Die Haltungsparameter sollten nach meiner Recherche wie folgt sein:
- Temperaturen zwischen 21 und 28 Grad
- Relativ trocken halten, es reicht der Zugang zu einer Wasserquelle, da sie ihr Nest selber befeuchten
- Erdnester sind nicht so geeignet, da sie sehr grabfaul sind. Gips oder Ytong sind da besser geeignet, ich habe mich für ein Gipsnest entschieden, dazu aber später mehr
Ursprünglich kaufen wollte ich die Kolonie bei Myants.de, durch Zufall habe ich aber ein Angebot von einer Privatperson bekommen, sodass ich sie relativ günstig erstehen konnte. Da es ja noch Winter ist, hat sich der Versand aufgrund der Temperaturen etwas rausgezögert, was aber nicht weiter schlimm war, denn so konnte ich mich noch etwas eingehender mit dem künftigen Zuhause der C.n. beschäftigen.
Mein Becken:
Zu Weihnachten habe ich ein 60x30x30 großes Becken geschenkt bekommen. Dieses möchte ich gerne als Becken für die C.n. verwenden. Dazu habe ich ein 58x10x10 großes Gipsnest gegossen. Dieses wollte ich dann direkt an die Scheibe setzen und es von hinten fixieren, indem ich Quarzsand einfülle. Beheizen wollte ich das Becken mit einem 4m langen Heizkabel. Das hat auch gut funkioniert, es wurden über 30 Grad im Becken, mit einem Dimmer kann ich die Temperatur aber gut regeln. Dem findigen Leser ist die Vergangenheitsform wohl bereits aufgefallen: Gescheitert ist es schließlich daran, dass das Gipsnest beim Heizung testen angefangen zu schimmeln. Was war mein Fehler? Ich habe es wohl nicht lang genug trocknen lassen. Tja dumm gelaufen, ich werde also ein neues machen. Gips ist ja nicht allzu teuer, von daher ist mir das weitestgehend wurscht!
Als Übergangslösung habe ich ein kleines Glasbecken mit einem Sand-Lehm Boden vorbereitet. Etwas Wasser auf das Sand-Lehm Gemisch, trocknen lassen und fertig ist ein harter perfekter Boden. In dieses Becken soll das Reagenzglas (im folgenden Bericht mit "RG" abgekürzt) mit den Ameisen reingelegt werden, dieses dient dann auch gleich als Wasserquelle. Als Ausbruchsschutz wird Paraffinöl verwendet. Als Futternapf habe ich eine kleine Plastikschale in das Becken gelegt. Deko wird es in diesem Becken noch nicht geben. Beheizt wird das Becken mit einer kleinen Heizmatte, die das Becken auf bis zu 35 Grad erhitzen kann, mein Dimmer hält die Matte aber in Schach.
So viel als Einleitung, nun folgt der spannende Teil: Der Bericht über meine Haltungserfahrungen.
20.01.2017: Der Tag der Ankunft
Nichts ist fieser als wenn man auf der sitzt und weiß, dass die heißersehnten Ameisen jeden Moment mit der Post zu Hause ankommen. Um 14 Uhr hatte ich Feierabend und bin nach Hause geflitzt. Das Päckchen war schon da, wie wunderbar, schnell geöffnet und: Ich war verliebt. Die Tiere sind in echt noch viel schöner als auf Fotos bzw. Videos. Unglaublich. Etwas kleiner als andere Camponotus Arten, aber das ist nicht so wichtig.
Da waren sie also, die
Schnell habe ich das RG mit Alufolie abgedunkelt, sie in das 26 Grad warme Becken gelegt und den Wattestopfen entfernt. Nun zeigte sich: Sie sind neugierig, aber auch richtige Angsthasen. Sie sind immer wieder zum RG Ausgang gekrabbelt haben die Lage sondiert und bei jeder kleinsten Bewegung von mir sind sie zurück ins innere des RG abgehauen. Also habe ich mich erstmal verzogen und keine 15 Minuten später sind 3 Arbeiterinnen durch das Becken gelaufen und haben die Umgebung erkundet. Einer der Arbeiterinnen hat anschließend sogleich damit begonnen, meinen Ausbruchsschutz auszutesten. Sie hatte aber keine Chance und hat nach 30 Minuten aufgegeben
Habe dann noch aus einem Laden Maden besorgt und etwas Honigwasser angerührt und beides angeboten. Die Made wurde nur ungerne angenommen, das Honigwasser wurde begeistert angenommen.
02.02.2017: Neues Futtertier, Ring frei für die Schokoschabe
Die Maden sind weiterhin nicht gut angekommen also habe ich reagiert und Schokoschaben bestellt. Die Viecher sind zwar pervers eklig, ich liebe meine Ameisen allerdings also habe ich jetzt eine große Plastikbox mit 60 Schaben in meiner Wohnung.
In der Zwischenzeit habe ich festgestellt, dass die C.n. tatsächlich nachtaktiv sind und habe sie deshalb nur noch am Abend gegen 19 Uhr gefüttert. So auch gestern Abend. Mit einer Pinzette habe ich eine Schabe gepackt, sie geköpft und noch einmal halbiert, damit die Ameisen sich nicht erst du den Chitinpanzer schneiden müssen. Die beiden Körperhälften habe ich auf ein Stück Karton gepackt und den Ameisen angeboten. Ich habe damit gerechnet das die Ameisen die Schabe gerne essen werden, mit der mir gezeigten Begeisterung habe ich allerdings nicht gerechnet. 8 von inzwischen 10 Arbeiterinnen haben sich auf die Schabe gestürzt und begonnen sie zu verspeisen. Scheinbar fahren sie total auf sie ab, ich habe also die richtige Wahl getroffen.
03.02.2017: Ein mysteriöser Todesfall
Heute morgen habe ich leider eine zusammengekrümmte Leiche aus dem Becken geborgen. Um die Transportleiche kann es sich nicht handeln, da ich diese kurz nach der Ankunft zerfetzt und im ganzen Becken verteilt wurde. Der
Das war es erstmal, weitere Haltungsereignisse werde ich natürlich hier dokumentieren, Fotos folgen ebenfalls noch