saßen auf dem Laptop, mit dem wir die Musik abspielten, auf dem Wohnzimmertisch (wo ich ihre Arena übrigens immer offen stehen habe, wenn nicht zu viele Gäste da sind. Die Kleinen werden auch gern einmal von Gästen gefüttert), an den Wänden. Ich sagte nichts, denn einer meiner Gäste ist extrem insektophob. Niemand hat etwas bemerkt.
Die Dinger sind einfach so klein, dass man normalerweise nicht auf sie achtet.
- die Schwarmflüge fanden immer in den Abendstunden statt, vielleicht ab Uhr. Das heißt, dass bis zum nächsten Morgen wohl alle erfolgreiche Gynen einen Platz gefunden haben. Im Dunkeln winzige Ameisen suchen, die auch bei Tag gute Versteckspieler sind kannst Du vergessen. Das konnte ich in Afrika schon bei Camponotus vergessen, und diese Gynen sind knapp 2 cm groß.
Wenn Du welche sammeln möchtest, wirst Du wohl ein Nest der Natur entnehmen müssen. Dabei hilft Dir nur der Zufall und selbst eine Bestimmung hinterher wird schwer.
Tipps für wenn Du welche hast:
- viele öffnen das Nest, um zu sehen ob wirklich eine
Gyne drin ist. Lass es zu. Dieses Nest haben sie schon ausgewählt. Anscheinend sind ihnen nämlich selbst halbe leere Walnüsse oft zu groß
- biete ihnen mehrere Nester in der Arena an. Sie nutzen angeblich gern Zweignester (meine nicht). Hier würde ich in eine Haselnuss oder Walnuss ein 1-2 mm kleines Loch bohren.
- Wenn Du viel von ihnen sehen möchtest, nimm einen Gipsboden. Der lässt sich leicht befeuchten und besser belaufen als Sand.
Sehr hübsch ist es, wenn Du mit Waldboden dekorierst, am besten von da, wo Du die Ameisen gefunden hast. Total toll, aber dann brauchst Du geübtere Augen.