Hallo Leute ...

Ich habe ein Ameisenproblem .... d.h. ich habe kein Problem mit Ameisen im allgemeinen, eher finde ich sie interessant und schützenswert. Aber mal der Reihe nach, vor 4 Jahren haben wir uns ein altes Haus gekauft mit schönem großen Grundstück auf dem Lande. Das Haus war mehr ne Ruine , so das wir uns im 1. Jahr nur um das Haus gekümmert haben und der Garten erstmal brach lag . Zum Frühling hin bemerkte ich 50 Cm neben der Terrasse einen etwa Fußballgroßen Ameisenhügel aus Tannennadeln . Fand ich erstmal spannend , weiter Hinten im Garten gibt es dann noch ein oder zwei Kolonien aus dicken schwarzen Ameisen die unter oder in alten Baumstümpfen leben. Dann habe ich noch kleine schwarze Kolonien unter beinahe jedem Stein und im Gewächshaus kleine gelbe. Alles OK soweit, sehe die als meine Gartenarbeiter ...
Es kam der Sommer und der Hügel erwachte zum leben, da der Garten immer noch nicht genutzt wurde war auch alles OK. Dann kam der Winter und ein Grünspecht hat sich mehrere Tage lang einen Tunnel unter den Ameisenhügel gepickt und das Nest beinahe vollkommen zerstört - gut, ist halt Natur und der Specht war halt hungrig. Im nächsten Frühjahr stellte ich fest ,das das Volk doch überlebt hat und begann einen neuen Hügel aufzuschichten . Im Sommer wurde dann die Terrasse intensiver genutzt , was zur Folge hatte das leider viele totgetreten wurden ... ich fasste also den Plan den Hügel im nächsten Frühjahr umzusiedeln . Ich fand einen schönen Platz im hinteren Teil des Gartens gut 45 Meter von der Terrasse weg in schöner Südlage unter einem Baum mit Blick auf die Pferdekoppel. Habe dann im Frühling das Nest großflächig umgraben und mithilfe einer umgestülpten Tonne als ganzes nach hinten transportiert. Hat auch geklappt, den Sommer über wuchs der Hügel wieder und alles schien gut, bis auf paar verirrte die immer noch bei der Terrasse herumkrabbelten. Zum Herbst hin wirkte der umgesiedelte Hügel aber irgendwie verlassen, bemerkte dann aber das sie wohl noch mal umgezogen sind und nun neben / in meinem Holzhaufen wohnen. Den folgenden Sommer wuchs dann ihr Nest wieder und sie haben sich anscheinend gut vermehrt , mein Komposthaufen in der Nähe war jedenfalls immer gut besucht. Trotzdem waren auf der Terrasse ab und zu noch welche unterwegs ... konnte aber nicht feststellen wo sie her kamen.
Gestern traf mich dann fast der schlag als ich in das Zimmer meiner 6 Monate alten Tochter kam - da wuselten fast 40 von ihnen auf und unter ihrer Spieldecke herum. Da war´s dann aus mit der Freundschaft, hab Löcher und Ritzen mit Silikon abgedichtet , mache mir aber nun Sorgen das sie woanders durchkommen ... wüsste erstmal gerne was das für ne Art ist und wie ich sie am besten aus der Wand kriege. Kann es sein das die " versprengten " der Umsiedlung ne neue Kolonie gegründet haben ? Oder sind einige von ihnen zurück gekommen ? Und überhaupt, dachte das sind Waldbewohner , was machen die nun in der Wand ? Erstmal kommen keine mehr rein, aber können die Schäden in der Wand anrichten ? Ist ein Fertighaus in Holzständer Bauweise aus den 60er Jahren ...
Was mach ich nun ... Kammerjäger , Gift , abwarten und im Frühling schauen wo sie reinkommen ... ?

Habe für´s Foto mal eine gefangen und auf normalem Karopapier abgelichtet.

Gruß

Stefan

Das dürfte auf den ersten Blick Formica polyctena sein. Zur einwandfreien Bestimmung müsste ein Experte ein Exemplar unter dem Binokular betrachten. Die hügelbauenden Waldameisen stehen unter besonderem Schutz, hier muss jemand ran, der die Erlaubnis hat, solche Ameisen umzusiedeln.

Die Ameisen werden schlicht und einfach außen einen Eingang ins Haus bzw. in die Wand gefunden haben und lassen es sich jetzt an dem momentan wärmsten verfügbaren Platz gutgehen.

Hier muss unbedingt ein Experte ran! Mit dem verschließen der Eingänge in den Wohnraum wird es langfristig sicherlich nicht getan sein. Irgendwo muss es einen Zugang von draußen und einen entsprechenden Hohlraum in der Wand geben, wenn sie denn tatsächlich in der Wand hausen und nich nur zum aufwärmen ins Haus kommen.

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Danke erstmal für die Bestimmung der Art, denke Du könntest recht haben. Habe mir grad paar Bilder im Internet angeschaut und würde sagen die sind es. Zugänge von Außen gibt es leider noch einige, das Haus ist auch immer noch nicht fertig. Im Frühjahr geht es mit der Fassade weiter , hoffe jetzt einfach mal das sie nur n warmes Plätzchen gesucht haben und von alleine ausziehen sobald es draußen wärmer wird. Bis dahin dichte ich erstmal alles von innen ab ....

Hallo Stefan, willkommen bei uns im Forum.

Das Ameisen, auch wenn man für diese Tiere was übrig hat, zur Last werden können, kann ich gut nachvollziehen.
Ist mehr als löblich, wenn versucht wird, Ameisen ein Weiterleben zu ermöglichen.

Ameisen kommen nicht immer nur dort vor wo sie erwartet werden, so können auch sonst waldbewohnende Arten, durchaus in einem Garten ihr Auskommen finden.
Das umso mehr, wenn dieser weitestgehend naturbelassen ist.

Für mich ist auf den Bildern nicht zu erkenn um welche Formica Art es sich handelt.
Falls Du in Deutschland lebst, möchte darauf hinweisen, dass einige unserer Waldameisen strengstens geschützt sind.
Jegliches Vertreiben, umsiedeln von privat, ist bei diesen Arten untersagt und unter Strafe gestellt.

Wie Du schreibst, kommst Du alleine nicht weiter und um das Ameisenproblem zu lösen, schlage ich Dir vor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Um die Art genau zu bestimmen und um für Dich und die Ameisen eine Lösung zu finden.
Ansprechpartner ist das DASW und deren Landesverbände.
Hier findest Du eine Auflistung dieser.
http://www.ameisenschutzwarte.de/frame.php?section=asw

Ist Dein Bundesland nicht dabei, die Landesverbände der Nachbarländer helfen.

Grüße Wolfgang

Um sie vorrübergehend fern zu halten, hab ich gehört, dass Kupfermünzen und Kupferdräthe sie abhalten, da sie deren Nähe nur meiden, wird ihnen nicht Schaden und dir helfen, wäre auch eine gute temporäre Lösung.

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